
Foto: Irina Tischer
Berlin (kobinet) Alles trifft im Leben ein, sogar das, was man sich wünscht.

Berlin (kobinet) Alles trifft im Leben ein, sogar das, was man sich wünscht.

Berlin (kobinet) „Das WIRZ haus: Ich lebe meinen Traum, statt vom Leben zu träumen“, so hat Ellen Keune die neueste Ausgabe des Podcasts Inklusion Ganz Einfach Leben (IGEL) im Rahmen der Reihe Lust auf Zukunftsplanung getitelt. In dieser mittlerweile zehnten Ausgabe zur Persönlichen Zukunftsplanung besuchte Ellen Keune Angélique Wirz, die Inhaberin des „WIRZ hauses“ in Degersheim (Ostschweiz). Diese erzählt von ihrer beruflichen Reise, die von verschiedenen Jobs bis hin zur Eröffnung ihrer eigenen Kneipe führte. Jetzt lebt sie ihren Traum, der mithilfe eines Traumzirkels Wirklichkeit wurde. Die Folge gibt Einblicke in das „WIRZ haus“, dessen Konzept und die besondere Atmosphäre, wie es in der Ankündigung des Podcasts heißt.

Harsewinkel (kobinet) „Kostenfreies Mittagessen / verbesserte Vertragsbedingungen für Menschen mit Behinderung in Werkstätten für behinderte Menschen“, so lautet der Titel einer Petition, die Jürgen Linemann unter der Rubrik Inklusion und Teilhabe an den Deutschen Bundestag gerichtet hat. Die Petition kann noch bis zum 13. Oktober 2025 im Petitionsportal des Deutschen Bundestages mitgezeichnet werden, wie Jürgen Linemann den kobinet-nachrichten mitteilte.

Müselmulm (kobinet) Nach Monaten intensiver Aufarbeitungsarbeit in eigener Sache – dokumentiert u. a. auf unserer Website mueselmulm.de – hatte ich Gelegenheit, mit der Europaabgeordneten Katrin Langensiepen über unsere Erfahrungen in einer Werkstatt für behinderte Menschen zu sprechen.

BERLIN (kobinet) Die Klima-Allianz Deutschland und die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Verdi haben jetzt eine Studie zum Personalbedarf im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) vorgestellt. Im Gegensatz zu Äußerungen mit Stammtischniveau mancher Landespolitiker schafft es die Studie, das Problem wissenschaftlich und seriös zu beleuchten. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass es einer Verbesserung der bestehenden Arbeitsbedingungen, insgesamt attraktiverer Arbeitsplätze und einer auskömmlichen, planbaren und nachvollziehbaren Finanzierung bedarf.

Bad Segeberg / Berlin / Schorndorf (kobinet) 70 Menschen, 16 Workshops, 1 Botschaft: Aktiv werden! – die Mitmachtagung in Kassel sorgt für laute Stimmen für Inklusion“. So lautet der Titel der aktuellen Episode des Podcasts „Inklusion Ganz Einfach Leben“ (IGEL). Zu Gast beim Macher des IGEL-Podcasts Sascha Lang sind diesmal Ellen Keune, Moderatorin des IGEL-Podcasts „Lust auf Zukunftsplanung“ und Aktivistin für Selbstbestimmung, sowie Juliane Harms vom Bildungs- und Forschungsinstitut zum selbstbestimmten Leben Behinderter (bifos) als Organisatorin der Mitmachtagung, die im Bereich Empowerment und Selbstvertretung arbeitet.

Gelsenkirchen (kobinet) Rund 250 Gesundheitsexpertinnen und -experten aus Bereichen wie Medizin, Pflege, Therapie, Wissenschaft und Verwaltung sind der Einladung der Kompetenzzentren Selbstbestimmt Leben (KSL.NRW) gefolgt, um sich darüber auszutauschen, wie Zugänge für ein inklusives Gesundheitssystem geschaffen werden können und wie mehr Menschen in Gesundheitsberufen zur Schlüsselperson für ein inklusives Gesundheitswesen werden können. Die Veranstaltung fand am 10. September 2024 unter Schirmherrschaft der Beauftragten der Landesregierung für Menschen mit Behinderung sowie für Patientinnen und Patienten in Nordrhein-Westfalen und in Kooperation mit der Ärztekammer Nordrhein, der Ärztekammer Westfalen-Lippe und der Pflegekammer NRW statt.

Staufen (kobinet) Unschwer zu erraten ist es natürlich die Umbenennung des US-Verteidigungsministeriums, des Pentagon, in Kriegsministerium. Eine seit Langem überfällige Korrektur. Eine Richtigstellung, die auch dem hiesigen Kriegsminister gut anstünde. Ein deutsches Kriegsministerium reimte sich gleich viel besser auf die geforderte Kriegstüchtigkeit. Warum mit der Wahrheit noch länger hinterm Berg halten?

HANNOVER (kobinet) Der morgige internationale Tag der Ersten Hilfe erinnert daran, dass es im Notfall entscheidend ist, schnell und sicher zu handeln. Doch Menschen mit Behinderung werden in diesem Bereich oft nicht ausreichend berücksichtigt – sowohl beim Erlernen von Erste-Hilfe-Maßnahmen als auch im Ernstfall, wenn sie selbst Hilfe benötigen. Der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen kritisiert diese Situation und fordert verbindliche Inklusionsstandards in allen Erste-Hilfe-Kursen, um eine gleichberechtigte Teilhabe und Notfallversorgung von Menschen mit Behinderung zu gewährleisten.

DRESDEN (kobinet) Für eine Studie zum Thema Diskriminierungserfahrungen 2025, die in Sachsen vom Antidiskriminierungsbüro unterstützt wird und durch die IMAP GmbH im Auftrag der Antidiskriminierungsstelle des Bundes durchgeführt wird, werden Menschen mit Diskriminierungserfahrungen gesucht, um den vorbereiteten Fragebogen zu testen. „Ein besseres Verständnis der gesellschaftlichen Lage und der Mechanismen von Diskriminierung sowie die Perspektive der Betroffenen helfen uns, unsere Arbeit auf eine bessere Datengrundlage zu stellen“, erklärt Katharina Scholz aus der Geschäftsführung des Antidiskriminierungsbüros Sachsen in diesem Zusammenhang.

BERLIN (kobinet) Mit dem Angebot von Versorgungskoordination für versorgungsintensive Kinder und Jugendliche (VK KiJu) setzt das Land Berlin ein Zeichen für die Unterstützung von Familien mit versorgungsintensiven Kindern. Das deutschlandweit fast einmalige Angebot stellt betroffene Familien in den Mittelpunkt und sorgt dafür, dass sie nicht alleingelassen werden – mit einer umfassenden, verlässlichen und niedrigschwelligen Hilfe.

Luxemburg (kobinet) Wer ein Kind mit Behinderung hat, darf vom Arbeitgeber nicht benachteiligt werden – auch dann nicht, wenn dafür Arbeitszeiten angepasst werden müssen. Das hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) entschieden. Auf diese Entscheidung über eine Klage einer Frau aus Italien macht die tagesschau in einem aktuellen Bericht aufmerksam.

München (kobinet) Eine Speisekarte in Blindenschrift, Gehwegplatten statt Kies – unter anderem dafür wurde der Klosterbiergarten Biburg im Landkreis Kelheim mit dem Signet „Bayern barrierefrei“ ausgezeichnet. Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf betonte dazu: „Alle Menschen müssen teilhaben können. Eine Speisekarte in Brailleschrift bedeutet für Blinde: Selbstständigkeit. Mit Gehwegplatten, einer behindertengerechten Toilette und einem Internetauftritt für Menschen mit Behinderung schafft der Klosterbiergarten eine Umgebung, in der sich alle wohl und sicher fühlen. Hier werden Inklusion und Teilhabe gelebt. Barrieren spielen keine Rolle. Das Zusammenleben von Menschen mit und ohne Behinderung ist hier ganz selbstverständlich.“

Kassel (kobinet) „Haltestelle Rathaus, Donnerstagmittag, eine Tram in Fahrtrichtung Innenstadt fährt vor. Nachdem der Zug zum Stehen kommt, sollte jetzt eigentlich eine Ansage ertönen: ‚Linie 4, Richtung Helsa.‘ Doch stattdessen ist nichts zu hören. Für Sehbehinderte wie Andreas Loose ist das ein Problem: Er hört zwar, dass eine Bahn vorfährt, weiß aber nicht, ob es genau die Bahn ist, in die er einsteigen muss.“ So beschreibt die in Kassel erscheinende Hessisch Niedersächsische Allgemeine (HNA) die Situation, in der sich blinde und sehbehinderte Menschen immer wieder befinden, wenn bei der Nutzung von Bussen und Bahnen keine oder qualitativ schlechte Durchsagen gemacht werden. Ein Thema, das in Kassel schon lange auf der Tagesordnung bei Gesprächen zwischen Interessenvertretern behinderter Menschen mit dem Nordhessischen Verkehrsverbund und der Kasseler Verkehrsgesellschaft steht.

Berlin (kobinet) Am 13. September 2025 begrüßen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender ihre Gäste beim diesjährigen Bürgerfest im Park von Schloss Bellevue in Berlin. Dort bietet sich die Gelegenheit, die große Vielfalt des Ehrenamts kennenzulernen. Mit dabei ist das Inklusionsmobil von REWE, dem Deutschen Behindertensportverband und der Aktion Mensch, wie es im neuesten Newsletter der Aktion Mensch heißt.

DÜSSELDORF (kobinet) Der Sozialverband VdK in Nordrhein-Westfalen begrüßt die geplante Anhebung der Ehrenamtspauschale von derzeit 840 auf künftig 960 Euro. Dennoch bleibt es aus Sicht des Verbandes nicht nachvollziehbar, warum diese Pauschale weiterhin nur einen Bruchteil der steuerlich absetzbaren Übungsleiterpauschale von aktuell 3.000 Euro ausmacht, die künftig auf 3.300 Euro steigt.

BERLIN (kobinet) Nach den Debatten der Koalitionspartner über die Notwendigkeit und Ausgestaltung von Sozialstaatsreformen haben sich Union und SPD darauf geeinigt, gemeinsam Eckpunkte für Reformen zu erarbeiten. Dennoch rechnet eine Mehrheit von 53 Prozent der Deutschen nicht damit, dass die Regierungsparteien in den nächsten Monaten eine einvernehmliche Lösung finden werden. Das ergibt eine aktuelle Umfrage des Markt- und Sozialforschungsinstituts Ipsos. Lediglich 27 Prozent halten eine Einigung der schwarz-roten Koalition für wahrscheinlich.

BERLIN (kobinet) Elf Mitglieder des Deutsch-Amerikanischen Frauenclubs hatten vor 60 Jahren den Verein „Das Mosaik e.V.“ gegründet. Als Verein wollten sie dadurch Betreuungsangebote für Menschen mit Behinderung schaffen. Was in einer ehemaligen Drogerie, die sie schlicht „Drugstore“ nannten, begann, ist heute einer der größten Arbeitgeber in Berlin und Brandenburg.

Berlin (kobinet) „90 Tage, zehn Azubis, eine Mission: ‚Herbstresidenz‘ mit Tim Mälzer und André Dietz steht für mutiges Fernsehen am Puls der Zeit. Junge Menschen mit Behinderung werden im Altenzentrum St. Nikolaus in Bernkastel-Kues zu Alltagshelfern ausgebildet und unterstützen die Bewohnerinnen und Bewohner mit viel Herzblut und großem Engagement. Das innovative TV-Experiment macht die Bedeutung von Inklusion, Empathie und generationenübergreifender Fürsorge sichtbar – und setzt ein starkes Signal in Zeiten des wachsenden Pflegenotstands.“ So heißt es in der Synopsis zur Serie „Herbstresidenz“, die am 10. September 2024 mit dem Deutschen Fernsehpreis in der Rubrik „Bestes Factual Entertainment“ ausgezeichnet wurde.

Düsseldorf (kobinet) Die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen hat eine Studie zum Medikamentenmissbrauch an Kindern und Jugendlichen in Nordrhein-Westfalen vorgelegt. Nach Ansicht des nordrhein-westfälischen Sozialministers Karl-Josef Laumann haben Betroffene ein Recht auf Aufarbeitung. Das nordrhein-westfälische Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales teilt mit: „In Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, der stationären Behindertenhilfe und Psychiatrien sowie in Heilstätten und Kurheimen in Nordrhein-Westfalen wurden Kindern und Jugendlichen über Jahrzehnte missbräuchlich Medikamente verabreicht – mit weitreichenden körperlichen und psychischen Folgen. Eine Studie im Auftrag des Landes gibt nun erstmals einen umfassenden Überblick über das Ausmaß des Missbrauchs und stellt die Perspektive der Betroffenen in den Mittelpunkt.“

Berlin (kobinet)
Die Demonstration vor dem Bundeskanzleramt am 9. September 2025 war nach Ansicht der Organisatorin der Petition gegen Kürzungen bei der Eingliederungshilfe und gegen die damit verbundene Aussage von Bundeskanzler Friedrich Merz unter dem Motto #TeilhabeIstKeinLuxus, Lisa Behme, ein voller Erfolg. „Ich bin sehr zufrieden mit der Demo. Ich war bei jedem einzelnen Beitrag glücklich – gerade bei diesem Thema ist es für viele Menschen schwierig, vorbeizukommen. Umso schöner war es, dass wir so viele erreicht haben“, berichtete Lisa Behme gegenüber den kobinet-nachrichten. „Neben den zahlreichen Teilnehmenden konnten auch wichtige Kontakte geknüpft werden, die den Fortgang der Petition entscheidend voranbringen werden. Bereits jetzt sind weitere Schritte in Planung. Die Demo war nur der Anfang von etwas sehr Großem – wir werden etwas verändern“, zeigte sich Lisa Behme beschwingt.

Wien (kobinet) Viele Universitäten in den USA haben ihre Beauftragten für Inklusion abgeschafft, Studiengänge für Disability Studies werden gestrichen. Ein internationales Gütesiegel für wirtschaftswissenschaftliche Hochschulen entfernt nun aufgrund von Donald Trumps politischem Kurs Diversität und Inklusion aus seinen Leitlinien. Welche Auswirkungen das auf österreichische Hochschulen hat, damit beschäftigt sich Katharina Müllebner vom österreichischen Online-Nachrichtendienst BIZEPS in einem Kommentar.

Bonn (kobinet) „Noch immer arbeiten nur wenige Menschen mit sogenannter geistiger oder psychischer Behinderung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. Rund 300.000 von ihnen sind in Werkstätten beschäftigt – oft mit geringem Entgelt. Das möchten wir ändern! Menschen mit Behinderung verfügen über wertvolle Fähigkeiten, die in der Arbeitswelt gebraucht werden. Es gibt zahlreiche Unterstützungsangebote, um Ausbildung und Beschäftigung zu ermöglichen. Erfahren Sie hier, wie Sie Ihr Unternehmen inklusiver gestalten und Menschen mit Behinderung beschäftigen können – inklusive Infos zu Fördermöglichkeiten und praktischer Unterstützung.“ So heißt es von Seiten der Aktion Mensch, die einen neuen Flyer zum Budget für Arbeit und zum Budget für Ausbildung für Arbeitgeber veröffentlicht hat. Dieser wurde mit Vertretern der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland und dem NETZWERK ARTIKEL 3 erarbeitet.

Berlin (kobinet) Im Katastrophenfall ist das Sterberisiko für Menschen mit Behinderungen bis zu viermal höher als für Menschen ohne Behinderungen. Die Gründe dafür sind vielfältig: Sie werden bei Vorsorgemaßnahmen nicht berücksichtigt, weil die Berichterstattung zur Katastrophe nicht barrierefrei stattfindet. Sie erhalten keine überlebenswichtigen Güter, weil die Ausgabestellen durch Barrieren versperrt sind. Oder sie sind von der Hilfe anderer Menschen abhängig, weil ihre Wohnungen nicht barrierefrei sind. Dies teilte die Monitoring-Stelle UN-Behindertenrechtskonvention des Deutschen Instituts für Menschenrechte anlässlich des heute stattfindenden bundesweiten Warntags mit.

Fladungen (kobinet) „#TeilhabeIstKeinLuxus“ – unter diesem Hashtag haben auch die Lebenshilfe und ihre Selbstvertretung ihre Forderung gegen Kürzungen in der Eingliederungshilfe platziert. Die Forderung nach ihrem Erhalt ist legitim und notwendig. Widersprüchlich wird es dort, wo die Lebenshilfe sich diesen Hashtag aneignet. Denn sie steht mit ihren Sonderwelten seit Jahrzehnten für das Gegenteil von echter Teilhabe.
In den Werkstätten der Lebenshilfe arbeiten Hunderttausende Menschen mit Behinderungen zu einem Lohn, der oft nicht mehr als ein Taschengeld ist. Für die meisten bleibt der Übergang in den allgemeinen Arbeitsmarkt eine Illusion. Was als Förderung verkauft wird, ist in Wahrheit ein geschlossenes System, das Menschen vom regulären Arbeitsleben fernhält.

KÖLN (kobinet) Die Behinderten-Selbsthilfe, die Sozialverbände und Elternverbände aus der Schulmitwirkung in Nordrhein-Westfalen fordern die Landesregierung dringend auf, gegen den erstaunlichen Wildwuchs beim Bau zusätzlicher Förderschulen durch die Kommunen vorzugehen. Einer Recherche des Elternvereins mittendrin zufolge arbeiten Städte, Kreise und Landschaftsverbände an der Errichtung von mindestens 30 weiteren Förderschulen.

STUTTGART (kobinet) In Baden-Württemberg waren laut Statistischem Bundesamt mit Stichtag vom 31. Januar 2025 insgesamt rund 94.550 wohnungslose Menschen in Unterbringung. Das sind fast 2.000 Menschen mehr als im Vorjahr. Der Paritätische Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg appelliert anlässlich des morgigen Tags der wohnungslosen Menschen, präventive Maßnahmen zur Früherkennung und Intervention bei drohender Obdachlosigkeit zu stärken und den Zugang zu bezahlbarem Wohnraum dauerhaft zu sichern.

Berlin (kobinet) Angesichts des drohenden Sozialabbaus fordert die Lebenshilfe ein klares Bekenntnis der Bundesregierung zur uneingeschränkten Teilhabe von Menschen mit Behinderung. Auf der Demo am 9. September 2025 vor dem Bundeskanzleramt für die Petition #TeilhabeIstKeinLuxus griffen mehrere Selbstvertreter der Lebenshilfe zum Mikrofon und machten deutlich, dass die Politik „nichts über uns ohne uns“ entscheiden dürfe, wie es in einer Presseinformation der Bundesvereinigung Lebenshilfe heißt. Sascha Ubrig aus Berlin appellierte an alle: „Wir müssen kämpfen und laut sein!“

Köln (kobinet) Nordrhein-Westfalen macht anscheinend eine Rolle rückwärts in Sachen schulischer Inklusion. Der Verein mittendrin hatte bereits kritisiert, dass über 30 neue Förderschulen geplant sind. Nun hat der Landschaftsverband Rheinland (LVR) einen Grundsatzbeschluss zur Errichtung einer Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Körperliche und motorische Entwicklung in Neunkirchen-Seelscheid vorbereitet, der im Oktober endgültig beschlossen werden soll und auf Kritik stößt. „Wenn der Tag mit einer Meldung zum Neubau einer Förderschule für 97 Millionen Euro startet und das mit Hinweis auf die UN-Behindertenrechtskonvention als Inklusion verkauft wird, fragt man sich, ob sich all die Arbeit und der Kampf für einen inklusiven Arbeitsmarkt überhaupt lohnt“, so hat Dagmar Greskamp ihren Frust in einem Post auf LinkedIn zum Ausdruck gebracht und spricht damit vielen aus dem Herzen, die sich für Inklusion und die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention einsetzen.

Berlin (kobinet) „Gesellschaft mit beschränkter Hoffnung“, so lautet der Titel eines aktuell erschienenen Romans, auf den Nina Waskowski die kobinet-nachrichten aufmerksam gemacht hat. „Ein ganz spezieller DDR-Roman: Karsten Krampitz erzählt die Geschichte einer Kommune von Schwerstbehinderten, die in den Achtzigerjahren zu einem Anziehungspunkt für Freigeister wurde“, heißt es dazu in einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen zum Roman.

Köln (kobinet) Im Rahmen der nordrhein-westfälischen Kommunalwahlen am 14. September 2025 wird in Köln eine neue Oberbürgermeisterin oder ein neuer Oberbürgermeister und der neue Stadtrat gewählt. Der Verein mittendrin wollte wissen, wer sich für inklusive Bildung in Köln einsetzen wird. Als Wahlprüfsteine hat der Verein daher fünf Fragen an die Oberbürgermeisterkandidatinnen und -kandidaten von sieben Parteien geschickt. Eine Grafik zeigt nach Ansicht von mittendrin: „Die Antworten sind erfreulich positiv ausgefallen. Wir werden alle regelmäßig an ihre Versprechen erinnern. Die CDU wollte die Fragen nicht in dieser Form beantworten und hat uns einen ausführlichen Text geschickt. Die Wahlprüfsteine plus ausführliche Antworten gibt es auf unserer Internetseite.“

Berlin (kobinet) Bahnreisen können anstrengend sein. Noch anstrengender und frustrierender sind sie häufig für mobilitätseingeschränkte Menschen. Denn oft sind die Abläufe unvorhersehbar und Menschen, die auf Hilfsmittel und/oder Hilfe angewiesen sind, können sich noch weniger als andere Reisende darauf verlassen, am Ende eines langen Reisetages an ihrem Ziel anzukommen“, so heißt es in einem Bericht der Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS). In ihrem Newsletter geht diese auf die strukturelle Benachteiligung mobilitätseingeschränkter Menschen im öffentlichen Personenverkehr ein.

Erfurt (kobinet) Am Samstag, den 6. September 2025, fand in Erfurt der Christopher Street Day (CSD) statt. Mit dabei war Nancy Frind, die dort einen Redebeitrag hielt und damit auch die Stimme behinderter Menschen hörbar machte. „Als Aktivistin für Menschen mit Behinderungen war es mir wichtig, deutlich zu sagen: Vielfalt und Sichtbarkeit sind entscheidend. Wir müssen gemeinsam stark sein – und auch laut“, betonte die Thüringerin, die auch für die Initiative Krüppel gegen Rechts warb.

KÖLN (kobinet) Wie leben erwachsene Menschen mit Behinderung, die bei ihren Eltern oder Geschwistern wohnen? Dieser Frage ist der Landschaftsverband Rheinland (LVR) in einer groß angelegten Befragung nachgegangen. Die heute im Sozialausschuss vorgestellte Studie „Lebensmodell Elternhaus?“ des LVR-Dezernats Soziales liefert erstmals umfassende Daten aus dem Rheinland.

DÜSSELDORF (kobinet) In der kommenden Woche, am 14. September 2025, finden in Nordrhein-Westfalen Kommunalwahlen statt. Dann werden die Volksvertretungen auf der Ebene der Gemeinden, Städte und Kreise im ganzen Bundesland neu gewählt. Wir stehen also vor einer politisch spannenden Woche, und im Ergebnis der Wahlen werden gewiss die Weichen wieder neu gestellt. Was sich verändern wird, ist schwer vorauszusagen. Nur wenige Ergebnisse lassen sich erahnen – zum Beispiel ist wohl die Vermutung berechtigt, dass kaum mehr barrierefreier Wohnraum entstehen wird.

FRECHEN (kobinet) Lange war das deutsche Nationalteam im Rollstuhlfechten nicht mehr mit so vielen Athletinnen und Athleten zu Weltmeisterschaften gereist wie jetzt nach Iksan (Südkorea). Umso erfreulicher waren die vielen Top-Acht-Platzierungen und die starken Leistungen, vor allem auch durch den Nachwuchs. Großes Highlight: Die deutschen Herren gewannen im Mannschaftswettbewerb mit dem Säbel Bronze – es war die erste Teammedaille seit Jahrzehnten.

STUTTGART (kobinet) Armutsbetroffene Kinder werden deutlich seltener und in deutlich geringerem zeitlichem Umfang in Kitas betreut. Die Kosten der Kinderbetreuung stellen für viele armutsbetroffene Familien eine erhebliche Belastung dar und hindern zahlreiche Familien daran, Kindertagesbetreuung in Anspruch zu nehmen. Das geht aus dem heute veröffentlichten Bericht des Paritätischen Gesamtverbandes zum Thema Armut und Kita-Betreuung hervor. Auch in Baden-Württemberg sind die Kosten für einen Kita-Platz für Familien mit geringem Einkommen eine erhebliche Belastung. Bezieher von Sozialleistungen können zwar die Übernahme von Kita-Kosten beantragen, schrecken aber häufig davor zurück, erklärt der Paritätische Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg. Deshalb fordert der Verband, Eltern mit Sozialleistungsbezug automatisch von Kita-Gebühren zu befreien, ohne dass sie dafür einen Antrag stellen müssen.

Berlin (kobinet) „Deutschland tut nicht genug, um seine menschenrechtlichen Verpflichtungen aus der UN-Behindertenrechtskonvention zu erfüllen. Behinderte Menschen haben das Recht auf ein inklusives Bildungssystem, doch stattdessen gibt es in Deutschland ein hochentwickeltes System von Sonderstrukturen. Diese fördern jedoch nur die soziale Segregation. Fast 73 Prozent aller Schülerinnen und Schüler einer Förderschule verlassen die Einrichtung ohne Abschluss und die Kinder verlieren oft den gesellschaftlichen Anschluss“, so heißt es in der Ankündigung des Podcasts „Bildung, bitte!“. Moderator Andreas Bursche spricht mit Inklusions-Aktivist Raul Krauthausen und der 17-jährigen Schülerin und Mitorganisatorin der „Bildungswende, JETZT! Bremen“ Janne Schmidmann über Inklusion und Barrierefreiheit – und warum das weit mehr bedeutet als ein paar Rampen oder Aufzüge, wie es in der Ankündigung heißt.

Berlin (kobinet) Die Haushaltsverhandlungen haben auch in Berlin begonnen und die behinderten Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, die in Berlin wohnen, sorgen sich immer mehr um den Erhalt des Arbeitgeber-Modells, mit dem sie ihre Assistenz weitgehend selbstbestimmt organisieren. Womit kann die Regierung überzeugt werden, den eingeschlagenen Sparkurs zu ändern? Demonstrationen sind geplant. Vor allem geht es jedoch darum, die Abgeordneten des Hauptausschusses zu erreichen. Der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft für selbstbestimmtes Leben schwerstbehinderter Menschen hat sich Anfang dieses Monats mit sehr klaren Worten an die Abgeordneten gewandt. Die kobinet-nachrichten dokumentieren einen entsprechenden Brief, den Birgit Stenger der Redaktion zugeleitet hat.

Berlin (kobinet) Der Bundes-Klinik-Atlas sollte verständliche und transparente Informationen über den Umfang und die Qualität der Versorgung in rund 1.700 deutschen Krankenhäusern liefern. Den Plan von Bundesgesundheitsministerin Nina Warken, das Projekt rückwirkend zum 30. Juni 2025 einzustellen, kritisiert VdK-Präsidentin Verena Bentele scharf: „Das Aus für den Klinik-Atlas darf keinesfalls das Aus für Transparenz bedeuten. Wird Warkens Plan umgesetzt, erhalten Patientinnen und Patienten nicht mehr das unabhängige Wissen, das ohne wirtschaftliche Einflussnahme zusammengetragen wurde. Millionen von Fallzahlen sowie umfangreiche Angaben zur Personalsituation und Qualitätsstandards von etwa 1.700 Kliniken verschwinden mit dem Ende des Klinik-Atlas.“