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Oktober-Kolumne. Willkommen im Herbst der kriegsdienstlichen Mobilmachung! Können wir Behinderte Krieg?

sitzt auf einer Bank am Wald
Hans-Willi Weis
Foto: Hans-Willi Weis

Staufen (kobinet) General Breuer fragt an. Carsten Breuer, Generalinspekteur der Bundeswehr, ist der oberste Soldat „unserer Streitkräfte“. Bei öffentlichen Informations- und Animationsveranstaltungen im Zuge der laufenden Kriegsvorbereitung pflegt er seiner zivilen Zuhörerschaft die Frage zu stellen: „Können Sie Krieg?“ Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass seine Frage nicht auch inklusiv gemeint und zu verstehen ist. Sich also auch an behinderte Menschen richtet. Können wir Behinderte Krieg? – Ich kann es nicht und wünsche auch nicht, es zu können. Im Folgenden meine Gründe.

Neues Projekt in Kassel: Inklusion aktiv gestalten

Logo des fab
Logo des fab
Foto: fab

Kassel (kobinet) Heute, am 1. Oktober 2025, beginnt ein neues Projekt beim Kasseler Verein zur Förderung der Autonomie Behinderter (fab) mit dem Titel „Inklusion aktiv gestalten“. „Damit wollen wir Menschen mit Beeinträchtigungen darin unterstützen, nicht nur für sich, sondern auch für andere ‚die Welt ein klein wenig besser zu machen'“, wie es in der Ankündigung des Vereins heißt. Gerade vor dem Hintergrund aktueller gesellschaftlicher und politischer Herausforderungen sei es wichtig, die Teilhabe und Selbstvertretung von Menschen mit Beeinträchtigungen und deren Interessen weiter zu stärken.

Welche Sau treibt die CDU/CSU als nächstes durchs Dorf, um Unsicherheit auszulösen?

Ottmar Miles-Paul
Ottmar Miles-Paul
Foto: Irina Tischer

Kassel (kobinet) Man dürfte meinen, dass die Zuwächse der AfD bei der Bundestagswahl und zuletzt bei den Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen bei den demokratischen Parteien einen ernsthaften Prozess des Nachdenkens eingeleitet hätten. Wenn man sich jedoch die Debatten der letzten Wochen über alle möglichen Vorschläge für Kürzungen im sozialen Bereich anschaut, scheint der gesunde demokratische Menschenverstand derzeit vor allem auf Seiten der CDU und CSU nicht weit her zu sein. Die unsäglichen Diskussionen beispielsweise über Kürzungen beim Bürgergeld, der Vorschlag für die Abschaffung der Pflegestufe 1 oder die Debatte um Arztgebühren verunsichern nicht nur. Sie verärgern derzeit viele Wählerinnen und Wähler beziehungsweise treiben sie in die Fänge derjenigen, die mit einfachen Antworten aufwarten und bisherige demokratische Regeln infrage stellen. kobinet-Redakteur Ottmar Miles-Paul fragt sich deshalb, welche Sau als nächstes, vor allem von den Vertreterinnen und Vertretern der CDU und CSU, durchs Dorf getrieben wird, um Menschen noch mehr zu verunsichern.

Kabinettsklausur: Kommt das Thema Barrierefreiheit endlich auf die Tagesordnung der Bundesregierung?

Sharepic für Aktionen zur BGG/AGG Reform
Sharepic für Aktionen zur BGG/AGG Reform
Foto: Juliane Harms bifos

Berlin (kobinet) Und wieder geht ein Monat zu Ende, ohne dass die Bundesregierung den seit Anfang Juli 2025 vorliegenden Referentenentwurf für die Reform des Behindertengleichstellungsgesetzes (BGG) zur Anhörung und weiteren Beschlussfassung freigibt. Nun treffen sich Bundeskanzler Merz und seine Ministerinnen und Minister zwei Tage lang zur Kabinettsklausur. Auch wenn dabei alle Zeichen auf Entlastung der Wirtschaft und Entbürokratisierung stehen, bleibt die Hoffnung, dass die Klausurtagung endlich dazu genutzt wird, die Weichen für mehr Barrierefreiheit im privatwirtschaftlichen Bereich zu stellen. Die Ungeduld über die Handlungsunfähigkeit der Bundesregierung in diesem Bereich wächst stetig, vor allem auch im Hinblick darauf, dass ständig neue Vorschläge für Verschlechterungen im sozialen Bereich für Unruhe sorgen.

Ausgezeichnete Beiträge des PRO RETINA-Journalistenpreises 2025

Bild von der Jury des PRO-RETINA Journalistenpreises 2025
Bild von der Jury des PRO-RETINA Journalistenpreises 2025
Foto: PRO RETINA Deutschland

Bonn (kobinet) Wie gehen junge Menschen mit dem Wissen um, dass sie erblinden werden? Wie gelingt es blinden Menschen, auch beruflich weiter am Leben teilzuhaben? Was passiert mit Augenimplantaten ohne Wartung und Kundendienst? Das sind drei der Themen, die die Gewinner des PRO RETINA-Journalistenpreises 2025 in ihren Beiträgen aufgegriffen haben. Ausgezeichnet wurden sie von der Jury wegen der Themenwahl, der Rechercheleistung und der Aufbereitung der Themen. Anlässlich des World Retina Day am 28. September 2025 gab PRO RETINA Deutschland die Gewinnerinnen und Gewinner bekannt.

Ich habe den Absprung aus der Werkstatt geschafft

Nancy Frind
Nancy Frind
Foto: privat

Berlin / Erfurt (kobinet) „Nancy Frind hat fast sieben Jahre in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung gearbeitet – als Beschäftigte und später auch als Frauenbeauftragte und Werkstatträtin. Heute ist sie Referentin bei der Liga Selbstvertretung und kämpft für bessere Arbeitsbedingungen, faire Bezahlung und mehr Mitspracherecht. Im Gespräch erzählt sie von Zugehörigkeit und Abhängigkeit in der Werkstatt, vom schwierigen Ausstieg und von ihrer Vision einer inklusiveren Arbeitswelt. In dieser soll es auch weiterhin Werkstätten geben – aber immer mit der Option zu gehen.“ So heißt es zur Information über Nancy Frind im Rahmen eines Interviews, das auf dem Blog Berlinklusiv mit dem Titel „Ich habe den Absprung geschafft“ veröffentlicht wurde.

Repräsentative Befragung der Aktion Mensch zeigt: Mobbing bleibt ein Tabuthema

Bild zur Kampagne der Aktion Mensch zum Mobbing
Bild zur Kampagne der Aktion Mensch zum Mobbing
Foto: Aktion Mensch

Bonn (kobinet) Fast jeder zweite Jugendliche in Deutschland ist von Mobbing betroffen. Besonders besorgniserregend: Knapp 80 Prozent der Jugendlichen, die gemobbt werden, sprechen selten oder gar nicht über ihre Erfahrungen – meist aus Angst, Scham oder Hoffnungslosigkeit. Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle repräsentative Online-Befragung, die die Aktion Mensch anlässlich ihrer neuen Kampagne gegen Mobbing und Ausgrenzung durchgeführt hat.

ABiD übt Kritik an Einsparplänen der Bundesreigerung

ABiD  in Großbuchstaben, daneben die Worte Allgemeiner Behindertenverband in Deutschland
ABiD Logo
Foto: ABiD – Allgemeiner Behindertenverband in Deutschland

Berlin (kobinet) Der Allgemeine Behindertenverband in Deutschland (ABiD) kritisiert die Einsparpläne der Bundesregierung scharf, insbesondere die geplante Streichung des Pflegegrad 1. Rund 900.000 Menschen in Deutschland wären nach Informationen des ABiD davon betroffen. „Für sie bedeutet der Pflegegrad 1 Zugang zu essenziellen Unterstützungsleistungen wie der monatliche Entlastungsbetrag, Zuschüsse zu technischen Hilfsmitteln wie Hausnotruf und digitalen Anwendungen oder Zuschüsse zur Wohnraumanpassung (barrierefreie Umgestaltung des Bades). Diese Leistungen sind für Menschen mit Behinderungen lebenswichtig. Die geplanten Kürzungen – zusätzlich zu Einschnitten bei der Eingliederungshilfe und der aufgeschobenen Reform des Behindertengleichstellungsgesetzes (BGG) – stehen im Widerspruch zur UN-Behindertenrechtskonvention, deren Umsetzung Deutschland zugesagt hat“, betonte der Vorsitzende des ABiD Marcus Graubner.

2. Tag der nicht sichtbaren Beeinträchtigung

Logo Nicht sichtbare Beeinträchtigung
Herz und Hirn umarmen sich
Foto: „Stille Stunde“

Villmar – Weyer (kobinet) Rebecca Lefèvre, die Projektplanerin der „Stillen Stunde“ vom Verein gemeinsam zusammen e.V. und Sprecherin des Nationalen Suizidpräventionsprogramms im Bereich Neurodivergenz und neurologische Vielfalt, bittet um Veröffentlichung der Pressemitteilung zum 2. bundesweiten Tag der nicht sichtbaren Beeinträchtigungen am 20. Oktober 2025.

Offener Brief zu Trumps Äußerungen in Sachen Autismus

drei rote Ausrufezeichen
Drei rote Ausrufezeichen
Foto: ht

Berlin (kobinet) Anlässlich der jüngsten unbewiesenen Behauptungen von US-Präsident Donald Trump wendet sich der Verein Aspies e.V. – Menschen im Autismus-Spektrum in einem offenen Brief an die Bundesregierung und fordert diese auf, sich hinter autistische Menschen zu stellen, diese Fehlinformation zu verurteilen und sich für seriöse Aufklärung zu Autismus einzusetzen. So heißt es auf der Internetseite des Vereins zu den Äußerungen von Donald Trump in Sachen Autismus vom 22. September 2015, wo auch der offene Brief veröffentlicht wurde.

Erinnern für die Zukunft: Auftakt zur Neugestaltung der Gedenkstätte Hadamar

Bild von der symbolischen Übergabe der Zeitkapsel
Bild von der symbolischen Übergabe der Zeitkapsel
Foto: Gedenkstätte Hadamar

Hadamar (kobinet) Mit einem Festakt wurde am 25. September 2025 der offizielle Baubeginn zur Neugestaltung der Gedenkstätte Hadamar gestartet. In Anwesenheit der Präsidentin des Hessischen Landtages, Astrid Wallmann, der Landesdirektorin des Landeswohlfahrtsverbandes (LWV) Hessen, Susanne Simmler, sowie Vertreterinnen und Vertretern der Institutionen von Bund und Land, die das Projekt mitfinanzieren, wurde symbolisch eine Zeitkapsel verschlossen. Sie soll in das Fundament des zukünftigen neuen Eingangs zur Gedenkstätte eingelassen werden. Die vom LWV Hessen getragene Gedenkstätte Hadamar erinnert an die fast 15.000 Menschen, die während des Nationalsozialismus in der „Euthanasie“-Tötungsanstalt Hadamar ermordet wurden.

Krüppel gegen Rechts zeigten Flagge bei der Kasseler Disability Pride Demo

Flagge von Krüppel gegen Rechts wurde in Kassel am 27.9.2025 gezeigt
Flagge von Krüppel gegen Rechts wurde in Kassel am 27.9.2025 gezeigt
Foto: Nancy Frind

Kassel (kobinet) Seit einigen Monaten engagieren sich Menschen mit verschiedenen Behinderungen in der Initiative „Krüppel gegen Rechts“ und zeigen mittlerweile auch bei verschiedenen Veranstaltungen Flagge. So auch bei der Disability Pride Demo, die am 27. September 2024 durch die Kasseler Innenstadt zog. Nancy Frind hatte gleich zwei ihrer Flaggen von „Krüppel gegen Rechts“ mitgebracht, mit denen auf die zunehmende gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit hingewiesen und vor dem Rechtsruck – vor allem durch das Erstarken der AfD und der mit ihr verbundenen Ideologie in der Gesellschaft – gewarnt wurde.

Unseen Lives stellt vor: Ottmar Miles-Paul

Ottmar Miles-Paul
Ottmar Miles-Paul
Foto: Irina Tischer

Berlin (kobinet) Ottmar Miles-Paul ist Aktivist, Netzwerker und Autor – und eine prägende Stimme der Bewegung von Menschen mit Behinderungen in Deutschland. Von Jugend an sehbehindert, setzte er sich unermüdlich für ein selbstbestimmtes Leben ein: als Landesbeauftragter in Rheinland-Pfalz, als Autor einer literarischen Streitschrift gegen institutionalisierte Ausgrenzung und als Strippenzieher im besten Sinne – jemand, der Fäden verbindet, damit Neues entstehen kann. Im Hörstück „Paul hört nicht auf“ erzählt er mit Humor, Klarheit und Nachdruck von Begegnungen, Missverständnissen und Momenten, die seine Haltung geprägt haben. So heißt es in der Ankündigung des knapp 25-minütigen Hörstücks „Paul hört nicht auf“, das im Rahmen des Projekts „Unseen Lives“ von Kulturregen Berlin auf YouTube veröffentlicht wurde.

Willkommen in einer gemeinsamen Welt

Lukas Hernicht sitzt im Rollstuhl vor seinem Talker
Lukas Hernicht sitzt im Rollstuhl vor seinem Talker
Foto: ISL

Kassel (kobinet) „Willkommen in einer gemeinsamen Welt!“ So lautet der Schlusssatz der Rede, die Lukas Hernicht am 27. September 2025 auf der Kundgebung der Disability Pride Demo in Kassel hielt. In der Rede, die Lukas Hernicht von der Selbstvertretung junger Menschen mit Behinderungen (jumemb) mittels eines Sprachcomputers hielt, skizziert er eine Welt, in der er mit seinem hohen Unterstützungsbedarf gleichberechtigt und selbstbestimmt mit der nötigen Assistenz leben kann. Da es nicht üblich ist, dass Menschen, die einen Talker zur Kommunikation nutzen, auf Kundgebungen zu Wort kommen, dokumentieren die kobinet-nachrichten im Folgenden die Rede von Lukas Hernicht, die dieser dankenswerterweise zur Veröffentlichung bereitgestellt hat.

Momentaufnahme 406

Eine Pflanze wächst in der Steinspalte
Stein
Foto: Irina Tischer

Berlin (kobinet) Keinen Geist kann man so umfassend lieben wie die Natur. (Edvard Grieg)

Empowerment zur Selbstvertretung nötiger denn je

Gruppenbild vom Empowerment-Treffen am 27.9.2025 in Kassel
Gruppenbild vom Empowerment-Treffen am 27.9.2025 in Kassel
Foto: Juliane Harms – bifos

Kassel (kobinet) Anfang 2023 begann das Bildungs- und Forschungsinstitut zum selbstbestimmten Leben Behinderter (bifos) mit seinem auf drei Jahre angelegten Projekt „Empowerment zur Selbstvertretung behinderter Menschen“. Insgesamt fanden drei Schulungskurse mit Menschen mit ganz unterschiedlichen Behinderungen statt. Am 26. und 27. September 2024 wurde bei der Abschlussveranstaltung im Kasseler Zentrum für selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen deutlich, wie wichtig solche Empowerment-Angebote sind. In der Abschlussrunde betonten die Teilnehmenden, dass sie aus der Weiterbildung, aber vor allem auch aus dem engagierten Austausch mit anderen aktiven behinderten Menschen, viel Stärkendes mitnehmen konnten und ihr Engagement für die Rechte behinderter Menschen entscheidend beflügelt wurde. Bemerkenswert war auch, dass sich in der Abschlussrunde zeigte, dass einige Teilnehmende in der Zwischenzeit Jobs in der Selbstvertretung behinderter Menschen gefunden hatten.

Disability Pride Demo zog durch Kassel und sorgte für die Sichtbarkeit behinderter Menschen

Disability Pride Demo am 27.9.2025 in Kassel
Disability Pride Demo am 27.9.2025 in Kassel
Foto: omp

Kassel (kobinet) Die gut 200.000 Einwohner zählende Stadt Kassel wurde am 27. September 2025 durch eine bunte und vielfältige Disability Pride Demonstration mit Kundgebungen vor dem Rathaus und auf dem Friedrichsplatz bereichert. Gut 150 Teilnehmende zogen nach übereinstimmenden Angaben von Kilian Pauthner vom Organisationsteam und den kobinet-nachrichten durch die Kasseler Innenstadt und machten auf die Belange behinderter Menschen aufmerksam. Bereichert wurde die Kasseler Szene durch Angereiste aus verschiedenen Teilen Deutschlands von Berlin bis München. Eine Reihe der Redner waren direkt von einer Empowermentschulung im Kasseler Zentrum für selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen, die ebenfalls an diesem Wochenende stattfand, zur Demo gestoßen und brachten ihre Expertise ein.

Verbände fordern Gehörlosengeld für Baden-Württemberg

Geldscheine
gb Geldscheine
Foto: Gerhard Bartz

STUTTGART (kobinet) Anlässlich des morgigen Internationalen Tags der Gehörlosen fordern der Paritätische Wohlfahrtsverband und der Landesverband der Gehörlosen Baden-Württemberg die Einführung eines Gehörlosengeldes analog zum Blindengeld für Baden-Württemberg. Menschen mit einer Hörbehinderung sind im Alltag und zur Teilhabe am gesellschaftlichen und kulturellen Leben auf technische Hilfen und Gebärdensprachdolmetscher angewiesen. Dafür entstehen erhebliche finanzielle Mehraufwendungen, die bisher nur teilweise von Kostenträgern übernommen werden. Die Höhe des Gehörlosengeldes sollte sich am Blindengeld in Baden-Württemberg orientieren, das aktuell für Erwachsene 410 Euro im Monat beträgt, so die Verbände. Laut Landesverband der Gehörlosen (Februar 2025) leben in Baden-Württemberg 7.580 gehörlose und taubblinde Menschen.

Empowerment zur Selbstvertretung trifft Pride Parade in Kassel

Plakat für die Disability Pride Demo am 27.9.2025 in Kassel
Plakat für die Disability Pride Demo am 27.9.2025 in Kassel
Foto: Disability Pride Demo Kassel

Kassel (kobinet) Am 26. und 27. September 2025 findet in Kassel das Treffen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Empowermentschulungen zur Selbstvertretung behinderter Menschen in Gremien und in der Politik statt. Neben dem Austausch über bereits Erreichtes und weitere geplante Projekte der Teilnehmenden bietet die heute am 27. September in Kassel stattfindende Disability Pride Parade einen guten Anlass, öffentliche Präsenz zu zeigen und Flagge zu zeigen für die Rechte behinderter Menschen. Deshalb werden viele Teilnehmende der Empowermentschulung heute ab 14:00 Uhr am Kasseler Rathaus dafür eintreten, dass die Belange behinderter Menschen sichtbarer werden und vor allem die Rechte auf Teilhabe gestärkt und verteidigt werden. Ab 14:00 Uhr beginnt heute eine Auftaktkundgebung am Kasseler Rathaus. Gegen 14:30 Uhr bewegt sich der Demonstrationszug zum nahegelegenen Friedrichsplatz, wo ab 15:30 Uhr die Abschlusskundgebung stattfindet.

Jahresbericht 2024 des Deutschen Instituts für Menschenrechte: Herausforderungen und Lösungsansätze

Logo Deutsches Institut für Menschenrechte
Logo Deutsches Institut für Menschenrechte
Foto: Von Institut für Menschenrechte – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0

Berlin (kobinet) „Eine auf Recht basierende internationale Ordnung ist der beste Schutz für alle Menschen und für alle Staaten, die keine Supermächte sind – also für den Großteil der Welt. Kriege, Krisen, das Erstarken autoritärer Kräfte und das zunehmende Erodieren der multilateralen Ordnung bedrohen die Menschenrechte und ihre Kontrollgremien. Deshalb ist es wichtig, dass Deutschland und andere europäische Staaten die internationalen Menschenrechtsgremien verteidigen und die Vereinten Nationen stärken. Das Fundament der Menschenrechte ist die Menschenwürde. Sie steht am Anfang der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und unseres Grundgesetzes. Die Gleichwertigkeit aller Menschen wird jedoch zunehmend offen infrage gestellt. Menschen erfahren Abwertung, weil sie behindert sind, weil sie Frauen sind oder aufgrund ihrer Herkunft.“ Dies teilte Professorin Dr. Beate Rudolf, die Leiterin des Deutschen Instituts für Menschenrechte, anlässlich der Veröffentlichung des Jahresberichts 2024 des Instituts mit.

Schichtwechsel stärkt Einsicht für mehr Teilhabe von Menschen mit Behinderung

Zwei Männer und eine Frau in Arbeitskleidung vor einer Melkanlage in dr Kühe stehen.
Michael Wehling aus der LWV-Personalabteilung (Mitte), hier mit den WfbM-Beschäftigten Matthias Barth und Marcella Massa beim „Schichtwechsel“ und dem Melken der Kühe im Stall des Hofguts Rocklinghausen der Lebenshilfe Waldeck-Frankenberg
Foto: Lebenshilfe-Werk

KASSEL / WIESBADEN /DARMSTADT (kobinet) Bei der Aktion „Schichtwechsel“ tauschen Menschen mit und ohne Behinderung für einen Tag ihre Arbeitsplätze. Am bundesweiten Aktionstag gestern nahm auch der Landeswohlfahrtsverband (LWV) Hessen zum wiederholten Mal teil. Zehn Beschäftigte aus Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) kamen zum Job-Tausch: sechs von ihnen in die Hauptverwaltung des LWV in Kassel, je zwei in die Regionalverwaltungen in Darmstadt und Wiesbaden. Im Gegenzug gingen elf LWV-Beschäftigte in die Werkstätten – dorthin, wo ihre Tauschpartner arbeiten: zur Hephata Diakonie im Schwalm-Eder-Kreis, zum Lebenshilfe-Werk Kreis Waldeck-Frankenberg, zum Behinderten-Werk Main-Kinzig und zum Evangelischen Verein für Innere Mission in Nassau (EVIM) in Wiesbaden.

Sozialverband fordert Unterstützung für alle Menschen mit Behinderung

Foto Geld
Geld
Foto: Irina Tischer

HANNOVER (kobinet) Blinde Menschen bekommen in Niedersachsen als zusätzliche finanzielle Unterstützung unter bestimmten Voraussetzungen das sogenannte Landesblindengeld. Für Gehörlose, Taubblinde oder Menschen mit einer anderen Behinderung gibt es eine solche Hilfe nicht. Anlässlich des diesjährigen „Tags der Gehörlosen“ am 28. September 2024 fordert der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen ein Teilhabegeld für alle Menschen mit einer Einschränkung. Es dürfe nicht vom Wohnort oder der Art der Behinderung abhängen, ob Betroffene eine Unterstützung erhalten oder nicht.

Beirat der Antidiskriminierungsstelle des Bundes: Appell für Haushaltsmittel für Antidiskriminierungsprojekte

Vorschau auf Antidiskriminierungsstelle des Bundes
Vorschau auf Antidiskriminierungsstelle des Bundes
Foto: Antidiskriminierungsstelle des Bundes

Berlin (kobinet) Der Beirat der Antidiskriminierungsstelle des Bundes hat beschlossen, auch in diesem Jahr einen Appell zur Fortführung des Förderprogramms „respekt*land – Antidiskriminierungsberatung für ganz Deutschland“ an die Berichterstatterinnen und Berichterstatter des Haushaltsgesetzes 2026 zu richten. „Der Beirat der Antidiskriminierungsstelle des Bundes spricht sich dafür aus, dass die Antidiskriminierungsstelle des Bundes weitere modellhafte Maßnahmen zur zivilgesellschaftlich organisierten Antidiskriminierungsberatung ergreift. ‚respekt*land‘ ist das aktuell einzige bundesweite Förderprogramm für den Ausbau von Antidiskriminierungsberatungsstrukturen. Dieses bildet eine wichtige Voraussetzung für die Bekämpfung von Diskriminierung aufgrund aller im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) geschützten Merkmale“, heißt es unter anderem im Appell des Beirats der Antidiskriminierungsstelle des Bundes.

PRO RETINA Youth Vision 2025 – Gemeinsam. Sichtbar. Selbstbestimmt.

Logo: PRO RETINA Deutschland
PRO RETINA Deutschland
Foto: PRO RETINA Deutschland

Ahlen (kobinet) Am 25. Oktober 2025 lädt PRO RETINA Deutschland junge Menschen mit Sehbeeinträchtigung und Blindheit nach Bonn zur Veranstaltung „Youth Vision 2025 – Gemeinsam. Sichtbar. Selbstbestimmt.“ ein. Organisiert wird das Treffen von der Jungen Retina, die von Friederike Zurhake, Alper Senlik, Florian Grebe und Nadine Rokstein geleitet wird. Ziel ist es, die Stimmen junger Menschen hörbar zu machen, die Selbstvertretung zu stärken und gemeinsam für mehr Sichtbarkeit und Teilhabe einzutreten.

Kritik an Toilettensituation auf der REHACARE

Lifter in der Toilette bei der REHACARE 2025
Bild von den Liftern in der Toilette auf der REHACARE 2025
Foto: Anja Schneider

Düsseldorf / Hannover (kobinet) Nicht nur wer eine Reise tut, kann einiges erleben – bei behinderten Menschen trifft zuweilen auch der Spruch „Wer eine Messe besucht, kann einiges erleben“ zu. So erging es zumindest Anja Schneider aus Hannover und einer ihrer Kolleginnen, als sie die diesjährige REHACARE in Düsseldorf besuchten. Eine Messe, von der man meinen dürfte, dass es kein Problem ist, barrierefreie Toiletten zu finden. „Wie kann Inklusion in aller Munde sein und wir Inklusion einfordern, wenn nicht einmal auf einer solchen Veranstaltung die absolut grundlegendsten Bedürfnisse eines Menschen gesichert sind?“ Diese Frage stellt Anja Schneider zum Abschluss des Berichts über ihre Erfahrungen in Sachen Toilettennutzung während der REHACARE, den sie den kobinet-nachrichten zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt hat.

10 Jahre Förderung der Zahngesundheit

Ein rechts sitzender junger Mann wird von einer links sitzenden Ärztin in weißer Jacke zur Zahngesundheit beraten. Auf dem Tisch liegen Faltblätter und ein Modell von einem Gebiß
Foto: Special Olympics Deutschland / Imke Kaschke

BERLIN (kobinet) Zum Tag der Zahngesundheit feiern Special Olympics Deutschland (SOD) und die Stiftung Innovative Zahnmedizin (SIZ) das zehnjährige Bestehen ihrer Zusammenarbeit für die Special Olympics Gesundheitsdisziplin Special Smiles®. Seit 2015 unterstützt die Stiftung Angebote, die Menschen mit geistiger Behinderung eine umfassende zahnmedizinische Beratung sowie regelmäßige Kontrolluntersuchungen ermöglichen.

Nachrichten aus der Provence.

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Foto: Lens_and_Light In neuem Fenster öffnen via Pixabay In neuem Fenster öffnen

Saint-Martin-du-Var (kobinet) Dies ist meine erste Kolumne, die ich zu schreiben wage, nachdem kobinet ein KI-basiertes Tool zur Verfügung stellt, das dem Verfasser Hilfe bei Stil und Form seines Werkes bietet.

Ich bin gespannt, was das Tool zur Überschrift dieser Kolumne vorschlägt. Berichte ich diesmal doch tatsächlich, also rein geografisch, aus dieser französischen Region und nicht von meinem heimischen Schreibtisch aus.

Heike Heubach nutzte Generaldebatte zum Haushalt für klares Statement zur Inklusion

Heike Heubach
Heike Heubach
Foto: Deutscher Bundestag

Berlin (kobinet) In der Generaldebatte zum Bundeshaushalt kommt es nur selten vor, dass die Belange behinderter Menschen, die Themen Barrierefreiheit oder Inklusion von den Spitzenpolitikern der verschiedenen Bundestagsfraktionen angesprochen werden. Am 24. September 2025 war dies ganz anders. Für die SPD-Bundestagsfraktion trat nämlich deren Beauftragte für die Belange behinderter Menschen ans Mikrofon und gab ein klares Bekenntnis zur Inklusion und zur Gebärdensprache ab, die über Jahrhunderte unterdrückt wurde. Die selbst gehörlose Abgeordnete sparte in ihrer mittels Deutscher Gebärdensprache gehaltenen Rede auch nicht mit Kritik an den Äußerungen von Bundeskanzler Friedrich Merz zur Eingliederungshilfe.

Schichtwechsel: Einen Tag Teilhabe, 364 Tage systemische Ausgrenzung

Katrin Langensiepen
Pressefoto von Katrin Langensiepen
Foto: Katrin Langensiepen

Brüssel (kobinet) Der „Aktionstag Schichtwechsel“ findet bundesweit heute, am 25. September 2025, statt und wird von der Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen (BAG WfbM) organisiert. An diesem Tag tauschen Menschen mit und ohne Behinderung für einen Tag ihre Arbeitsplätze, um neue Perspektiven zu gewinnen und Vorurteile abzubauen. In diesem Jahr beteiligen sich rund 200 Werkstätten für behinderte Menschen zusammen mit zahlreichen Unternehmen an dieser Initiative. Die Europaabgeordnete Katrin Langensiepen sieht diese Aktion kritisch, wie sie per Pressemitteilung verkündete: „Diese Aktion wird oft als Fortschritt in Richtung Inklusion gefeiert. Doch bei genauerem Hinsehen bleibt sie ein symbolischer Akt, der von den eigentlichen Problemen ablenkt. Ein einmaliger Arbeitsplatztausch mag Begegnungen schaffen und Berührungsängste abbauen, aber er ändert nichts an den Strukturen, die Menschen mit Behinderungen tagtäglich ausgrenzen.“

Landgerichte gewähren Entschädigungszahlungen wegen Diskriminierung in Mietverhältnissen

Goldene Statue Justitia mit Schwert und Waage
Statue Justitia
Foto: Sang Hyun Cho auf Pixabay

Berlin (kobinet) Das Landgericht Berlin sprach mit Urteil vom 30.09.2024 (Az. 66 S 24/24) einem Mieter eine Entschädigung in Höhe von 11.000 € gemäß § 21 AGG wegen unterlassener Zustimmung des Vermieters zum Bau einer Rampe zu. Vorausgegangen war ein Rechtsstreit – der ebenfalls vom Landgericht Berlin endgültig entschieden wurde (Urteil vom 21.10.2022, Az. 66 S 75/22) – über die Verpflichtung des Vermieters zur Zustimmung zum Bau der Rampe gemäß § 554 BGB. Darauf macht der Landesbehindertenbeauftragte von Thüringen in seinem aktuellen Newsletter aufmerksam, in dem ein weiterer Fall geschildert wird.

Deutscher Behindertenrat kritisiert in neuestem Newsletter die Bundesregierung

Logo des DBR
Logo des DBR
Foto: DBR

Berlin (kobinet) „Die neue Bundesregierung ist nun schon seit mehr als 130 Tagen im Amt und hat in dieser Zeit ein wichtiges Versprechen nicht eingelöst: Die Reform des Behindertengleichstellungsgesetzes (BGG). Die sollte in den ersten 100 Tagen kommen, doch weiter wird der Referentenentwurf zur Reform blockiert. Das ist nur ein Beispiel dafür, dass der Weg zu mehr Inklusion und Teilhabe kein Selbstläufer ist. Damit sich etwas verändert, müssen die Vertretenden der Interessen von Menschen mit Behinderungen dranbleiben und immer wieder das Gespräch zu Politik und anderen Entscheidungsträgern suchen“, heißt es in der Einführung des neuen Newsletters des Deutschen Behindertenrats (DBR) vom DBR-Team.

Verena Bentele und Tina Deeken haben Berlin Marathon geschafft

Daumen hoch
Daumen hoch
Foto: Irina Tischer

Berlin (kobinet) Verena Bentele, Tina Deeken und eine Reihe weiterer Sportlerinnen und Sportler mit verschiedenen Behinderungen haben es sich nicht nehmen lassen, am diesjährigen Berlin-Marathon am 21. September 2025 teilzunehmen. Neben der Tatsache, dass Tina Deeken im Handbike den Marathon in 1:44:04 absolvierte und Verena Bentele bei den sehr warmen Temperaturen den Marathon in 4:17:25 h lief, haben sich die beiden Sportlerinnen vorab auch bei einer Veranstaltung zu Wort gemeldet, bei der es unter anderem um die Barrierefreiheit von Sportveranstaltungen ging, wie Tina Deeken den kobinet-nachrichten mitteilte.

Behinderung und Ableismus: Niedersächsisches Sozialministerium stößt Debatte über Inklusion an

Annetraud Grote
Annetraud Grote
Foto: Tom Figiel

Hannover (kobinet) Auf Einladung des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung haben die stellvertretende Staatssekretärin Dr. Gesa Schirrmacher und die Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen, Annetraud Grote, am Abend des 24. September 2025 im Alten Rathaus in Hannover mit den Autorinnen Mareice Kaiser und Ninia LaGrande über das Thema „Ableismus“ gesprochen. Vor etwa 200 Gästen ging es dabei um die Frage, welche Erscheinungsformen es gibt und welche Maßnahmen dagegen umgesetzt werden können.

LIGA Selbstvertretung fordert Aufstockung des Thüringer Barrierefreiheitsförderprogramms

Flagge Bundesland Thüringen
Flagge Bundesland Thüringen
Foto: gemeinfrei, https://de.wikipedia.org/wiki/Flaggen_und_Wappen_der_L%C3%A4nder_der_Bundesrepublik_Deutschland

ERFURT (kobinet) Die LIGA Selbstvertretung Thüringen hat sich tief besorgt über die unzureichende finanzielle Ausstattung des Förderprogramms für Barrierefreiheit im Freistaat geäußert. Als Mitglied im Landesbehindertenbeirat und in diesem Jahr auch in der Jury des Thüringer Inklusionspreises vertreten, betont die LIGA mit Nachdruck: Der Bedarf an barrierefreier Infrastruktur ist landesweit erheblich – und die zur Verfügung stehenden Mittel reichen bei Weitem nicht aus.

Elternvertreter beklagen Schulplatzsituation von autistischen Kindern in Berlin

Zeichnung mit Kidnern, die tanzen und Rad schlagen
Spielende Kinder – unübersehbare Lebensfreude
Foto: Pixabay/Prawny

BERLIN (kobinet) Mit einem offenen Brief hat sich das Elternzentrum Berlin e.V. Autismus-Spektrum an den Regierenden Bürgermeister und an die Senatorin gewandt. Darin beklagen die Elternvertreter, dass für viele Kinder im Autismus-Spektrum sowie ihre Familien die Suche nach einem geeigneten Schulplatz in den letzten Monaten ein Leidensweg war, der häufig ohne glückliches Ende abschloss. In diesem Brief erklären sie, dass die schulische Versorgung autistischer Kinder in Berlin aus ihrer Sicht unhaltbar ist. Weiter beschreiben die Elternvertreter: „Für betroffene Familien ist die Realität geprägt von Ablehnung, Ohnmacht und Entwürdigung – in einem Ausmaß, das in einem sozialen Rechtsstaat wie Deutschland nicht hinnehmbar ist.“

Kundenzufriedenheit und Barrierefreiheit in der Zukunft der Bahn

Eisenbahnsignal, das ein rotes Licht zeigt
Auf „Freie Fahrt“ warten
Foto: GoranH In neuem Fenster öffnen via Pixabay In neuem Fenster öffnen

BERLIN (kobinet) Die neue Bundesregierung wird immer wieder mit vielen neuen Hoffnungen verbunden. Mit der „Agenda für zufriedene Kunden auf der Schiene“ hat nun Wirtschaftsminister Patrick Schnieder „in einem 360-Grad-Blick“ seinen Vorschlag zur Reform der Deutschen Bahn vorgelegt. Nun also endlich Schluss mit den vielen Problemen für alle Bahnreisenden, auch jene mit verminderter Mobilität? Oder zumindest gibt es „Licht am Ende des Tunnels“, beziehungsweise ein erkennbares Ende dieser Probleme in der Ferne? Wer sich diese Agenda einmal in Ruhe anschaut, wird von dieser Hoffnung nur schwer zu überzeugen sein.

Schichtwechsel: Chance auf Arbeitsplatzwechsel oder Propaganda für Aussonderung unter Mindestlohn?

Symbol Fragezeichen
Symbol Fragezeichen mit Schatten
Foto: ht

Berlin (kobinet) Alle Jahre wieder wird der Schichtwechsel zwischen behinderten Beschäftigten in Werkstätten für behinderte Menschen und Mitarbeitern bei Arbeitgebern auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt öffentlichkeitswirksam gepriesen und beklatscht. „Toll, dass Unternehmen ihre Türen für behinderte Menschen aus Werkstätten für behinderte Menschen an diesem Tag öffnen. Toll, dass Beschäftigte aus Unternehmen einen Tag lang in Werkstätten arbeiten, um diese kennenzulernen und Vorurteile abzubauen“, mag die eine oder der andere da denken. Kritischere Geister fragen sich, was bei diesem sogenannten „Schichtwechsel“, der zuweilen auch als „Sichtwechsel“ verstanden werden will, für die behinderten Menschen konkret herauskommt, die mit einem Durchschnittslohn von ca. 230 Euro pro Monat weit unter dem Mindestlohn und ohne ernsthafte Vermittlungschancen von ca. 0,35 Prozent im Jahr in einem Aussonderungssystem verharren müssen. Anlass für einen Kommentar von kobinet-Redakteur Ottmar Miles-Paul, der sich fragt, ob der sogenannte Schichtwechsel eher der Propaganda für ein Aussonderungssystem unterhalb des Mindestlohns statt der Vermittlung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt dient.

Kontroverse Diskussion zum Ausbau von Förderschulen in Nordrhein-Westfalen

Landkarte Lage Nordrhein-Westfalen in Deutschland
Deutschland Lage Nordrhein-Westfalen
Foto: Gemeinfrei https://de.wikipedia.org/wiki/Flaggen_und_Wappen_der_L%C3%A4nder_der_Bundesrepublik_Deutschland

Düsseldorf (kobinet) „Statt Geld zu investieren, damit behinderte Kinder in Regelschulen besser betreut werden, würden hohe Summen in mehr ‚ausgrenzende‘ Fördereinrichtungen gesteckt, sagen Kritiker. Das widerspreche dem Gesetz. Viele Eltern haben dazu eine ganz andere Meinung.“ So heißt es in der Einführung eines Berichts der Rheinischen Post vom 24. September 2024 über die aktuelle Diskussion zum Bau von etwa 30 neuen Förderschulen in Nordrhein-Westfalen. Dies wird vom Kölner Verein mittendrin sowie von weiteren Organisationen wie dem Landesbehindertenrat, der Lebenshilfe oder dem Sozialverband VdK in Nordrhein-Westfalen kritisiert. Im Bericht kommen aber auch andere Akteure zu Wort, was die Breite der verschiedenen Interessen und der Diskussion aufzeigt.

Gebärdensprache als Amts- und Minderheitensprache anerkennen

Symbol Gebärdensprache
Symbol DGS Gebärdensprache
Foto: public domain

Stuttgart / Freiburg (kobinet) Deutschlandweit verwenden ca. 250.000 Menschen die Deutsche Gebärdensprache (DGS). Dazu gehören neben Gehörlosen auch Menschen mit an Taubheit grenzender Schwerhörigkeit. Für rund 80.000 Menschen ist sie die Muttersprache, 4.000 von ihnen leben in Baden-Württemberg. Der Paritätische Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg und der Verein Barrierefreie Kommunikation fordern anlässlich des Internationalen Tags der Gebärdensprache, der am 23. September begangen wird, die Deutsche Gebärdensprache als Amts- und Minderheitensprache anzuerkennen.

ORF startet automatische Live-Untertitelung – mit Hilfe künstlicher Intelligenz

Bild mit dem Logo des ORF
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Foto: BIZEPS

Wien (kobinet) „Mit dem Start der automatisierten Live-Untertitelung zeigt der ORF, wie technologische Innovation zur inklusiven Medienlandschaft beitragen kann. Unterstützt durch künstliche Intelligenz (KI) werden nun täglich mehrere Sendungen in Echtzeit untertitelt.“ Dies berichtet der österreichische Online-Nachrichtendienst BIZEPS. Am 29. September 2025 startete der ORF das neue barrierefreie Angebot: Die täglichen Ausgaben von „Bundesland heute“, „Südtirol heute“ sowie alle Sendungen auf ORF SPORT +, die gesprochenes Wort enthalten, werden künftig automatisch und live untertitelt.