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Sportler weiten ihr Engagement für Special Olympics Deutschland aus

Sportlerinnen und Sportler in weißer Judo-Sportkleidung in fröhlicher Stimmung beim Trainieren
Beste Laune beim inklusiven Judo-Training an der Deutschen Sporthochschule Köln
Foto: Special Olympics NRW / Nils Limberg

KÖLN (kobinet) Bei einem inklusiven Training von Special Olympics Nordrhein-Westfalen (SO NRW) an der Deutschen Sporthochschule in Köln haben Judo-Weltmeisterin Anna-Maria Wagner und Handball-Nationalspieler Julian Köster rund 100 Sportlerinnen und Sportler mit und ohne geistige Beeinträchtigung trainiert. Das Training setze, ein Jahr vor den Special Olympics Nationalen Spielen Saarland 2026, den Vorbereitungsstart für die Special Olympics Athleten und führte zudem Nachwuchs-Sportlern an die beiden Sportarten Judo und Handball heran.

Hilfsgelder brechen ein

Zerstörungen im Gaza-Streifen
Gaza-Ruinen
Foto: UNICEF/Hassan Islyeh

BERLIN (kobinet) Am Freitag dieser Woche ist Weltflüchtlingstag. Die Hilfsorganisation Handicap International (HI) warnt aus diesem Anlass eindringlich vor einer sich zuspitzenden humanitären Krise. Weltweit wurden im Jahr 2024 rund 120 Millionen Menschen gewaltsam vertrieben, während 120 Konflikte verzeichnet wurden – so viele wie nie zuvor. Gleichzeitig geht die weltweite humanitäre Hilfe jedoch drastisch zurück. HI fordert die Geberländer auf, dringend umzusteuern und Verantwortung zu übernehmen.

Inklusion geht uns alle an

Plakat für Kundgebung am 20. Juni 2025 in Erfurt
Plakat für Kundgebung am 20. Juni 2025 in Erfurt
Foto: privat

Jena / Erfurt (kobinet) „Inklusion geht uns alle was an.“ Dies betonte Barbara Vieweg vom Jenaer Zentrum für selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen im Vorfeld einer Kundgebung für Inklusion und die Sichtbarkeit von Menschen mit Beeinträchtigungen, die am 20. Juni 2025 um 16:00 Uhr am Angerdreieck in Erfurt stattfindet. Und weiter betonte sie: „Inklusion ist ein Menschenrecht, dafür haben Menschen mit Behinderungen auf der ganzen Welt lange gekämpft. In den letzten Wochen gibt es wiedermal Einsparvorschläge. Die Unterstützungsleistungen seien zu teuer. Das soll sich ändern – also weniger Geld kosten. Menschen mit Behinderungen sind keine Kostenfallen, sondern gleichberechtigte Bürger*innen. Wer Eingliederungshilfe kürzt, kürzt nicht nur Leistungen, sondern auch Menschlichkeit. Immer wieder wird die Teilhabe vom Geld abhängig gemacht. So auch bei Frauen mit Behinderungen. Ein Gutachten des Freistaats Thüringen spricht die dringende Empfehlung aus, dass die 12 Frauenhäuser in Thüringen für Frauen mit Behinderungen zugänglich werden müssen. Auch das wird Geld kosten aber Gewaltschutz darf nicht vom Geld abhängig gemacht werden. Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt. Deshalb sind Demonstrationen wie diese so wichtig. Nichts über uns, ohne uns!!!“

Umfassende Inklusion bleibt nachhaltige Forderung für Personen im Autismus-Spektrum

Infozeichen
Info blau
Foto: Susanne Göbel

Wien (kobinet) „Der Autistic Pride Day findet jährlich am 18. Juni statt. Er wurde im Jahr 2005 ins Leben gerufen. Der Hintergrund des Tages ist der Wunsch nach gesellschaftlicher Akzeptanz von autistischen Menschen. Inklusion darf nicht optional bleiben, sondern ist für die gesamte Gesellschaft unverzichtbar. Dieser Tag gibt autistischen Personen den Raum, sich selbst zu feiern und für eine echte Veränderung in allen Lebensbereichen zu sorgen.“ So heißt es in einem Beitrag des österreichischen Online-Nachrichtendienst BIZEPS. Die österreichische Behindertenanwältin Christine Steger und der Verein „im spektrum“ weisen am heutigen Autistic Pride Day auf notwendige Verbesserungen im Lebensalltag für Personen im Autismus-Spektrum hin.

Über 150.000 Unterstützer*innen für Petition Hände weg von der Eingliederungshilfe

Häckchen
Häckchen
Foto: GondomirPixa In neuem Fenster öffnen via Pixabay In neuem Fenster öffnen

Berlin (kobinet) Friedrich Merz kritisierte auf dem Kommunalkongress des Deutschen Städte- und Gemeindebunds in Berlin die gestiegenen Ausgaben für die Eingliederungshilfe. Er nannte Steigerungen von zehn Prozent „nicht länger akzeptabel“ und kündigte an, die Fördermittel „umfassend zu überprüfen“. „Das ist ein Schlag ins Gesicht für Menschen mit Behinderung und ihre Familien. Die Eingliederungshilfe ist kein Kostenproblem – sie ist ein Menschenrecht. Sie ermöglicht Teilhabe, Inklusion und Würde. Wer sie kürzt, kürzt nicht nur Leistungen, sondern auch Menschlichkeit.“ So heißt es in einer Petition, die auf change.org mit dem Titel „Hände weg von der Eingliederungshilfe – Teilhabe darf nicht gekürzt werden!“ eingestellt wurde und bereits über 152.000 Unterstützer*innen hat.

Warum Militär und bewaffnete Landesverteidigung keine vernünftige und verantwortliche Zukunftsoption mehr sein kann

Hans-Willi Weis nachdenklich am Tisch im Biergarten sitzend
Weis gut aufgelegt zum Auflegen des „Sondervermögens Nachdenken“ (über Verteidigung und Krieg) – wer ähnlich gut aufgelegt ist, möge mitmachen!
Foto: Hans-Willi Weis

Staufen (kobinet) Auf mehrfachen Wunsch hier zentrale Motive meiner Gegenargumentation. Ich schreibe dies als über den Tag hinaus denkender intellektueller Beobachter. Von heute auf morgen „politisch darstellbar“ ist das, was aus meinen Überlegungen folgt, nicht. Umso dringlicher, sofort, in Richtung dieser Perspektive zu denken und persönlich mutig entsprechend zu handeln, falls es für eine solche „Rettungsperspektive“ nicht schon zu spät ist. (Der Text ist eine Auskoppelung aus meinem zweiten Antikriegs-Essay in kobinet-Literaturbeilage IV).

Rahmen ohne Auftrag – über die Illusion technischer Neutralität und die Macht der Rahmung

Quadratische Beton - Elemente mit Gitterglas. Schwarz – weiss – Fotografie
Rahmen ohne Auftrag
Foto: Ralph Milewski

Fladungen (kobinet) In seinem Meinunsbeitrag Barrierefreiheit im Denken, KI als Werkzeug würdevoller Inklusion entwirft Oliver Gruber das Bild einer künstlichen Intelligenz, die neutral, urteilsfrei und damit prädestiniert sei, Inklusion zu fördern. Er spricht von KI als moralischer Brücke, als ethischer Chance – als Instanz, die den Menschen dort erreicht, wo Vorurteile sonst Mauern errichten. Was auf den ersten Blick wie ein hoffnungsvoller Ausblick klingt, erweist sich bei näherer Betrachtung als problematische Verkürzung. Gruber konstruiert ein Idealbild – aber ohne erkennbare eigene Erfahrungen im konkreten Umgang mit KI in assistiven oder behindertenpolitischen Kontexten. Die Realität ist differenzierter. Und sie ist oft schmerzhaft.

Barrierefreiheit im Denken, KI als Werkzeug würdevoller Inklusion

Grafik Evolution mehrere Menschen von linksnach rechts größer werdend, mit verzerrten Schatten
Inklusion und KI
Foto: OpenClipart-Vectors In neuem Fenster öffnen via Pixabay In neuem Fenster öffnen

Berlin (kobinet) In meinen vorangegangenen Essays habe ich versucht, feine Spuren im Dickicht gesellschaftlicher Zuschreibungen sichtbar zu machen – sei es durch den Blick auf ADHS als epigenetische Antwort auf eine überreizte Leistungsgesellschaft oder durch das Nachdenken über Inklusion als lebendiges Menschenbild jenseits normierter Strukturen. Nun weitet sich der Raum erneut: Was, wenn Barrierefreiheit auch im Denken beginnt? Was geschieht, wenn wir Inklusion nicht mehr nur als pädagogisches oder politisches Thema betrachten, sondern als grundlegend menschliche Haltung – und dabei ein Werkzeug zur Seite nehmen, das so nüchtern wie spiegelklar agiert: die Künstliche Intelligenz? In diesem Essay erkunde ich KI nicht als Ersatz, sondern als Echo. Nicht als Lösung, sondern als Spiegel einer neuen Möglichkeit.

Ein persönlicher Essay von Oliver Gruber – eine zukunftsethische Betrachtung der moralisch-humanistischen Nutzung künstlicher Intelligenz zur Förderung innerer und äußerer Inklusion.

Zwei von drei Online-Shops sind nicht barrierefrei

Logo Aktion Mensch
Aktion Mensch Logo 283×133
Foto: Aktion Mensch

Berlin (kobinet) Nur etwa ein Drittel der meistbesuchten Webshops in Deutschland ist zumindest in Teilen barrierefrei. Das zeigt der dritte Testbericht, den die Aktion Mensch und Google am 17. Juni 2025 mit Unterstützung von BITV-Consult, UDG und der Stiftung Pfennigparade in Berlin vorgestellt haben. Von den 65 geprüften Websites sind lediglich 20 über die Tastatur – und damit ohne Maus – bedienbar. Für viele Menschen mit Behinderung ist die Tastaturbedienbarkeit eine grundlegende Voraussetzung für den barrierefreien Zugang. Besonders ernüchternd ist dieses Ergebnis mit Blick auf das Inkrafttreten des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes am 28. Juni 2025, das Webseitenbetreibende zur Barrierefreiheit ihrer digitalen Angebote verpflichtet. Die Tests wurden von geschulten Tester*innen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen durchgeführt.

Kaffee O-Braille mit dem 2 zu 1- Ideal

braille, alphabet, dots
braille, alphabet, dots
Foto: BlenderTimer In neuem Fenster öffnen via Pixabay In neuem Fenster öffnen

Berlin (kobinet) Im Alter von nur 16 Jahren erfand Louis Braille im Jahr 1825 im Pariser Blindeninstitut die Brailleschrift – eine geniale Erfindung, die für viele Generationen blinder Menschen zum Schlüssel für Kommunikation, Bildung, beruflichen Erfolg, soziale Teilhabe und persönliches Glück wurde. Das feiern blinde Menschen und ihre Vereinigungen weltweit im Jahr 2025 ganz besonders. Um zu zeigen, wo die Brailleschrift überall eingesetzt wird und was mit ihr möglich ist, verbreitet der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) und die Europäische Blinden Union mittels der Initiative Braille 200 täglich einen Beitrag zur Brailleschrift. Heute hat sich Moritz Wolfart, der die Nachrichen verbreitet, mit einer besonderen Kaffeetasse beschäftigt.

IGEL-Podcast: Herr Merz Finger weg von der Teilhabe! – Petition von Lisa Behme

Cover des IGEL-Podcast zur Petition zur Eingliederungshilfe
Cover des IGEL-Podcast zur Petition zur Eingliederungshilfe
Foto: IGEL-Media

Bad Segeberg (kobinet) „Herr Merz Finger weg von der Teilhabe! – Petition von Lisa Behme“, so lautet der Titel der aktuellen Episode des Podcast Inklusion Ganz Einfach Leben (IGEL), in der deutlich wird, dass Eingliederungshilfe kein Luxus ist. Der Moderator des IGEL-Podcast, Sascha Lang, sprach aus aktuellem Anlass mit Lisa Behme, dreifache Mutter pflegebedürftiger Kinder. Sie ist Initiatorin einer Petition, die sich gegen mögliche Kürzungen bei der Eingliederungshilfe richtet – ausgelöst durch eine umstrittene Aussage von CDU-Chef und Bundeskanzler Friedrich Merz. Mit dabei ist auch Ottmar Miles-Paul von den kobinet-nachrichten, der die aktuelle Diskussion politisch einordnet.

Veteranen kämpfen um Inklusion und Sichtbarkeit, eine Entschuldigung

Hans-Willi Weis im Biergarten Bier trinkend
War der Veggie-Day der Grünen ein Rohrkrepierer, so ist der Veteranentag der Olivgrünen ein Volltreffer
Foto: Hans-Willi Weis

Staufen (kobinet) In aller Form entschuldige ich hiermit für eine Terminverwechslung. Veteranentag ist am 15. Juni und nicht am 1.Juni, wie ich fälschlich in meiner Juni-Kolumne schrieb. Kann auch nur jemandem passieren, der nicht gedient hat. In den Streitkräften möge man meine Wehrtauglichkeitsfolge über eine Panzerbesatzung im Baltikum als Zeichen meines gute Willens nehmen. Der Unwillige erweist so der Koalition der Mutwilligen seine Ehrerbietung.

Wie Inklusion in deutschen Kommunen gelingen kann

Emoji Inklusion der Aktion Mensch
Emoji Inklusion
Foto: Aktion Mensch

Berlin / Siegen (kobinet) „Wie Inklusion in deutschen Kommunen gelingen kann“, so lautet der Titel eines Interviews von Sabrina Prem von der Monitoring-Stelle UN-Behindertenkonvention des Deutschen Institut für Menschenrechte mit Prof. Dr. Abrecht Rohrmann vom Zentrum für Planung und Evaluation Sozialer Dienste (ZPE) der Universität Siegen. „Die kommunale Ebene ist zentral, um den Alltag von Menschen mit Behinderungen nachhaltig zu verbessern. Doch wie setzen Kommunen die UN-Behindertenrechtskonvention tatsächlich um? Ein Forschungsprojekt der Universität Siegen und des Deutschen Instituts für Menschenrechte beleuchtet Herausforderungen und zeigt praxisnahe Lösungen auf“, heißt es dazu in der Einführung zum Interview.

Was Weis verschüttet – Unebenheiten in MoW 7-9

alte Schreibfeder liegt auf einem Brief
Worte statt Waffen
Foto: Momentmal In neuem Fenster öffnen via Pixabay In neuem Fenster öffnen

Berlin (kobinet) Die Masters of War 1-6 habe ich nach meinem ersten Artikel in zwei weiteren besprochen. Es wird Zeit für 7-9 und mein abschließendes Fazit über die gesamte Reihe. Wie im ersten
Artikel besprochen, gibt es zwei extreme Positionen, die man einnehmen kann: Pazifismus bis zur Selbstaufgabe oder Bellizismus bis zur Selbstvernichtung. Dazwischen gibt es
mehrere Abstufungen. Weis nimmt eine strikt pazifistische Position ein. Meine Position werde ich im Laufe dieses Artikels darlegen.

So inklusiv sind deutsche Kommunen: Forschungsprojekt zeigt Hürden und Erfolgsfaktoren

Logo Deutsches Institut für Menschenrechte
Logo Deutsches Institut für Menschenrechte
Foto: Von Institut für Menschenrechte – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0

Berlin / Siegen (kobinet) Kommunen, die ausreichend barrierefreie Wohnungen bereitstellen, deren Ämter und Schulen für Menschen mit und ohne Behinderungen sowie jeden Alters gleichermaßen zugänglich sind und in denen flexible Unterstützungsdienste ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen: Laut UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) müsste das in Deutschland überall der Fall sein. Doch die Realität sieht vielerorts anders aus. Wie setzen deutsche Kommunen die UN-BRK tatsächlich um, wie gelingt Inklusion vor Ort und zu welchen Maßnahmen sind Kommunen rechtlich verpflichtet? Diese Fragen untersucht das Forschungsprojekt „UN-Behindertenrechtskonvention in den Kommunen“ des Deutschen Instituts für Menschenrechte und der Universität Siegen, dessen finale Untersuchungsergebnisse heute am 16. Juni 2025 veröffentlicht und im Rahmen eines Pressegesprächs vorgestellt wurden.

Behörden im Accessibility-Audit: barrieren-gutachten.de deckt gravierende Mängel auf

Ausschnitt einer Computertastatur
Tastatur
Foto: H.T.

Leipzig (kobinet) Mit dem Start von barrieren-gutachten.de wird erstmals ein zentrales, frei zugängliches Datenportal eingerichtet, das sämtliche bislang veröffentlichten Prüfberichte der Überwachungsstelle des Bundes für Barrierefreiheit von Informationstechnik (BFIT-Bund) zu staatlichen Web- und App-Angeboten gebündelt präsentiert. Das Projekt will Transparenz schaffen, Defizite sichtbar machen und so den notwendigen Druck aufbauen, damit öffentliche Stellen ihre gesetzlichen Verpflichtungen zur digitalen Barrierefreiheit endlich umfassend erfüllen.

Gemeinsam in New York für die Stärkung der Rechte behinderter Menschen

Kerstin Griese und Jürgen Dusel in New York
Kerstin Griese und Jürgen Dusel in New York
Foto: Bundesbehindertenbeauftragter

New York City, USA (kobinet) Als Jürgen Dusel am 11. Juni 2025 per Beschluss des Bundeskabinetts erneut zum Beauftragten der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen benannt wurde, weilte dieser in New York City. Dort fand zu dieser Zeit die jährliche Staatenkonferenz der Vereinten Nationen zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention statt. Da die Parlamentarische Staatssekretärin des Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Kerstin Griese, ebenfalls bei der Konferenz in New York City zugegen war, konnte Jürgen Dusel die Glückwünsche von ihr direkt dort entgegennehmen. In einem Facebook-Post freute sich Kerstin Griese, sich weiterhin gemeinsam mit Jürgen Dusel für Inklusion, Barrierefreiheit und die Rechte behinderter Menschen einsetzen zu können. Ob das Bundesministerium für Arbeit und Soziales bereits zu Anfang der schwarz-roten Regierungszeit die dringend notwendigen Reformen in der Behindertenpolitik anpackt, wie beispielsweise die Verpflichtung privater Anbieter von Dienstleistungen und Produkten zur Barrierefreiheit, ist derzeit allerdings noch offen.

Bundesseniorenministerium weist auf Altersdiskriminierung hin

Sharepic zur Altersdiskriminierung des BMBFSFJ
Sharepic zur Altersdiskriminierung des BMBFSFJ
Foto: BMBFSFJ

Berlin (kobinet) „Ob auf dem Wohnungsmarkt, in der Gesundheitsversorgung oder durch fehlenden Zugang zu digitalen Angeboten: Ältere Menschen in Deutschland erfahren in ihrem Alltag häufig Benachteiligung und Diskriminierung. Das zeigt der 9. Altersbericht. Altersdiskriminierung erschwert es älteren Menschen, ihr Leben aktiv und selbstbestimmt zu gestalten. Viele von ihnen fühlen sich dadurch sozial isoliert und nicht dazugehörig. Wir setzen uns dafür ein, dass ältere Menschen ihre Rechte kennen und nutzen können, ihre Bedürfnisse sichtbar werden und sie gleichberechtigt teilhaben können“, so heißt es in einem Facebook-Post des Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Ob die Bundesregierung eine Reform des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) für einen besseren Schutz vor Diskriminierungen bald angeht, bleibt jedoch offen. 

Eine Meinung zu Weis „After Inclusion“.

Porträt Audre Lorde
Audre Lorde (1934-1992), eine schwarze Feministin und Antirace-Aktivistin. In ihren Essays „Sister Outsider“
finde ich Parallelen zu Weis behindertenpolitischen Texten auf kobinet. Brother Outsider.
Foto: Audre Lorde

Berlin (kobinet) Ich möchte mich mit Brother Outsider vorstellen und vertrete die Auffassung: Weis hat es geblickt.

Weis benutzt gern und häufig komplizierte Begriffe und Fachausdrücke, die schwer zu verstehen sind. Mir hilft das manchmal gerade nicht zu besserem Verständnis und macht es nur komplizierter.
Aber bestimmte Begriffe und Formulierungen können auch helfen, Sachverhalte deutlicher zu erkennen. Wie wenn ein Scheinwerfer auf sie gerichtet wäre. Bei „After Inclusion“ geht mir das so.

Welterbe trifft Inklusion: Die Welterbe Region Anhalt-Dessau-Wittenberg zeigt den Weg

Cover des IGEL-Podcast zum barrierefreien Tourismus
Cover des IGEL-Podcast zum barrierefreien Tourismus
Foto: IGEL-Media

Bad Segeberg (kobinet) „Welterbe trifft Inklusion: Die Welterbe Region Anhalt-Dessau-Wittenberg zeigt den Weg“, so lautet der Titel der aktuellen Episode des Podcast Inklusion Ganz Einfach Leben (IGEL). In dieser Folge spricht Sascha Lang mit Annika Kinnemann vom Regionalen Tourismusverbandes Welterbe-Region Anhalt-Dessau-Wittenberg und Manuela Fischer vom Landestourismusverband Sachsen-Anhalt über das Projekt Reisen für alle.

Wehrtauglich von der Wiege bis zur Bahre, Blüte der Mannesjahre

Ein fallender Soldat Todesschuss
Falling Soldier von Robert Capa.
Wer schon immer einmal einer deutschen Panzerbesatzung bei ihrem Einsatz an der NATO-Ostflanke zuschauen wollte, lese Wehrtauglichkeits-Folge drei über die Heldentaten der Viererbande.
Foto: By © Cornell Capa (For reproduction please contact Magnum Photos, http://www.magnumphotos.com/), Public Domain, https://en.wikipedia.org/w/index.php?curid=4067565

Staufen (kobinet) In der vorangegangenen Folge haben wir einen glasknochenkranken Jungen und einen hochbetagten Alten kennengelernt und miterlebt, wie sie sich trotz ihrer Vulnerabilität, der aus erhöhter Verteidigungsbereitschaft gelegentlich entspringenden widrigen Umstände erwehren und Herausforderungen bewältigen. Diesmal begegnen wir in der litauischen Provinz einem testosterongeladenen Kraftpaket reinster Virilität, bereit, sich mit Gebrüll auf jeden Angreifer zu stürzen, der es wagt, auch nur einen Quadratzentimenter – doch lest selber, was die Viererbande unter Kommander Kevin an Abenteuern zu bestehen hat.

Man sieht nur mit dem Herzen gut – Das Wesentliche bleibt der KI verborgen

Cover des Podcast IGEL trifft Sonntag
Cover des Podcast IGEL trifft Sonntag
Foto: IGEL-Media

Bad Segeberg / Halle (kobinet) „Man sieht nur mit dem Herzen gut – Das Wesentliche bleibt der KI verborgen“, so lautet der Titel des Podcast Inklusion Ganz Einfach Leben (IGEL) aus der Reihe Sonntag trifft IGEL. In dieser Ausgabe spricht Sascha Lang gemeinsam mit Jennifer Sonntag über Wahrnehmung, Selbstbild und gesellschaftliche Normen. Gemeinsam reflektieren sie, wie stark unsere Welt vom Sehen geprägt ist – und was verloren geht, wenn wir nur auf das Sichtbare setzen.

Momentaufnahme 393

Ein Mensch sitzt am Pier eines Sees
Iseosee
Foto: Irina Tischer

Berlin (kobinet) Sein Jahrhundert kann man nich verändern, aber man kann sich dagegen stellen und glückliche Wirkungen vorbereiten.

So kann Inklusion an Schulen gelingen

Cover des Podcast von Bob Blume mit Friedo Scharf
Cover des Podcast von Bob Blume mit Friedo Scharf
Foto: ARD

Berlin (kobinet) „Friedo Scharf: So kann Inklusion an Schulen gelingen“, so lautet der Titel des Bildungspodcast Die Schule brennt mit Bob Blume, der vor kurzem veröffentlicht wurde. „Viele Schulen und Lehrkräfte stehen vor dem Problem: Eigentlich finden sie die Idee einer inklusiven Schzule grundsätzlich sinnvoll, aber nicht leistbar – im derzeitigen Schulalltag schon gar nicht. Friedo Scharf ist Sonderpädagoge aus Berlin. Er hinterfragt nicht nur das vorherrschende Verständnis von ‚Inklusion‘, sondern er hat die App SPLINT entwickelt. Sie kann die Schulen und Lehrpersonen bei dieser Aufgabe deutlich entlasten und führt indirekt zu einer positiveren Haltung gegenüber den Schülerinnen und Schülern. Die App ‚SPLINT‘ in der Praxis: Wie hilft sie? Was kann sie leisten?“ heißt es in der Ankündigung des Podcast.

Forum Arbeiten mit Behinderung richtet Fokus auf konkrete Maßnahmen für inklusiven Arbeitsmarkt

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Foto: Susanne Göbel

Mainz (kobinet) Das rheinland-pfälzische Forum „Arbeiten mit Behinderung“ setzt sich für schwerbehinderte Menschen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt ein. Nun startet es mit einer neuen Struktur und klarer Zielrichtung in die Zukunft: Mit frischen Impulsen und gemeinsam mit relevanten Akteurinnen und Akteuren möchte das Gremium die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am Arbeitsleben in Rheinland-Pfalz weiter stärken. Unter der Leitung von Dr. Denis Alt, Staatssekretär im rheinland-pfälzischen Sozialministerium, arbeitet das Forum künftig noch praxisnäher, um Maßnahmen und Projekte zu entwickeln, wie es in einer Presseinformation des Sozialministerium heißt.

Umgang der Bildungspolitik mit sonderpädagogischer Diagnostik

Dr. Brigitte Schumann
Dr. Brigitte Schumann
Foto: Bildungsklick

Düsseldorf (kobinet) „Wie viele wissenschaftliche Erkenntnisse und wie viele Beweise braucht es noch, damit die Bildungspolitik die strukturelle Macht und Willkür sonderpädagogischer Diagnostik erkennt und Konsequenzen zieht? Stattdessen will sie den Einfluss der sonderpädagogischen Diagnostik ausweiten.“ So heißt es in einem Beitrag der Bildungsjournalistin Dr. Brigitte Schumann, der auf der Internetseite von bildungsklick unter der Überschrift „Der Umgang der Bildungspolitik mit sonderpädagogischer Diagnostik“ veröffentlicht wurde.

Durchschnittlich 7,5 Monate Wartezeit auf Schwerbehindertenausweis in Bremen

Flagge Bundesland Bremen
Flagge Bundesland Bremen
Foto: Gemeinfrei, public domain

Bremen (kobinet) Kritik an den langen Wartezeiten für die Beantragung eines Schwerbehindertenausweises in Bremen hat der Landesbehindertenbeauftragte Arne Frankenstein geübt. Derzeit beträgt die durchschnittliche Wartezeit auf einen Schwerbehindertenausweis nach einem Bericht von buten un binnen von Radio Bremen 7,5 Monate. Arne Frankenstein geht dem Bericht zufolge davon aus, dass diese lange Wartezeit für behinderte Menschen deutliche Probleme im Alltag mit sich bringt. Eigentlich sollen die Behörden die Anträge innerhalb von vier Monaten bearbeiten. Gründe für den Antragsstau sind wohl fehlende ärztliche Gutachter und steigende Antragszahlen.

Leistungsvereinbarung zum Jobcoaching verabschiedet

Infozeichen
Info blau
Foto: Susanne Göbel

Köln (kobinet) Menschen mit Behinderung können ab sofort mit einem Jobcoaching an ihrem Arbeits- oder Ausbildungsplatz unterstützt werden. Die Deutsche Rentenversicherung Bund, die Bundesagentur für Arbeit, die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung und die Bundesarbeitsgemeinschaft der Integrationsämter und Hauptfürsorgestellen haben eine gemeinsame Leistungsbeschreibung zum Jobcoaching nach dem Sozialgesetzbuch – Neuntes Buch (SGB IX) verabschiedet und veröffentlicht. In der Leistungsbeschreibung haben sich die Unterzeichner auf gemeinsame Qualitätsanforderungen, ein Verfahren bei der Beauftragung und Grundsätze der Finanzierung verständigt. Ein Jobcoaching findet im Betrieb am Arbeits- beziehungsweise Ausbildungsplatz statt. Ein bereits bestehender Arbeits- beziehungsweise Ausbildungsplatz ist daher Fördervoraussetzung.

Zwei weitere Sitze für LAGS im bayerischen Landesbehindertenbeirat

Wappen Bundesland Bayern
Wappen Bayern
Foto: Gemeinfrei, public domain

München (kobinet) Die Landesarbeitsgemeinschaft SELBSTHILFE Bayern (LAGS) begrüßt die neue Sitzverteilung im Bayerischen Landesbehindertenrat. Ab dem 1. August 2025 wird die LAGS mit sieben statt bisher fünf Sitzen vertreten sein – ein klares Signal für die Stärkung der Selbstvertretung von Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen in der Politik, heißt es vonseiten der LAGS. „Unsere Mitgliedsverbände werden von Menschen geführt, die selbst von einer Behinderung betroffen sind. Sie wissen aus eigener Erfahrung, wo Handlungsbedarf besteht und was es braucht, um Teilhabe, Inklusion und Barrierefreiheit nicht nur zu ermöglichen, sondern dauerhaft zu sichern“, erklärte Thomas Bannasch, Geschäftsführer der LAGS Bayern.

Diskussion zur beruflichen Reha behinderter Menschen mit Einwanderungsgeschichte bzw. Fluchterfahrung

Symbol Fragezeichen
Symbol Fragezeichen mit Schatten
Foto: ht

Heidelberg (kobinet) Welche Erfahrungen machen zugewanderte Menschen mit Behinderungen beim Zugang zu Teilhabeleistungen in Deutschland? Wie kann ihr Bedarf besser erfasst und Beratung zielgerichtet angeboten werden? Welche Faktoren unterstützen sie bei der Inanspruchnahme von Maßnahmen der beruflichen Rehabilitation? – Die Inklusion in Arbeit von Menschen mit Einwanderungsgeschichte bzw. Fluchterfahrung und (Schwer-)Behinderung ist Thema einer derzeit laufenden Online-Diskussion der Deutschen Vereinigung für Rehabilitation (DVfR) und der Humboldt-Universität zu Berlin. Alle Interessierten sind eingeladen, noch bis zum 1. Juli 2025 einem Team aus Expertinnen und Experten ihre Fragen zu stellen und mitzudiskutieren.

Was Weis weiß – MoW 1–3 unter der Lupe

alte Schreibfeder liegt auf einem Brief
Worte statt Waffen
Foto: Momentmal In neuem Fenster öffnen via Pixabay In neuem Fenster öffnen

Berlin (kobinet) Wohlan denn, nachdem ich MoW 4–6 in meiner ersten Analyse vorgezogen habe, wird es nun Zeit, MoW 1–3 genauer zu besprechen. Wie Weis es treffend in seiner Antwort auf
meinen ersten Artikel formulierte: Russische Literatur ist schwer verdaulich, aber sollte deshalb nicht verschmäht werden. Selbiges gilt auch für seine ersten drei MoW.

Landschaftsverband Rheinland fördert Bau von 55 Wohnungen

Etwa ein Meter hoher kleiner gemauerter Sockel an dem fünf Männer und eine Frau mit Maurerwerkzeug hantieren. Davor eine kleine schwarze Tafel mit Daten zur Grundsteilegung
Bei der Grundsteinlegung
Foto: Benjamin Westhoff/zusammenstehen eG

BONN (kobinet) Auf dem Gelände der ehemaligen Grundschule an der Friesdorfer Straße in Bonn entstehen 55 ausschließlich öffentlich geförderte Wohnungen und ein vierzügiger Kindergarten. Darin sehen die Initiatoren ein starkes Zeichen für soziale Verantwortung, nachhaltige Stadtentwicklung und ein neues genossenschaftliches Miteinander. Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) fördert das Bauvorhaben im Rahmen der inklusiven Bauprojektförderung mit einem Betrag in Höhe von 200.000 Euro.

Heime brauchen mehr Hitzeschutz

Logo VdK Nordrhein-Westfalen
VdK Nordrhein-Westfalen
Foto: VdK Nordrhein-Westfalen

DÜSSELDORF (kobinet) Allein im vergangenen Jahr kam es bundesweit zu 3.000 hitzebedingten Todesfällen. Nachdem die erste Hitzewelle dieses Jahres rollt über Nordrhein-Westfalen hinweg gerollt ist, stellt der VdK Nordrhein-Westfalen die Frage wie sich ältere und pflegebedürftige Menschen schützen können. Wenn die Temperaturen wochenlang unerträglich hoch sind, wird aus Wärme schnell Lebensgefahr – besonders in Kliniken sowie Senioren- und Pflegeheimen, wo die meisten Patienten und Bewohner ohnehin gesundheitlich sehr geschwächt sind.

Dennis Sonne zu Inklusion und Eingliederungshilfen

Dennis Sonne am Rednerpult im Landtag von NRW
Dennis Sonne am Rednerpult im Landtag von NRW
Foto: Dennis Sonne

Düsseldorf (kobinet) Der Abgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen im nordrhein-westfälischen Landtag, Dennis Sonne, hat sich mit Videobeiträgen in die aktuelle Diskussion zur Eingliederungshilfe eingemischt. Seiner Ansicht nach könnte eine inklusive und barrierefreie Gesellschaft entscheidend dazu beitragen, dass eine Reihe behinderter Menschen nicht mehr auf so viel Hilfen angewiesen sind.

Behindertenrat zum Jahresbericht zu Diskriminierungen: Gesetz muss behinderte Menschen besser schützen

Logo des DBR
Logo des DBR
Foto: DBR

Berlin (kobinet) Am 3. Juni 2025 wurde der „Jahresbericht 2024“ der Antidiskriminierungsstelle des Bundes veröffentlicht. Darin zeigt sich: Menschen mit Behinderungen werden nach wie vor in vielen Lebensbereichen erheblich diskriminiert. Der Deutsche Behindertenrat (DBR) fordert, dass die Bundesregierung nun zügig die Reform des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) angeht. Menschen mit Behinderungen erfahren in Deutschland nach wie vor an vielen Stellen Diskriminierung – das zeige auch der „Jahresbericht 2024“, der am 3. Juni 2025 veröffentlicht wurde. Basis des Berichts sind Beratungsanfragen, die 2024 bei der Antidiskriminierungsstelle des Bundes und beim Beauftragten der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen eingegangen sind. Von den insgesamt 11.405 Beratungsanfragen betrafen 9.057 Fälle mindestens ein im AGG geschütztes Merkmal. Die Anzahl der Anfragen ist 2024 erneut gestiegen. Bei 27 Prozent der Anfragen ging es um Diskriminierungen aufgrund einer Behinderung oder chronischen Erkrankung.

Petition: Hände weg von der Eingliederungshilfe – Teilhabe darf nicht gekürzt werden

Häckchen
Häckchen
Foto: GondomirPixa In neuem Fenster öffnen via Pixabay In neuem Fenster öffnen

Berlin (kobinet) „Friedrich Merz kritisierte auf dem Kommunalkongress des Deutschen Städte- und Gemeindebunds in Berlin die gestiegenen Ausgaben für die Eingliederungshilfe. Er nannte sie ’nicht länger akzeptabel‘ und kündigte an, die Fördermittel ‚umfassend zu überprüfen‘. Das ist ein Schlag ins Gesicht für Menschen mit Behinderung und ihre Familien. Die Eingliederungshilfe ist kein Kostenproblem – sie ist ein Menschenrecht. Sie ermöglicht Teilhabe, Inklusion und Würde. Wer sie kürzt, kürzt nicht nur Leistungen, sondern auch Menschlichkeit.“ So heißt es in einer Petition, die auf change.org mit dem Titel „Hände weg von der Eingliederungshilfe – Teilhabe darf nicht gekürzt werden!“ eingestellt wurde und bereits über 25.000 Unterstützer*innen hat.

Eltern fragen: Wen sollen wir im September wählen, damit es weitergeht mit inklusiver Bildung in Köln?

Ansicht auf Kölner Dom
Ansicht auf Kölner Dom
Foto: JDPhotography In neuem Fenster öffnen via Pixabay In neuem Fenster öffnen

Köln(kobinet) Am 16. Juni 2025 findet in Köln die letzte Sitzung des Schulausschusses vor den Kommunalwahlen im September 2025 statt. Zum 14. Mal demonstrieren Eltern und Schüler*innen an diesem Tag für die Schülerbeförderung ins Gemeinsame Lernen und die Verbesserung inklusiver Bildung in Köln. Denn trotz parteiübergreifendendem großem Verständnis für die Problematik ist bisher nichts passiert. Nun bitten die Eltern die schulpolitischen Sprecher ans Mikrofon, um zu erfahren, was sie und ihre Partei in Zukunft für inklusive Bildung in Köln tun werden. Einige Schulen haben für die Veranstaltung schon zugesagt, dass über 100 Menschen zum Protest erwartet werden.

Veranstaltung zur Förderung von Werkstätten und aussondernden Einrichtungen im EU-Parlament

Logo: ENIL - European Network on Independent Living
ENIL 2022
Foto: ENIL

Brüssel (kobinet) Die Beschäftigung in Werkstätten für behinderte Menschen steht nicht im Einklang mit dem Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Sie ist unwirksam bei der Integration behinderter Bürger*innen in den regulären Arbeitsmarkt und auch ausbeuterisch. Das Europäische Netzwerk zum selbstbestimmten Leben behinderter Menschen (ENIL) fand umfangreiche Belege dafür, dass die Behörden in der gesamten EU erhebliche Subventionen für sogenannte geschützte Arbeitsplätze zahlen. Diese Praxis ist nach der Allgemeinen Gruppenfreistellungsverordnung der EU zulässig, einem zentralen Element des Rechtsrahmens für staatliche Beihilfen. So heißt es in der Ankündigung einer Veranstaltung des European Network on Independent Living (ENIL) mit dem Titel „Durchgängige Berücksichtigung des Übereinkommens der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen in den EU-Rechtsvorschriften über staatliche Beihilfen: Wie geht es weiter?“, die am 24. Juni 2025 von 14:00 bis 16:00 Uhr im Europäischen Parlament stattfindet.

Jürgen Dusel: Der richtige Mann in schwierigen Zeiten

Corrina Rüffer
Corrina Rüffer
Foto: Irina Tischer

Berlin (kobinet) Zur heutigen Wiederernennung von Jürgen Dusel als Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen durch das Bundeskabinett hat sich Corinna Rüffer, Mitglied im Ausschuss für Arbeit und Soziales der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen zu Wort gemeldet: „Es ist erfreulich, dass Jürgen Dusel erneut in seinem Amt als Bundesbeauftragter für die Belange von Menschen mit Behinderungen bestätigt wurde. Gerade in einer Zeit, in der der Koalitionsvertrag wenig Ambition zeigt und gleichzeitig massive Rückschritte im Bereich der Eingliederungshilfe und durch die zementierte Finanzierung von Sonderstrukturen drohen, ist es gut, dass diese Aufgabe weiterhin jemand mit Erfahrung, Haltung und Rückgrat übernimmt“, betonte Corinna Rüffer.

40 Jahre Inklusionsbetriebe – Inklusion oder institutionalisierte Auslagerung?

Baustelleschild in gelb mit der Aufschrift
Dauerbaustelle „Inklusion“
Foto: Ralph Milewski

Fladungen (kobinet)

Was auf den ersten Blick nach einem Erfolg klingt, muss uns eigentlich alarmieren: Nach 40 Jahren braucht es weiterhin Inklusionsbetriebe. Das Fehlen echter Inklusion wird verschleiert, indem diese Sonderstrukturen als Lösung gefeiert werden. Ursprünglich als Brücke zum regulären Arbeitsmarkt gedacht, haben sie sich längst zum System stabilisiert – ein System, das Teilhabe verwaltet, statt sie zu ermöglichen.

Inklusionsbetriebe werden formal dem allgemeinen Arbeitsmarkt zugerechnet und sind rechtlich anders strukturiert als Werkstätten. Sie beschäftigen zwischen 30 und 50 Prozent Menschen mit Schwerbehinderung, zahlen Mindestlohn und werden durch Ausgleichsabgaben gefördert. Im Jahr 2023 waren 1 107 solcher Betriebe aktiv, sie beschäftigten 28 233 Menschen – darunter 13 641 mit Schwerbehinderung, von denen 89 Prozent als besonders beeinträchtigt gelten.