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Start der Eltern-Befragung von Kindern mit Behinderungen

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Foto: ht

BERLIN (kobinet) Die Monitoring-Stelle UN-Behindertenrechtskonvention möchte mehr über den Schulalltag von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf oder Behinderungen erfahren – unabhängig davon, ob das Kind eine allgemeine Schule oder eine Förderschule oder Sonderschule besucht. Dazu wurde  eine anonyme und bundesweite Online-Befragung von Eltern gestartet, welche im Zentrum des bis Ende 2026 laufenden Forschungsprojekts „Praktische Hürden beim Zugang zur inklusiven Schule“ steht. Vom 31. Juli 2025 bis zum 11.September 2025 können Eltern an der Online-Befragung „Mein Kind in der Schule: Unterstützung und Barrieren im Schulalltag von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf“ teilnehmen.

Deutscher Behindertenrat zu Gast beim Bundesbehindertenbeauftragten

Sharepic vom Treffen des DBR mit Jürgen Dusel am 31.7.2025
Sharepic vom Treffen des DBR mit Jürgen Dusel am 31.7.2025
Foto: DBR

Berlin (kobinet) Am 31. Juli 2025 waren Vertreter*innen des Deutschen Behindertenrat zu Gast beim Beauftragten der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen Jürgen Dusel. Über den regen Austausch berichtet der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) auf seinem Facebook-Account. Natürlich ging es bei dem Treffen auch um den immer noch zur Anhörung ausstehenden Referentenentwurf für die Reform des Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) mit dem nach Ansicht der Verbände und des Behindertenbeauftragten mehr Barrierefreiheit erreicht werden muss.

Wenn es um behinderte Menschen geht, sind wir unkritisch

Katrin Langensiepen
Katrin Langensiepen
Foto: Katrin Langensiepen

Brüssel / Hannover (kobinet) Die Europaabgeordnete der Grünen, Katrin Langensiepen, nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn es um das ungerechte und ausgrenzende System der Werkstätten für behinderte Menschen geht. Auf einem Facebook-Post vom 31. Juli 2025 hat die selbst behinderte Frau wieder einmal Klartext in Sachen Werkstätten gesprochen. Als Aufhänger dient ihr, der für den 25. September 2025 vorgesehene sogenannte „Schichtwechsel“. „Warum sind die Produkte, die im Werkstattsystem hergestellt werden, nicht transparent gekennzeichnet? Wir haben #Ökosiegel ,kämpfen gegen #Kinderarbeit, sind für Transparenz im #Lieferkettensystem. Aber wenn es um behinderte Menschen geht, sind wir unkritisch. Leider!“ schreibt die Grünen-Europa-Abgeordnete Katrin Langensiepen in ihrem Facebook-Post. 

Von Rechts zur Mitte: Die inklusive Gesellschaft ist heute in Gefahr

Logo der ISL
ISL
Foto: ISL

Berlin (kobinet) „Die Rückabwicklung der Inklusion behinderter Menschen fordern inzwischen nicht nur Rechtsextreme in und außerhalb der deutschen Parlamente und Verwaltung. Immer öfter votieren auch rechtskonservative Akteur*innen für eine Rückkehr zum – angeblich – kostengünstigeren Fürsorgesystem, in dem Menschen mit Behinderungen ohne deren Konsultation in Sonderwelten untergebracht werden dürfen.“ So heißt es in einem Positionspapier der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL), das diese zusammen mit ihren Mitgliedsorganisationen, den Zentren für selbstbestimmtes Leben bheinderter Menschen vor kurzem veröffentlicht hat. Dieses trägt den Titel „Teilhabe ist Menschenrecht und keine Verhandlungsmasse“.

Liken gegen Rechts

Vorn ein Findling mit Inschrift Willis Blick, dahinter Bäume im Sonnenlicht im hellen Grün.
streift die Likers gegen Rechts und fällt ins Sommerloch
Foto: Hubertus Thomasius

Staufen (kobinet) Endlich Flagge zeigen! Allemal Daumen hoch, die gegen Rechts sind. Mega! Ein echt starkes Statement: Ein Wald von Daumen, energisch in die Höhe gereckt. Ein beispielloser Move, engagiert und meinungsstark. Man sieht vor lauter Daumen den Wald nicht mehr oder worum es geht oder gegen sollte. Aber jetzt geht es auch zunächst einmal darum, diese enorme Mobilisierung zu nutzen, um ein Meinungsbild herzustellen darüber, ob die „Krüppel gegen Rechts“ sich in „Liken gegen Rechts“ umbenennen.  Also alle mal Daumen hoch, die dafür sind. Mit überwältigender Mehrheit angenommen! – Uff! Geschafft, Demokratie und Debatte können einen ganz schön schlauchen.  Weshalb der Ruf, sich von ihnen auch mal erholen zu dürfen, immer lauter wird. Liken und Daumen hoch oder runter sind ein mutiger Schritt in diese Richtung. Und selbst das ist noch anstrengend genug, wird es so exzessiv praktiziert wie bei den ehemaligen Krüppeln gegen Rechts, nun Liken gegen Rechts.  An dieser Stelle hilft daher einzig, der rechtzeitige und mutige Sprung ins Sommerloch.

Vortrag zu 30 Jahre Benachteiligungsverbot im Grundgesetz jetzt online

H.-Günter Heiden mit dem Buch zur Grundgesetzergänzung vor dem Reichstag
H.-Günter Heiden mit dem Buch zur Grundgesetzergänzung vor dem Reichstag
Foto: omp

Berlin (kobinet) in Artikel 3 des Grundgesetzes stehen die zentralen Gleichheitsrechte des Grundgesetzes. Hier ist geregelt, dass alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind und dass der Staat niemanden diskriminieren darf, zum Beispiel wegen seiner oder ihrer Herkunft oder dem Geschlecht. Der Satz „Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“ ist erst 1994 in Artikel 3 Absatz 3 des Grundgesetzes aufgenommen worden. Am 15 November 2024 – genau 30 Jahre nachdem dieses Benachteiligungsverbot in das Grundgesetz aufgenommen wurde und 75 Jahre nach Inkrafttreten des Grundgesetzes – hielt Hans-Günter Heiden einen Vortrag im Deutschen Institut für Menschenrechte. In diesem Vortrag berichtete er als Zeitzeuge, wie es zur Aufnahme dieses speziellen Gleichheitssatzes kam, welche Hürden und Hindernisse sich dem Anliegen in den Weg stellten und welche historischen Gegebenheiten es begünstigten. Dieser Vortrag wurde nun von der Monitoringstelle UN-Behindertenrechtskonvention beim Deutschen Institut für Menschenrechte online zur Verfügung gestellt.

Quoten sind kein Beweis für Inklusion – Warum die Sprache im SZ-Artikel das eigentliche Problem verschleiert

Baustelleschild in gelb mit der Aufschrift
Dauerbaustelle „Inklusion“
Foto: Ralph Milewski

Fladungen (kobinet) Inklusion bedeutet, dass Menschen mit und ohne Behinderung selbstverständlich und gleichberechtigt zusammenleben und arbeiten. Sie bedeutet Teilhabe ohne Vorbedingungen, ohne Sonderstrukturen und ohne Zwangsmechanismen. In Deutschland wird der Begriff aber zunehmend für Dinge verwendet, die mit echter Inklusion nichts zu tun haben. Er dient als Etikett für gesetzliche Pflichten, Quotenregelungen oder finanzielle Ausgleichszahlungen, obwohl diese lediglich Verwaltungsinstrumente sind. Die aktuelle Recherche von Süddeutscher Zeitung, „andererseits“ und „FragDenStaat“ zeigt diese begriffliche Schieflage sehr deutlich.

Bewährte Regelung für Blindenführhunde soll gekippt werden

auch ein Blindenhund war da von Michael Beat
Frau mit Blindenführhund
Foto: Michael Beat (Creative Commons BY 2.0)

BERLIN (kobinet) Blindenführhunde ermöglichen blinden und hochgradig sehbehinderten Menschen ein hohes Maß an Mobilität und Unabhängigkeit. Sie werden durch die Krankenkassen finanziert und sind ein anerkanntes Hilfsmittel. Daraus ergibt sich folgerichtig, dass auch der Umgang mit den Nebenkosten der Haltung eines Führhundes, die vom Futter bis zur Gesundheitsvorsorge reichen, verbindlich im Hilfsmittelverzeichnis geregelt sind.

DJ bringt alle zum Tanzen

Links ein Mann mit Kopfhörern, Blick in den Raum mit tanzendenden Paaren, auch mit Rollstuhl bei Partylicht
Tanzvergnügen genießen alle
Foto: Stiftungen kreuznacher diakonie/Andrea Djifroudi

BAD KREUZNACH (kobinet) Wenn im Luthersaal der Stiftung kreuznacher diakonie die Luft vibriert und der Boden unter den Füßen bebt, sind die DJ Mike und der Michael Stritzke am Mischpult. Auf dem Parkett vor der Bühne ist jede und jeder, der Lust auf wummernde Bässe und Spaß am Tanzen hat. Schon lange vor dem Soundcheck fragten die ersten Bewohnerinnen und Bewohner der Wohneinrichtungen in der Behindertenhilfe, wann es losgeht.

ISL fordert echte Teilhabe

Wandtatoo Logo und Schrift Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland e. v. - ISL
Wand Tatoo ISL 600×450
Foto: ISL

BERLIN (kobinet) Die Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) kritisiert den aktuellen Entwurf des Pflegekompetenzgesetzes (PKG) als unzureichend und teils diskriminierend gegenüber Menschen mit Behinderungen. Der Entwurf versäume es, so die ISL, die in der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) garantierten Rechte auf gleichberechtigte Teilhabe und selbstbestimmte Lebensführung wirksam umzusetzen. Trotz einzelner Fortschritte bleibe das Gesetz seinem Anspruch nicht gerecht, pflegerische Versorgung bedarfsgerecht, niedrigschwellig und inklusiv zu gestalten.

Bundesrechnungshof: Nur 84 von 600 Millionen Euro für barrierefreien Bahnhofsumbau abgerufen

Regionalzug in einem Bahnhof
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Foto: hpgruesen In neuem Fenster öffnen via Pixabay In neuem Fenster öffnen

Berlin (kobinet) Alexander Ahrens hat es bei der Abschlussdiskussion der Inklusionstage 2024 auf den Punkt gebracht. Unter großem Applaus sagte er schon damals: „Ich habe keinen Bock mehr.“ Er fühle sich vom Bundesverkehrsministerium verarscht, weil dessen Vertreter mit leeren Händen kämen und kaum etwas für die Barrierefreiheit tun würden. Dass das Verkehrsministerium wirklich keinen Bock auf einen barrierefreien Umbau von Bahnhöfen haben könnte, das kann man aus einem aktuellen Bericht von Correctiv schließen. Darin wird aufgezeigt, dass hunderte Millionen an Fördergeld für barrierefreie Bahnhöfe ungenutzt bleiben. „Eigentlich sollte ein 600-Millionen-Euro-Programm gemeinsam mit der Deutschen Bahn dafür sorgen, dass kleinere und mittlere Bahnhöfe von 2019 bis 2026 barrierefrei und moderner werden. In einem Bericht kritisiert der Bundesrechnungshof das Vorgehen des Verkehrsministerium. Denn von der Fördersumme seien bisher nur 84 Millionen Euro abgerufen worden“, heißt es u.a. im Correctiv-Bericht vom 30. Juli 2025.

Offener Brief fordert Machtwort für mehr Inklusion und Barrierefreiheit

drei rote Ausrufezeichen
Drei rote Ausrufezeichen
Foto: ht

München (kobinet) Noch immer tut sich vonseiten der Bundesregierung nichts in Sachen gesetzliche Verbesserungen zur Barrierefreiheit. Mit einem offenen Brief für mehr Inklusion haben sich daher nun die Vereinigung Kommunaler Interessenvertreter von Menschen mit Behinderung in Bayern (VKIB) und der Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung Holger Kiesel an Bundeskanzler Friedrich Merz und an den CSU-Vorsitzenden Dr. Markus Söder gewandt. Mit dem offenen Brief, der auch von der LIGA Selbstvertretung, der LAG Selbsthilfe Bayern, dem Sozialverband VdK Bayern und dem VbA Selbstbestimmt Leben unterstützt wird, werden die Spitzenpolitiker vor allem aufgefordert ein Machtwort zu sprechen, damit der Referentenentwurf für die Reform des Behindertengleichstellungsgesetz und damit für mehr Barrierefreiheit endlich zur Anhörung freigegeben und das Gesetz möglichst schnell verabschiedet werden kann.

Bereits über 200.000 Unterschriften für Petition gegen Kürzungen bei der Eingliederungshilfe

Häckchen
Häckchen
Foto: GondomirPixa In neuem Fenster öffnen via Pixabay In neuem Fenster öffnen

Berlin (kobinet) Während die Diskussion über mögliche Einsparungen bei der Eingliederungshilfe u.a. durch eine vermeintliche Entbürokratisierung und Pauschalierung weiterhin das Geschehen in der Behindertenhilfe und -politik bestimmt, wächst täglich die Zahl der Menschen, die die auf change.org gestartete Petition „Hände weg von der Eingliederungshilfe – Teilhabe darf nicht gekürzt werden!“ unterstützen. Ende Juli 2025 haben diese Petition mit dem Hashtag #TeilhabeIstKeinLuxus bereits knapp 205.000 Menschen unterstützt, obwohl diese erst im Juni diesen Jahres gestartet wurde.

Humanitäre Organisationen fordern Krisengipfel im Kanzleramt zur Lage in Gaza

Blaue Hand, Finger bilden die Buchstaben HI, rechts daneben handicap international
Neues Logo von Handicap International
Foto: HI

Berlin (kobinet) Angesichts der eskalierenden humanitären Katastrophe im Gazastreifen fordern 13 humanitäre Organisationen Bundeskanzler Friedrich Merz auf, kurzfristig einen humanitären Krisengipfel im Kanzleramt einzuberufen. In einem am 30. Juli 2025 übermittelten Brief betonen die Organisationen die Wichtigkeit, mit dem Bundeskanzler über tatsächlich wirksame humanitäre Maßnahmen zu sprechen, um das Leid der Zivilbevölkerung und die sich ausbreitende Hungersnot zu beenden. Die Organisationen äußern massive Zweifel an den von Bundeskanzler Merz angekündigten Abwürfen aus der Luft, wie es in einer Presseinformation von Handicap International heißt.

Wir gehören in die Parlamente, in die Vorstände und in die Gremien

Alper Senlik
Alper Senlik
Foto: privat

Ahlen (kobinet) „Wir gehören in die Parlamente, in die Vorstände, in die Gremien. Nicht als Ausnahme, sondern als Selbstverständlichkeit. Ich will, dass junge Menschen mit Behinderung sich nicht fragen: „Darf ich das überhaupt?“ – sondern sagen: „Natürlich gehöre ich da hin“. So bringt es der 26jährige Alper Senlik im Interview mit Ottmar Miles-Paul von den kobinet-nachrichten auf den Punkt. Der blinde Vater einer kleinen Tochter mit Migrationsgeschichte aus Ahlen arbeitet hauptberuflich als Teilhabeberater. Er hat u.a. die Initiative Inklu-Migra ins Leben gerufen und kandidiert bei der Kommunalwahl am 14. September 2025 im nordrhein-westfälischen Ahlen über die SPD für den Stadtrat.

Ministerien blockieren Barrierefreiheit: Dobrindt und Reiche machen weiter, wo Lindner und Buschmann aufgehört haben

Corrina Rüffer
Corrina Rüffer
Foto: Irina Tischer

Berlin (kobinet) Zu Presseberichten, wonach das Innen- und Wirtschaftsministerium den Reformprozess zum Behindertengleichstellungsgesetz blockieren, hat sich Corinna Rüffer, die Sprecherin für Behindertenpolitik der Grünen-Bundestagsfraktion, zu Wort gemeldet. Mit der Blockade von mehr Barrierefreiheit durch die Ministerien mache Alexander Dobrindt und Katherina Reiche da weiter, wo Lindner und Buschmann aufgehört haben. „Die Bundesregierung wollte die Reform des Behindertengleichstellungsgesetzes (BGG) in den ersten 100 Tagen ihrer Amtszeit beschließen. Schwarz-Rot ist allerdings gerade dabei, das selbst gesteckte Ziel zu reißen: Medienberichten zufolge soll das BGG zwar noch auf der Tagesordnung des Bundeskabinetts am 6. August stehen, aber niemand, der von den Reformen betroffen sein wird, hat bislang einen Entwurf für das Gesetzesvorhaben zu Gesicht bekommen“, erklärte Corinna Rüffer.

Schloss Hartheim startet 2025 ein inklusives Erinnerungsprojekt

Infozeichen
Info blau
Foto: Susanne Göbel

Alkoven (kobinet) „Schloss Hartheim war von 1940-1944 eine von sechs Tötungsanstalten der NS-‚Euthanasie‘, in der nahezu 30.000 Menschen ermordet wurden. Es handelte sich um Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen, teils Bewohnerinnen und Bewohner von Psychiatrien und Pflegeheimen für Menschen mit Behinderung, teils arbeitsunfähige KZ-Häftlinge aus den Lagern Mauthausen, Gusen, Ravensbrück und Dachau sowie Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter. Die Räume, in denen die Verbrechen stattfanden, bilden heute einen Teil der Gedenkstätte“, heißt es auf der Internetseite der Gedenkstätte auf https://www.schloss-hartheim.at/. Der 2003 eröffnete Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim umfasst neben der Gedenkstätte für die Opfer der NS-‚Euthanasie‘ auch die Ausstellung „Wert des Lebens“. Nun startet dort ein inklusives Erinnerungsprojekt.

Bündnis 90/ Die Grüne fordern mehr Barrierefreiheit im schleswig-holsteinischen Tourismus

Weiße Leuchtturmspitze mit den Fenstern des Leuchtfeuers und einem Radarreflektor auf dem Dach
Ein Leuchtturm in der Kieler Förde weist den Weg
Foto: hpgruesen In neuem Fenster öffnen via Pixabay In neuem Fenster öffnen

KIEL (kobinet) Mit einem Bruttoumsatz von 10,8 Milliarden Euro und über 38 Millionen Übernachtungen ist der Tourismus in Schleswig-Holstein ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Die Grünen sehen dabei in der Barrierefreiheit nicht nur eine soziale, sondern auch eine wirtschaftliche Chance für das Land. Sie wollen Schleswig-Holstein zu einem Urlaubsland für alle Menschen machen, unabhängig von ihren individuellen Fähigkeiten sowie Bedürfnissen und haben sich deshalb im Kieler-Landtag für einen stärkeren Fokus auf barrierefreien Tourismus ausgesprochen..

Gesucht: Referentenentwurf für Barrierefreiheit

KI mit Brandenburger Tor mit Aufschrift BGG? unter großer Lupe
KI mit Brandenburger Tor mit Aufschrift BGG? unter großer Lupe
Foto: Juliane Harms mit KI gestaltet

Berlin (kobinet) Während der Sommerferien suchen so manche Eltern mühsam nach Möglichkeiten, wie sie ihre Kinder in der sechswöchigen Ferienzeit beschäftigen können. Schwimmen ist bei dem Wetter schwierig, das Geld zum Verreisen hat auch nicht jede*r und schon gar nicht so lange. Für die Berliner Kinder und Jugendlichen, die mittlerweile auch in die Ferien gestartet sind, böte sich da eine spannende Schatzsuche an. Denn der Referentenentwurf für die Reform des Behindertengleichstellungsgesetzes scheint vor gut zwei Wochen irgendwo in Berlin zwischen den Ministerien verloren gegangen zu sein. Anders kann man es sich kaum mehr erklären, warum dieser immer noch nicht zur Verbändeanhörung freigegeben wurde. Wem also langweilig ist und viel Zeit hat, viel Glück bei der Schatzsuche.

Brother Outsider stößt sich an „demütigem“ Dusel bei Sascha Lang

Porträt Audre Lorde
Audre Lorde (1934-1992); Brother Outsider stellt sich vor, wie Sister Outsider vom Himmel aus sich freut, dass er sich politisch alles andere als demütig zeigt
Foto: Audre Lorde

Berlin (kobinet) Jetzt erst bin ich auf die Episode 273 des IGEL-Poscast gestoßen. Inklusator Sascha Lang stellt Fragen an Jürgen Dusel, alter und neuer Behindertenbeauftragter der Bundesregierung. Habe es mir am Wochenende angehört. Das kennt ihr wahrscheinlich auch, sich an Worten stoßen, über Worte stolpern. So ging es mir mit dem Wort „demütig“, das Jürgen Dusel im Gespräch mit Sascha Lang gleich zu Anfang zweimal in den Mund nimmt. Dass er nun vor allem einmal ein demütiges Gefühl habe und auch allen Grund, demütig zu sein. Ein demütiger Behindertenbeauftragter, was will er uns damit sagen? Oder auch unabhängig davon gefragt, ob er uns etwas sagen will mit seinem demütig, was sagt mir dieses „demütig“ im Zusammenhang mit uns Behinderten?

VdK gegen späteres Renteneintrittsalter und für Maßnahmen gegen Altersdiskriminierung

Verena Bentele
Verena Bentele
Foto: Susie Knoll

Berlin (kobinet) Die VdK-Präsidentin Verena Bentele hat sich zur aktuellen Debatte um ein höheres Renteneintrittsalter zu Wort gemeldet und u.a. betont: „Die Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche wünscht sich im Interview, miteinander ins Gespräch zu kommen. Das unterstütze ich voll und ganz. Wir sollten vor allem mit denen sprechen, die es betrifft: den arbeitenden Menschen. Und die sprechen eine eindeutige Sprache: Die Entscheidung, länger zu arbeiten, muss freiwillig bleiben. Mit dem VdK jedenfalls wird es kein späteres Renteneintrittsalter für alle geben.“

Niedersachsen fördert neue Projekte

Annetraud Grote
Annetraud Grote
Foto: Tom Figiel

HANNOVER (kobinet) Das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung stellt die in 2024 ausgelaufene „Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung von Projekten zur Inklusion, Partizipation und Bewusstseinsbildung“ für die nächsten fünf Jahre neu auf. Damit können Projekte von gemeinnützigen Organisationen (beispielsweise von Vereinen und Verbänden) mit jeweils höchstens 50.000 Euro und maximal 80 Prozent der Ausgaben bezuschusst werden, die die aktive Teilhabe von Menschen mit Behinderungen an der Gesellschaft fördern.

Schöne Worte reichen uns nicht

Mann mittleren  Alters trägt dunklen Anzug, weißes  Hemd und  roten Schlips. Er steht schräg an einer gemauerten Wand
Landesverbandsvorsitzender Hans-Josef Hotz
Foto: Jutta Kübler

STUTTGART (kobinet) Der Sozialverband VdK Baden-Württemberg fordert Sozialministerium des Bundeslandes dazu auf, endlich wieder in die Investitionskostenförderung einzusteigen, wozu das Land gesetzlich verpflichtet ist. „Herr Sozialminister Lucha, schöne Worte reichen uns nicht. Ihre Behauptung, Sie würden sich seit Jahren mit Nachdruck für eine nachhaltige Strukturreform der Pflegeversicherung einsetzen, können wir nicht bestätigen!“, sagt Hans-Josef Hotz, Vorsitzender des Sozialverbands VdK Baden-Württemberg.

BdB legt Positionspapier zur Evaluierung und Reform vor

Zwei gebogene Kreisabschnitte, Buchstaben BdB und Text Bundesverband der Berufsbetreuer*innen
Logo des BdB
Foto: nic communication & consulting / BdB

HAMBURG (kobinet) Der Bundesverband der Berufsbetreuer (BdB) hat ein Positionspapier zur anstehenden Evaluierung des Betreuervergütungsgesetzes und zur künftigen Ausgestaltung eines nachhaltigen Vergütungssystems veröffentlicht. Es richtet sich an die Bundes- und Landesjustizministerien sowie an die Berichterstatter für Betreuungsrecht der Fraktionen im Bundestag. Ziel ist es, den begonnenen Reformprozess auf eine verlässliche und fachlich fundierte Grundlage zu stellen.

Wenn die Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung verbindet

Logo der Fachstelle EUTB
Fachstelle EUTB
Foto: Fachstelle EUTB

Mainz (kobinet) „Seit 2018 gibt es die Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB®) – ein starkes Netzwerk von Beratenden, das Menschen mit Behinderungen auf ihrem Weg zu mehr Selbstbestimmung unterstützt. Neben der fachlichen Zusammenarbeit entstehen dabei auch persönliche Verbindungen. Ein besonders schönes Beispiel: Zwei Beratende, die sich bei der Grundqualifizierung der Beratenden kennengelernt haben, sind inzwischen ein Paar – und haben im Juni 2025 geheiratet.“ Auf diese Geschichte weist die Fachstelle Ergänzende Unabhängige Teilhaberatung in ihrem aktuellen Newsletter hin.

Heute ist Welt-Hepatitis-Tag

Bild einer Hand, die eine Injektionsspritze hält
Impfungen sind Vorsorge
Foto: Tumisu In neuem Fenster öffnen via Pixabay In neuem Fenster öffnen

KÖLN (kobinet) Unter dem Motto „Lass uns Klartext reden.“ findet heute der Welt-Hepatitis-Tag statt. Das deutsche Motto dies an das internationale Thema „Let’s break it down“ (lass es uns aufschlüsseln) angelehnt. Global wird der Welt-Hepatitis-Tag von der World Hepatitis Alliance koordiniert, in Deutschland ist die Deutsche Leberhilfe Ausrichter des Tages. Hunderte von Millionen Menschen sind weltweit von chronischen Hepatitisinfektionen betroffen, viele, ohne von der Infektion zu wissen. Im Jahr 2016 hat die Weltgesundheitsorganisation das Ziel aufgerufen, Hepatitisinfektionen bis 2030 global einzudämmen. Die deutsche Bundesregierung hat sich im gleichen Jahr mit der BIS2030-Strategie auch in Deutschland diesem Ziel angeschlossen. Um dieses Ziel zu erreichen, sind weltweit mehr Anstrengungen nötig.

KI kann helfen: Menschen mit Behinderungen sichtbar machen und Barrieren abbauen

Logo der ISL
ISL
Foto: ISL

Berlin (kobinet) „KI kann helfen: Menschen mit Behinderungen sichtbar machen und Barrieren abbauen“, so titelt Thomas Koritz von der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) einen Beitrag über die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz für behinderte Menschen, den dieser den kobinet-nachrichten zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt hat.

Inklusionsprojekt an Hochschule Neubrandenburg wird fortgeführt

Landkarte Lage Mecklenburg-Vorpommern in Deutschland
Deutschland Lage Mecklenburg-Vorpommern
Foto: Gemeinfrei https://de.wikipedia.org/wiki/Flaggen_und_Wappen_der_L%C3%A4nder_der_Bundesrepublik_Deutschland

Schwerin (kobinet) Das Projekt „Inklusive Bildung M-V“ an der Hochschule Neubrandenburg wird weitergeführt. Die Landesregierung hat sich im Rahmen der Haushaltsberatungen darauf verständigt, die Finanzierung in Höhe von rund 500.000 Euro jährlich auch weiterhin sicherzustellen. „Von dem Inklusionsprojekt an der Hochschule Neubrandenburg profitieren alle Seiten“, sagte die Wissenschaftsministerin von Mecklenburg-Vorpommern Bettina Martin. „Die Menschen mit Beeinträchtigungen, die bis 2024 ihre Qualifizierung zu Bildungsfachleuten durchlaufen haben, können ihre Kompetenz und Erfahrung weiter auf dem ersten Arbeitsmarkt einbringen. Und die Studierenden und Lehrkräfte können im direkten Austausch wertvolle Erfahrungen für ihre künftige Tätigkeit sammeln. Auch Unternehmen und Behörden können das Angebot der Fachleute wahrnehmen. Alle Beteiligten sind sich über die Bedeutung der Integration von Menschen mit Beeinträchtigungen in den Arbeitsmarkt einig. Umso wichtiger, dass sie ihre Perspektive auch aktiv einbringen können. Das Projekt an der Hochschule Neubrandenburg setzt an der richtigen Stelle an.“

Baustellenmanagement muss die Belange behinderter Betroffener berücksichtigen

Franz-Josef Hanke auf seinem Balkon
Franz-Josef Hanke auf seinem Balkon
Foto: privat

Marburg (kobinet) Das Baustellenmanagement muss die Belange behinderter Betroffener bei Baumaßnahmen berücksichtigen. Diese Forderung erhebt Franz-Josef-Hanke aus Marburg. In einem Bericht auf marburg.news schildert der Journalist die Herausforderungen, die sich bei aktuellen Baumaßnahmen für blinde Menschen in Marburg ergeben. „Abgeschnitten vom Stadtbusverkehr sind derzeit die Anwohner der Wehrdaer Straße und des Wehrdaer Wegs. Gleich zwei Baustellen verhindern die Anbindung durch Stadtbusse.
Durch die Bauarbeiten werden die Anwohnerinnen und Anwohner erheblich in ihrer Lebensgestaltung eingeschränkt. Ganz besonders gilt das für ältere und behinderte Menschen. Claudia und Wilhelm Gerike beispielsweise wohnen an der Wehrdaer Straße. Beide fahren mit dem Stadtbus zur Arbeit. Wegen zweier – gleichzeitig eingerichteter – Baustellen können die Stadtwerke Marburg (SWM) die Haltestelle ‚Diakonie-Krankenhaus‘ und ‚Schulze Berg‘ an der Wehrdaer Straße voraussichtlich einen Monat lang nichtt bedienen. Nächste erreichbare Bushaltestelle, die auch während der Bauarbeiten an der Haltestelle Mengelsgasse bedient wird, ist ‚Lärchenweg‘. Der Weg dorthin wäre, wenn man der Baustelle an der Mengelsgasse ausweicht, knapp 2 Kilometer weit. Das ist für Behinderte wie die Gerikes absolut nicht darstellbar“, berichtet Franz-Josef Hanke.

Serie „Wehrtauglich von der Wiege bis zur Bahre“: Zum Ausdrucken schön! Die spannende Serie an einem Stück

Vorn ein Findling mit Inschrift Willis Blick, dahinter Bäume im Sonnenlicht im hellen Grün.
Alle Erzählkolumnen komplett in Reihenfolge
Foto: Hubertus Thomasius

Staufen (kobinet) Binge Reading also! Das Ausgedruckte in Händen haltend wie ein Buch und nicht mehr Aufhörenkönnen mit Lesen. Die Serie „Wehrtauglich von der Wiege bis zur Bahre“. Sämtliche Figuren jetzt in einem einzigen Durchgang, alle, wie sie kobinet-Lesende bereits liebgewonnen haben:

Momentaufnahme 398

Segelbot am Horisont
Segelbot
Foto: Irina Tischer

Berlin (kobinet) Bei Lichte gesehen sind Ruhe und Glück überhaupt dasselbe.

Hessen: Förderung für Assistenzen in Kindertagesstätten – Antragsfrist bis 28.2.2026

Infozeichen
Info blau
Foto: Susanne Göbel

Kassel (kobinet) Durch das Landesprogramm Kita-Assistenz soll das pädagogisch tätige Personal in den hessischen Kindertageseinrichtungen entlastet werden, indem eine modellhafte Erprobung des Einsatzes und der Förderung einer Kita-Assistenz in den Kindertageseinrichtungen ermöglicht wird. „Zuwendungsfähig sind die für den Arbeitgeber anfallenden Personalausgaben für Kita-Assistenzkräfte außerhalb des Fachkräftekatalogs nach § 25b HKJGB, die durch die Beschäftigung zusätzlicher Kita-Assistenzkräfte oder aufgrund der Aufstockung der Stunden bei vorhandenen Kita-Assistenzkräften entstehen“, heißt es auf der Internetseite des Regierungspräsidiums Kassel.

Pflegenotstand am Wochenende: Wenn Teilhabe zur Ausnahme wird

künstlerisch-grafische Zeichnung, sinnbildliche Fäden, eimalumschlossen einmalfrei schwebend
Inklusive und Exklusive Gesellschaften
Foto: Wombat-Paradiso

Berlin (kobinet) Inklusion braucht mehr als gute Absicht – eine Heilerziehungspflegerin berichtet über erschöpfte Teams, verpasste Lebensfreude und die stille Isolation von Menschen mit Behinderung.

Teilhabe ist Menschenrecht und keine Verhandlungsmasse

Mehrere Paragraphenzeichen auf einem Blatt
Paragraphen zeigen, dass etwas geregelt wird
Foto: Pixabay/geralt

BERLIN (kobinet) Die Zentren für Selbstbestimmtes Leben (ZsL®) und der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) betonen den fundamentalen Wert der Wahrung von Menschenrechten in einer Zeit des Erstarkens rechtsextremen Denkens: Das Menschenrecht auf gleichberechtigte Teilhabe droht nun nach Einschätzung dieser Verbände einem moralisch orientierungslos gewordenen Sparwillen zum Opfer zu fallen.

35 Jahre Antidiskriminierungsgesetz für behinderte Menschen in den USA

Sharepic: ADA für Deutschland
Sharepic: ADA für Deutschland
Foto: Christian Bayerlein

Washington, D.C. (kobinet) Heute vor 35 Jahren, am 26. Juli 1990, hat der damalige US-Präsident George H.W. Bush den Americans with Disabilities Act (ADA), der in Deutschland als das US-amerikanische Antidiskriminierungsgesetz für behinderte Menschen bekannt ist, unterzeichnet. Damit konnte das Gesetz in Kraft treten. Während dieser Jahrestag angesichts der massiven Angriffe von US Präsident Donald Trump und den regierenden Republikanern in den USA von der Verteidigung der damals gewonnenen Rechte gepärgt ist, warten behinderte Menschen in Deutschland immer noch darauf, dass private Anbieter von Dienstleistungen und Produkten zur Barrierefreiheit verpflichtet werden. Denn hierzulande scheint das, was in anderen Ländern schon lange Praxis ist, anscheinend nicht möglich zu sein, kritisierte die Sprecherin der LIGA Selbstvertretung, Prof. Dr. Sigrid Arande, das Schneckentempo in Sachen Barrierefreiheit und Inklusion in Deutschland. Vor allem die aktuelle Blockade der Reform des Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) durch das CDU-geführte Wirtschaftsministerium und das CSU-geführte Innenministerium erhitzt in Deutschland derzeit die Gemüter. Für Anfang August war ursprünglich der Kabinettsbeschluss für die Reform des BGG für mehr Barrierefreiheit geplant.

Preisgekrönter Kurzfilm Andi macht’s stellt Gehörlosigkeit ins Rampenlicht

Daumen hoch
Fanpost für die kobinet-Redaktion
Foto: Irina Tischer

Wien (kobinet) „Barrieren humorvoll entlarven, Gebärdensprache sichtbar machen und dabei einen Nerd in den Mittelpunkt rücken – all das gelingt dem Kurzfilm ‚Andi macht’s‘.“ So heißt es in einem Bericht des österreichischen Online-Nachrichtendienst BIZEPS mit dem Titel „Andi macht’s“ – Preisgekrönter Kurzfilm stellt Gehörlosigkeit ins Rampenlicht“. Und weiter heißt es im BIZEPS-Bericht: „Beim französischen Festival Film’Ô räumte die Produktion gleich doppelt ab: Hauptdarsteller Manfred Schütz gewann in der Kategorie ‚Best Actor‘, Regisseur Christoph Kopal erhielt eine Nominierung in der Kategorie ‚Best Editor‘ für seine satirische Handschrift. Wir haben mit beiden über den Film ‚Andi macht’s‘, Technikpannen, Gebärdensprach‑Avatare und neue Filmpläne gesprochen.“

Entwürdigende Reiseerfahrungen, die sich niemand wünscht

Daumen unten
Daumen unten
Foto: Irina Tischer

Stuttgart (kobinet) „Wir wurden von der Airline gezwungen, auf dem Arsch über 16 Stufen ins Flugzeug zu robben. Keine Hilfe. Kein Lift. Niemand fühlte sich zuständig. Menschenunwürdig ist noch milde ausgedrückt.“ So werden die Erfahrungen Mathias Filp und Lisa Kain auf dem Instagram-Account von wheelyventure geschildert. Mathias Filp und Lisa Kain wohnen in der Nähe von Stuttgart und sind gerade von einer längeren Reise durch Asien mit dem Rollstuhl zurück gekommen. „Eigentlich wollten wir einfach herausfinden, wie gut (oder schlecht) man mit Querschnittlähmung die Welt bereisen kann. Und ehrlich gesagt, lief alles erstaunlich gut. Bis wir aus Bangkok ausreisen wollten. Beim Rückflug mit Vietjet Air wurde Matze der Einstieg ins Flugzeug verweigert – mit der Begründung: ‚If you can’t walk, you will be declined.‘ Es gab keinerlei Hilfe, weder Boardingstuhl noch Treppenlift, keine Assistenz. Stattdessen wurde uns mitgeteilt, wir könnten entweder selbst die Treppe hochkommen oder eben stornieren. Da es keine Alternativen gab, robbte sich Mathias auf dem Po bis ins Flugzeug hoch“, berichteten die beiden in einer Mail an die kobinet-nachrichten.

Wer seine Zielgruppe vergrößern will braucht Expertise

Cover des IGEL-Podcast mit Nathalie Sorichter
Cover des IGEL-Podcast mit Nathalie Sorichter
Foto: IGEL-Media

Berlin (kobinet) „Wer seine Zielgruppe vergrößern will braucht Expertise“, so titelte Sascha Lang die nunmehr schon 275. Episode des Podcast Inklusion Ganz Einfach Leben (IGEL). Dabei spricht Sascha Lang mit Nathalie Sorichter über ihren mutigen Schritt in die Selbstständigkeit. Die blinde Fachinformatikerin gründete gemeinsam mit einem Team von Expert*innen mit und ohne Sehbehinderung das Unternehmen Inklusivio, heißt es in der Ankündigung des Podcast.

Vom Aufbruch zur Aushöhlung: Wie der Begriff „Inklusion“ seiner politischen Substanz beraubt wurde

Oldtimer Autowrack, leer , entkernt, schwarz-weiß Foto
Der Begriff Inklusion – entkernt und leer
Foto: Ralph Milewski

Fladungen (kobinet) 2009 (UN-BRK, Ratifizierung durch Deutschland am 26. März 2009)

Als Deutschland die UN-Behindertenrechtskonvention ratifizierte, war das Versprechen groß: Teilhabe, Selbstbestimmung, strukturelle Veränderungen. „Inklusion“ war das Wort der Stunde – ein Begriff, der nicht weniger meinte als eine radikale Neuausrichtung gesellschaftlicher Machtverhältnisse. Weg von Fürsorge, hin zu Rechten. Weg von Sonderwegen, hin zu einem gemeinsamen, gleichberechtigten Leben aller. Doch nur wenige Jahre später war das Wort kaum wiederzuerkennen.

Behindertenrat fordert zeitnahe Anhörung zum BGG Referentenentwurf

Bundestag Besprechungsraum
Bundestag Besprechungsraum
Foto: Irina Tischer

BERLIN (kobinet) Die Bundesregierung hat die Reform des Behindertengleichstellungsgesetzes (BGG) in den ersten 100 Tagen ihrer Amtszeit angekündigt, doch der Gesetzentwurf wurde noch nicht veröffentlicht. Der Deutsche Behindertenrat (DBR) fordert, Verbände und Betroffene zeitnah zu Wort kommen zu lassen. „Nichts über uns ohne uns“. Das ist ein wichtiger Grundsatz für Inklusion und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen – und auch die UN-Behindertenrechtskonvention schreibt vor, dass mehr Möglichkeiten zur politischen Teilhabe geschaffen werden müssen. Diese Teilhabe wird den Betroffenen und ihren Interessenvertretungen aber immer wieder erschwert. So wie aktuell beim Behindertengleichstellungsgesetz (BGG). Der DBR fordert: Menschen, die dieses Gesetz und seine Konsequenzen unmittelbar betreffen müssen jetzt zügig einbezogen werden.