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Dennis Sonne zu Inklusion und Eingliederungshilfen

Dennis Sonne am Rednerpult im Landtag von NRW
Dennis Sonne am Rednerpult im Landtag von NRW
Foto: Dennis Sonne

Düsseldorf (kobinet) Der Abgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen im nordrhein-westfälischen Landtag, Dennis Sonne, hat sich mit Videobeiträgen in die aktuelle Diskussion zur Eingliederungshilfe eingemischt. Seiner Ansicht nach könnte eine inklusive und barrierefreie Gesellschaft entscheidend dazu beitragen, dass eine Reihe behinderter Menschen nicht mehr auf so viel Hilfen angewiesen sind.

40 Jahre Inklusionsbetriebe – Inklusion oder institutionalisierte Auslagerung?

Baustelleschild in gelb mit der Aufschrift
Dauerbaustelle „Inklusion“
Foto: Ralph Milewski

Fladungen (kobinet)

Was auf den ersten Blick nach einem Erfolg klingt, muss uns eigentlich alarmieren: Nach 40 Jahren braucht es weiterhin Inklusionsbetriebe. Das Fehlen echter Inklusion wird verschleiert, indem diese Sonderstrukturen als Lösung gefeiert werden. Ursprünglich als Brücke zum regulären Arbeitsmarkt gedacht, haben sie sich längst zum System stabilisiert – ein System, das Teilhabe verwaltet, statt sie zu ermöglichen.

Inklusionsbetriebe werden formal dem allgemeinen Arbeitsmarkt zugerechnet und sind rechtlich anders strukturiert als Werkstätten. Sie beschäftigen zwischen 30 und 50 Prozent Menschen mit Schwerbehinderung, zahlen Mindestlohn und werden durch Ausgleichsabgaben gefördert. Im Jahr 2023 waren 1 107 solcher Betriebe aktiv, sie beschäftigten 28 233 Menschen – darunter 13 641 mit Schwerbehinderung, von denen 89 Prozent als besonders beeinträchtigt gelten.

Inklusion ist kein Schulprojekt, sondern ein Menschenbild

Grafik Evolution mehrere Menschen von linksnach rechts größer werdend, mit verzerrten Schatten
ADHS und Evolution
Foto: OpenClipart-Vectors In neuem Fenster öffnen via Pixabay In neuem Fenster öffnen

Berlin (kobinet) Warum wahre Bildung nicht am Lehrplan beginnt, sondern am Blick auf den Menschen

Ein Beitrag über Inklusion als Spiegel kollektiver Wertekultur – und den Bedarf einer ethisch fundierten Bildungsreform.

Was bedeutet es wirklich, „inkludierend“ zu leben – in einer Bildungswelt, die trennt, bewertet und normiert? Dieser Beitrag hinterfragt nicht nur Lehrpläne, sondern unser Menschenbild. Er zeigt, warum echte Inklusion nicht im Klassenzimmer beginnt, sondern in der Haltung – und warum Bildung nicht mehr disziplinieren, sondern entfalten muss. Ein Plädoyer für eine empathische, vielfältige und zukunftsfähige Bildungsreform.

Ich kritisiere Menschen, die es nicht besser wissen – und tue es trotzdem

Silhouette von Ralph Milewski im Rollstuhl gespiegelt in einem Fenster - sw Foto
Ralph Milewski
Foto: Ralph Milewski

Fladungen (kobinet) Ich gebe zu: Manchmal hadere ich mit mir selbst.
Weil ich Menschen kritisiere, die eigentlich nur Gutes wollen.
Weil ich Strukturen hinterfrage, die seit Jahrzehnten „helfen“.
Weil ich mit Worten anstoße, die weh tun – auch jenen, die sich für „die Guten“ halten.

Und doch tue ich es.
Nicht aus Wut. Nicht aus Rechthaberei.
Sondern weil es nötig ist.

Denn was sich heute vielerorts „Inklusion“ nennt, ist in Wahrheit oft nur ein neuer Anstrich alter Verhältnisse.
Barrierefreiheit wird mit Teilhabe verwechselt.
Zugänglichkeit mit Gleichstellung.
Einladungen mit Mitbestimmung.

IGEL-Podcast: Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz tritt am 28. Juni 2025 in Kraft

Cover der Episodes des IGEL-Podcast zum BFSG
Cover der Episodes des IGEL-Podcast zum BFSG
Foto: IGEL-Media

Bad Segeberg / Berlin (kobinet) „Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz – ab 28. Juni 2025 in Kraft“. So lautet der Titel der aktuellen Episode des Podcast Inklusion Ganz Einfach Leben (IGEL). Zu Gast bei Sascha Lang ist dieses Mal Christiane Möller. Sie ist Juristin und stellvertretende Geschäftsführerin beim Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV). Sie begleitet seit Jahren die Umsetzung des European Accessibility Acts in deutsches Recht. Ab dem 28. Juni 2025 tritt in Deutschland das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) in Kraft. Es verpflichtet Anbieter ausgewählter Produkte und Dienstleistungen zu digitaler und technischer Barrierefreiheit.

Die Mitte entscheidet selbst

Ralph Milewski
Ralph Milewski
Foto: Ralph Milewski

Fladungen (kobinet) Immer wieder wird behauptet, die politische Mitte müsse auf rechten Druck reagieren, um demokratische Mehrheiten zu sichern oder „Themen nicht den Rechten zu überlassen“. Das mag in Teilen zutreffen, etwa in der Migrationspolitik. Doch wer sich Pflege-, Behinderten- und Teilhabepolitik genau ansieht, erkennt das Gegenteil: Hier gibt es keinen rechten Druck. Und trotzdem handeln die Regierenden aus eigenem Antrieb.

Andreas Braun, Lehrer und Ex-Feuerwehrmann: Hoffnungsvoller Retter im Rollstuhl

Andreas Braun steigt mit Rollstuhl aus dem Auto aus
Andreas Braun steigt mit Rollstuhl aus dem Auto aus
Foto: SWR Stefanie Meinecke

Stuttgart (kobinet) „Andreas Braun, Lehrer und Ex-Feuerwehrmann. Der hoffnungsvolle Retter im Rollstuhl. So lautet der Titel der renommierten Radiosendung SWR1 Leute, die am 4. Juni 2025 von 10:00 bis 12:00 Uhr live in SWR1 Baden-Württemberg gesendet und danach auch im Internet oder als Podcast angehört werden kann. „Bei einem Feuerwehreinsatz stürzt Andreas Braun als Retter sieben Meter in die Tiefe. Damals im Jahr 2005 ist er 24 Jahre alt und sitzt plötzlich im Rollstuhl. Der Neustettener (Kreis Tübingen) denkt nicht ans Aufgeben und möchte weiter Menschen helfen und unterstützen. Inzwischen ist er Gymnasiallehrer für Mathematik und Geschichte in Rottenburg“, heißt es in der Ankündigung der Sendung.

ADHS als evolutionäre Antwort auf kollektives Leid

Grafik Evolution mehrere Menschen von linksnach rechts größer werdend, mit verzerrten Schatten
ADHS und Evolution
Foto: OpenClipart-Vectors In neuem Fenster öffnen via Pixabay In neuem Fenster öffnen

Berlin (kobinet) Diesen Text hat uns (kobinet) Oliver Gruber zugesandt. Über sich schreibt er uns:
„Oliver Gruber (Jg. 1983) ist ausgebildeter Industriekaufmann mit handwerklicher Vergangenheit und vielfältigen beruflichen Stationen, die ihm ein breites, lebensnahes Gesamtbild vermittelt haben. Heute schreibt er – nicht nur, weil es ihn drängt, sondern weil es ihn rettet. Seine Texte entstehen dort, wo gesellschaftlicher Druck auf individuelles Erleben trifft – und Ideen geboren werden, die anecken dürfen, ja sollen. “

Die gewählte Form und Zeichensetzung sind Teil des inhaltlichen Ausdrucks dieses Essays.
Sie spiegeln den inneren Rhythmus neurodivergenten Denkens wider und sind somit selbst Teil der Aussage.
Dieses Essay darf kopiert und weitergegeben werden. Änderungen sind nur mit Zustimmung des Autors erlaubt. Der Name des Autors muss angegeben werden.

IGEL-Monatsrückblick: Was der Mai der Behindertenbewegung wirklich gebracht hat

Logo: IGEL-Monatsrückblick
IGEL-Monatsrückblick
Foto: IGEL-Media

Bad Segeberg / Kassel (kobinet) „Widerstand, Wandel, Würde: Was der Mai der Behindertenbewegung wirklich gebracht hat.“ So hat der Macher des Podcast Inklusion Ganz Einfach Leben (IGEL), Sascha Lang, den Monatsrückblick auf die Behindertenpolitik im Mai 2025 getitelt. „Was war im Mai 2025 los in Sachen Inklusion, Teilhabe und Behindertenpolitik? In dieser Rückblick-Folge analysieren Sascha Lang – euer Inklusator – und Ottmar Miles-Paul – Redakteur der kobinet-Nachrichten – die spannendsten Entwicklungen, wichtigsten Aktionen und politischen Bewegungen rund um das Thema gelebte Inklusion. Mit dabei: viel Lob, klare Kritik, und ehrliche Emotionen“, heißt es in der Ankündigung des Podcast.

Selbstvertretung ohne Systemkritik? Warum das taz-Interview mit Kerstin Scheinert mehr verschleiert als aufklärt

roter Hintergrund mit weißen SChriftzug
Journalismus mit Wohlfühlsiegel?
Foto: Ralph Milewski

Fladungen (kobinet)

Das Interview mit Kerstin Scheinert, Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft Werkstatträte Schleswig-Holstein, erschien am 30. Mai 2025 in der taz – einer Zeitung, die sich oft als Stimme für die Rechte von Minderheiten und Benachteiligten versteht. Doch dieser Beitrag zeigt vor allem eines: Wie leicht sich symbolische Selbstvertretung, institutionelle Loyalität und journalistische Oberflächlichkeit gegenseitig verstärken können – und dabei das System Werkstatt stabilisieren, statt es zu hinterfragen.

Hitze – das unsichtbare Leiden

Diana Hömmen
Diana Hömmen
Foto: privat

Löningen (kobinet) Zum heutigen kalendarischen Sommeranfang am 1. Juni hat sich Diana Hömmen aus Löningen zu einem weitgehend unsichtbaren Leiden zu Wort gemeldet: Hitze. Deutschland sei für den Katastrophenfall durch mögliche große Hitzewellen nicht gerüstet. Hitze ist vor allem für „verwundbare“ oder „verletzliche“ Gruppen lebensbedrohlich, wie Menschen mit Behinderung und chronischen Erkrankungen, schreibt Diana Hömmen in ihrem Kommentar vor allem auch über ihre Erfahrungen im niedersächsischen Löningen und weist auf den Hitzeaktionstag am 4. Juni 2025 hin.

IGEL-Podcast: Warum die Sight City mehr ist als eine Messe

Cover des IGEL-Podcast zur Nachlese von der SightCity 2025
Cover des IGEL-Podcast zur Nachlese von der SightCity 2025
Foto: IGEL-Media

Bad Segeberg (kobinet) „Warum die Sight City mehr ist als eine Messe – ein Raum für Teilhabe, Austausch und Fortschritt“, so lautet der Titel der aktuellen Episode des Podcast Inklusion Ganz Einfach Leben (IGEL). Zu Gast beim Macher des IGEL-Podcast, Sascha Lang, ist diesem Mal Christian Stahlberg, Moderator und Produzent vom Podcast Sightviews. Er war auf der Sight City 2025, der Fachmesse, die sich speziell an blinde und sehbehinderte Menschen richtet, und hat spannende Eindrücke und Neuigkeiten mitgebracht, wie es in der Ankündigung des IGEL-Podcast heißt.

Interviews zur Mitmach-Tagung zur Behindertenrechtsbewegung

Mikrophon und Kopfhörer
Mikrophon und Kopfhörer
Foto: Pexels In neuem Fenster öffnen via Pixabay In neuem Fenster öffnen

Kassel (kobinet) Das Bildungs- und Forschungsinstitut zum selbstbestimmten Leben Behinderter (bifos) hatte für den 16. und 17. Mai 2025 zur Mitmach-Tagung „Gestern – Heute – Morgen: Behindertenrechtsbewegung im Dialog“ eingeladen. Zur Tagung sind nicht nur eine Reihe von engagierten behinderten Menschen gekommen, sondern auch Manuel Nagy vom Podcast MmB Community und Christian Draheim von Inklusion im Kopf. Die beiden haben mit verschiedenen Akteur*innen, die schön länger in der Behindertenbewegung aktiv sind, aber auch mit jüngeren Menschen, die noch recht neu in der Behindertenbewegung sind, Interviews geführt. Diese sind nun als Podcast und auf Instagram erschienen.

Podcast zum Barrierefreiheitsstärkungsgesetz

Christiane Möller am Telefon
Christiane Möller
Foto: DBSV

Berlin (kobinet) „Damit Barrierefreiheit nicht nur ein Ziel bleibt, sondern gelebte Realität wird, tritt am 28. Juni 2025 das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) in Kraft. Es verpflichtet Anbieter digitaler Produkte und Dienstleistungen – darunter Webseiten, Online-Shops, Geldautomaten und E-Books – zur Barrierefreiheit. Ziel ist es, allen Menschen gleichberechtigten Zugang zu digitalen Angeboten zu ermöglichen. In der aktuellen Folge des „Präsidiumsgesprächs“ im Sichtweisen-Podcast sprechen Christiane Möller, Justiziarin und stellvertretende Geschäftsführerin des DBSV, und Prof. Dr. Thomas Kahlisch, Präsidiumsmitglied des DBSV und Leiter des Deutschen Zentrums für barrierefreies Lesen (dzb lesen), über die Hintergründe und Auswirkungen des neuen Gesetzes.“ Darauf hat der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband in seinem Newsletter dbsv-direkt hingewiesen.

Podcast: Mit Behinderung beidseits der Mauer

Cover des Podcast Mauerecho
Cover des Podcast Mauerecho
Foto: taz-Mauerecho

Erfurt / Berlin (kobinet) „Mit Behinderung beidseits der Mauer: Begehren, Barrieren, Befreiung“, so lautet der Titel des Podcast Mauerecho. Aufgezeichnet wurde ein Gespräch mit Steven Solbrig und Martin Theben auf der Fachtagung „Umgang mit Behinderung nach 1945 in Ost und West“.

Zwischen Selbstbehauptung und Selbstseparation: Warum „Krüppel gegen Rechts“ mehr Fragen aufwirft als beantwortet

Demoschild mit der Aufschrift
Zwischen Selbstbehauptung und Selbstseparation
Foto: Ralph Milewski

Fladungen (kobinet) Die Gründung der Initiative „Krüppel gegen Rechts“ mag auf den ersten Blick wie ein starkes zivilgesellschaftliches Zeichen erscheinen. Sie knüpft an historische Kontinuitäten der Krüppelbewegung der 1970er und 1980er Jahre an, bezieht sich auf Menschenrechte, Demokratie, Inklusion und positioniert sich gegen rechtspopulistische Ideologien. Doch bei näherer Betrachtung wirft sie mehr Fragen auf als sie beantwortet – insbesondere im Hinblick auf ihren gesellschaftspolitischen Ort und ihre strategische Wirksamkeit.

Warum braucht es eine eigene Initiative, die sich selbst als „Krüppel“ bezeichnet – und sich damit bewusst von der Gesellschaft abgrenzt –, um gegen Rechts zu protestieren? Warum genügen nicht Haltung, Widerspruch und Engagement als Teil dieser Gesellschaft, ohne Sonderbezeichnung, ohne symbolische Differenz?

Barrierefrei – aber bitte nicht nachts

Symbol Ausrufezeichen
Symbol Ausrufezeichen
Foto: Kooperation Behinderter im Internet e.V./Tom Kallmeyer (Creative Commons BY-SA 4.0)

Kassel (kobinet) Dennis Falk aus Kassel nutzt einen Rollstuhl und hat in letzter Zeit eine Reihe negativer Erfahrungen mit dem Schaddel – einem On-Demand-Fahrdienst der Kasseler Verkehrsgesellschaft (KVG), der flexible Mobilität für alle ermöglichen soll, gemacht. Hierzu hat er einen Erfahrungsbericht geschickt, den die kobinet-nachrichten im Folgenden veröffentlichen.

Jungen Menschen mit Behinderungen eine Stimme geben

Bild von Lilith Fendt
Bild von Lilith Fendt
Foto: Gesellschaft für Unterstützte Kommunikation

Kassel (kobinet) Bei der Mitmach-Tagung des Bildungs- und Forschungsinstitut zum selbstbestimmten Leben Behinderter (bifos), die am 16. und 17. Mai 2025 in Kassel unter dem Motto „Gestern – Heute – Morgen: Behindertenrechtsbewegung im Dialog“ stattfand, ging es vor allem auch darum, jungen Menschen mit Behinderungen eine Stimme zu geben. Der Austausch jüngerer Menschen mit denjenigen, die schon länger in der Behindertenbewegung aktiv sind, sollte gefördert werden. Lilith Fendt von der Selbstvertretungsorganisation junger Menschen mit Behinderung (jumemb) mischte sich mit anderen jüngeren behinderten Menschen mit Workshops und Redebeiträgen engagiert ein und machte deutlich, was für sie wichtig ist. Im Folgenden veröffentlichen die kobinet-nachrichten ihren Beitrag für die Podiumsdiskussion, die im Rahmen der Mitmach-Tagung durchgeführt wurde.

Rechte auf Barrierefreiheit konsequent einfordern und durchsetzen

Martin Ladstätter
Martin Ladstätter
Foto: BIZEPS

Wien (kobinet) Das Landesgericht für Zivilrechtssachen Wien hat ein Urteil bestätigt, das dem Rollstuhlfahrer Hans-Jürgen Groß und seiner Ehefrau Bianca Groß Schadenersatz zuspricht. Der Kläger hatte im Januar 2023 ein romantisches Abendessen geplant, konnte das Restaurant jedoch aufgrund fehlender Barrierefreiheit der WC-Anlagen nicht besuchen. Der Zugang zur Toilette war nur über drei Stufen möglich. Eine mobile Rampe sowie ein Haltegriff, die eine einfache Lösung dargestellt hätten, waren nicht vorhanden. Hans-Jürgen Groß erhielt 1.000 Euro Schadenersatz, seine Ehefrau 700 Euro. Da dieses Urteil in Sachen Barrierefreiheit auch in Deutschland für große Aufmerksamkeit gesorgt hat, hat kobinet-Redakteur Ottmar Miles-Paul bei Martin Ladstätter vom österreichischen Onlinenachrichtendienst BIZEPS, der über die Entscheidung berichtet hatte, nachgehakt. Martin Ladstätter machte dabei deutlich, dass sich dieses Urteil in eine Reihe weiterer wichtiger Entscheidungen zur Barrierefreiheit in Österreich einreiht.

Selbstbestimmung braucht Durchsetzungskraft

Cover des IGEL-Podcast mit Heiner Popken
Cover des IGEL-Podcast mit Heiner Popken
Foto: IGEL-Media

Bad Segeberg / Kiel (kobinet) „Selbstbestimmung braucht Durchsetzungskraft“, so lautet der Titel der aktuellen Episode des Podcast Inklusion Ganz Einfach Leben (IGEL). In dieser Folge des IGEL Podcasts spricht Sascha Lang mit Heiner Popken, der als Jurist, Peer-Counselor und Mitarbeiter beim ZSL Nord (Zentrum für selbstbestimmtes Leben Norddeutschland) aktiv ist. Im Fokus der Episode steht das Projekt ‚Meine Rechte durchsetzen‘, das vom ZSL Nord in Kiel initiiert wurde.

Behindertenbeauftragte des Bundes und der Länder treffen sich in Mainz

Ellen Kubica und Ottmar Miles-Paul vor Bild mit Freiheitsstatue im Rollstuhl
Ellen Kubica und Ottmar Miles-Paul vor Bild mit Freiheitsstatue im Rollstuhl
Foto: omp

Berlin (kobinet) Heute, am 22. Mai 2025 beginnt in Mainz das Treffen der Behindertenbeauftragten des Bundes und der Länder. Turnusgemäß hat dieses Mal die rheinland-pfälzische Landesbehindertenbeauftragte Ellen Kubica die Ehre, die Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Bundesländern und des Bundes in Mainz zu begrüßen. Bereits am Vortag trafen sich einigen Kolleg*innen für die Redaktion der Mainzer Erklärung, die am Ende des Treffens vorgestellt werden soll und zu einem ersten Austausch. kobinet-Redakteur Ottmar Miles-Paul besuchte im Vorfeld des Treffens der Beauftragten, in dessen Mittelpunkt das Thema Partizipation stehen soll, die rheinland-pfälzische Landesbehindertenbeauftragte Ellen Kubica und sprach mit ihr darüber, was bei diesem Treffen der Behindertenbeauftragten ansteht.

Junge Frauen mit Behinderung: Wegbereiterinnen und Zukunftsgestalterinnen der Behindertenrechtsbewegung

Lucienne Mindermann mit einem Plakat
Lucienne Mindermann mit einem Plakat
Foto: privat

München (kobinet) „Die Beteiligung junger Frauen mit Behinderung ist der Schlüssel zu einer starken, zukunftsfähigen und vielfältigen Behindertenrechtsbewegung. Ihre Erfahrungen, ihr Engagement und ihre Visionen sind heute wichtiger denn je.“ Dies ist das Fazit von Lucienne Mindermann, die den kobinet-nachrichten einen Beitrag zum Thema behinderte Frauen in der Behindertenbewegung zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt hat. Zuletzt wurde bei der Mitmach-Tagung zur Behindertenrechtsbewegung am 16. und 17. Mai 2025 die Power behinderter Frauen und vor allem das Engagement jüngerer behinderter Frauen deutlich.

Generationswechsel in der Behindertenrechtsbewegung – unsere Stimmen zählen!

Bild von der Mitmach-Tagung des bifos am 17. Mai 2025
Bild von der Mitmach-Tagung des bifos am 17. Mai 2025
Foto: Wiebke Schär / ISL

München / Kassel (kobinet) „Was für ein inspirierendes Wochenende! Ich durfte an der Mitmach-Tagung des Bildungs- und Forschungsinstitut zum selbstbestimmten Leben Behinderter (bifos) im Zentrum für selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen in Kassel teilnehmen – und bin voller Eindrücke, Motivation und neuer Ideen.“ Das schrieb Lucienne Mindermann, die am 16. und 17. Mai 2025 an der Mitmach-Tagung „Gestern – Heute – Morgen: Behindertenrechtsbewegung im Dialog teilgenommen hat, in ihrem Beitrag „Generationswechsel in der Behindertenrechtsbewegung – unsere Stimmen zählen!“, den diese den kobinet-nachrichten zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt hat.

Vom Zimmermann zum Zimmermädchen oder warum Ordnung wichtig ist

Cover des Buchs von Stephan Laux
Cover des Buchs von Stephan Laux
Foto: Stephan Laux

Villmar-Weyer / Kassel (kobinet) Stephan Laux wäre gerne bei der Mitmach-Tagung „Gestern – Heute – Morgen: Behindertenrechtsbewegung im Dialog“, die am 16. und 17. Mai 2025 vom Bildungs- und Forschungsinstitut zum selbstbestimmten Leben Behinderter (bifos) in Kassel durchgeführt wurde, dabei gewesen. Da dies leider nicht möglich war, hat er einen Text über seine Erfahrungen als Heilerziehungspfleger in die Tagung eingebracht, den die kobinet-nachrichten im Folgenden veröffentlichen. Dabei bezog er sich auf sein Buch „Bei geschlossener Schranke bitte anhalten!‘ Und ‚Die Stimme aus dem Off‘: Berufliche Biografie und Zwischenrufe eines ehemaligen Heilerziehungspflegers“.

Unsichtbar gemacht: Wenn Bürokratie Behindertenrechte verhindert

Cover des IGEL-Podcast Sonntag trifft IGEL für Mai 2025
Cover des IGEL-Podcast Sonntag trifft IGEL für Mai 2025
Foto: IGEL-Media

Berlin (kobinet) „‚Unsichtbar gemacht!‘ – Wenn Bürokratie Behindertenrechte verhindert: Über das Schweigen der Akten, die Wut der Betroffenen und den Mut, endlich sichtbar zu werden“, so lautet der Titel des Podcast Inklusion Ganz Einfach Leben (IGEL) aus der Reihe Sonntag trifft IGEL. In dieser Ausgabe spricht Sascha Lang gemeinsam mit Jennifer Sonntag darüber, wie strukturelle Hürden, bürokratische Abläufe und fehlendes Verständnis dazu führen, dass Menschen mit Behinderung durch das Raster fallen – obwohl es Gesetze gibt, die eigentlich ihre Teilhabe sichern sollen.

Von der Paralympics-Studie zur echten Inklusion – Teil 2: Wer Inklusion will, muss Trennung beenden

roter Schriftzug
Ein Los für das gute Gewissen
Foto: Ralph Milewski

Fladungen (kobinet) Die IGEL Podcastfolge zur Studie der Aktion Mensch lieferte aufschlussreiche Aussagen – aber auch eine bezeichnende Leerstelle: Die grundsätzliche Struktur der Paralympics als separiertes System wurde nicht wirklich infrage gestellt. Zwar wurde die Rede von „ungleichen Chancen“ und „fehlender Nachhaltigkeit“ geführt – doch die eigentliche Konsequenz, nämlich die Auflösung solcher Sonderstrukturen, blieb unausgesprochen.

Hilfsmittel-Richtlinie 2025: Symbolpolitik statt echter Erleichterung

Erste-Hilfe-kasten mit Kreuz drauf an einer Wand, Angelehnte Schubkarre, alter Stuhl, schwarz-weiß
Hilfsmittelversorgung bleibt eine Baustelle
Foto: Ralph Milewski

Fladungen (kobinet) Die neue Hilfsmittel-Richtlinie soll laut offizieller Darstellung die Verordnungspraxis erleichtern. Ein genauer Blick in die Regelung zeigt jedoch: Was als Fortschritt präsentiert wird, ist in Wirklichkeit eine juristische Einschränkung etablierter Praxis. Menschen mit Behinderungen profitieren davon kaum – im Gegenteil.

Die Welt ist bunt – und das ist gut so!

Bild von der Mitmach-Tagung des bifos am 17. Mai 2025
Bild von der Mitmach-Tagung des bifos am 17. Mai 2025
Foto: Wiebke Schär / ISL

Kassel / Braunschweig (kobinet) Christian Draheim engagiert sich für Inklusion und berichtet vor allem gerne über gelungene Beispiele bzw. packt auch kritische Themen an. Zuletzt hat er am 5. Mai 2025 eine Fernsehsendung zum Europäischen Protesttag für die Gleichstellung behinderter Menschen zum Thema inklusive Arbeit für den Fernsehsender h1 in Hannover moderiert. Am 17. Mai 2025 hat Christian Draheim an der Mitmach-Tagung „Gestern – Heute – Morgen: Behindertenrechtsbewegung im Dialog“ des Bildungs- und Forschungsinstitut zum selbstbestimmten Leben Behinderter (bifos) in Kassel teilgenommen. Wie aus seinem Kommentar für die kobinet-nachrichten über die aktuelle Entwicklung und vor allem über seine Eindrücke während der Veranstaltung hervorgeht, hat diese ihm und vielen anderen behinderten Menschen neuen Schwung gegeben.

Paralympics als Brennglas – was bleibt von der Aufmerksamkeit?

Cover des IGEL-Podcast zur Paralympics-Umfrage
Cover des IGEL-Podcast zur Paralympics-Umfrage
Foto: IGEL-Media

Bad Segeberg / Bonn (kobinet) „Paralympics als Brennglas – was bleibt von der Aufmerksamkeit?“ So hat Sascha Lang die neueste Ausgabe des Podcast Inklusion Ganz Einfach Leben (IGEL) getitelt. Christina Marx (Aktion Mensch) und Prof. Dr. Sina Ekbalpur (Katholische Hochschule NRW) sprechen in dieser Podcastausgabe mit Sascha Lang, dem Macher des IGEL-Podcast, über die Ergebnisse einer wegweisenden Studie zu Teilhabechancen rund um die Paralympics 2024.

Inklusion und Barrierefreiheit müssen Leitlinien bleiben

Donald Trump
Donald Trump
Foto: Library of Congress auf Unsplash

BERLIN (kobinet) Mehrfach wurde in den vergangenen Tagen die Frage gestellt, ob unsere Vorstellungen von Gleichberechtigung und Inklusion weiterhin Bestand haben werden. Tatsache ist, dass US-Präsident Donald Trump mit einem Dekret vom 18. März 2025 der Diversität in Unternehmen den Kampf angesagt hat. Ausgehend von der Befürchtung, mit schlechteren Möglichkeiten auf den internationalen Märkten konfrontiert zu werden, stellen sich auch deutsche Firmen darauf ein. Nicht wenige fragen sich deshalb, ob dies das Ende für Gleichberechtigung und Inklusion ist.

Wie ALUMAT den Weg zur barrierefreien Baukultur ebnet

Cover des IGEL-Podcast zu ALUMAT
Cover des IGEL-Podcast zu ALUMAT
Foto: IGEL-Media

Bad Segeberg (kobinet) „Komfort, Sicherheit und geprüfte Qualität – wie ALUMAT den Weg zur barrierefreien Baukultur ebnet“, so lautet der Titel der aktuellen Episode des Podcast Inklusion Ganz Einfach Leben (IGEL). Zu Gast im Podcast bei Sascha Lang sind dieses Mal Reinhold Kober mit Stefan Anwander, Produktmanagement und Prüfwesen, und Stefan Gaschler, Objektberatung und Vertrieb von ALUMAT.

Es regnet – Ableismus – auf Menschen (mit Behinderung)

Foto durch ein Autofenster. Bewegungsunschärfe mit zerlaufenen Regentropfen. Im Hintergrund ein Windrad. Alles kaum zu erkennen. Sehr absttrakt. schwarz - weiß
Verborgene Strukturen der Exklusion im Kunstbetrieb
Foto: Ralph Milewski

Fladungen (kobinet) Die Ateliergemeinschaft „Die Schlumper“ in Hamburg und die Aktion-Kunst-Stiftung mit ihrem gleichnamigen Preis gelten als etablierte Akteure der Kunstförderung für Menschen mit Behinderung. Doch bei näherer Betrachtung zeigen sich gravierende strukturelle Schwächen, die dem Anspruch echter Inklusion nicht nur widersprechen, sondern ihn in sein Gegenteil verkehren. Was öffentlich als Ermöglichung verkauft wird, ist in Wahrheit eine institutionell abgesicherte Sonderwelt – mit allen problematischen Konsequenzen eines paternalistischen Systems.

Behindert wird man – besonders in Bayern

Flagge Bundesland Bayern
Flagge Bundesland Bayern
Foto: Gemeinfrei, public domain

München (kobinet) Oft hört man, dass in Bayern die Uhren anders gehen. Dass dies in der Behindertenpolitik zuweilen der Fall ist, das wird aus dem Kommentar von Bella Mühlberger deutlich. Sie hat den kobinet-nachrichten einen Kommentar zur Umsetzung bzw. Nichtumsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention mit dem Titel „Behindert wird man – besonders in Bayern“ zugesandt, der im Folgenden veröffentlicht wird.

Neustart braucht Vorbilder – Erfolgs-Geschichten durch Persönliche Zukunftsplanung

Cover des IGEL-Podcast zu Geschichten zur Zukunftsplanung
Cover des IGEL-Podcast zu Geschichten zur Zukunftsplanung
Foto: IGEL-Media

Schorndorf (kobinet) „Neustart braucht Vorbilder – Erfolgs-Geschichten durch Persönliche Zukunftsplanung“, so hat Ellen Keune die neueste Ausgabe des Podcast Inklusion Ganz Einfach Leben (IGEL) im Rahmen der Reihe Lust auf Zukunftsplanung getitelt. Zu Gast bei Ellen Keune sind dieses Mal Manja Schultz, Ottmar Miles-Paul und Ulrike Ehler. Im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung des Netzwerk Persönliche Zukunftsplanung und den Guten Nachrichten zur Inklusion des NETZWERK ARTIKEL 3 zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung behinderter Menschen am 5. Mai 2025 wurde der Podcast aufgezeichnet.

Assistenz muss nicht in der Nähe sein – Tower Fernassistenz stellt sich vor

Cover des IGEL-Podcast zur Fernassistenz
Cover des IGEL-Podcast zur Fernassistenz
Foto: IGEL-Media

Bad Segeberg / Kassel (kobinet) „Assistenz muss nicht in der Nähe sein – Tower Fernassistenz stellt sich vor“, so lautet der Titel der aktuellen Episode des Podcast Inklusion Ganz Einfach Leben (IGEL). Der Macher des IGEL-Podcast, Sascha Lang, spricht dabei mit zwei Gästen von Tower Fernassistenz. Mit dabei ist Kai Bissbort, Initiator und Entwickler des Projekts und Andreas Loose, der seit einem Unfall 1997 blind ist.

Auf die Barrieren fertig los … Zweiter Akt: Aufkleber sind keine Baumaßnahmen

Lars Lippenmeier
Lars Lippenmeier
Foto: privat

Kassel (kobinet) Lars Lippenmeier wollte eigentlich nur eine Veranstaltung des örtlichen Theaters in Kassel besuchen. Wegen einer Behinderung ist er auf Gehilfen angewiesen. Der Besuch scheiterte beim ersten Mal an einer abgeschlossenen Glastür, hinter der der Aufzug war. Darüber hat Lars Lippenmeier in einem Bericht für die Neue Norm berichtet. Nun hat er einen zweiten Versuch unternommen und kam rein. Doch dabei erlebte er, dass es zukünftig nicht so einfach ist, selbstverständlich an weiteren Veranstaltungen teilzunehmen, wie er in seiner Kolumne für die kobinet-nachrichten schildert.

Wer Inklusion fordert, muss sie auch leben

Bunte Spielfiguren, alle Regenbogenfarben
Inklusion
Foto: Britta Wilkens

Hamburg (kobinet) Ich habe eine unsichtbare Behinderung. Immer wieder erlebe ich dadurch, wie unsichtbar behinderte Menschen nicht wahr- und vor allem nicht ernstgenommen werden. Daher habe ich mir vorgenommen, mich für unsere Rechte und Inklusion einzusetzen.

Nachgehakt: BR-Radltour und Barrierefreiheit – Schweigen statt Standards

Ein Mann in einen Anzug und Zylinder aus dem Letzte Jahrhundert stzeht bei seinem Hoch-Rad. Schwarz Weiß Foto
35 Jahre BR-Radltour – und immer noch mit Denkweisen von vorgestern!
Foto: Ralph Milewski

Fladungen (kobinet) Am 9. April 2025 veröffentlichte ich auf kobinet einen Beitrag über die fehlenden Standards zur Barrierefreiheit bei der BR-Radltour – einer der größten und traditionsreichsten Veranstaltungen des Bayerischen Rundfunks. Der Text hat öffentlich gemacht, was seit Jahrzehnten übersehen oder ignoriert wird: Dass es bis heute keine klaren Strukturen, keine transparente Informationspolitik und keine verbindlichen Mindestanforderungen gibt, was die barrierefreie Gestaltung und vor allem deren Kommunikation betrifft.

Demokratie – Teilhabe mit Haltung

alte Schreibfeder liegt auf einem Brief
Worte statt Waffen
Foto: Momentmal In neuem Fenster öffnen via Pixabay In neuem Fenster öffnen

Berlin (kobinet) Stephan Riedl ist Asperger Autist. Er hat die Artikel von Hans-Willi Weis verfolgt, möchte nun sein Schweigen brechen und Stellung beziehen.
Regelmäßig lese ich die Beiträge auf Kobinet, wobei mir auch die Artikel von Hans-Willi Weis aufgefallen sind, weil sie sich von den anderen Artikeln, Berichten und Interviews abheben. Sie erinnern mich von ihrer Schreibe an russische Weltliteratur. Es ist ein Skandalon (= Ärgernis), dass außer ihm noch niemand aus der Behindertenbewegung Position zum Krieg bezogen hat. Es wird Zeit, das zu ändern.