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Für einen guten Zug ist es niemals zu früh

Harald Reutershahn
Harald Reutershahn
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UNBEKANNT (KOBINET) Manche halten es für erstrebenswert, das Leben in vollen Zügen zu genießen. Züge kommen an, und Züge fahren ab. Solange kein Krieg ist und keine alleinstehenden Koffer in Bahnhöfen abgestellt sind. Wie unsäglich dumm ist es, in schwieriger Zeit von Egoshootern regiert zu werden, die an der Spirale von Horror und Terror drehen? Für wen der Geist eine erogene Zone ist, der versucht, kluge Schachzüge zu entdecken.

In einem kranken Haus aus der Bettpfanne gelehrt

Harald Reutershahn
Harald Reutershahn
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UNBEKANNT (KOBINET) Eine Kolumne, die inspiriert wurde in einem Krankenhaus: Überall dort, wo wir als Behinderte für unsere Menschenrechte kämpfen, wo wir unsere Gleichstellung in allen gesellschaftlichen Lebensbereichen einfordern, die Barrierefreiheit und unsere uneingeschränkten Teilhaberechte reklamieren, werden wir systematisch blockiert und an der Nase herum geführt von Eliteregierungen, die alle Geldströme umleiten in die Kassen des Finanzkapitals und der Superreichen. Indessen richten wir unsere politischen Forderungen an politische Adressaten, von denen wir als Bettler wahrgenommen werden an der Haustür der Buchhaltung und Kassenverwaltung des großen Kapitals, wo man uns als vor Gleichheitsillusionen trunkene Verbraucher und Konsumenten zurückweist. Denn die Politik befindet sich längst im Besitz der Privatwirtschaft.

5. Mai

Franz Schmahl
Franz Schmahl
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BERLIN (KOBINET) Rockfestival auf dem Berliner Alexanderplatz. Vor seinem 66. Geburtstag wird der von Geburt an blinde Soul- und Pop-Sänger Stevie Wonder aus den USA erwartet. Am 5. Mai wollen behinderte Menschen in Deutschland feiern, dass der Bundestag wenige Tage zuvor ihr neues Gleichstellungsgesetz beschlossen hat. Lieber Harald, so will ich anfangen, um im Februar mal in die Bresche als Kolumnenschreiber zu springen und dir baldige Besserung zu wünschen. Ja, ja – wir wissen, dass für den vom Bundeskabinett verabschiedeten Gesetzesentwurf viele Behinderte mitarbeiten durften, aber zu wenig von ihnen hängen geblieben ist.

WahlJA 2016

Harald Reutershahn
Harald Reutershahn
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UNBEKANNT (KOBINET) Fünf Landtagswahlen und zwei Kommunalwahlen finden 2016 in Deutschland statt. Wahlberechtigt sind dabei rund 27 Millionen Menschen, das sind etwa 44 Prozent aller Wahlberechtigten in Deutschland. Das ist ein politisches Pfund. Lasst uns einmischen und mitmischen bei den öffentlichen Wahlversammlungen und unsere Forderungen aussprechen, weil sich oben nur dann etwas bewegt, wenn unten kräftig gerüttelt wird. Die Inklusion in allen Lebensbereichen kommt nur voran, wenn wir unsere Millionen Wählerstimmen in die Waagschale werfen. Und wir müssen nicht zuletzt auch deswegen zu den Wahlen gehen, um dabei mitzuhelfen, das menschenfeindliche und rassistische Heil-Petry-Gesindel aus den Parlamenten draußen zu halten.

Der Rand der Welt ist überall

Harald Reutershahn
Harald Reutershahn
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UNBEKANNT (KOBINET) Vor 100 Jahren hatte Albert Einstein seine Allgemeine Relativitätstheorie vorgestellt, die das wissenschaftliche Weltbild der Menschheit revolutionierte. Doch die Welt ist in vielen Köpfen seither die alte geblieben. Es brennt sprichwörtlich der Weihnachtsbaum, wenn wir in diesen Tagen erleben, wie sich Terror und Krieg ungehemmt immer weiter ausbreiten. Zugleich werden die sogenannten „sozialen“ Netzwerke wie Facebook von Gewaltphantasien und Hasspropaganda überflutet, in denen sich die ewig gestrigen Neonazis austoben gegen sogenannte „Ausländer“, Flüchtlinge, Homosexuelle und Behinderte, für die angeblich der Staat das Geld zum Fenster hinausschmeißen würde.

Die Brüchigkeit des Verstands und der Gefühle zum 25. deutschen Einheizjubiläum

Harald Reutershahn auf Delegationsbesuch 1979 in der DDR
Harald Reutershahn auf Delegationsbesuch 1979 in der DDR
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UNBEKANNT (KOBINET) Ein westdeutscher Freund der DDR, hörte schon als 16-Jähriger täglich mit seinem kleinen Transistorradio auf Mittelwelle die Stimme der DDR, weil dort etwas über die Hintergründe des Vietnamkriegs zu erfahren war. Das fand er ganz anders als der Pop-Konsumquatsch, der aus den BRD-Radiosendern tönte. Und lieber als den Popshop auf SWF 3 hörte er die Rockmusik der Puhdys, Karat und die politischen Lieder des Oktoberklub.

Abfindungsversuch

Harald Reutershahn
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UNBEKANNT (KOBINET) Wer statt dem Sklavenlohn in der Behindertenwerkstatt den gesetzlichen Mindestlohn haben will, der fliegt raus und bekommt 8.000 Euro als Abfindung für 22 Jahre Arbeit. Das sind 30 Euro pro Monat, die von der Grundsicherung abgezogen wird. Was ist zu tun, wenn man sich damit nicht abfinden will?

Die bitter-süße Verführung

Harald Reutershahn neben dem Zitat von Kästner: Was immer geschieht: Nie dürft ihr so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.
Harald Reutershahn neben dem Zitat von Kästner: Was immer geschieht: Nie dürft ihr so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.
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UNBEKANNT (KOBINET) Sie hat einen zauberhaft zarten Schmelz brauner Haut, sie duftet entzückend und hinreißend, sie kann uns verzaubern, die Welt in uns verändern und das Leben heller und freundlicher erscheinen lassen. Sie ist ein Fest für alle Sinnlichkeit, und ihr warmes Dahinschmelzen vermag uns das Leben so raffiniert zu veredeln, wie kaum eine andere lustvolle Glückseligkeit …

Klassentreffen der Taschenrechner

Harald Reutershahn bei der Mahnwache des Griechenland-Solidaritätskomitees Frankfurt vor der Europäischen Zentralbank am 30. Juni 2015
Harald Reutershahn bei der Mahnwache des Griechenland-Solidaritätskomitees Frankfurt vor der Europäischen Zentralbank am 30. Juni 2015
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UNBEKANNT (KOBINET) Eine kleine Groteske erzählt uns von dem eineinviertel Taschenrechner und Erbsenschieber Herr Sch von der CD-Partei, seinen geschäftstüchtigen Fingerfertigkeiten im Umgang mit Erbsen und von einer Geiselnahme durch Leute, die keine Krawatte tragen und ihr Hemd nicht in die Hose stecken, die beobachtet wurde von dem Wie-Taschenrechner Herr Steini von der S-Partei, als er gerade einen Kopfstand machte.

Die Demokratie der Schlafwandler

Harald Reutershahn
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UNBEKANNT (KOBINET) Mit der gleichen Selbstverständlichkeit, dass es am Tage hell und in der Nacht dunkel ist, hören wir stets reden von der Demokratie. Ein großes Wort. Was damit gemeint ist, das wird nur selten zur Diskussion gestellt, denn diese Diskussion über die Demokratie wäre kompliziert – sehr kompliziert. Und doch zugleich so einfach, dass es demokratisch wäre, diese Diskussion niemals enden zu lassen. Wie dressierte Laboräffchen sind wir durch die stete Wiederholung konditioniert auf eine reflexartige Zustimmung zur Aussichtslosigkeit, ohne die Wortkünstler prüfend zu hinterfragen, ob sie es ernst und ehrlich meinen mit diesem großen Wort von der Demokratie, oder ob sie das große Wort nur als Zauberformel benutzen, um das Publikum abzulenken von hinterlistigen Trickbetrügereien.

Wer wird Millionär?

Harald Reutershahn
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UNBEKANNT (KOBINET) In Frankfurt kämpfen Persönliche Assistenten in der selbstorganisierten Pflege im Arbeitgebermodell erstmals mit der Gewerkschaft ver.di für Tariflöhne. Kolleginnen und Kollegen, die in der Pflege und Assistenz arbeiten, bekommen dafür Dumpinglöhne und müssen sich mit zusätzlichen Zweit- und Drittjobs über Wasser halten. Behinderte Menschen erleben, was soziale Gerechtigkeit und Menschenwürde bedeutet, weil sie täglich das verlogene Panoptikum eines angeblichen Sozialstaates vorgeführt bekommen, in dem ihnen rund um die Uhr all das vorenthalten wird, was sozialstaatliche und menschenwürdige Lebensbedingungen sein müssten. Ein Thema zum 125. Jahrestag des 1. Mai als Kampftag der Arbeiterbewegung.

Recht und billig

Harald Reutershahn
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UNBEKANNT (KOBINET) In einem Rechtsstaat seien die elementaren Menschenrechte garantiert. So heißt es. Was uns aber am 26. und 27. März vorgeführt wurde, scheint demnach dann wohl ein vorausgeeilter Aprilscherz gewesen zu sein. Bei der Anhörung des UN-Fachausschusses zur UN-Behindertenrechtskonvention in Genf ging es erstmals darum, seitens der UN zu beurteilen, ob und wie die Menschenrechte für Behinderte in Deutschland umgesetzt werden. Wie kaum anders zu erwarten war es ein Tohu und Wabohu.

Den Reichen reicht’s – uns auch

Harald Reutershahn
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UNBEKANNT (KOBINET) Die Armut in Deutschland ist innerhalb nur eines Jahres geradezu sprunghaft angestiegen. Eine gute Zukunft gibt es nur für Millionäre und nicht für Millionen. Menschen mit Behinderung sind besonders häufig vom Armutsrisiko betroffen. Dabei ist es wenig tröstlich, dass sich wenigstens ein Rollstuhlfahrer in Deutschland wenig Sorgen darüber machen muss, wie er mit seinem Einkommen auskommen kann: der Finanzminister Wolfgang Schäuble. Wahrlich eine schwarze Null. Denn nachdem er mit dem wegen Steuerhinterziehung verurteilten Waffenhändler Karlheinz Schreiber im Jahre 1994 eine Bar-Spende von 100.000 D-Mark für die Wahlkampfkasse der  CDU entgegengenommen hatte, wusste er plötzlich nicht mehr, wo dieses Geld geblieben ist. Dabei ist Schäuble gar nicht so schusselig, wie er tut. Manches, was er wissen könnte, will er garnicht wissen. Zum Beispiel interessiert ihn für keine fünf Pfennige, wie hoch die Vermögen der Milliardäre in Deutschland sind.

Je suis Downie

Harald Reutershahn
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UNBEKANNT (KOBINET) Anlässlich des 70. Jahrestags der Befreiung der Menschen im Konzentrationslager Auschwitz wurden in zahlreichen offiziellen Gedenkveranstaltungen an die vielen Millionen Mordopfer der Nazi-Gewaltherrschaft erinnert. Man gedachte dabei auch der 300.000 behinderten Menschen, die in den grausamen Tötungsanstalten Deutschlands umgebracht wurden. Doch zugleich werden jetzt die Downies gejagt – von Menschen ohne Macken. Mittels des inzwischen marktreifen „PraenaTests“ der Firma LifeCodexx aus Konstanz sollen bei Schwangeren im Leib der Mütter Kinder mit Down-Syndrom aufgespürt werden, damit sie zielsicher erwischt frühzeitig abgetrieben werden können. Und wir anderen sind auch bald dran.

 

Wirr ist das Volk

Harald Reutershahn
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UNBEKANNT (KOBINET) Aufgebrachte Durchschnittswutbürger, Stammtischbrüder, Fußballhooligans, Trunkenbolde und Neonazi ziehen seit Wochen durch deutsche Städte und wollen das sogenannte Abendland retten. Selbstbewusste Frauen und dann noch Fremde, Asylanten, Schwarze, Türken, Homosexuelle und Behinderte, und obendrein auch noch alle zusammen in einer inklusiven Gesellschaft, das ist entschieden zuviel für die Weltangst und Verdüsterungspsychosen von Biodeutschen und löst in den teutschen Bratkartoffelhelden die fixe Idee einer Bedrohung aus, die von politischen Brandstiftern in den Zustand eines hysterischen Deliriums gesteigert wird.

Oh Tannenbaum

Harald Reutershahn
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UNBEKANNT (KOBINET) Und schon steht sie wieder vor der Tür: die Weihnachtszeit. Fiebrig wie in jedem Jahr schlagen die erregten Herzen der Krämerseelen. Die gerade erschienene Umsatzprognose des Handelsverbands Deutschland (HDE) entzücken traumhafte Umsatzerwartungen. Es wird im weihnachtstollen Kaufrausch wieder tiefer in die Taschen gegriffen als je zuvor. Hinter der albernen Weihnachtsfassade kitschig aufgesetzter Rührseligkeit verbirgt sich ein abschreckendes Panoptikum aus verlogener Christenfrömmigkeit, die längst zu armseliger Raffgier und Habsucht verkommen ist.

Mythos Inklusion

Harald Reutershahn
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UNBEKANNT (KOBINET) Die Bewahrer der alten, überholten exklusiven Gesellschaft wollen ihre Privilegien behalten. Deshalb versuchen sie alles, um Wasser in den Wein zu gießen. Daraus entsteht der Mythos Inklusion und setzt tagtäglich neue Mogelpackungen in die Welt. Der Begriff der Inklusion wird samt dem Inhalt systematisch verwässert und deformiert.

Heinrich, mir graut’s vor dir

Harald Reutershahn
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UNBEKANNT (KOBINET) Religiöse Fanatiker versetzen die Welt in Angst und Schrecken. Sie rüsten Armeen auf, Gotteskrieger massakrieren „Ungläubige“. Für die Konstruktion ihres rauschhaften Glaubens instrumentalisieren Religionen auch behinderte Menschen. Um die Hintergründe und Zusammenhänge verstehen zu können, müssen wir die Gretchenfrage stellen.

Von wegen „Nie wieder …“

Harald Reutershahn
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UNBEKANNT (KOBINET) Vor 75 Jahren, am 1. September 1939, überfiel Hitlerdeutschland Polen und begann damit den 2. Weltkrieg. 80 Millionen Menschen verloren dabei ihr Leben, Hunderte Millionen trugen schwere Behinderungen davon, wurden obdachlos und vertrieben, hungerten und lebten in furchtbarstem Elend. Unüberschaubar war das Grauen für die Überlebenden. Von irrsinnigen Weltmachtstrategen getrieben lag Deutschland im Sterben, und die Welt, sie lag in Scherben. Ohne Sinn und ohne Verstand. Was hat man in Deutschland daraus gelernt?

Zu weit gesprungen

Harald Reutershahn
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UNBEKANNT (KOBINET) Ein Behinderter wurde am 26. Juli 2014 Deutscher Meister im Weitsprung. Dabei machte er nur einen Fehler: Er gewann. So war Inklusion nicht gemeint.

Vielen Dank für Garnichts

Harald Reutershahn
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UNBEKANNT (KOBINET) Vor 20 Jahren wurde der Zusatz „Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden“ in Artikel 3 Absatz 3 des Grundgesetzes aufgenommen. Seit einer Menschengeneration steht das Benachteiligungsverbot im Grundgesetz, dann ist ja inzwischen wohl alles Paletti, und in Deutschland werden Behinderte nicht mehr benachteiligt. Doch Pustekuchen, die Wirklichkeit sieht anders aus. Behinderte werden in Deutschland nach wie vor gnadenlos in allen Lebensbereichen benachteiligt.

Über die Anatomie der Gewohnheit

Harald Reutershahn
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UNBEKANNT (KOBINET) Das ist kalkuliert, antrainiert, miteinander regelmäßig geübt und klappt buchstäblich wie am Schnürchen. Woher kommen die berüchtigten Barrieren in unseren Köpfen? In unserem Leben spielen die Gewohnheiten eine wichtige Rolle. Es scheint, als gäbe es einen Sinn und Nutzen für die eingewachsene Ordnung, die uns an die Gewohnheit bindet. So unterliegen wir der Macht der Gewohnheit, ohne es zu bemerken. Sie lässt uns leicht übersehen, wie sehr wir in Gewohnheitsfallen stecken können.

Wie entsteht Krieg?

Harald Reutershahn
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UNBEKANNT (KOBINET) Es begann in Europa. Im Frühjahr vor 100 Jahren hatte der 1. Teil des Weltkrieges in einer Spirale von sich gegenseitig aufschaukelndem Nationalismus, Kriegspropaganda, Drohungen und Sanktionen begonnen. Heute wissen wir um den Zusammenhang zwischen Kapitalismus und Krieg, doch schon wieder werden Menschen mit nationalistischen Sprüchen um den Verstand gebracht und gegeneinander aufgehetzt. Ist ein soziales und friedliches Europa machbar?

Paarungszeit

Harald Reurshahn
Harald Reurshahn
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UNBEKANNT (KOBINET) Ein kleines Kaleidoskop zum Frühlingserwachen mit einigen aktuellen Anspielungen auf Sonnenwinkel im Auge, über die Gefühligkeit der Lebens- und der Liebeslust, die knospt und erblüht auf sonnenseligen Himmelskörpern. Gleichwohl wollen manche Menschen schöner, schneller oder effizienter werden. Die Selbstoptimierung kommt in Mode. Schönheitsdiktate und Modestandards machen uns zu Mängelwesen, deren gegenwärtiges Fortpflanzungsgemurkse die Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff für widerwärtig erklärt.

Trug oder Lug?

Harald Reutershahn
Harald Reutershahn
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UNBEKANNT (KOBINET) Ein Exempel für die „kreative Buchführung“ wird hier aufgezeigt, mit der ausgekochte Finanzpolitiker Behinderte den Sozialsparhaushalten zum Fraß vor die Füße werfen, um sie hinterrücks zugleich im Subventionslabyrinth zu verwerten. Der Hintergrund: Politische Schwindeleien, Ausflüchte, Ausreden, Flunkereien, Täuschungen, Unaufrichtigkeiten, Unwahrheiten, Verleugnungen, Winkelzüge, oder wie immer man die notorischen Lügen von manchen ausgekochten Volksvertretern nennen möchte.

Bullshit – oder könnten wir auch anders?

Harald Reutershahn
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UNBEKANNT (KOBINET) Blödsinnquatschen, Rumpalavern, Heiße-Luft-Produzieren ist nichts anderes als Bullshit, erkannte der US-amerikanische Philosoph Harry Gordon Frankfurt. Demnach haben wir es derzeit mit der 3. großen Bullshitkoalition in der Geschichte der BRD zu tun, schlussfolgert Harald Reutershahn in seiner kobinet-Kolumne. Bei mehr als acht Millionen Behinderten in Deutschland dürften bei Wahlen jedoch keine Bullshitregierungen rauskommen. Gebraucht werde eine moderne inklusive Gesellschaft, und die exklusive Gesellschaft gehöre auf den Müllhaufen der Geschichte.

Nach dem Fest

Harald Reutershahn
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Foto: Harald Reutershahn

FRANKFURT AM MAIN (KOBINET) Und wieder drehen wir uns in der nächsten Runde um die Sonne. Auf der immer gleichen langen Bahn von 939,9 Millionen Kilometern. Immer im Kreis herum, doch der Kapitalismus geht nicht kaputt dabei.

Eine kleine Poesie

Harald Reutershahn
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Foto: Harald Reutershahn

UNBEKANNT (KOBINET) Über die GroKo wird viel geschrieben, und es gäbe viele Themen für eine Polemik. Der Kolumnist aber meint, das Wichtige ist nicht immer das Wesentliche, und es muss sich nicht alles um jeden großen Pieps und Pups drehen. Es darf auch mal etwas anderes sein.


Lummerland

Harald Reutershahn
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FRANKFURT AM MAIN (KOBINET) „Hustenbonbons, Alleskleber, Regenschirme, Leberkas, / Körbe, Hüte, Lampen, Würste, Blumenkohl und Fensterglas, / Lederhosen, Kuckucksuhren. Und noch dies und dann noch das!“ Ja, so schön ist’s nur in Lummerland. Doch wo sind bloß die Brüder und die Schwestern von Jim Knopf? Wo seine Eltern und die Onkel und Tanten? Sie sind abgeschoben worden, wenn sie nicht ertrunken sind vor Lampedusa. Tausende sterben auf diesem Weg jedes Jahr. Am härtesten trifft es die behinderten Flüchtlinge. Sie haben kaum eine Chance zu überleben.

So, so? – Ja, ja!

Harald Reutershahn
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UNBEKANNT (KOBINET)

Die Kanzlerin steht plötzlich ohne Mehrheit da. Die Opposition ist stärker. Die Wähler haben es so entschieden. Doch kaum sind die besserverdienenden Showmaster, Meinungsmacher und politischen Kulissenschieber im Schmierentheater der Medien abgeschminkt, packen sie die „vaterlandslosen Gesellen“ am patriotischen Schlafittchen und versuchen ihnen beizubiegen, es gehe jetzt um Deutschland. Springen die SPD oder die Grünen in diesem Geiste für die abgewrackte FDP nun als Mehrheitsbeschaffer in die Bresche? Oder nehmen sie den Auftrag an, endlich den sozialen Reformstau abzubauen.

Wer läutet?

Harald Reutershahn
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FRANKFURT AM MAIN (KOBINET)

Die Glocken läuten. Wählen gehen! Tagtäglich wird man in diesen Wochen ermahnt. Als würde jemand, der sich entschlossen hat, nicht zur Wahl zu gehen, sich ausgerechnet davon umstimmen ließe. Über konstruktive Sachbeschädigung ist in dieser Kolumne zu lesen, über das Vorgaukeln falscher Tatsachen, die an Betrug grenzende vorsätzliche Irreführung durch die professionellen politischen Sprücheklopper und die Frage: Warum soll man wählen?

Pack die Badehose ein

Harald Reutershahn
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FRANKFURT AM MAIN (KOBINET) Kaum ist Sommer, heißt es: Nix wie weg. Immer schneller, immer weiter. Sommer, Sonne, Strand und Meer. Hauptsache es blaut so schön. Die Deutschen sind Reiseweltmeister und waren es seit den 1950er Jahren – in Ost und West. Sie gaben im letzten Jahr 84 Milliarden Dollar für Urlaubsreisen aus. Wer fragt nach Inklusion und Barrieren?

Wie sich Politik zur Nachricht macht

Harald Reutershahn
Harald Reutershahn
Foto: hjr

FRANKFURT AM MAIN (KOBINET) Eigentlich hatte sich der Kolumnist darauf vorbereitet, dem Überwachungswahn der Geheimdienste im Internet und den sogenannten sozialen Netzwerken eine Widmung zu schreiben über die weltweite Jagd auf Edward Snowden und was das zu tun hat mit den Massenversammlungen auf dem Taksim-Platz in Istanbul, mit den Großdemonstrationen in Brasilien oder den Frankfurter Blockupy-Protesten gegen die Macht der Europäischen Zentralbank (EZB) und mit Pfefferspray-Angriffen und randalierenden Polizeiknüppeln im Auftrag von angeblich demokratischen Regierungen gegen die eigene Bevölkerung. Das wäre sicher ein spannender Rundblick geworden, zumal mit der Fragesstellung, was das mit unserer politischen Situation als Behinderte zu tun hat. Dann wurde jedoch ein Exempel über politische Unsitten auf Kosten Behinderter im deutschen Wahlkampf daraus.

Walle! Walle

Harald Reutershahn
Harald Reutershahn
Foto: Bettina Wöllner-Reutershahn

FRANKFURT AM MAIN (KOBINET) Wissenschaftler in den USA haben kürzlich die Eizellen einer Frau „entkernt“ und das „Erbmaterial“ aus der Hautzelle eines anderen Menschen in diese Eizelle eingebaut. So wollen sie einen menschlichen Embryo erschaffen haben. Nun herrscht wieder große Erregung in Frankensteins gruseligen Laboratorien. Die Stammzellen von embryonalen Klonen könnten bei industrieller Verwertung die Menschheit „befreien“ von der Multiplen Sklerose (MS), von Herzinfarkt, von Parkinson und von Querschnittlähmungen. Das alles wäre damit in Zukunft therapierbar, versucht man der staunenden Öffentlichkeit weiszumachen. Schon Johann Wolfgang von Goethe warnte im Zauberlehrling: „Walle! walle … Die ich rief, die Geister werd ich nun nicht los.

Erneuerbare Energien für eine inklusive Gesellschaft

Harald Reutershahn
Harald Reutershahn
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FRANKFURT AM MAIN (KOBINET) Die Kolumne im Mai befasst sich nicht mit dem Steuerbetrug des Herrn Ulrich Hoeneß. Denn es geht nicht um Gut oder Böse. Sondern was sich da beim genaueren und ehrlichen Hinschauen abbildet, das ist die herrschende gesellschaftliche Wirklichkeit des außer Rand und Band geratenen Finanzkapitalismus, der Armut und soziale Ungleichheit produziert. Diese zerstörerischen Kräfte der exklusiven Gesellschaft sind soziale Klimakiller. Sind dagegen Solidarität und Gemeinsinn Wachstumsbremsen oder erneuerbare Energien für ein soziales Gesellschaftssystem?