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Mehr als nur Beschreibung: Kreative Audiodeskription im Theater

Cover des IGEL-Podcast zur Audiodeskription im Theater
Cover des IGEL-Podcast zur Audiodeskription im Theater
Foto: IGEL-Media

Bad Segeberg (kobinet) „Mehr als nur Beschreibung: Kreative Audiodeskription im Theater“, so lautet der Titel der aktuellen Episode des Podcast Inklusion Ganz Einfach Leben (IGEL). Zu Gast beim Inklusator Sascha Lang ist dieses Mal Meret König, Mitgründerin der Sticky Fragments Company, die u.a. über das inklusive Theaterprojekt „Power Strangers“ berichtet.

Verena Bentele: Rentenbeschlüsse der Regierung stärken Vertrauen

Symbol Ausrufezeichen
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Foto: Kooperation Behinderter im Internet e.V./Tom Kallmeyer (Creative Commons BY-SA 4.0)

Berlin (kobinet) Die VdK-Präsidentin Verena Bentele hat sich zum am 6. August im Bundeskabinett beschlossenen Rentenpaket geäußert: „Die Festschreibung des Rentenniveaus bei 48 Prozent und die Angleichung der Mütterrente stärkt das Vertrauen in die gesetzliche Rentenversicherung. Nach all den absurden Vorschlägen, die Regelaltersgrenze zu verlängern oder die Witwenrente abzuschaffen, ist diese Botschaft an die vielen gesetzlich Rentenversicherten wichtig. Dass beide Projekte aus Steuermitteln finanziert werden, ist nur richtig, immerhin geht es um Maßnahmen, die der ganzen Gesellschaft nutzen.“

20 Jahre Behindertenanwaltschaft in Österreich

Fahne von Österreich
Fahne Österreich
Foto: public domain

Wien (kobinet) „Vor 20 Jahren – im Juni 2005 vom Nationalrat beschlossen – wurde die Behindertenanwaltschaft als Unterstützung im Kampf gegen Diskriminierung ins Leben gerufen. Lange jedoch war ihre tatsächliche Hilfestellung eher begrenzt. Mit der Eröffnung neuer Regionalbüros könnte sich dies nun – möglicherweise – ändern.“ So heißt es im österreichischen Online-Nachrichtendienst BIZEPS. Die Bilanz der vergangenen 20 Jahre zeige leider, dass die Behindertenanwaltschaft ihren gesetzlichen Aufgaben nicht gerecht wurde, schreibt Martin Ladstätter in seinem Kommentar zu diesem Jubiläum.

„Barrierefreiheit“? – Mein Alltag im Rollstuhl

Freiheitsstatue im Rollstuhl vor dem Bundesjustizministerium am 10.9.2024
Freiheitsstatue im Rollstuhl vor dem Bundesjustizministerium am 10.9.2024
Foto: Martina Puschke

Barsinghausen (kobinet) Frau Deana Gunia schildert uns Ihre Erlebnisse mit Ihrem Elektrorollstuhl.

Seit knapp zwei Jahren bin ich durch eine chronische Erkrankung auf einen Elektrorollstuhl
angewiesen. Anfangs war ich erleichtert: Endlich wieder mobil! Doch diese Hoffnung wich
schnell einer harten Realität. Denn: Mobilität bedeutet für Menschen im Rollstuhl einen
täglichen Kampf – gegen Straßen, Treppen, Technik, Ignoranz – und manchmal auch gegen
Menschen.

Pflege braucht kein Stückwerk sondern Substanz

Simone Fischer
Simone Fischer
Foto: Axel Dressel

BERLIN (kobinet) Die Bundesregierung hat im Kabinett das Gesetz zur Befugniserweiterung und Entbürokratisierung in der Pflege (Pflegekompetenzgesetz) und das Pflegefachassistenzgesetz beschlossen. Die Sprecherin für Pflegepolitik Simone Fischer (Bündnis 90/DIE GRÜNEN) erklärt dazu, dass was als Aufbruch verkauft wird, ist in Wahrheit ein Rückschritt in zentralen Punkten wäre. „Statt konsequenter Stärkung von Pflegekompetenz, Entlastung und Teilhabe erleben wir Streichungen, Kürzungen und verpasste Chancen. Es fehlt der Mut zur echten Veränderung. Auch in der Pflege zeigt sich: Diese Koalition bleibt eine Koalition des Rückschritts.“, sagt Fischer.

Digitaler Selbstlernkurs zu Inklusion im Sport

Bild von einem Bildschirm auf dem vier Personen zu sehen sind
Online-Konferenz
Foto: Pixabay/Maiconfz

BERLIN (kobinet) Das erfolgreiche Host Town Program während der Special Olympics World Games Berlin 2023 hat gezeigt, dass mehr Teilhabe durch Inklusion im Sport ein gesamtgesellschaftlicher Auftrag ist und, dass das Potential der lokalen Ebene dabei enorm ist. Kommunen, egal ob Kleinstgemeinde, Großstadt oder Landkreis, spielen damit bundesweit eine zentrale Rolle für nachhaltige Inklusion. Gleichzeitig äußern Kommunen und kommunale Partner den Bedarf nach Orientierung und direkten Umsetzungshilfen. Mit der Initiative #ZusammenInklusiv – Teilhabe vor Ort unterstützt Special Olympics in ganz Deutschland daher als starker Partner Strukturen vor Ort bei der Inklusions- und Teilhabeförderung. Mit dem kostenfreien, digitalen Selbstlernkurs freut sich Special Olympics Deutschland, den Kommunen ein neues Informations- und Lernangebot zur Verfügung zu stellen.

Barrierefreiheit am Arbeitsplatz endlich umsetzen

Lukas Hernicht am Computer
Lukas Hernicht am Computer
Foto: Gesellschaft für Unterstützte Kommunikation

MÜNCHEN (kobinet) Der Bayerische Blinden- und Sehbehindertenbund (BBSB) und die Vereinigung Kommunaler Interessensvertreter von Menschen mit Behinderung in Bayern (VKIB) fordern von der Staatsregierung konsequentes Handeln. Trotz klarer gesetzlicher Vorgaben stoßen blinde und sehbehinderte Menschen im Berufsleben weiterhin auf digitale Hürden. Der Bayerische Blinden- und Sehbehindertenbund (BBSB) und die Vereinigung Kommunaler Interessensvertreter von Menschen mit Behinderung in Bayern (VKIB) fordern deshalb, dass Barrierefreiheit in der digitalen Arbeitswelt endlich flächendeckend umgesetzt wird.

Versprochen und wieder gebrochen: Barrierefreiheit wird weiter blockiert

Daumen unten
Daumen unten
Foto: Irina Tischer

Berlin (kobinet) Die LIGA Selbstvertretung hat keinerlei Verständnis mehr für die anhaltende Blockade von Regelungen für mehr Barrierefreiheit durch das CDU-geführte Bundeswirtschaftsministerium und das von der CSU geleitete Bundesinnenministerium. Der Zusammenschluss von Selbstvertretungsorganisationen behinderter Menschen ist verärgert darüber, dass der ursprünglich für den 6. August 2025 geplante Beschluss des Gesetzentwurfs zur Reform des Behindertengleichstellungsgesetz für mehr Barrierefreiheit weiterhin blockiert wird. „Immer wieder wird uns mehr Barrierefreiheit versprochen, nur um diese Versprechen gleich wieder zu brechen“, kritisierte der Sprecher der LIGA Selbstvertretung, Ottmar Miles-Paul, das unverständliche politische Gerangel um Regelungen für mehr Barrierefreiheit.

Sonderprogramm Inklusive Arbeitswelt Thüringen

Paket mit der Aufschrift
Paket mit der Aufschrift „Schaffung von Arbeitsplätzen“
Foto: Landesverwaltungsamt Thüringen

Erfurt (kobinet) „Mit dem neuen Sonderprogramm ‚Inklusive Arbeitswelt Thüringen‘ setzt der Freistaat Thüringen ein starkes Zeichen für mehr Inklusion im Berufsleben. Ab dem 1. Juli 2025 unterstützt das auf fünf Jahre angelegte Programm gezielt die Beschäftigung und Ausbildung von schwerbehinderten Menschen in Thüringer Unternehmen und Dienststellen. Hinter dem Sonderprogramm stecken viele Einzelpakete, die die Ausbildung und Arbeit schwerbehinderter Azubis und Arbeitnehmer in Thüringen attraktiv für Arbeitgeber machen soll“, heißt es auf der Internetseite des Landesverwaltungsamt des Freistaat Thüringen. Darauf hat Barbara Vieweg vom Bildungs- und Forschungsinstitut zum selbstbestimmten Leben Behinderter (bifos) die kobinet-nachrichten als Reaktion auf die Meldung über die derzeit enorm hohe Arbeitslosigkeit schwerbehinderter Menschen aufmerksam gemacht.

LWV Hessen: Zu spät und zu wenig Hilfe, um von zu Hause ausziehen zu können

Logo der hessenschau
Logo der hessenschau
Foto: hr

Kassel (kobinet) Der 27jährige Kuba möchte von zu Hause ausziehen. Damit er nicht mehr auf die Hilfe seiner Eltern angewiesen ist, braucht er 24 Stunden Assistenz. Die hat er beim Landeswohlfahrtsverband (LWV) Hessen beantragt. Zehn Monate, über 60 Mails und etliche Briefe habe es gedauert, bis vom LWV das Geld für elf Stunden tägliche Assistenz kam. Kuba findet: Zu spät, zu wenig, und Ausziehen geht immer noch nicht. So heißt es in einem aktuellen Bericht der hessenschau, der sich auch mit dem enormen Bürokratieaufwand befasst, den der LWV Hessen betreibt. Für den 19. August 2025 ruft ver.di für eine Demonstration ab 14:00 Uhr vom Kasseler Hauptbahnhof zum Landeswohlfahrtsverband Hessen für eine verlässliche und auskömmliche Finanzierung der sozialen Arbeit in Hessen auf.

Ein Antikriegshörspiel, 30 Jahre nach Srebrenica

Vorn ein Findling mit Inschrift Willis Blick, dahinter Bäume im Sonnenlicht im hellen Grün.
Betroffenheit ist zu schwach ausgedrückt für das, was in einem vorgeht, hört man diesen Erzählstimmen zu
Foto: Hubertus Thomasius

Staufen (kobinet) In Hans-Günther Heidens spannendem Bericht über eine entscheidende Etappe der deutschen Behindertenbewegung, die Ergänzung von Artikel 3 des Grundgesetzes im Jahr 1994, findet sich die Überschrift „Von Gandhi und Martin Luther King lernen“. Was heißt es für Behinderte, sich auf diese Vorbilder zu berufen? Das frage ich mich an dieser Stelle, nicht im speziell behindertenpolitischen Kontext. Sondern im allgemeinpolitischen Zusammenhang der Rückkehr des Themas Krieg auf die politische Agenda. Also in Anbetracht einer uns alle hierzulande betreffenden Kriegsgefahr. Sowie des uns wohl zurecht in Angst und Schrecken versetzenden medialen Anschauungsunterrichts, was die grausame Realität des Krieges für die unmittelbar Betroffenen bedeutet. Eine unmenschliche Realität, vor der uns die Politik bewahren möchte durch Vorbereitung auf sie mittels Aufrüstung und Remilitarisierung. – Wären Gandhi und Martin Luther King da mitgegangen? Nein, nach allem, was wir über sie wissen. Gewaltloser Widerstand war Gandhis Losung und auch die von Martin Luther King, der zusammen mit der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung energisch gegen den Vietnam-Krieg protestierte.

Was bewegen – auch im Job: Veranstaltung mit Raul Krauthausen und Anne Gersdorff am 6. und 11.8.2025

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Foto: Susanne Göbel

Berlin (kobinet) „Du musst nicht laut sein, um etwas zu verändern. Du musst nur anfangen.“ – so lautet eine Veranstaltung in einfacher Sprache mit den Aktivist*innen Raul Krauthausen und Anne Gersdorff. Die Veranstaltung findet am 6. August 2025 von 17:00 bis 18:30 Uhr online statt – und wird am 11. August 2025 um 13:30 Uhr wiederholt. In dem Online-Format über Zoom erzählen die beiden von ihren persönlichen Erfahrungen mit Aktivismus. Im Mittelpunkt steht das Buch „Wie kann ich was bewegen?“ von Raul Krauthausen – in der Version in einfacher Sprache. Gemeinsam sprechen sie über Wege, wie Menschen sich für mehr Gerechtigkeit einsetzen können: im Alltag, im Beruf und in der Gesellschaft. Denn: Nicht nur Promis oder Politiker*innen können etwas verändern – sondern jede*r Einzelne.

Regierung bricht Reformversprechen – Barrierefreiheit bleibt auf der Strecke

Verena Bentele
Verena Bentele
Foto: Susie Knoll

Berlin (kobinet) Die VdK-Präsidentin Verena Bentele kritisiert, dass die geplante Reform des Behindertengleichstellungsgesetzes (BGG) aus dem Sofortprogramm der ersten 100 Tage der Bundesregierung noch immer auf sich warten lässt: „Das ist ein alarmierendes Signal. Ich fordere die Koalition eindringlich auf, die notwendigen Gesetzesreformen unverzüglich auf den Weg zu bringen und dem selbst gesetzten Anspruch gerecht zu werden, innerhalb der ersten 100 Tage der Legislatur Fortschritte bei der Barrierefreiheit zu erzielen. Die Uneinigkeit der Regierung darf nicht auf Kosten der Teilhabe von Millionen Menschen in Deutschland gehen.
Barrierefreiheit kommt nicht nur rund 7,9 Millionen schwerbehinderten Menschen zugute. Die Beseitigung baulicher, kommunikativer und digitaler Barrieren erleichtert auch älteren Menschen, Kindern, Eltern mit Kinderwagen sowie allen, die zeitweise in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, den Alltag.“

Gebt den Österreichern das Geld für den barrierefreien Umbau von Bahnhöfen

50 Euro-Scheine aufgefächert auf dem Tisch liegend in Draufsicht. schwarz-weiß Foto
Geld für Exklusion
Foto: Ralph Milewski

Berlin/Wien (kobinet) Zwei Meldungen, die nicht gegensätzlicher sein könnten, machten letzte Woche die Runde, die die behindertenpolitisch engagierten Ottmar Miles-Paul aus Deutschland und Martin Ladstätter aus Wien zu einem zwar nicht ganz ernstgemeinten, aber doch interessanten Vorschlag inspiriert haben. Am 30. Juli 2025 berichtete der österreichische Online-Nachrichtendienst BIZEPS darüber, dass in Österreich 13 Prozent der geplanten Mittel für den barrierefreien Umbau von Bahnstationen gestrichen werden sollen. Fast zur gleichen Zeit hatte eine Correctiv-Recherche zutage gebracht, dass von den 2019 zur Verfügung gestellten Mitteln für den barrierefreien Umbau von Bahnhöfen in Deutschland in Höhe von 600 Millionen Euro bisher nur 84 Millionen ausgegeben wurden. Was liegt da näher, so Martin Ladstätter und Ottmar Miles-Paul, als das in Deutschland nicht ausgegebene Geld von 516 Millionen Euro den Österreicher*innen zu geben. Dafür könnten dann behinderte Menschen aus Deutschland vielleicht in Österreich Urlaub machen, hoffentlich dann mit barrierefreien Bahnstationen.

Trauriger Rekord beim Anstieg der Arbeitslosigkeit schwerbehinderter Menschen

Logo der Bundesagentur für Arbeit
Logo der Bundesagentur für Arbeit
Foto: BA

Berlin (kobinet) Der Anstieg der Arbeitslosigkeit behinderter Menschen setzte sich auch im Juli 2025 fort. Mit 186.225 bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldeten schwerbehinderten Arbeitslosen ist diese Zahl so hoch wie seit über zehn Jahren nicht mehr. Und arbeitsmarktpolitische Initiativen zur Verbesserung der Beschäftigung behinderter Menschen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt sind derzeit nicht in Sicht. Allein im Vergleich zum Juli 2024 ist die Arbeitslosigkeit schwerbehinderter Menschen um fast 10.000 angestiegen. Vor einem Jahr waren 176.791 schwerbehinderte Arbeitslose gemeldet. Unabhängig von dieser Statistik arbeiten weiterhin über 300.000 behinderte Menschen in Werkstätten für behinderte Menschen weit unter dem Mindestlohn mit ca. 226 Euro pro Monat und einer Vermittlungsquote von ca. 0,35 Prozent auf den allgemeinen Arbeitsmarkt.

Online-Kongress: Inklusive Ausbildung“ am 30. September 2025

Infozeichen
Info blau
Foto: Susanne Göbel

Berlin (kobinet) Am 30. September 2025 veranstaltet die Bundesarbeitsgemeinschaft Inklusionsfirmen (bag if) den Online-Kongress „Inklusive Ausbildung“. Die Veranstaltung richtet sich an Ausbildungsinteressierte, Inklusionsunternehmerinnen, Berufsberaterinnen, Lehrkräfte sowie alle, die sich für inklusive Ausbildungswege engagieren. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Ausbildung in Inklusionsunternehmen gelingt – also in Betrieben, in denen Menschen mit und ohne Behinderung gleichberechtigt zusammenarbeiten. Der Kongress bietet praxisnahe Einblicke, inspirierende Erfahrungsberichte und konkrete Informationen zu Fördermöglichkeiten und Unterstützungsangeboten, wie es in der Ankündigung heißt.

E-Scooter – wer hätte gedacht, dass es noch schlimmer kommen könnte?

E-Scooter versperren Gehweg
E-Scooter
Foto: DBSV/Cornelia Weiß

Berlin (kobinet) „Im Jahr 2019 wurde in der Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung (eKFV) festgelegt, welche Regeln für E-Scooter gelten. Die Verordnung wird seit geraumer Zeit überarbeitet, der DBSV hatte zuletzt im August 2024 an einer Anhörung dazu teilgenommen. Jetzt die böse Überraschung: Das Bundesverkehrsministerium präsentiert auf seiner Internetseite einen überarbeiteten Referentenentwurf, der in vielen Punkten noch fußgängerfeindlicher ist als die derzeit geltende Regelung. Die berechtigten Kritikpunkte des DBSV und anderer Verbände aus der Anhörung 2024 wurden geflissentlich ignoriert. Aber damit nicht genug: Die neue Fassung soll nach der Sommerpause direkt ins Kabinett und in den Bundesrat gehen, eine erneute Anhörung der Verbände dazu ist nicht geplant. Umso mehr Grund, sich Gehör zu verschaffen.“ Darauf weist der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband dbsv in seinem aktuellen Newsletter dbsv-direkt hin.

Bentele an Bundesregierung: Schluss mit Scheindebatten und Stimmungsmache

Verena Bentele
Verena Bentele
Foto: Susie Knoll

Berlin (kobinet) VdK-Präsidentin Verena Bentele sieht in den aktuellen politischen Debatten eine ernste Gefahr für den sozialen Frieden: „Wer eine Rekord-Neuverschuldung plant und gleichzeitig Einschnitte im Sozialstaat sowie eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit diskutiert, riskiert das Vertrauen breiter Bevölkerungsschichten und öffnet Populisten und antidemokratischen Parteien Tür und Tor. Unsere Regierung schaut allzu oft auf die arbeitende Mitte, wenn es ums Kürzen geht. Immer nur diejenigen zu belasten, die ohnehin bereits die Hauptlast tragen, ist nicht nur ungerecht, sondern auch brandgefährlich. Dabei wäre es ein Leichtes, durch gerechte Umverteilung den sozialen Frieden zu wahren. Die Fakten liegen auf dem Tisch: Während für das Bürgergeld in diesem Jahr rund 52 Milliarden Euro vorgesehen sind, beläuft sich der geschätzte jährliche Schaden durch Steuerhinterziehung auf etwa 125 Milliarden Euro. Hier sollte mal angesetzt werden, wenn es darum geht, Betrug in Deutschland konsequent zu verfolgen.“

Kultouren – Wer oder was wird hier „sichtbar“?

Schwarz-weiß-Foto eines Ausstellungsraums mit starken Hell-Dunkel-Kontrasten. Eine Person steht halb verdeckt im Schatten vor einem Bild an der Wand. Ein heller Lichtkegel fällt auf ein leeres Holzpaneel und ein Schild, das kaum lesbar ist.
Die im Dunkeln sieht man nicht.
Foto: Ralph Milewski

Fladungen (kobinet) Im BR24-Beitrag zur Führung „Inklusion, Bildung, Sichtbarkeit: Nürnberger Führungen für alle“ heißt es: „Eines unserer Ziele ist es, dass Menschen mit Behinderungen ganz selbstverständlich im Stadtbild vorkommen.“ Kurz darauf folgt die Feststellung, dass sie zwar zur Gesellschaft gehörten, man sie jedoch kaum sehe. Diese Beobachtung bleibt jedoch vollkommen unkommentiert. Es wird nicht gefragt, warum das so ist, welche gesellschaftlichen oder institutionellen Strukturen diese Unsichtbarkeit erzeugen und stabilisieren und wem sie möglicherweise nützt. Stattdessen verweist Projektleiterin Diana Löffler direkt auf das eigene Angebot und betont, dass bei den Touren Menschen mit und ohne Behinderung teilnehmen können. Damit wird die benannte Unsichtbarkeit nicht als Ausdruck eines systemischen Ausschlusses verstanden, sondern zu einem Problem fehlender Begegnung umgedeutet. Sichtbarkeit erscheint nicht als politische oder strukturelle Frage, sondern als etwas, das sich durch symbolische Teilnahmeformate beiläufig beheben ließe.

Offener Brief an Nina Warken: Eigenanteile in außerklinischen Intensivpflege begrenzen

Logo der ISL
ISL
Foto: ISL

Berlin (kobinet) Mit einem offenen Brief hat sich die Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) an die Bundesministerin für Gesundheit Nina Warken gewandt. Dabei fordert die ISL die Begrenzung der Eigenanteile in der Häuslichkeit bei der außerklinischen Intensivpflege ein. „Mit Sorge haben wir den Bericht der Tagesschau vom 25. Juli 2025 zur Entwicklung der Pflegekosten gelesen. Die dort gezeigte Belastung betrifft jedoch nicht nur Menschen in stationären Pflegeeinrichtungen. Auch Menschen mit intensivem Pflegebedarf, die zu Hause leben und auf außerklinische Intensivpflege (AKI) angewiesen sind, sind stark betroffen – und sie geraten immer weiter ins finanzielle Abseits“, heißt es u.a. im offenen Brief der ISL.

VdK prüft Musterklagen gegen Bundesregierung wegen Verpflichtungen an Pflegeversicherung

50 Euro-Scheine aufgefächert auf dem Tisch liegend in Draufsicht. schwarz-weiß Foto
Geld für Exklusion
Foto: Ralph Milewski

Berlin (kobinet) VdK-Präsidentin Verena Bentele sieht im Haushaltsentwurf 2026 von Bundesfinanzminister Lars Klingbeil, der Ende Juli 2025 im Bundeskabinett verabschiedet und zur Debatte und zum Beschluss an den Deutschen Bundestag weitergeleitet wurde, keine nachhaltige Lösung für die Sozialversicherungen: „Der Haushaltsentwurf 2026 von Finanzminister Klingbeil verschärft die chronische Unterfinanzierung der gesetzlichen Pflegeversicherung. Statt im kommenden Haushaltsjahr lediglich ein zinsfreies Darlehen in Höhe von zwei Milliarden Euro bereitzustellen und großzügige Bundeszuschüsse auszuschließen, fordere ich die Bundesregierung auf, erst einmal ihre Schulden bei den Pflegekassen zu begleichen. Wir prüfen derzeit Musterklagen von VdK-Mitgliedern, da sich die Bundesregierung konsequent weigert, ihre Verpflichtungen gegenüber den Pflegekassen zu erfüllen.“

Bericht über den Inclusions-Cup in Oldenburg

Fußball im Netz
Fußball im Netz
Foto: gemeinfrei

Berlin (kobinet) „Seit vielen Jahren ist der Inklusions-Cup in Oldenburg für die FussballerInnen, die nicht in festen Vereinsmannschaften spielen und vielfach eine Behinderung haben, eine sehnlichst erwartete Möglichkeit, „just for fun“ aber im Turnier-Modus Fussball zu spielen. 9 Mannschaften mit jeweils 6 SpielerInnen aus dem gesamten Kreis Ostholstein haben sich am 26. Juli 2025 nach Oldenburg aufgemacht, 4 SchiedsrichterInnen (Juliane Klöckner, Nico Martens Rio, Rainer Sieg und Peter Gradert) stellten sich für die Ausrichtung zur Verfügung. Andreas Westphal von der OHHGG Eutin übernahm kurzfristig die Spielleitung. Für die Fairness in den einzelnen Spielen sprach die Tatsache, das es nur 2 kleine Verletzungen in Form von aufgeschrammten Knien zu behandeln gab“, so heißt es in einem Bericht über den Inklusions-Cup des OSV, den die Behindertenbeauftragte der Stadt Oldenburg, Martina Scheel, den kobinet-nachrichten zugesandt hat.

„Kultouren“ für alle in Nürnberg

Logo: BR24
Logo: BR24
Foto: BR24

Nürnberg (kobinet) Toni Munkert ist Museumsführer im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg. Und er ist sehbehindert. Seine Kollegin Christine Schreier nicht, zusammen bilden sie ein starkes Tandem. Beide sind Teil des Konzepts „Kultouren für alle“ des Nürnberger Caritas-Pirckheimer-Hauses. „In neun Touren führen immer ein Mensch mit und einer ohne Behinderung durch ein Museum, durchs Rathaus oder die Stadt. Munkerts und Schreiers Führung heißt ‚Vergangenheit verstehen, Zukunft gestalten‘ und beschäftigt sich mit der Menschheitsgeschichte.“ So heißt es in einem Bericht von BR24, auf den Sabine Lohner die kobinet-nachrichten aufmerksam gemacht hat.

Inklusionsbeauftragter der Stadt Pforzheim live in SWR1 Leute Baden-Württemberg

Logo: SWR
Logo des SWR
Foto: SWR

Stuttgart (kobinet) „Der Sozialarbeiter Mohamed Zakzak ist Inklusionsbeauftragter der Stadt Pforzheim. Und er hat darüber hinaus Erfahrung mit der Frage, warum es oft hakt bei der Integration von Zugewanderten, inbesondere bei jungen Männern. Wenn sie kriminell werden, dann geht es oft um „toxische Männlichkeit“, Macht und falsch verstandene Ehre. Mohamed Zakzak ist Diplom-Sozialarbeiter und seit 2019 bei der Stadt Pforzheim. 1989 kam er selbst als unbegleiteter, minderjähriger Geflüchteter nach Deutschland, aufgewachsen ist er im Libanon der 1980er Jahre während des dortigen Bürgerkrieges. Dort lebte er bei einem Onkel, später wuchs er in einem Kinderheim auf. Aufgrund seiner Gehbehinderung musste er während seiner Kindheit viele Monate im Krankenhaus verbringen.
In Deutschland arbeitete er in der Jugendhilfe und als Teamleiter in der Schulsozialarbeit. Er hat intensiv mit straffälligen Jugendlichen gearbeitet und sich mit dem komplexen Phänomen der Clankriminalität beschäftigt. Mehrere Bücher zum Thema Inklusion und zur Barrierefreiheit im öffentlichen Raum stammen von Zakzak“, so heißt es in der Ankündigung der Sendung Leute, die am 5. August 2025 von 10:00 bis 12:00 Uhr in SWR1 Baden-Württemberg ausgestrahlt und auch online gestellt wird.

Warum werden 2025 noch neue Werkstätten für Menschen mit Behinderung gebaut?

Wegweiser, der in die Werkstatt und auf den Allgemeinen Arbeitsmarkt zeigt
Wegweiser, der in die Werkstatt und auf den Allgemeinen Arbeitsmarkt zeigt
Foto: privat

Weimar (kobinet) „Warum werden 2025 noch neue Werkstätten für Menschen mit Behinderung gebaut?“ Diese Frage beschäftigt angesichts der Förderung einer neuen Werkstatt für behinderte Menschen in Heidenheim in Baden-Württemberg viele Menschen, die sich mit den Anforderungen der UN-Behindertenrechtskonvention und den Abschließenden Bemerkungen des Ausschusses über die Rechte von Menschen mit Behinderungen der Vereinten Nationen beschäftigt haben. So auch Nancy Frind, die vor gut drei Jahren den Weg aus der Werkstatt auf den allgemeinen Arbeitsmarkt mit Hilfe des Budget für Arbeit geschafft hat. Auf Facebook schrieb Nancy Frind u.a.: „Ich verstehe es nicht. Und ich will es auch nicht verstehen. Wir leben in einer Zeit, in der wir über Inklusion, Teilhabe und Gleichstellung sprechen – aber gleichzeitig werden in Deutschland weiterhin neue Werkstätten für Menschen mit Behinderung gebaut. Millionen fließen in Systeme, die Menschen ausgrenzen, statt sie zu ermächtigen.“

Zwei blinde Philosophen, ein jüngerer und ein doppelt so alter

Vorn ein Findling mit Inschrift Willis Blick, dahinter Bäume im Sonnenlicht im hellen Grün.
gilt einem Kollegen, dem blinden Philosophen Tobias Litterst
Foto: Hubertus Thomasius

Staufen (kobinet) Der jüngere heißt Tobias Litterst und hat dieser Tage sein Buch „Blind Sein“ – ein philosophischer Erfahrungsbericht veröffentlicht. Der ältere bin ich selber und mein philosophisches Hauptwerk „Denken, Schweigen, Übung – eine Philosophie des Geringfügigen“ erschien bereits 2012. Wir beiden Doktoren der Philosophie haben gemeinsam, dass der Sozialphilosoph Theodor W. Adorno (Mitbegründer der sog. Frankfurter Schule) für uns ein richtungsweisender Stern am Philosophenhimmel ist. Adornos Betrachtungen über das „Nichtidentische“ – all dies, was begrifflich oder auch realiter nicht in einem vorgegebenen Identitätsmuster aufgeht ermutigen uns einmal mehr, zum Abweichenden unserer Behinderung zu stehen und uns nicht auf „Anpassungsteufel komm raus“ den menschlich und gesellschaftlich vorherrschenden Normen anzugleichen oder gleichmachen zu wollen (durch perfekte Verhaltensabrichtung etwa dem Anforderungsprofil, um trotz Behinderung den allgemeinen Arbeitsmarkt zu „entern“).

Kunst oder Betreuung? Die FDST-Ausstellung zeigt das Grundproblem institutioneller Inklusion

Eine Frau steht mit dem Rücken zur Kamera in einem Ausstellungsraum und betrachtet Bilder und Skulpturen an den Wänden.
Was heißt hier Kunst? Autonomer Ausdruck oder institutionelle Rahmung?
Foto: Ralph Milewski

Fladungen (kobinet) Die Fürst Donnersmarck-Stiftung lädt zur Gruppenausstellung „In meine Welt hinein“ in das Rathaus Reinickendorf ein. Schon der Titel suggeriert Nähe und Einblick, doch ein Blick auf Flyer und Einladungstext zeigt, dass diese Ausstellung weniger Kunst als Institution kommuniziert. Nicht die Künstler:innen, ihre Autorschaft und ihre Werke stehen im Mittelpunkt, sondern der betreuende Rahmen, die Funktionsträger:innen und die Botschaft: Seht her, wir ermöglichen Inklusion.

Momentaufnahme 399

Riesenholzwespe
Riesenholzwespe
Foto: Irina Tischer

Berlin (kobinet) Wenn du besonders ärgerlich und wüntend bist, erinnere dich, dass das Leben nur einen Augenblick währt.

Weniger Geld für barrierefreie Bahnhöfe in Österreich

Sharepic mit Aufschrift: Barrierefreiheit? Ist eh schon alles barrierefrei.
Sharepic mit Aufschrift: Barrierefreiheit? Ist eh schon alles barrierefrei.
Foto: BIZEPS / ChatGPT

Wien (kobinet) „Kritik an Verkehrsminister Hanke wächst: Weniger Geld für barrierefreie ÖBB-Stationen“, so titelte der österreichische Online-Nachrichtendienst BIZEPS am 30. Juli 2025 eine Meldung über geringere Mittel für den barrierefreien Umbau von Bahnstationen in Österreich. „Wie viele Bahnhöfe bleiben weiterhin unzugänglich? Diese und weitere Fragen richtet der Nationalratsabgeordnete Ralph Schallmeiner (GRÜNE) in einer parlamentarischen Anfrage an Verkehrsminister Peter Hanke (SPÖ). Hintergrund ist die geplante Kürzung der Mittel für den barrierefreien Umbau nicht barrierefreier ÖBB-Bahnhöfe um 13 %“, heißt es im BIZEPS-Bericht. Erst diese Woche hatte in Deutschland eine Correctiv-Recherche zu Tage gebracht, dass in Deutschland von den 2019 zur Verfügung gestellten 600 Millionen Euro bisher nur 84 Millionen ausgegeben wurden.

Handbuch „inklusive Arbeitswelt“ des Hildegardisvereins erschienen

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Foto: Susanne Göbel

Bonn (kobinet) Das Projekt InklusionsGuides des Hildegardis-Vereins hat, gemeinsam mit Unternehmen, Organisationen und Frauen mit Behinderung, wertvolle Erkenntnisse, Perspektiven, und praktische Lösungsansätze für eine inklusive Unternehmenskultur erarbeitet. Es bietet auf 184 Seiten viele Inspirationen, Tipps, bewährte Strategien sowie 12 Handlungsempfehlungen.

IGEL-Monatsrückblick: Inklusion im Stresstest – zwischen Aufbruchstimmung und Frustration

Logo: IGEL-Monatsrückblick
IGEL-Monatsrückblick
Foto: IGEL-Media

Bad Segeberg / Kniebis (kobinet) „Inklusion im Stresstest – zwischen Aufbruchstimmung und Frustration“, so hat Sascha Lang den Monatsrückblick auf die Behindertenpolitik im Juli 2025 getitelt. Gemeinsam mit kobinet-Redakteur Ottmar Miles-Paul blickt Sascha Lang in der neuesten Episode des Podcast Inklusion Ganz Einfach Leben (IGEL) auf einige Ereignisse und Themen, die die Behindertenpolitik im Juli 2025 bestimmt haben. Dazu gehören sowohl der im Wirtschafts- und Innenministerium steckengebliebene Referentenentwurf für die Reform des Behindertengleichstellungsgesetz als auch die Tatsache, dass von den 2019 bereitgestellten 600 Millionen Euro für den barrierefreien Umbau von Bahnhöfen bisher nur 84 Millionen Euro abgerufen wurden.

Ausstellung, die für blinde und sehbehinderte Menschen nahezu komplett alleine zugänglich ist

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Foto: Susanne Göbel

Frankfurt (kobinet) Anlässlich des 100jährigen Jubiläums des Blinden- und Sehbehindertenverbands in Hessen zeigt das Dialogmuseum noch bis zum 16. August 2025 eine Ausstellung. Die Meilensteine der Vereinsgeschichte, aber auch des Blindenwesens, politische, gesellschaftliche, kulturelle und sportliche Ereignisse werden auf einem multisensorischen Zeitstrahl präsentiert. Jedes Objekt, zum Beispiel ein Langstock für die Entwicklung des Blindenlangstocks, hat eine Nummer in Brailleschrift, die auf dem Tisch klebt. An der Wand hängen Texttafeln mit Beschreibungen. Wird der QR-Code eingescannt, können die Texte zu den jeweiligen Nummern mit dem Screenreader des Smartphones gelesen werden. Alle Objekte können auch berührt werden. Leider sind die Objekte nicht befestigt, sodass die Zuordnung des Objektes zur Nummer nicht immer einfach war.

Land stützt lokale Tafeln

Gulasch mit einem Kloß auf einem Teller
Gulasch mit Kloß zum Mittag
Foto: ReinhardThrainer In neuem Fenster öffnen via Pixabay In neuem Fenster öffnen

DÜSSELDORF (kobinet) Die Unterstützung der nordrhein-westfälischen Tafeln im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung und Armut bleibt nach den Worten Sozialminister Karl-Josef Laumann ein wichtiges Anliegen der Landesregierung: Rund 1,4 Millionen Euro werden durch den Landeshaushalt im Jahr 2025 bereitgestellt, um ihre wichtige Arbeit in Nordrhein-Westfalen zu sichern. „Die Tafeln leisten tagtäglich einen unschätzbaren Beitrag für Menschen in schwierigen Lebenssituationen. Mit viel ehrenamtlichem Engagement sind sie ein Musterbeispiel für eine solidarische Gesellschaft. Mit unserer Unterstützung sorgen wir dafür, dass sie ihre Arbeit unter stabilen Bedingungen fortsetzen können.“, so der Minister

Ersten Arbeitsmarkt in Werkstätten integrieren

Ministerin mit blonden Haaren, weißer Bluse und rosa Hosenanzug in der Mitte zweiter Männer
Sozialministerin Ulrike Scharf mit Norbert Dünkel, MdL und Vertretern der Dorfgemeinschaft Münzinghof.
Foto: StMAS / Schäffler

MÜNCHEN (kobinet) Bei einem Besuch von Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf in der Dorfgemeinschaft Münzinghof im Landkreis Nürnberger Land betonte die Ministerin, dass es ihr Ziel sei, Barrieren weiter abzubauen. Diese Einrichtung zwischen Nürnberg und Bayreuth steht nach den Worten der Ministerin für Inklusion und Teilhabe von Menschen mit Behinderung.

Start der Eltern-Befragung von Kindern mit Behinderungen

Symbol Fragezeichen
Symbol Fragezeichen mit Schatten
Foto: ht

BERLIN (kobinet) Die Monitoring-Stelle UN-Behindertenrechtskonvention möchte mehr über den Schulalltag von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf oder Behinderungen erfahren – unabhängig davon, ob das Kind eine allgemeine Schule oder eine Förderschule oder Sonderschule besucht. Dazu wurde  eine anonyme und bundesweite Online-Befragung von Eltern gestartet, welche im Zentrum des bis Ende 2026 laufenden Forschungsprojekts „Praktische Hürden beim Zugang zur inklusiven Schule“ steht. Vom 31. Juli 2025 bis zum 11.September 2025 können Eltern an der Online-Befragung „Mein Kind in der Schule: Unterstützung und Barrieren im Schulalltag von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf“ teilnehmen.

Deutscher Behindertenrat zu Gast beim Bundesbehindertenbeauftragten

Sharepic vom Treffen des DBR mit Jürgen Dusel am 31.7.2025
Sharepic vom Treffen des DBR mit Jürgen Dusel am 31.7.2025
Foto: DBR

Berlin (kobinet) Am 31. Juli 2025 waren Vertreter*innen des Deutschen Behindertenrat zu Gast beim Beauftragten der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen Jürgen Dusel. Über den regen Austausch berichtet der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) auf seinem Facebook-Account. Natürlich ging es bei dem Treffen auch um den immer noch zur Anhörung ausstehenden Referentenentwurf für die Reform des Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) mit dem nach Ansicht der Verbände und des Behindertenbeauftragten mehr Barrierefreiheit erreicht werden muss.

Wenn es um behinderte Menschen geht, sind wir unkritisch

Katrin Langensiepen
Katrin Langensiepen
Foto: Katrin Langensiepen

Brüssel / Hannover (kobinet) Die Europaabgeordnete der Grünen, Katrin Langensiepen, nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn es um das ungerechte und ausgrenzende System der Werkstätten für behinderte Menschen geht. Auf einem Facebook-Post vom 31. Juli 2025 hat die selbst behinderte Frau wieder einmal Klartext in Sachen Werkstätten gesprochen. Als Aufhänger dient ihr, der für den 25. September 2025 vorgesehene sogenannte „Schichtwechsel“. „Warum sind die Produkte, die im Werkstattsystem hergestellt werden, nicht transparent gekennzeichnet? Wir haben #Ökosiegel ,kämpfen gegen #Kinderarbeit, sind für Transparenz im #Lieferkettensystem. Aber wenn es um behinderte Menschen geht, sind wir unkritisch. Leider!“ schreibt die Grünen-Europa-Abgeordnete Katrin Langensiepen in ihrem Facebook-Post. 

Von Rechts zur Mitte: Die inklusive Gesellschaft ist heute in Gefahr

Logo der ISL
ISL
Foto: ISL

Berlin (kobinet) „Die Rückabwicklung der Inklusion behinderter Menschen fordern inzwischen nicht nur Rechtsextreme in und außerhalb der deutschen Parlamente und Verwaltung. Immer öfter votieren auch rechtskonservative Akteur*innen für eine Rückkehr zum – angeblich – kostengünstigeren Fürsorgesystem, in dem Menschen mit Behinderungen ohne deren Konsultation in Sonderwelten untergebracht werden dürfen.“ So heißt es in einem Positionspapier der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL), das diese zusammen mit ihren Mitgliedsorganisationen, den Zentren für selbstbestimmtes Leben bheinderter Menschen vor kurzem veröffentlicht hat. Dieses trägt den Titel „Teilhabe ist Menschenrecht und keine Verhandlungsmasse“.

Liken gegen Rechts

Vorn ein Findling mit Inschrift Willis Blick, dahinter Bäume im Sonnenlicht im hellen Grün.
streift die Likers gegen Rechts und fällt ins Sommerloch
Foto: Hubertus Thomasius

Staufen (kobinet) Endlich Flagge zeigen! Allemal Daumen hoch, die gegen Rechts sind. Mega! Ein echt starkes Statement: Ein Wald von Daumen, energisch in die Höhe gereckt. Ein beispielloser Move, engagiert und meinungsstark. Man sieht vor lauter Daumen den Wald nicht mehr oder worum es geht oder gegen sollte. Aber jetzt geht es auch zunächst einmal darum, diese enorme Mobilisierung zu nutzen, um ein Meinungsbild herzustellen darüber, ob die „Krüppel gegen Rechts“ sich in „Liken gegen Rechts“ umbenennen.  Also alle mal Daumen hoch, die dafür sind. Mit überwältigender Mehrheit angenommen! – Uff! Geschafft, Demokratie und Debatte können einen ganz schön schlauchen.  Weshalb der Ruf, sich von ihnen auch mal erholen zu dürfen, immer lauter wird. Liken und Daumen hoch oder runter sind ein mutiger Schritt in diese Richtung. Und selbst das ist noch anstrengend genug, wird es so exzessiv praktiziert wie bei den ehemaligen Krüppeln gegen Rechts, nun Liken gegen Rechts.  An dieser Stelle hilft daher einzig, der rechtzeitige und mutige Sprung ins Sommerloch.

Vortrag zu 30 Jahre Benachteiligungsverbot im Grundgesetz jetzt online

H.-Günter Heiden mit dem Buch zur Grundgesetzergänzung vor dem Reichstag
H.-Günter Heiden mit dem Buch zur Grundgesetzergänzung vor dem Reichstag
Foto: omp

Berlin (kobinet) in Artikel 3 des Grundgesetzes stehen die zentralen Gleichheitsrechte des Grundgesetzes. Hier ist geregelt, dass alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind und dass der Staat niemanden diskriminieren darf, zum Beispiel wegen seiner oder ihrer Herkunft oder dem Geschlecht. Der Satz „Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“ ist erst 1994 in Artikel 3 Absatz 3 des Grundgesetzes aufgenommen worden. Am 15 November 2024 – genau 30 Jahre nachdem dieses Benachteiligungsverbot in das Grundgesetz aufgenommen wurde und 75 Jahre nach Inkrafttreten des Grundgesetzes – hielt Hans-Günter Heiden einen Vortrag im Deutschen Institut für Menschenrechte. In diesem Vortrag berichtete er als Zeitzeuge, wie es zur Aufnahme dieses speziellen Gleichheitssatzes kam, welche Hürden und Hindernisse sich dem Anliegen in den Weg stellten und welche historischen Gegebenheiten es begünstigten. Dieser Vortrag wurde nun von der Monitoringstelle UN-Behindertenrechtskonvention beim Deutschen Institut für Menschenrechte online zur Verfügung gestellt.