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Sonderkolumne Kennzeichnungspflicht für Behinderte: Abschlusszeugnisse müssen Behinderung markieren

Ein Holzhammer
Wo der Hammer hängt
Foto: Pixabay/bluebudgie

Staufen (kobinet) Unmarkierte Behinderte verzerren den Wettbewerb. Das darf nicht sein, sie müssen sich kennzeichnen. Beziehungsweise gekennzeichnet werden, abgestempelt, offen gesagt. Das höchste deutsche Gericht, das Bundesverfassungsgericht, fordert sie, die Kennzeichnung Behinderter in ihren Abschlusszeugnissen.

Kriegstüchtig werden! Was können wir Behinderte dazu beitragen?

Hans-Willi mit geballter Faus und linke Hand Viktoriazeichen im Kapuzenpullover
Kriegstüchtiger Friedenskolumnist
Foto: Hans-Willi Weis

Staufen (kobinet) Wer Frieden will, bereitet den Krieg vor. Das wussten schon die alten Römer. Wir Schluris haben es vergessen und müssen uns nun in puncto Bewaffnung und Kriegstüchtigkeit am Riemen reißen. Und wir Behinderte, die wir ständig nach Inklusion rufen, können da nicht sagen, ohne mich. Weil wir Blinde und Lahme jedoch fürs Schlachtfeld untauglich sind – unsere Rollifahrer würden dem Leopard II dort lediglich die Vorfahrt nehmen –, muss unser Kriegstüchtigkeitsbeitrag anders aussehen. Fragt sich nur wie.

Umgebracht werden. Wessen Leben ist als nächstes bedroht?

Hans-Willi Weis in nachdenklicher Pose, weiß gekleidet mit weißer Baskenmütze
Hans-Willi Weis
Foto: Hans-Willi Weis

Staufen (kobinet) Nur hoffen können, nicht umgebracht zu werden. Aber nie sicher sein können, dass es nicht doch geschieht. Was gestern undenkbar schien, ist heute möglich: als Angehörige einer minoritären, religiösen, sozialen oder physischen Merkmalsgruppe diskriminert, verfolgt und umgebracht zu werden. Nicht irgendwo auf der Welt, überall, an jedem Ort. In Deutschland wie schon einmal in jener Zeit, die vor 90 Jahren begann. Als es unter den Minderheiten Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle und Behinderte traf. Könnte es wieder nach dieser Reihenfolge gehen? Dass jetzt erst einmal das jüdische Leben bedroht ist, hierzulande. Wo bereits seit längerem auch das Leben von Muslimen nicht mehr sicher ist. – Sollte all dies Schreckliche schon begonnen haben und wir hatten es bislang nur noch nicht gemerkt?

„Ich klage an!“ – Eine Stellschraube mag nicht länger schweigen

Hans-Willi Weis mit Schlapphut und Schraube in der Hand
Kolumnist im Gespräch mit Stellschraube
Foto: Hans-Willi Weis

Staufen (kobinet) „Ich klage an“, dies sind die Worte einer Angehörigen aus der Kategorie der heute mit Vorliebe politisch Instrumentalisierten, der unübersehbaren Masse an Stellschrauben. Alle führen sie im Mund, Berufspolitiker vorneweg: die „ Stellschrauben“. Aber noch nie hat man eine Vertreterin dieser politisch Instrumentalisierten zu Wort kommen lassen. Die Kobinet-Nachrichten machen Schluss mit dieser Sprachlosigkeit. Was die Vertreterin der Stellschrauben unserem Kolumnisten zu Protokoll gibt, ist nichts weniger als eine Offenbarung. Und ein Offenbarungseid für die Politik.

Großartige Stimmung!

Stephan Laux sitzt auf einem Steinhaufen vor einem Tunnel in kurzem Hemd und Hosen
Stephan Laux
Foto: Stephan Laux

Villmar-Weyer (kobinet) Stephan Laux ist ein erfahrener Heilerziehungspfleger. Wir veröffentlichen seinen Beitrag zu Special Olympics World Games 2023 in Berlin und seinen Überlegungen dazu.

Nicht einander klein machen. Einander unterstützen!

sitzt auf einer Bank am Wald
Hans-Willi Weis
Foto: Hans-Willi Weis

Berlin (kobinet) Uns klein machen und klein halten, das tun schon die Verhältnisse. Wir Behinderten müssen uns das nicht auch noch gegenseitig antun. Einander klein machen. Leider, das ist meine Erfahrung, tun wir es allzu oft. Ein bisschen fühlt es sich an wie eine Krankheit, die unter uns grassiert. Krankheiten bescheren einem manchmal einen sog. Krankheitsgewinn und man möchte sie deshalb gar nicht mehr missen. Aber hier kann ich einen Krankheitsgewinn nicht erkennen, ich stelle lediglich Selbstschädigung fest. Beim Phänomen „Depri-Maso“, das ich jetzt mal unter die Lupe nehme.

Behindert und verrückt gefeiert auf der Pride Parade

Pride Parade Berlin 2015 von Libertinus

Staufen (kobinet) In Berlin, letzten Samstag, am 9.9. Passende Schnapszahl zum Ereignis. Endlich bekam die Hauptstadt und ihre Öffentlichkeit Behinderte nicht lediglich vereinzelt, tröpfchenweise, sondern in der Breite und Fläche zu Gesicht. Massenhaft, hätten wir Altachtundsechziger damals gesagt. Sichtbar werden, sich zeigen in bester Feierlaune, laut und ausgelassen. tanzend, singend, rezitierend, kabarettierend. „Oh my god, how wonderful all these beautiful cripples, amazing!“ So eine Berlinerin US-amerikanischer Abstammung am Rande der Kundgebung. Begeisterung auf allen Faces und auf Social Media sowieso. Und was die Presse meint und Gott (seinerseits behindert) dazu sagt, darüber gleich mehr.

Rätsel Rammelschwein oder narzisstische Vergesellschaftung

Hans-Willi Weis mit dem kobinet-T-Shirt
Hans-Willi Weis mit T-Shirt kobinet
Foto: Hans-Willi Weis

Berlin (kobinet) Die Rammelschweine sind los. Oder waren es. Vor dem Sommerloch. Da war auch das mit dem Riesenschwein, das man mit einer streunenden Löwin verwechselt hat. Interessanter und ergiebiger sind aber die rockenden Rammelschweine, geben sie doch der Nachsommerlochzeit noch ein Rätsel auf. Vorneweg das Frontschwein, die sprichwörtliche Rampensau. Erst waren nur lyrische Pfeiftöne medial zu vernehmen, sexistische Gewaltphantasien in literarisch sublimierter Form. Inzwischen ist man über deren rohe, entsublimierte Äußerungsweise im Bild und rätselt, wie es sein kann, dass die Fans noch immer jubeln und ihre schweinischen Idole anhimmeln. Folgendes ist mir nachsommerlöchrig dazu eingefallen.

Sonderkolumne wegen der Eilmeldung: Behinderte setzen Unterkunft in Brand und wollen Regelschulen fluten

Symbol Feuerlöscher weiß auf rotem Grund
Symbol Feuerlöscher
Foto: gemeinfrai

Staufen (kobinet) Im Elsass haben Behinderte eine Nobelherberge abgefackelt. Die Brandstifter hätten „nur eine leichte geistige Beeinträchtigung“ gehabt, wie es verharmlosend heißt, das Ressort brannte trotzdem bis auf die Grundmauer nieder. Eine Seniorenresidenz, in der noch Generationen von Rentnern unbehindert ihren Lebensabend hätten abfeiern können. Nicht genug damit. Vor zwei Jahren haben Behinderte im Ahrtal mit ihren Rollstühlen einen Damm zerbrochen, so dass die ganze Flut den Bach runter ging. Und gnadenlos alles mitgerissen hat, was nicht wasserdicht und feuerfest war. Mann und Maus, Frau und Haus.

Statt Sommerloch eine Rückblende: Corona, war da was?

Hans-Willi Weis vor seiner Haustür mit erhobener linken Faust, dem Symbol der 68er
Hans-Willi Weis
Foto: Hans-Willi Weis

Staufen (kobinet) Die Frage drängt sich auf. Einmal mehr wegen der Nonchalance, mit der die Meinungseliten das Thema für sich abgehakt haben. Schwamm drüber, keine Fragen mehr. So auch die prominente Psychologin Stefanie Stahl unlängst bei Raul Krauthausen in seinem Podcast „Im Aufzug“. Die Frage, wie das mit den psychischen Folgen von Corona und den Pandemiemaßnahmen für Kinder rückblickend zu beurteilen sei, erledigt Deutschlands berühmteste Psychologin mit zwei beschwichtigenden Sätzen und mit den Worten, sie habe das Thema Corona für sich abgeschlossen. Die das Pech haben, sich mit dem Thema immer noch herumplagen zu müssen, können ihr den Buckel runterrutschen, will sie damit sagen. Und kommt am Ende des Podcast auch explizit auf den Hund, gefragt, was sie nach dem Fahrstuhlgespräch gleich machen werde: Mit dem Hund spazieren gehen.

Bleibt uns analoges Leben als eine gesellschaftliche Zugangsoption erhalten und für wie lange noch?

Hans-Willi Weis in nachdenklicher Pose, weiß gekleidet mit weißer Baskenmütze
Hans-Willi Weis
Foto: Hans-Willi Weis

Staufen (kobinet) Franz-Josef Hanke hat in einer Kolumne im Online-Magazin Die Neue Norm über seine behinderungsbedingten Nutzerschwierigkeiten mit einem digitalen Endverbrauchergerät berichtet. Sein Text, der anschaulich schildert, wie er sich plagt, hat mich angerührt. Ich spürte den Impuls, ihm ein paar unterstützende Zeilen zu schreiben, weil ich mir das oft auch selber wünsche, einmal Verständnis und Zuspruch von anderen zu erfahren. Leider bin ich an der Kommentarfunktion gescheitert, die Maschine hat nach zweimaligen Versuch auf das Textlein nicht reagiert. Deshalb erscheint es hier in der Ferienkolumne am Rand des Sommerlochs.

Pazifizierende Praktiken Love Politics und Yoga Politics oder was gegen den Hass hilft

in Yoga-Haltung sitzend
Hans-Willi Weis Yoga
Foto: Hans-Willi Weis

Staufen (kobinet) Gott ist behindert. Behaupte ich mal. Was passiert jetzt? Werde ich gesteinigt, mit Hasstiraden auf Social Media traktiert? Wie es dem Abschlussprediger beim Kirchentag erging, nachdem er die Worte ausgesprochen hatte, „Gott ist queer“. Du lieber Gott, was da los war! Grelle Hassblitze zuckten durch die sozialen Netzwerke, weil bei den Gläubigen die Sicherungen durchbrannten. Eine Supernova aus Gift und Galle illuminiert seither den evangelischen Orbit. – Ob Gott nun behindert oder queer oder weiß der Teufel was ist, mehr interessiert mich im folgenden, ob das immer schlimmer wird mit dem explodierenden Hass im öffentlichen Raum. Oder ob es nicht Praktiken gibt, die bei einem selbst und bei anderen deeskalierend wirken.

Biblisch Sanftmütige und Friedfertige: Gibt es im Hier und Heute einen Platz für sie?

sitzt auf einer Bank am Wald
Hans-Willi Weis
Foto: Hans-Willi Weis

Staufen (kobinet) Einer der ältesten, menschheitsgeschichtlich frühesten Aktivisten, Menschenfreund und Friedensaktivist, hielt einst auf einem Berg eine Rede, in der er sagte: Wird dir ein Schlag auf die Backe versetzt, so halte dem Schläger auch die andere hin. Zuvor hatte er in seiner Predigt die Sanftmütigen und die Friedfertigen selig gepriesen. – Warum gerade mich, einen Behinderten, die Empfehlung des Bergpredigers und Aktivisten beschäftigt, notiere ich in dieser Juli-Kolumne. Solange es nicht zu heiß ist und ich vorerst keine körperlichen Schläge zu fürchten habe.

Zwischen den Stühlen oder irgendwo im Nirgendwo

sitzt auf einer Bank am Wald
Hans-Willi Weis
Foto: Hans-Willi Weis

Staufen (kobinet) Weite Landesteile der Ukraine sind vermint, ist aus den Nachrichten zu erfahren, auch nach dem Ende der Kampfhandlungen bzw. dem Rückzug der russischen Besatzer bleibt für Zivilpersonen, die das Gebiet wieder betreten, die Gefahr tödlicher Sprengfallen bestehen. Das eigene Land in Teilen ein vermintes Gelände. In einem übertragenen Sinne hat hierzulande der Ukraine-Krieg – wie zuvor bereits die Pandemie – die politisch-publizistische Landschaft in ein Minenfeld verwandelt, das tödliche Folgen haben könnte für eine freie und demokratische Öffentlichkeit. Dies betrifft auch marginalisierte Öffentlichkeiten wie die der Behinderten. Ich will einmal zusammentragen, was ich von hier aus, also vom Rand dieses publizistischen Geschehens aus, derzeit beobachte. Ein sporadisch „teilnehmender Beobachter“, wer weiß, für wie lange noch.

Ich bin doch nicht blöd oder „don´t be a fool, use that tool“

Hans-Willi Weis im Biergarten Bier trinkend
Hans-Willi Weis
Foto: Hans-Willi Weis

Staufen (kobinet) Alt und Jung tut es, Männlein und Weiblein tun es, LGBTIQ machen es, Ungläubige und selbst Gläubige, Nichtbehinderte sowieso und warum nicht auch Behinderte. Kurz, alle tun es. Von was die Rede ist? Na von dem, was gerade alle machen: Sich helfen lassen, unterstützen, „supporten“, technisch, durch KI, ChatGPT. So viel Intelligenz war nie! Und wer mehr will, liest einfach weiter.

Mitunter Bullshit: Die Allzweckempfehlung Beratung

sitzt auf einer Bank am Wald
Hans-Willi Weis
Foto: Hans-Willi Weis

Berlin (kobinet) Beratung, dies steht außer Frage, ist wichtig für Behinderte und die Betroffenen möchten die Beratungsangebote, die es heute gibt, selbstverständlich nicht missen. Und es ist richtig, dass BehindertenvertreterInnen es monieren und Protest erheben, wenn Mittel für Beratungszwecke gekürzt oder gar gestrichen werden, wie unlängst bei der Beratung in Sachen Gebärdensprache für Gehörlose und Taubstumme.

Gestern Abend war noch Walpurgisnacht

Hans-Willi Weis im Biergarten Bier trinkend
Hans-Willi Weis
Foto: Hans-Willi Weis

Staufen (kobinet) Vor Mitternacht zogen in Freiburg kleine Trupps als Hexen verkleideter Frauen über die Kaiser-Joseph-Straße, wo sonst zu vorgerückter Stunde der alkoholisierte männliche Bär los ist. Das war gestern Abend. Und vorvorgestern, geschichtlich grob zurück gerechnet, wurden noch Hexen verbrannt, Königsmörder auf öffentlichen Plätzen gevierteilt, verkrüppelte Kindlein, schiefgewachsene oder solche mit Wasserkopf, wenn nicht nach der Geburt erdrosselt, in einer häuslichen Kammer vor den Augen der Welt weggesperrt. Und daher muss am heutigen Maitag, passend zum Wonnemonat endlich mal ausgesprochen werden: Es hat sich zugunsten von uns Behinderten ja doch auch einiges getan seit den Tagen öffentlicher Hexenverbrennungen und heimlicher Kindsmorde. Und die UN-Behindertenrechtskonvention hat noch den geringsten Anteil daran. Das wieder einmal in Erinnerung zu rufen die Maikolumne eine schöne Gelegenheit bietet. Wer sich überzeugen möchte, lese sie gleich anschließend in einem Zug.

Katastrophen und Krieg, was macht das mit uns?

sitzt auf einer Bank am Wald
Hans-Willi Weis
Foto: Hans-Willi Weis

Berlin (kobinet) Corona, Klima, Krieg, derzeit vor allem der Krieg, wie geht es uns Behinderten mit alledem?

Oder direkter gefragt, wie geht es Euch damit? Denn wie es mir selber geht, weiß ich ja. Schlecht, kurz gesagt. Was genau mich bekümmert, dazu im Folgenden mehr.

Katastrophen und Krieg, was macht das mit uns?

sitzt auf einer Bank am Wald
Hans-Willi Weis
Foto: Hans-Willi Weis

Berlin (kobinet) Corona, Klima, Krieg, derzeit vor allem der Krieg, wie geht es uns Behinderten mit alledem?

Oder direkter gefragt, wie geht es Euch damit? Denn wie es mir selber geht, weiß ich ja. Schlecht, kurz gesagt. Was genau mich bekümmert, dazu im Folgenden mehr.

Freie Fahrt für blinden Passagier: Blaupause einer behindertenfreundlichen Verkehrswende

sitzt auf einer Bank am Wald
Hans-Willi Weis
Foto: Hans-Willi Weis

Staufen (kobinet) Statt der üblichen Kolumne folgt datumsgerecht diesmal ein mehrseitiger, dafür aber barrierefreier Aprilscherz. Das, worum es geht, hat man uns als die „behinderten freundlichste Verkehrswende ever“ verkaufen wollen. Ihr Kernstück, das ausverkaufte 9-Euro-Ticket zum Mond, soll ab 1. Mai in der preislich verbesserten Version von 49 Euro endlich Fahrt aufnehmen. Und stellt Euch vor, wir Behinderten kriegen es schon für 48 Euro 99 und keiner fährt hin. Auf den Mond will niemand, alle zwängen sich lieber in ihre selbstfahrenden Kabinenroller, wollen „fahren, fahren, fahren auf der Autobahn“. Mir dagegen sind die dünn befahrenen Landstraßen an den mittleren Schwarzwaldhängen das Liebste. Doch lest selbst, was uns „inkludierten“, d. h. eingeschlossenen Zwangsbeglückten die Regierung mit ihrer verkorksten Verkehrswende eingebrockt hat.

Gibt es einen Generationendissens in der Haltung zum Krieg? – Über gesinnungsethische Militanz in der meinungspolitischen Elite

sitzt auf einer Bank am Wald
Hans-Willi Weis
Foto: Hans-Willi Weis

Staufen (kobinet) Einmal über den Tellerrand geschaut: Behinderte haben auch zu anderen als nur behinderten-spezifischen Themen einiges zu sagen. Beispielsweise zum Thema Debattenkultur in der aktuellen politischen Auseinandersetzung. Was ich diesbezüglich beobachte und wie ich es mir im zeitgeschichtlichen Entwicklungszusammenhang erkläre, bringen meine folgenden Überlegungen zum Ausdruck.

Affe und Kuckuck – Über den Nachrichtenwert von Tierlauten in der Öffentlichkeit

sitzt auf einer Bank am Wald
Hans-Willi Weis
Foto: Hans-Willi Weis

Staufen (kobinet) Wo hat „Spaß verstehen“ seine Grenzen und für wen? Drei makaber witzige Tiergeschichten mit ernstem Hintergrund.

Das Tierische hat uns Menschen schon immer Stoff und Anlass zur Belustigung geboten, zur Erzeugung von Gelächter. Leider auch über andere Menschen, auf deren Kosten sich lustig gemacht und gelacht wird. Womit wir auch schon beim Ernst dieser Geschichten sind, handeln sie doch nicht selten von Tätern und ihren Opfern. Und davon, in welchem Fall ein Täter mittlerweile gesellschaftlich geächtet wird. Während an anderer Stelle das Opfer die Diskriminierung und Entwürdigung noch immer über sich ergehen lassen muss.

Krieg und Kontemplation oder Wege zum einseitigen Waffenstillstand im Kopf

sitzt auf einer Bank am Wald
Hans-Willi Weis
Foto: Hans-Willi Weis

Staufen (kobinet) Der reale Krieg auf dem Schlachtfeld und ein Krieg der Worte in den Medien. Zwei sich gegenseitig beeinflussende Prozesse mit wechselweise aufeinanderfolgenden Eskalationsschüben. Sie unterliegen mithin einer charakteristischen Dialektik oder Wechselwirkung, dem realen Krieg ist einer der Worte vorausgegangen und seitdem jener tatsächlich begonnen hat, führt die mediale Verstärkung des Kriegs der Worte dem realen Kriegsgeschehen neue Energien zu, politische und militärische, motivationale und materielle auf Seiten beider Kriegsparteien. Anscheinend ausweglos, denn die Panzer, die „wir jetzt liefern“, sind noch nicht auf dem Gefechtsfeld angekommen, da hat die Debatte um eine Lieferung von Kampfflugzeugen „bereits Fahrt aufgenommen“.

Scholzomat mit Flecktarn und eine halbe Nation im Leopardenfell – oder Machen die Kriegsblinden den Lahmen endlich Beine?

sitzt auf einer Bank am Wald
Hans-Willi Weis
Foto: Hans-Willi Weis

Merzhausen (kobinet) Was geht hier vor, in den Medien und darüber hinaus? Was für eine Stimmung herrscht da auf einmal. Kriegsstimmung. Sie hat sich zügig aufgebaut, von schnappatmiger Aufgeregtheit zu Hysterie, die seit Tagen, „nach Ramstein“, dem Höhepunkt zustrebt und nach gestern Abend und spätestens heute früh in schierer Begeisterung, Kriegsbegeisterung überkocht. Denn „wir liefern“, hurra! – Ich schreibe dies am Morgen des 25. Januar 2023, nicht im August 1914.

Mit den Klängen des Donauwalzers wohltätig beschwingt ins neue Jahr

sitzt auf einer Bank am Wald
Hans-Willi Weis
Foto: Hans-Willi Weis

Merzhausen (kobinet) Wohltätigkeit ist keine schlechte Sache. Sie mildert das Los der Bedürftigen (weshalb sie auch Mildtätigkeit heißt) und dem edlen Spender, der edlen Spenderin, macht sie ein gutes Gefühl und sorgt obendrein für ein gutes Gewissen, bekanntlich das beste Ruhekissen. Und wie alles auf der Welt seine Zeit hat, there is a season for everything, so hat auch Wohltätigkeit ihre ganz spezielle Jahreszeit. Wenn ein Chor im Gedränge Halleluja singt und der Spendeneuro in der Büchse klingt, dann weiß ein jedes Kind, die Advents-zeitliche Sammelaktion für wohltätige Zwecke hat begonnen.

Man sieht nur die im Licht, die im Dunkel sieht man nicht – anstelle einer Adventsgeschichte

sitzt auf einer Bank am Wald
Hans-Willi Weis
Foto: Hans-Willi Weis

Merzhausen (kobinet) Die Erinnerung holt mich ein, eine bestimmte Erinnerung. Vor einem Jahr, in der Vorweihnachtszeit war das, mein Gott, wie die Zeit vergeht und je älter man wird, umso mehr beschleunigt sie sich. Die Adventszeit letztes Jahr hatte, ähnlich wie dieses Jahr, wenig Adventliches, nichts hoffnungsfroh ankommendes. Im Gegenteil, der Gesundheitsminister hatte den Bürgern gerade prophezeit, wir alle würden im kommenden Jahr, also nach dem bevorstehenden Jahreswechsel, entweder geimpft, nach einer Ansteckung genesen oder an der Pandemie gestorben sein.

Platz zwei belegen die Behinderten

sitzt auf einer Bank am Wald
Hans-Willi Weis
Foto: Hans-Willi Weis

Merzhausen (kobinet) Mich hat die Meldung von dieser Platzierung überrascht. Nicht, weil ich den Zweitplatzierten das nicht zugetraut hätte, denn hier handelt es sich nicht um sportliche Leistungen. Erstaunt hat es mich, weil man von diesem Zweitplatzierten sonst in den Leitmedien beinahe nichts hört. Was beim Erstplatzierten sich ganz anders verhält, dessen Protagonisten machen permanent von sich reden, stehen immer wieder im Rampenlicht der Öffentlichkeit.

Es geschieht am helllichten Tag – Psychoterror gegen einen Behinderten

Alte Gasse mit alten Häusern
Ort des Geschehens
Foto: Hans-Willi Weis

Staufen (kobinet) Von Herrn Weis erhielt die Redaktion einen Bericht über seine Erlebnisse. Wir geben das weiter, weil wir einerseits wissen, es ist kein Einzelfall.
Der „Täter“ scheint nicht zu wissen, auch ihm kann, wie jedem anderen Menschen auch, ein Schicksal oder eine Krankheit zum Behinderten werden lassen. Möchte er dann auch von anderen so behandelt werden, wie hier geschildert?

Menschenunwürdiger Lohn für Leichte Sprache

drei rote Ausrufezeichen
Drei rote Ausrufezeichen
Foto: ht

Berlin (kobinet) Wissen Sie wieviel Lohn eine Prüferin, ein Prüfer für Leichte Sprache bekommt? Ich habe es bis vor wenigen Tagen auch nicht gewusst. Wie wird die Leistung dieser Menschen gewürdigt, die den öffentlichen Stellen helfen, die gesetzlichen Vorgaben nach barrierefreien Webseiten und barrierefreier Kommunikation zu erfüllen. Mindestlohn ist es nicht.

Hinter den Horizont geschaut oder zur globalen Barrierefreiheit

im Porträt
Hubertus Thomasius
Foto: privat

Berlin (kobinet) Wo steht Deutschland im DARE-Index (Digital Accessibility Rights Evaluation, digitale Zugändlichkeitsrecht Evulation)? Deutschland hat 2020 den Platz 21 in der Indexliste von 135 Ländern.

Über G3ict, IAAP Global und IAAP-DACH.

Amtsstuben und Leichte Sprache (?)

2 Personen am Büroarbeitsplatz
Im Büro Leichte Sprache
Foto: Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Lizenz Name: 03685, Illustrator Stefan Albers,

Berlin (kobinet) Die historisch gewachsene Sprache der Ämter. Behörden, Anwälte und Gerichte mit all ihren Texten, Briefen und vielen Formularen ist eher selten die Sprache der Menschen hier. Diese Sprache diskriminiert Analphabeten, Migranten, Lernbehinderte, Bildungsschwache und andere. Webseiten müssen nun auch zum Teil in Leichter Sprache vorhanden sein. Von allem gibt es zu wenig. Oft herrscht in den Amtsstuben Unkenntnis zur rechtssicheren und gelungenen Umsetzung Leichter Sprache. Das muss sich ändern.

Menschenrechte in der Psychiatrie

Menschenrechte in der Psychiatrie
Julia Lippert
Foto: Julia Lippert

Berlin (kobinet) Psychiatrische Zwangsmaßnahmen stehen in wesentlicher menschenrechtlicher Kritik. Der UN-Fachausschuss spricht sich gegen den Einsatz von Zwangsmaßnahmen aus und je nach Auslegung, setzt die UN-BRK klare Normen.

Wenn Worten Taten folgen

Ottmar Miles-Paul
Ottmar Miles-Paul
Foto: Franziska Vu – ISL

Kassel (kobinet) kobinet-Redakteur Ottmar Miles-Paul hat sich in dieser Woche einige Nächte um die Ohren geschlagen, um die politischen Entwicklungen in den USA intensiv zu verfolgen. Nach dem Wahlsieg der demokratischen Senatskandidat*innen in Georgia treiben ihn vor allem noch die Ereignisse bei der Erstürmung des Kapitols und der damit verbundene Versuch, demokratische Prozesse gewaltsam aufzuhalten bzw. zu verhindern, um. In seinem kobinet-Kommentar geht er u.a. der Frage nach, wie Worten Taten folgen und was das für uns bedeutet.

Was noch fehlt

Ottmar Miles-Paul
Ottmar Miles-Paul
Foto: Franziska Vu – ISL

Kassel (kobinet) Zum Ende dieses Jahres hat sich kobinet-Redakteur Ottmar Miles-Paul Gedanken darüber gemacht, was in diesem ereignisreichen und anstrengenden Jahr noch fehlt.

Wie lieb sind uns unsere Lieben?

Ottmar Miles-Paul
Ottmar Miles-Paul
Foto: Franziska Vu – ISL

Kassel (kobinet) Seit gut elf Monaten beherrscht die Corona-Pandemie unser Leben und seit dieser Zeit müssen wir immer wieder zwischen dem Bedürfnis nach sozialen Kontakten und der Vorsicht, sich und andere nicht zu infizieren, abwägen. Viele behinderte Menschen, bei denen eine Infektion ein wesentlich größeres Gesundheitsrisiko birgt, sind sich der Gefahren bewusst und haben in den letzten Monaten viele Abstriche in Sachen Teilhabe machen müssen. Und nun steht Weihnachten mit all seinen Erwartungen, Sehnsüchten nach sozialem Kontakt, aber auch mit all seinen Gefahren der Infektion vor der Tür. Deshalb beschäftigt sich kobinet-Redakteur Ottmar Miles-Paul in seinem Kommentar mit der Frage „wie lieb sind uns unsere Lieben?“ und blickt auf kreative andere Weihnachten mit seinem in den USA lebenden Sohn zurück.

Vom Menschenrecht auf Barrierefreiheit

Ottmar Miles-Paul
Ottmar Miles-Paul
Foto: Franziska Vu – ISL

Kassel (kobinet) Zum heutigen Internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember hat sich kobinet-Redakteur Ottmar Miles-Paul mit dem Menschenrecht auf Barrierefreiheit befasst. Angesichts der Tatsache, dass Deutschland den European Accessibility Act bis zum 28. Juni 2022 in deutsches Recht umsetzen muss, blickt er in seinem Kommentar auf internationale Menschenrechtsregelungen und die Notwendigkeit, endlich auch in Deutschland umfassende Gesetze zur Barrierefreiheit auch im privaten Bereich zu schaffen.

Alles wird gut

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Foto: ForseA

Hollenbach/Wetzlar (kobinet) Laura Brachtel aus Wetzlar hat ihre nunmehr dritte Weihnachtsgeschichte für ForseA geschrieben. Sie handelt von einem jungen Mann, der mit dem Fahrrad verunglückt. Ihm zeigt ein Freund auf, dass es auch für ihn noch Perspektiven gibt.