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Förderung für „Gemeinsame Modellvorhaben“

Wappen Bundesland Niedersachsen
Wappen Niedersachsen
Foto: Gemeinfrei, public domain

HANNOVER (kobinet) Mit einer neuen Förderrichtlinie für „Gemeinsame Modellvorhaben“ möchte Niedersachsen zusammen mit den Pflegekassen Projekte in ganz Niedersachsen unterstützen, die die Lebensqualität von Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen etwa durch die Einbindung und Stärkung der Quartiers- und Dorfgemeinschaft verbessern.

30 Teams treten zum Finale an

Sporthalle in welcher an mehreren Platten Tischtennis gespielt wird
Bei den Vorrunden in Neumarkt
Foto: Andreas Schmittner

ERLANGEN (kobinet) Unter dem Motto „Aufschlag, Satz und Spiel“ geht es beim bayerischen Tischtennis-Turnier der Lebenshilfe in die entscheidende Runde. Etwa 150 Sportlerinnen und Sportler mit Behinderungen treten dann in 30 Teams – darunter elf Damen- und 19 Herrenteams – am Samstag, 25. Oktober 2025, ab 10:00 Uhr in der Agnes-Bernauer-Halle in 85088 Vohburg zum Finale an.

Tipps zur Stellensuche und Bewerbung mit Behinderungen

Zeichnung mit acht Portraits von denen eines mit einem roten Kreis gekennzeichnet ist und eine Hand deutet die Auswahl dieser Person an
Auswahl für die richtige Arbeit die richtige Person
Foto: geralt In neuem Fenster öffnen via Pixabay In neuem Fenster öffnen

BONN (kobinet) Die Suche nach der passenden Arbeitsstelle und das erfolgreiche Durchlaufen des Bewerbungs- und Auswahlverfahrens ist das Ziel der Bemühungen eines jeden Bewerbers. Für Arbeitsuchende mit Behinderungen kann dieser berufliche Einmündungsprozess besondere Fragen, Herausforderungen und Barrieren aufwerfen, wenn es um die Vereinbarkeit von Arbeitsanforderungen mit den eigenen Beeinträchtigungen geht. Das digitale inklusive Expertinnen- und Experten-Netzwerk sowie der Arbeitgeber-Service für schwerbehinderte Akademiker will dazu in der anderthalbstündigen virtuellen Veranstaltung einerseits die Auseinandersetzung mit behinderungsspezifischen Fragestellungen und Besonderheiten im Bewerbungs- und im beruflichen Einmündungsprozess in den Vordergrund stellen. Andererseits sollen durch das gezielte Briefing der Teilnehmenden Optimierungspotenziale aufgezeigt werden, um die Erfolgschancen bei zukünftigen Bewerbungsvorhaben zu verbessern.

Neue Dokumentation zum Seminar „Perspektivwechsel: Inklusion in der Bildenden Kunst“ veröffentlicht

Eingang einer BBK Galerie schwarz-weiß Bild
kein öffentlicher Diskursraum
Foto: Ralph Milewski

Berlin (kobinet) Im aktuellen Newsletter des Bundesverbands Bildender Künstlerinnen und Künstler (BBK) wird auf die Veröffentlichung der schriftlichen Dokumentation zum Seminar „Perspektivwechsel: Inklusion in der Bildenden Kunst“ hingewiesen. Das vom British Council initiierte und gemeinsam mit dem BBK Bundesverband, dem Deutschen Künstlerbund und der IGBK organisierte Seminar fand am 28. März 2025 in der Berlinischen Galerie statt.

Das Format befasste sich mit Fragen des strukturellen Gatekeepings in der künstlerischen Ausbildung und Praxis und legte den Schwerpunkt auf die Förderung von Inklusion innerhalb der Künstlerverbände. Die nun erschienene Dokumentation wurde von den beteiligten Verbänden erstellt. Sie fasst zentrale Beiträge und Ergebnisse des Seminartags zusammen und ergänzt diese um weiterführende Links und Materialien.

FRECH + FREI: 50 Jahre Kämpfe der Behindertenbewegung – Neues Buch von Udo Sierck

Cover des Buches
Cover des Buches „Frech + Frei: 50 Jahre Kämpfe der Behindertenbewegung“ von Udo Sierck
Foto: Verlag Assoziation A

Hamburg (kobinet) „FRECH + FREI: 50 Jahre Kämpfe der Behindertenbewegung“, so lautet der Titel des neuen Buches von Udo Sierck. „Dieses Buch erzählt vom Widerstand einer sich entwickelnden Selbstbestimmt-Leben-Bewegung seit Mitte der 1970er-Jahre: Es berichtet von der permanenten Auseinandersetzung mit gängigen Normen, Werten und Körperidealen, verbunden mit Hinweisen auf tabuisierte Spuren der nationalsozialistischen Vergangenheit. Es erinnert an Demonstrationen gegen behindertenfeindliche Gerichtsurteile und an Bühnen- und Rathausbesetzungen, dokumentiert Proteste für die barrierefreie Nutzung von Bus und Bahn und zeichnet die Gegenwehr gegen neue ‚Euthanasie‘-Forderungen und die Selektion durch humangenetische Techniken nach. Es skizziert den steinigen Weg, bis die Behindertenrechte Eingang in das Grundgesetz fanden, und warnt vor einem drohenden Rollback durch das Erstarken rechtsradikaler Denkweisen“, heißt es in der Ankündigung des Buches.

Trauer um österreichische Behindertenrechtsaktivistin Roswitha Schachinger

Roswitha Schachinger
Roswitha Schachinger
Foto: BIZEPS

Wien (kobinet) Das Leben von Roswitha Schachinger war von ihrem Engagement für die Selbstbestimmung und für die Rechte behinderter Menschen geprägt. Auch wenn sie sich ungern in die erste Reihe stellte, prägte sie über Jahrzehnte hinweg entscheidend die Aktivitäten der österreichischen Behindertenbewegung. Sie wirkte bereits 1994 bei der Gründung des Wiener Zentrums für selbstbestimmtes Leben entscheidend mit. Die Vizepräsidentin des Österreichischen Behindertenrats, geschäftsführende Vorständin der WAG Assistenzgenossenschaft und Preisträgerin des Dr. Elisabeth Wundsam-Hartig-Preises für selbstbestimmtes Leben, die am 21. November 1968 geboren wurde, verstarb am 18. Oktober 2024. Die Trauer über diesen Verlust einer liebevollen und engagierten Person reicht weit über die Grenzen Österreichs hinaus.

Blinde wieder sehend machen: Zwischen Versprechen, Wissenschaft, Forschung, Scharlatanismus und Hoffnung

Cover des IGEL-Podcast Sonntag trifft IGEL vom Oktober 2025
Cover des IGEL-Podcast Sonntag trifft IGEL vom Oktober 2025
Foto: IGEL-Media

Bad Segeberg / Halle (kobinet) „Blinde wieder sehend machen – Zwischen Versprechen, Wissenschaft, Forschung, Scharlatanismus und Hoffnung“, so lautet der Titel des Podcasts Inklusion Ganz Einfach Leben (IGEL) aus der Reihe Sonntag trifft IGEL. Nach der Woche des Sehens und rund um den Tag des weißen Stocks am 15. Oktober sprechen Sascha Lang und Jennifer Sonntag in der Ausgabe Sonntag trifft IGEL vom 19. Oktober 2024 über ein sensibles Thema: die Frage, ob man Blindheit „heilen“ kann. Immer wieder tauchen Berichte über neue Implantate, Netzhaut-Chips oder Gentherapien auf, die Hoffnungen wecken – aber auch Risiken bergen, wie es unter anderem in der Ankündigung heißt.

Gehen Sie weiter, es gibt hier nichts zu sehen!

Gruppe von Menschen. Eine Person hat einen Mundschutz
Nicht jede Behinderung ist sichtbar.
Foto: Britta Wilkens (KI)

Berlin (kobinet) Stimmt. Wenn es um unsichtbare Behinderungen geht, gibt es nichts zu sehen. Für viele ist das ein Grund, sich damit auch nicht zu beschäftigen.
Dabei sollte genau dies passieren. Bitte gehen Sie nicht einfach mit Nichtbeachtung weiter durch Ihr gesellschaftliches Leben, sondern halten Sie gedanklich einmal inne und fragen Sie sich, was eine unsichtbare Behinderung für Betroffene und auch ihre Angehörigen bedeutet.

Editorial – Toxische Disability? Vorwurfsvolle Geschichten! (Literaturbeilage 5)

alte Schreibfeder liegt auf einem Brief
kobinet-Literaturbeilage 5
Foto: Momentmal In neuem Fenster öffnen via Pixabay In neuem Fenster öffnen

Berlin (kobinet) Das die Inklusion behinderter Menschen grundsätzlich bejahende, freundliche und mitunter betont „politisch korrekte“ Sprechen über Behinderte ändert nichts daran, dass im zivilgesellschaftlichen Raum auch andere Töne über Menschen mit Behinderung zu vernehmen sind. Vorwurfsvolle Geschichten, die sich Nichtbehinderte über ihre Erfahrungen mit Behinderten erzählen, sei es aus kurzen Begegnungen oder aus einem längeren Zusammenleben. Auch ich – der ich aufgrund meiner Erblindung seit Jahrzehnten von anderen ganz selbstverständlich als ein Mensch mit Behinderung „gelesen“ werde, jemand, der ein von ihrer nichtbehinderten Norm abweichendes Behindertenleben führt – erlebe, dass nichtbehinderte Mitmenschen sich immer wieder sowohl untereinander als auch mir gegenüber über mich beklagen, etwas an meinem „Behindertenverhalten“ auszusetzen haben. In ihrer Wahrnehmung lege ich ein Verhalten an den Tag, das mit einem starken oder drastischen Ausdruck gelabelt „toxische Disability“ genannt werden kann. Diesen Begriff habe ich selbst geprägt in Anlehnung an den der „toxischen Weiblichkeit“, wie ihn die Feministin Sophia Fritz eingeführt hat. Für welche Verhaltensweisen von Behinderten – und zwar in erster Linie im Umgang miteinander – ich den Ausdruck „toxisch“ gebrauchen würde, versuche ich als Erstes in einem Essay ansatzweise zu umreißen.

„Toxische Disability“ – eine Analogie zu „toxischer Weiblichkeit“ (Literaturbeilage 5)

Abbild des Behindertenausweises vom Autor von 1988
kobinet-Literaturredakteur Hans-Willi Weis versucht sich in seinem Essay als Toikologe in Sachen Disability
Foto: Hans-Willi Weis

Berlin (kobinet) Unter „toxischer Männlichkeit“ können sich die meisten etwas vorstellen. Anders verhält es sich schon beim Begriff „toxische Weiblichkeit“, den Sophia Fritz unlängst in den feministischen Diskurs eingeführt hat und der zunächst einmal erläutert und plausibilisiert werden muss. Erst recht erklärungsbedürftig erscheint es, von „toxischer Disability“ zu sprechen, wie ich es in Anlehnung an die Rede von „toxischer Weiblichkeit“ hier tun möchte. Was verstehe ich unter „toxischer Disability“? Worum handelt es sich, wenn ich zu dem harschen Urteil gelange, Menschen mit Behinderungen haben in dem einen oder anderen Fall „giftiges Verhalten“ an den Tag gelegt?

Ein Wunder geschieht (Literaturbeilage 5)

Zeichnung einer jungen Frau mt gelber Armbinde und Taststock

Foto: Pixabay/OpenClipart-Vectors

Berlin (kobinet) Autorin dieses Textes ist Dorothee Feuerstein.

Der Tag, an dem ich mal kurz nicht verhext war, war ein normaler Werktag. Ich wurde mit dem Taxi nach Hause gebracht. Der Fahrer hatte mich an der falschen Tür im Haus gegenüber abgesetzt. Nun war ich orientierungslos, denn ich wusste ja nur, dass ich falsch stand, nur eben nicht, wo ich stand. Ich ging also den Gehsteig auf und ab und rief um Hilfe: „Hallo?“ Ein Mann kam und brachte mich über die Straße zu meiner Haustür.

Biographie Dorothee Feuerstein

Zeichnung einer jungen Frau mt gelber Armbinde und Taststock

Foto: Pixabay/OpenClipart-Vectors

Berlin (kobinet) Ich wurde 1968 in Miltenberg am Main geboren und bin 1974 in Würzburg in die Blinden-Institutsstiftung, eine Schule für Sehbehinderte, ins Internat gekommen. Von 1980 bis 1989 war ich in Würzburg am Matthias-Grünewald-Gymnasium im Rahmen eines Pilotprojekts und war im dortigen Schülerheim mit nichtbehinderten Kindern untergebracht. Die Zeit dort war ziemlich schlimm, da ich dort gemobbt wurde. Ich überstand die Zeit dadurch, dass ich über meinen Tandempiloten Esperanto lernte und neben internationalen Kongressen und Zusammenkünften auch die örtlichen Gruppenangebote nutzen konnte.

Weiterbildungsangebot der Naturschutzakademie Hessen: Veranstaltungen barrierearm gestalten

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Foto: Susanne Göbel

Wiesbaden (kobinet) Wie lassen sich Indoor-, Outdoor- und Online-Veranstaltungen so gestalten und vorbereiten, dass diese inklusiv und barrierearm sind? Mit dieser komplexen Fragestellung beschäftigt sich die Naturschutzakademie Hessen im Rahmen einer fünfteiligen Online-Veranstaltungsreihe. Beginn ist der 22. Oktober 2025.

ZsL Sachsen stärkt Selbstvertretung für mehr Teilhabe und Mitbestimmung

Bild von Mitgliedern des ZsL Sachsen
Bild von Mitgliedern des ZsL Sachsen
Foto: omp

Zwickau / Dresden (kobinet) Das Zentrum selbstbestimmt Leben Sachsen (ZsL) setzt sich für echte Selbstvertretung und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen ein. Im Mittelpunkt steht die Forderung: Menschen mit Behinderungen müssen selbst bestimmen können, wie sie leben, wohnen und arbeiten wollen. „Selbstvertretung bedeutet, dass Menschen mit Behinderungen ihre Interessen selbst vertreten – in der Politik, in der Gesellschaft und im Alltag“, erklärte Manuel Schramm, Vorsitzender des ZsL Sachsen. „Wir brauchen mehr Mitbestimmung auf kommunaler Ebene, barrierefreie Strukturen und die Möglichkeit, eigene Entscheidungen zu treffen – beim Wohnen, Arbeiten oder in der Freizeit“, wie es in einer Presseinformation des ZsL Sachsen heißt.

Teilnahme an politischen Prozessen ohne Barrieren muss selbstverständlich werden

Evelyn Schön
Evelyn Schön
Foto: privat

Kiel (kobinet) Evelyn Schön und Janine Kolbig vom Zentrum für selbstbestimmtes Leben Norddeutschland (ZSL Nord) wünschen sich, dass es eine Selbstverständlichkeit wird, dass Menschen mit Behinderungen an politischen Prozessen teilnehmen und diese Teilnahme nicht an strukturellen Barrieren scheitert. Die Beteiligung von Menschen mit Behinderungen sollte als Mehrwert und nicht als Mehraufwand wahrgenommen werden. Zudem wünschen sie sich, dass sich mehr Menschen mit Behinderungen einbringen und sich die „Arbeit“ nicht auf wenige Schultern verteilt. „Wir alle sind in der Verantwortung, unsere Gesellschaft inklusiv mitzugestalten“, betont Evelyn Schön im mit Janine Kolbig abgestimmten Interview mit kobinet-Redakteur Ottmar Miles-Paul im Vorfeld einer Online-Veranstaltung zur Partizipation behinderter Menschen in Schleswig-Holstein, die am 22. Oktober 2024 um 17:00 Uhr stattfindet und für die eine Anmeldung noch möglich ist.

Neues Urteil des Bundessozialgerichts zur Hörgeräteversorgung

Bundessozialgericht
Foto zeigt Bundessozialgericht in Kassel
Foto: Bundessozialgericht

Kassel (kobinet) Auch die Hörgeräteversorgung durch die Krankenkasse unterliegt einem Festbetrag. Soll ein Hörgerät, dessen Preis über dem Festbetrag liegt, durch die Krankenkassen erstattet werden, muss ein sogenannter Hörzugewinn erwiesen sein. Das Bundessozialgericht hat nun grundsätzlich festgestellt, dass bereits „ein Hörzugewinn von fünf Prozent einen relevanten Hörvorteil darstellt“.

Zusammen wachsen – Projekt zur Offenen Kinder- und Jugendarbeit gestartet

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Foto: Susanne Göbel

Hamburg (kobinet) Freizeitangebote sind häufig für Kinder und Jugendliche mit Behinderung nicht oder nur erschwert nutzbar. Zudem machen junge Menschen mit Beeinträchtigung häufiger Diskriminierungserfahrungen, und Zukunftssorgen treiben sie öfter um. Auch fällt es ihnen deutlich schwerer, Freundschaften zu schließen. So das Ergebnis einer Studie der Aktion Mensch (https://www.aktion-mensch.de/inklusion/studien/inklusionsbarometer-jugend). Mit dem neuen, von der Aktion Mensch geförderten Projekt „Zusammen wachsen – Offene Kinder- und Jugendarbeit für alle!“ möchte sich Leben mit Behinderung Hamburg dafür einsetzen, diese unsichtbaren Grenzen zu überwinden. Ziel ist es, Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung gleichberechtigt in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) zusammenzubringen.

BMAS informiert über Übergangsregeln für Zulassung von Assistenzhunden

Assistenzhund Yascha Sherlock
Assistenzhund Yascha Sherlock
Foto: ISL

BERLIN (kobinet) In einer Antwort auf eine Kleine Anfrage informiert das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) darüber, dass es eine Rechtsänderung anstrebt, die es vorübergehend ermöglicht, Assistenzhunde zu prüfen und zu zertifizieren, selbst wenn sie in einer nicht zugelassenen Ausbildungsstätte ausgebildet wurden.

Zurückschlagen, zurückschießen – eine toxisch männliche Lustbefriedigung

Vorn ein Findling mit Inschrift Willis Blick, dahinter Bäume im Sonnenlicht im hellen Grün.
beobachtet, wie toxische Männlichkeit kriegerischen Ausagieren entgegenfiebert
Foto: Hubertus Thomasius

Staufen (kobinet) Nun geht es Schlag auf Schlag, endlich!

Und den taffen Jungs und Mädels auf Sendung, ob im Bundestag oder auf Deutschlandfunk, WhatsApp oder X, kann es, so wie sie reden, gar nicht schnell genug gehen mit dem „Hurra, wann ist der Krieg denn endlich da“. Runterholen, abschießen, ob Drohne oder russischen Kampfjet. Den „frechen Provokationen Putins“, so eine große Tageszeitung, die gebührende Antwort erteilen. Nicht den Schwanz einziehen, Stärke zeigen! Durch echte Männlichkeit, egal ob von Frau oder Mann verkörpert. Die maskuline Potenz fiebert förmlich nach Genugtuung. Nach Zurückschlagen, Draufschlagen, Dreinschlagen, Kurz- und Kleinschlagen. Dem Gewaltphantasma männlicher Lustbefriedigung.

Förderung für barrierefreien Wohnraum gestrichen

Bild zeigt eine Wohnnungsbaustelle mit Gerüsten und einem Bagger
Mehr Wohnungsbau ist dringend notwendig
Foto: Pixabay/SatyaPrem

CHEMNITZ (kobinet) Der Sozialverband VdK Sachsen kritisiert, dass im Entwurf des Bundeshaushalts 2025 das Programm „Altersgerecht Umbauen“ nicht mehr vorgesehen ist. Landesverbandspräsident Horst Wehner fordert ein Umdenken: „Barrierefreier Wohnraum ist nicht nur eine gesellschaftliche Notwendigkeit, sondern auch Ausdruck politischer Verantwortung. Mit zunehmendem Alter oder bei gesundheitlichen Einschränkungen ist barrierefreies Wohnen eine Grundvoraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben.“

Armut bei Alleinerziehenden und Kindern – niemand schämt sich dafür

Münzq
geld
Foto: Pixabay/OpenClipart-Vectors

HANNOVER (kobinet) Rund 1,3 Millionen Menschen in Niedersachsen sind von Armut bedroht. Das gilt insbesondere für Alleinerziehende, ältere Frauen sowie Kinder und Jugendliche. Viele von ihnen bekommen Bürgergeld oder Grundsicherung. Angesichts des heutigen „Internationalen Tags für die Beseitigung der Armut“ macht sich der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen dafür stark, dass bei diesen Leistungen die tatsächlichen Mietkosten übernommen werden und Differenzen nicht aus dem Regelsatz bezahlt werden müssen.

Aufklärung über Strategie der AfD tut auch in der Behindertenpolitik not

Mandy Müller
Mandy Müller
Foto: Ottmar Miles-Paul

Kassel / Berlin (kobinet) Mandy Müller hat sich in ihrer im Sommer 2024 eingereichten Bachelorarbeit intensiv mit den behindertenpolitischen Positionierungen der AfD beschäftigt. Sie tritt neben dem Angebot von Empowerment-Schulungen für den Umgang mit Argumenten und Aktivitäten der AfD dafür ein, dass auch in den Reihen der Behindertenorganisationen verstärkt Aufklärung über die Positionen und Strategien der AfD in Sachen Behindertenpolitik betrieben werden muss. Max Prigge von der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) führte folgendes Interview mit Mandy Müller aus Kassel.

Keine Sozialleistungskürzungen im Landeshaushalt von Mecklenburg-Vorpommern

Stefanie Drese
Stefanie Drese
Foto: Sozialministerium Mecklenburg-Vorpommern

Schwerin (kobinet) Die Sozialministerin von Mecklenburg-Vorpommern, Stefanie Drese, hat anlässlich der Kundgebung der LIGA der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege am 15. Oktober 2025 in Schwerin hervorgehoben, dass es im Entwurf des Landeshaushalts für die Jahre 2026 und 2027 keine Leistungskürzungen im Sozialbereich gibt. „Im Gegenteil, die Gesamtausgaben im Einzelplan Soziales steigen um fast 150 Millionen Euro auf rund 1,7 Milliarden Euro. Allein für den Bereich der Eingliederungs- und Sozialhilfe sind über 736 Millionen Euro und damit 50 Millionen Euro mehr im Vergleich zum Nachtragshaushalt 2025 eingestellt“, verdeutlichte die Ministerin. Eine Hauptursache dafür seien Kostensteigerungen, die mit dem Bundesteilhabegesetz (BTHG) im Zusammenhang stehen.

Eingabe zur Diskriminierung von Frauen und Mädchen mit Behinderungen in Deutschland

UN-Behindertenrechtskonvention
UNO Behindertenrechtskonvention
Foto: BIZEPS Wien

Berlin (kobinet) Frauen und Mädchen mit Behinderungen sind oft mehrfacher Diskriminierung ausgesetzt: Sie werden nicht nur aufgrund ihrer Beeinträchtigung, sondern auch aufgrund ihres Geschlechts benachteiligt. In ihrem Alltag erleben sie viele Barrieren und auch Rechtsverletzungen. So haben sie beispielsweise einen erschwerten Zugang zu gesundheitlicher Versorgung, zu Rechtsschutz nach Gewalterfahrungen und zu selbstbestimmter Sexualität und Elternschaft. Derzeit werden diese geschlechtsspezifischen Dimensionen bei der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) noch nicht stark genug berücksichtigt – in Deutschland, aber auch international. Der UN-Ausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen hat deshalb einen Beteiligungsprozess zur Erstellung von menschenrechtlichen Leitlinien durchgeführt.

Mit der Beinprothese in die Hölle?

Infozeichen
Info blau Symbol
Foto: Susanne Göbel

Wien / Hamburg (kobinet) Behinderungen sind historisch nur schwer fassbar, umso überraschender ist die prominente Abbildung eines Mannes mit „Holzbein“ auf einem mittelalterlichen Wiener Tafelbild. In seiner Darstellung vereinen sich moralische, religiöse und soziale Zuschreibungen, die auf den zeitgenössischen Umgang mit Behinderungen rückschließen lassen. Im Wien Museum hängt in der Dauerausstellung ein Bild aus dem ausgehenden Mittelalter, das das Jüngste Gericht, auch Weltgericht genannt, zeigt (Mt 25, 31–46). Es stellt eine Version der christlich-biblischen Vorstellung vom Ende der Welt mit der göttlichen Beurteilung und Teilung aller Menschen dar. So heißt es in einem Beitrag von Dr. Christian Mürner und Dr. Volker Schönwiese, der im Wien Museum Magazin mit dem Titel „Mit der Beinprothese in die Hölle“ veröffentlicht wurde.

Kein zweites Paar Schuhe, keine tägliche warme Mahlzeit: Studie zeigt Mangelsituation im Bürgergeld

50 Euro-Scheine aufgefächert auf dem Tisch liegend in Draufsicht. schwarz-weiß Foto
Geld für Exklusion
Foto: Ralph Milewski

Berlin (kobinet) Eine aktuelle Studie des Paritätischen Gesamtverbandes zur sozialen Lage von Menschen im Bürgergeld zeigt das erschreckende Ausmaß materieller Entbehrung: Fast jeder Fünfte hat kein zweites Paar Schuhe. Jeder Dritte kann sich keine vollwertige Mahlzeit jeden zweiten Tag leisten. Mehr als die Hälfte kann kaputte Möbel nicht ersetzen. Dies geschieht trotz Tafeln und Sozialkaufhäusern – und während die Bundesregierung stärkere Sanktionen für Leistungsberechtigte plant.

Die Fantasie vom normalen Volk – Die Ordnungsideologie der Mitte

Bronzeskulptur eines aufgerichteten, nach oben gestreckten menschlichen Körpers mit weit ausgebreiteten Armen. Die Aufnahme zeigt die Figur aus der Untersicht, vor hellem Himmel und einem angedeuteten Baum im Hintergrund.
Die Fantasie vom normalen Körper
Foto: Ralph Milewski

Fladungen (kobinet) In der taz beschreibt die Historikerin Dagmar Herzog im Interview „Die Fantasie vom schönen Volk“ die eugenische und sexuelle Ideologie der Rechten, insbesondere der AfD, als Fortsetzung einer alten, zutiefst deutschen Obsession. Es ist die Vorstellung vom schönen, starken, makellosen Körper, der sich über die Schwachen erhebt und an ihrer Erniedrigung Freude findet.

Während Herzog überzeugend darlegt, wie sehr sich die Rechte an der Ästhetik und der Ideologie der NS-Zeit bedient, bleibt eine Frage offen: Welche Fantasie treibt die politische und gesellschaftliche Mitte an, jene, die vorgibt, das Gegenteil zu sein?

Warten auf eine echte BGG-Reform ist Warten auf Godot

Frau sitzt wartend vor einer geschlossenen Tür, gesehen durch ein Autofenster.
Warten auf die nächste Reform.
Foto: Ralph Milewski

Fladungen (kobinet) Die angekündigte Reform des Behindertengleichstellungsgesetzes wird, sofern sie überhaupt kommt, voraussichtlich strukturell wirkungslos bleiben. Sie adressiert wahrscheinlich nicht die Orte, an denen Teilhabe tatsächlich scheitert. Das politische Ritual erzeugt Bewegung ohne Veränderung.

Reform bedeutet nicht Fortschritt

Seit Jahren wird Barrierefreiheit im privaten Bereich als der nächste große Schritt verkauft. Die Szene reagiert vorhersehbar mit Hoffnung, Druck und Empörung über Verzögerungen. Der Denkfehler liegt im Begriff selbst. Nicht das Ausbleiben der Reform ist das Problem, sondern ihr erwartbarer Inhalt. Eine Reform ist in diesem Politikfeld kein Programm, sondern ein Etikett.

Entlastung zulasten der Pflegebedürftigen

Mehrere Paragraphenzeichen auf einem Blatt
Paragraphen zeigen, dass etwas geregelt wird
Foto: Pixabay/geralt

STUTTGART (kobinet) Der Ministerrat des Landes Baden-Württemberg hat in dieser Woche die Einbringung eines Entwurfs für das Gesetz für Teilhabe- und Pflegequalität (TPQG) in den baden-württembergischen Landtag beschlossen. Der Gesetzentwurf sieht vor, die Mitwirkungsrechte in Pflegeheimen deutlich einzuschränken. So soll die Qualität in ambulant betreuten Wohngemeinschaften nicht mehr durch die Heimaufsicht überprüft werden. Trotz frühzeitiger Hinweise und Kritik des Sozialverbands VdK Baden-Württemberg sowie anderer Betroffenenverbände bleibt Minister Lucha bei seinem Vorhaben. Sein Ziel, die Pflegeheime zu entlasten, geht zulasten der Pflegebedürftigen, Bewohner und Ehrenamtlichen.

Von Anfang an mit an blinde und sehbehinderte Menschen denken

Mikrophon und Kopfhörer
Mikrophon und Kopfhörer
Foto: Pexels In neuem Fenster öffnen via Pixabay In neuem Fenster öffnen

MARBURG (kobinet) In der September-Ausgabe des Podcasts des Deutschen Vereins der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf (DVBS) wird es international. In dieser Ausgabe wird ein Blick auf die Selbsthilfe in Europa geworfen. Lars Bosselmann, der Geschäftsführer der Europäischen Blindenunion, spricht im Podcast über seinen Werdegang und die Ziele der europäischen Blindenselbsthilfe.

Wirksame Maßnahmen gegen Wohnungsnot unbedingt erforderlich

Blick in eine braune Geldbörse in welcher sich kein Geld befindet.
Bei vielen Menschen bleibt das Portemonnaie oft leer
Foto: Pixabay/Chronomarchie

BERLIN (kobinet) Mit dem Blick auf den morgigen Internationalen Tag für die Beseitigung der Armut fordert das Deutsche Institut für Menschenrechte die Bundesregierung auf, wirksame Maßnahmen gegen Armut zu ergreifen. Als einen Schlüssel dafür, dieses Ziel zu erreichen, sieht das Institut bezahlbare Mieten.

SaLü: Kein Sportbad für behinderte Menschen?

Bild vom Sportbad in Lüneburg
Bild vom Sportbad in Lüneburg
Foto: Cécile Lecomte

Lüneburg (kobinet) Die Kletteraktivistin Cécile Lecomte hat die Kostenübernahme für einen Sportrollstuhl beantragt. Im Gespräch wurde ihr Schwimmen statt WCMX (Skaten) nahegelegt. Das sei nicht so gefährlich wie Skaten und gut für ihr Rheuma. Dies hat sie zu einer Recherche über die Möglichkeiten des Sportschwimmens vor Ort beim SaLü, einer Salztherme mit Rehabereich, Wasserviertel und Sportbad in Lüneburg, veranlasst. Die Ironie der Geschichte ist: Das einzige Sportbad in Lüneburg befindet sich im SaLü und ist für Rollstuhlnutzende unerreichbar. Es gibt eine Treppe. Wie kann das sein, fragte sich die Aktivistin gegen Ableismus und recherchierte für folgenden Bericht, den die kobinet-nachrichten veröffentlichen.

Sozialstaatsreform ohne Inklusion ist Etikettenschwindel: 23,4 Milliarden Euro werden jährlich in menschenrechtswidrige Sonderwelten investiert

Logo der ISL
ISL
Foto: ISL

Berlin (kobinet) „Während die Bundesregierung über Einsparungen im Sozialstaat diskutiert, investiert Deutschland weiterhin jährlich bis zu 23,4 Milliarden Euro in Sonderstrukturen, die Menschen mit Behinderungen systematisch ausgrenzen“, teilt die Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) in einer Presseinformation mit. Der Selbstvertretungsverband behinderter Menschen fordert die Bundesregierung daher auf, diese Mittel endlich für den Aufbau einer inklusiven Gesellschaft umzuschichten, wie es die UN-Behindertenrechtskonvention verbindlich vorschreibt, die Deutschland 2009 ratifiziert hat.

IGEL-Podcast: Im Takt des Lebens – Bewegung neu erfahren

Cover des IGEL-Podcast mit Alexandra Schubert
Cover des IGEL-Podcast mit Alexandra Schubert
Foto: IGEL-Media

Bad Segeberg (kobinet) „Im Takt des Lebens – Bewegung neu erfahren“, so lautet der Titel der aktuellen Episode des Podcasts Inklusion Ganz Einfach Leben (IGEL). Zum internationalen Tag des weißen Stocks, der traditionell am 15. Oktober begangen wird, sprach der IGEL-Podcast-Macher Sascha Lang mit Alexandra Schubert von der Firma Novafon über körperliche und mentale Belastungen im Alltag blinder und sehbehinderter Menschen. Die Folge beleuchtet, wie regelmäßige Bewegung, bewusste Pausen und gezielte Reize helfen können, den Körper zu entspannen und die Wahrnehmung zu stärken, wie es in der Ankündigung des Podcasts heißt.

Zukunftspakt Pflege: Kein Fahrplan für nachhaltige Pflegefinanzierung

50 Euro-Scheine aufgefächert auf dem Tisch liegend in Draufsicht. schwarz-weiß Foto
Geld für Exklusion
Foto: Ralph Milewski

Berlin (kobinet) Der VdK begrüßt, dass die Bund-Länder-Arbeitsgruppe „Zukunftspakt Pflege“ erste konkrete Schritte benennt – etwa in den Bereichen Prävention, Notfallversorgung, flexiblere Leistungen durch Budgets und eine Bündelung der Beratungsangebote. Dennoch, so VdK-Präsidentin Verena Bentele, sehen zukunftsfähige Reformen anders aus: „Der Bericht der Bund-Länder-Arbeitsgruppe lässt offen, wie die Pflegeversorgung in Deutschland gesichert werden soll, wenn einerseits die Zahl der Pflegebedürftigen weiter steigt und andererseits Fach- und Arbeitskräfte knapp werden. Die Folgen einer lückenhaften Versorgung tragen letztlich pflegende Angehörige, Zugehörige und die Pflegebedürftigen selbst. Um Unter- und Fehlversorgung zu vermeiden, sollte die Bund-Länder-Arbeitskommission in einem ersten Schritt Vorschläge vorlegen, die klare Zuständigkeiten bei der Sicherstellung der Pflegeversorgung definieren“, betonte Verena Bentele.

Ein Tag der bewegte und verband: 2. Ostholsteiner Tag der Inklusion fand in Oldenburg i. H. statt

Wimmelbild vom 2. Ostholstein Tag der Inklusion am 10.10.25 mit Katrin Werbeck rechts
Wimmelbild vom 2. Ostholstein Tag der Inklusion am 10.10.25 mit Katrin Werbeck rechts
Foto: Martina Scheel

Oldenburg i. H. (kobinet) „Kürbissuppe unter freiem Himmel ausgeben? Offiziell nicht gestattet. Schnell war ein Zelt besorgt. Diese Mischung aus Teamgeist, Mut und Improvisation prägte den 2. Ostholsteiner Tag der Inklusion, der am 10. Oktober 2025 rund 500 Menschen zur neuen barrierefreien Mehrzweckhalle am Oldenburger Schulcampus lockte. Mit Kultur, Infoständen, Kuchentafel, Spiel- und Mitmachaktionen wurde das Gebäude zu einem bunten Erfahrungsraum für Teilhabe und Begegnung. Draußen gab es Suppe, Waffeln und alkoholfreie Cocktails“, so heißt es in der Presseinformation, die von der Inklusiven Jugendarbeit in Ostholstein und der Behindertenbeauftragten der Stadt Oldenburg in Holstein, Martina Scheel, im Nachgang zur Veranstaltung verbreitet wurde.

Petition: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit – Arbeitgeber*innen-Modell in Berlin steht vor dem Aus

Bild zur Petition für gleiche Löhne im Arbeitgebermodell in Berlin
Bild zur Petition für gleiche Löhne im Arbeitgebermodell in Berlin
Foto: Jasper Dombrowski

Berlin (kobinet) „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit – Arbeitgebermodell in Berlin steht vor dem Aus!“ So lautet der Titel einer Petition, die auf der Online-Plattform change.org von Jasper Dombrowski von der Berliner Behindertenzeitung eingestellt wurde und sich an die Entscheidungsträger des Berliner Senats richtet. „Aktuell geht es um die Planung des Doppelhaushalts 2026/2027: Hier müssen ausreichend Finanzmittel bereitgestellt werden, um die Konkurrenzfähigkeit – und damit den Fortbestand – des Arbeitgebermodells zu sichern. Bitte unterstützen Sie uns dabei! Gleiche Arbeit muss gleich bezahlt werden – noch dazu, wenn das Arbeitgebermodell dann trotzdem noch kostengünstiger ist! Weg mit realitätsfremden Vorgaben zur Mittelverwendung! Würden alle behinderten Arbeitgeber zu Assistenzdiensten wechseln müssen, entstünden dem Land Berlin Mehrkosten in zweistelliger Millionenhöhe!“ So heißt es zu den Forderungen der Petition an den Berliner Senat. Hintergrund ist die Tatsache, dass Assistenten, die direkt bei behinderten Menschen im Rahmen des Arbeitgebermodells angestellt sind, weniger Lohn bekommen, als wenn sie bei Assistenzdiensten beschäftigt werden, die meist teurer als das Arbeitgebermodell sind.

15. Oktober: Internationaler Tag des weißen Stockes

Zeichnung einer jungen Frau mt gelber Armbinde und Taststock

Foto: Pixabay/OpenClipart-Vectors

Berlin (kobinet) Heute, am 15. Oktober 2025, ist es wieder so weit. Der Internationale Tag des weißen Stockes wird begangen. Zum Hintergrund dieses Tages teilte der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) mit: „Im Jahr 1964 wurde vom US-Kongress eine Resolution in Kraft gesetzt, die den 15. Oktober zum White Cane Safety Day (übersetzt ungefähr: ‚Verkehrssicherheitstag des weißen Stockes‘) erklärte. Mit seiner umgehenden Proklamation unterstützte der damalige Präsident der Vereinigten Staaten, Lyndon B. Johnson, das Streben blinder Menschen nach mehr Selbstständigkeit. Der Tag des weißen Stockes entwickelte sich schnell zum weltweiten Aktionstag der sehbehinderten und blinden Menschen. Seit dem Jahr 2002 ist der 15. Oktober in Deutschland zugleich der Abschlusstag der Woche des Sehens.“

Taub-blinde Frau wartet seit 15 Monaten auf korrekten Bescheid

Daumen unten
Daumen unten
Foto: Irina Tischer

Neuried (kobinet) Viel wird in diesen Tagen über Bürokratieabbau, schnelle Hilfen für die Teilhabe behinderter Menschen etc. diskutiert. Dass der Alltag der Betroffenen oft ganz anders aussieht, macht ein Bericht von Bella Mühlberger deutlich, den diese den kobinet-nachrichten zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt hat. „Seit 15 Monaten wartet eine taubblinde Frau mittlerweile auf einen korrekten Bescheid bezüglich ihres Persönlichen Budgets. Sie hat ihre Assistenzkräfte über Monate bezahlen müssen, weil der Bezirk untätig blieb. Ein Fall mehr, der zeigt, wie die bayerischen Bezirke auf ihre Art und Weise an Menschen mit Behinderung sparen: indem sie darauf hoffen, dass diese aufgeben und auf Leistungen verzichten“, heißt es zusammenfassend im Bericht.