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Deutsches Kinderhilfswerk kritisiert Koalitionsvertrag

Blick in das Plenum des Deutschen Bundestages
Blick in das Plenum des Deutschen Bundestages
Foto: Deutscher Bundestag / Achim Melde

BERLIN (kobinet) Das Deutsche Kinderhilfswerk kritisiert den Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung. Trotz punktueller guter Ansätze, so wird er als insgesamt zu unambitioniert eingeschätzt, um die Situation der Kinder und Jugendlichen in Deutschland umfassend und nachhaltig zu verbessern. Die Interessen der jungen Generation werden aus Sicht des Kinderhilfswerkes an vielen Stellen nicht ausreichend berücksichtigt. Demgegenüber hätten vor allem umfangreichere finanzielle Investitionen in die Zukunftschancen der Kinder und Jugendlichen ins Zentrum politischen Handelns der nächsten Bundesregierung gehört.

Viele vage Aussagen zur Inklusion im Koalitionsvertrag und wieder Geld für Werkstätten und Heime

Blick auf Reichstag über die Spree hinweg
Blick auf Reichstag über die Spree hinweg
Foto: ISL

Berlin (kobinet) Der erste Blick auf den heute am 9. April 2025 vorgestellten Koalitionsvertrag von CDU, SPD und CSU fällt verhalten bis enttäuschend aus. Während am Anfang des Kapitels zur Inklusion die Orientierung an der UN-Behindertenrechtskonvention hervorgehoben wird, bleiben im Folgenden viele Aussagen verhalten und vage. Nicht klar ist beispielsweise wie konsequent die Verpflichtung privater Anbieter von Dienstleistungen und Produkten zur Barrierefreiheit vorgesehen ist. Beim Thema der Wiedereinführung der Förderung von Werkstätten und Wohneinrichtungen aus den Mitteln der Ausgleichsabgabe geht es dann plötzlich sehr konkret. So die erste Bilanz von kobinet-Redakteur Ottmar Miles-Paul zur Behindertenpolitik im Koalitionsvertrag.

35 Jahre BR-Radltour – aber keine Standards für Barrierefreiheit?

Ein Mann in einen Anzug und Zylinder aus dem Letzte Jahrhundert stzeht bei seinem Hoch-Rad. Schwarz Weiß Foto
35 Jahre BR-Radltour – und immer noch mit Denkweisen von vorgestern!
Foto: Ralph Milewski

Fladungen (kobinet) Die BR-Radltour gilt als eine der größten und traditionsreichsten Freiluftveranstaltungen des Bayerischen Rundfunks. Seit über drei Jahrzehnten tourt sie durch Bayern, bringt Menschen in Bewegung, verbindet Regionen und erreicht eine breite Öffentlichkeit. Was erstaunlich bleibt: Auch im Jahr 2025 scheint es keine verbindlichen Standards für Barrierefreiheit zu geben.

Auf eine konkrete Anfrage hin, welche barrierefreien Übernachtungsmöglichkeiten, Sanitäreinrichtungen, Zugänge oder Informationsangebote geplant sind, verweist der BR ausschließlich auf „laufende Planungen“. Man arbeite daran, Inklusion zu „berücksichtigen“. Von etablierten Konzepten, standardisierten Abläufen oder festen Anforderungen gegenüber den Etappenorten ist keine Rede.

Bernd Best Turnier 2025 am Wochenende in Köln

Zwei Sportler im Sportrollstuhl begegnen sich, lächeln sich zu und klatschen sich mit den Händen ab
Freunde im sportlichen Wettkampf
Foto: Rollstuhlclub Köln

KÖLN (kobinet) Eine Woche vor der Europameisterschaft im Rollstuhlrugby in Den Haag stehen sich beim beim 22. Bernd Best Turnier 20 Mannschaften aus neun Nationen in der Domstadt Köln im Rollstuhlrugby gegenüber. Vom 11. bis 13. April 2025 wird in Köln in zwei Leistungsklassen, der Basis League und der Professional League gespielt. Das Bernd Best Turnier ist im turbulenten Rollstuhlrugby Eventkalender 2025 eins der großen Höhepunkte. Das Turnier bietet Teams auf nationaler und internationaler Ebene die Möglichkeit zum sportlichen Vergleich. Auf keiner anderen internationalen regelmäßigen Veranstaltung treffen so viele Rollstuhlrugby-Anhänger aufeinander, was die Möglichkeit nicht nur zum sportlichen Wettkampf, sondern auch zum Fachsimpeln bietet. Deshalb kommen am Wochenende vor Ostern jährlich viele Mannschaften und mehrere hundert Personen zusammen, um ihrer gemeinsamen Leidenschaft zu frönen. Erklärtes Ziel ist zudem die Förderung neuer Spieler, um durch den Sport einen Beitrag zur Selbstbestimmung, Solidarität und Inklusion zu leisten.

Startschuss für UN-Menschenrechtsvertrag zu den Rechten älterer Menschen

Flagge UN
Flagge UN
Foto: public domain

Berlin (kobinet) Die Rechte älterer Menschen sind weltweit nur unzureichend geschützt. Um diese Schutzlücken zu schließen, haben sich zahlreiche Staaten bei den Vereinten Nationen für die Erarbeitung eines rechtsverbindlichen Vertrags zu den Rechten Älterer ausgesprochen. Bei seiner Sitzung vom 4. April 2025 hat der UN-Menschenrechtsrat der Gründung einer zwischenstaatlichen Arbeitsgruppe einstimmig zugestimmt. Dies ist der Startschuss für die Formulierung des Vertragstextes. Das Deutsche Institut für Menschenrechte setzt sich seit Langem für eine UN-Konvention für die Rechte Älterer ein und begrüßt diese Entwicklung ausdrücklich. Es empfiehlt der Bundesregierung, den internationalen Prozess aktiv zu unterstützen.

Kritik an EU-Fördermitteln für Behinderteneinrichtungen durch UN-Ausschuss

UN-Behindertenrechtskonvention
UNO Behindertenrechtskonvention
Foto: BIZEPS Wien

Genf / Brüssel (kobinet) „Am 11. und 12. März 2025 prüfte der UN-Ausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen die Europäische Union hinsichtlich der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention. Bereits im Vorfeld der Überprüfung machten Behindertenorganisationen auf verschiedene Problematiken aufmerksam. Ein großer Kritikpunkt war die Verwendung von EU-Fördermitteln für institutionelle Einrichtungen.“ Dies berichtet der österreichische Online-Nachrichtendienst BIZEPS.

Nachbericht zum Fachtag (Digitale) Beteiligung von Jugendlichen mit Behinderungen

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Foto: Susanne Göbel

Seevetal / Hittfeld (kobinet) Am 3. April 2025 fand in der Feuerwehrtechnischen Zentrale Seevetal/Hittfeld der Fachtag zur digitalen Beteiligung von Jugendlichen mit Behinderungen statt, organisiert von der Niedersächsischen Landeszentrale für politische Bildung und weiteren Partnern. Die Veranstaltung bot Fachkräften, Jugendlichen und Interessierten eine Plattform für Austausch und Weiterbildung zu inklusiver Jugendbeteiligung.

Globale Verantwortung und konkrete Fortschritte: Eindrücke vom Global Disability Summit 2025 in Berlin

Kevin Kleiber in Mexiko
Kevin Kleiber in Mexiko
Foto: privat

Berlin/Löhnberg (kobinet) „Wir müssen laut bleiben. Und wir müssen dranbleiben.“ So ist das Fazit von Kevin Kleiber, der am Global Disability Summit am 3. und 4. April 2025 in Berlin teilgenommen hat. Für die kobinet-nachrichten hat der Weltenbummler und Co-Autor des Buches „Vom Heimscheißer zum Weltenbummler“ einen Beitrag über seine Eindrücke vom Global Disability Summit verfasst.

IGEL-Podcast zur Audiodeskription beim Handball

Cover des IGEL-Podcast zur Audiodeskription im Handball
Cover des IGEL-Podcast zur Audiodeskription im Handball
Foto: IGEL-Media

Bad Segeberg (kobinet) „Nicht nur Filme und Theaterstücke werden erlebbar mit Audiodeskription – Handball kann das auch“, so lautet der Titel der aktuellen Episode des Podcast Inklusion Ganz Einfach Leben (IGEL). Sascha Lang spricht dabei mit Peter Lomp, einem echten Pionier für barrierefreies Handballerlebnis. Peter hat es sich zur Aufgabe gemacht, Audiodeskription im Handball zu etablieren – live vor Ort und via Stream, heißt es in der Ankündigung des Podcast.

Sozialgesetzbücher – Schutz für Bürger*innen in Deutschland

Logo: Familienratgeber der Aktion Mensch
Familienratgeber der Aktion Mensch
Foto: Aktion Mensch

Bonn (kobinet) „In Deutschland gibt es Gesetze, um Menschen in schwierigen Lebenssituationen vor Armut zu schützen. So sollen alle ein menschenwürdiges Leben führen können. Das Grundgesetz legt in Artikel 20 fest: ‚Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat.‘ Im neuen Familienratgeber-Text lernen Sie die 13 Sozialgesetzbücher kennen und erfahren, wann welches Sozialgesetzbuch die Grundlage von Sozialleistungen ist. So regelt das 2. Sozialgesetzbuch Bürgergeld und Grundsicherung für Arbeitssuchende, das 5. die gesetzliche Krankenversicherung und das 8. die Kinder- und Jugendhilfe. In einer Übersicht sehen Sie die Sozialgesetzbücher und die entsprechenden Leistungsträger.“ So hat der Familienratgeber der Aktion Mensch auf seine neue Veröffentlichung hingewiesen.

Mit sozialer Politik gegen Politikverdrossenheit

Foto Geld
Geld
Foto: Irina Tischer

HANNOVER (kobinet) Die meisten Deutschen haben kein Vertrauen in den Sozialstaat und spüren eine große Ungleichheit, vor allem im Bezug auf das Einkommen. Das zeigt das aktuelle „Ungleichheitsbarometer“ der Universität Konstanz. Demnach gibt es eine tiefe Vertrauenskrise, die auch auf die Politik ausstrahlt. Angesichts dieser alarmierenden Entwicklung mahnt der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen zum entschiedenen Gegensteuern – insbesondere in den Bereichen Löhne, Gesundheit und Rente.

Special Olympics Deutschland jetzt mit Jugendorganisation

Logo des Special Olympics Deutschland
Logo des Special Olympics Deutschland
Foto: SOD

BERLIN (kobinet) Ein weiterer Meilenstein in der erfolgreichen Entwicklung von Special Olympics Deutschland (SOD)ist die Ende März 2025 auf Bundesebene gegründete eigene Jugendorganisation. Nach mehrjähriger Vorbereitung dieses Vorhaben nun in Frankfurt am Main mit der Wahl des ersten Vorstandes die SOD Jugend Wirklichkeit. Der Zweck der neuen Organisation besteht darin, die Kinder- und Jugendarbeit von Special Olympics Deutschland zu fördern. Die SOD Jugend ist die Interessenvertretung ihrer Mitglieder und Mitgliedsorganisationen auf Bundesebene und setzt sich für die Bedürfnisse und Anliegen aller sporttreibenden jungen Menschen mit und ohne geistige Beeinträchtigungen ein.

Die Welt gemeinsam erleben

Blick in einen Kinosaal mit Blick auf die Leinwand
Raum für gemeinsames Filmerlebnis
Foto: Derks24 In neuem Fenster öffnen via Pixabay In neuem Fenster öffnen

BERLIN (kobinet) Die Welt mit ihren vielen kleinen Geschichten gemeinsam erleben und darüber in ein Gespräch kommen – das ist für Autisten nicht immer einfach. In diesem Zusammenhang sind die regelmäßigen Inklusions-Vorstellungen der UCI-Kinowelt ein interessantes Angebot. Seit einem Jahr finden im UCI die monatlich stattfindenden Inklusions-Vorstellungen statt, um das gemeinschaftliche Erleben eines Kinofilms auch den Menschen zu ermöglichen, die nicht einfach eine reguläre Kinovorstellung besuchen können. UCI konnte neben dem Bundesverband Autismus Deutschland nun auch die Bundesvereinigung Lebenshilfe als Kooperationspartner für diese wichtige Initiative gewinnen.

NDR: Panorama berichtet über Gewalt gegen behinderte Menschen

Logo: NDR
NDR
Foto: NDR

Hamburg (kobinet) „Wenn Schutz fehlt: Gewalt gegen Menschen mit Behinderung“, so lautet der Titel eines Beichts und eines Sendebeitrags, der heute am 8. April ab 21:15 Uhr im NDR-Fernsehmagazin Panorama 3 ausgestrahlt wird. „Menschen mit Behinderung erleben überdurchschnittlich viel Gewalt. Das Problem ist seit Jahren bekannt. Woran scheitert der Schutz in Werkstätten und Wohneinrichtungen?“ heißt es in der Ankündigung des Panorama-Beitrags.

Deutsche Wirtschaft: Mehr Geld verdienen durch Barrierefreiheit

Bild vom Austausch mit den US-Amerikaner*innen
Bild vom Austausch mit den US-Amerikaner*innen
Foto: United States Access Board

Berlin (kobinet) Unternehmen und Politiker*innen müssen den ökonomischen Mehrwert von Barrierefreiheit erkennen. So lautete die Botschaft von Amy Nieves und Sachin Pavithran vom US-amerikanischen Access Board bei einem Treffen mit einer Delegation der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) während des Global Disability Summit (GDS) in Berlin. Darauf hat Prof. Dr. Sigrid Arnade, die das Treffen mit koordiniert hat, die kobinet-nachrichten hingewiesen. Das Access Board erarbeitet im Auftrag der US-amerikanischen Regierung Standards zur Barrierefreiheit, beispielsweise für Verkehrsmittel. Nieves und Pavithran rieten den ISL-Vertreter*innen den Dialog mit Politik und Wirtschaft zu suchen und deutlich zu machen, dass sich durch Barrierefreiheit mehr Geld verdienen lässt.

Protestmarsch behinderter Menschen am 5. Mai in Dresden

Sharepic der Aktion Mensch zum Protesttag 2025
Sharepic der Aktion Mensch zum Protesttag 2025
Foto: Aktion Mensch

Dresden (kobinet) Am 5. Mai 2025 findet der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen statt –
ein Tag, an dem Menschen mit Behinderung bundesweit auf die Straße gehen, um auf Barrieren, Missstände und notwendige Veränderungen aufmerksam zu machen. Das Zentrum selbstbestimmt Leben Sachsen organisiert gemeinsam mit vielen weiteren Akteur*innen in Dresden an diesem Tag eine Protestaktion unter dem diesjährigen Motto: „Zeit für Möglichkeiten! Was braucht Inklusion vor Ort?“

Inklusion – So erleben Menschen mit Behinderung ihren Alltag

Jürgen Dusel
Jürgen Dusel
Foto: Henning Schacht

Köln (kobinet) „Inklusion – So erleben Menschen mit Behinderung ihren Alltag“, lautet der Titel einer knapp 90minütigen Sendung, die der Deutschlandfunk vor kurzem ausgestrahlt hat und auf den Sabine Lohner die kobinet-nachrichten aufmerksam gemacht hat. „Inklusion sei mehr als gemeinsames Lernen in der Schule, sagt Jürgen Dusel, Bundesbeauftragter für Menschen mit Behinderung. Es bedeute auch, dass Bahnfahrten, Kinobesuch oder Medienangebote barrierefrei seien“, heißt es in der Ankündigung der Sendung, bei der Jürgen Dusel und die Journalistin beim Bayerischen Rundfunk Mirjam Kottmann zu Gast waren.

Ohrenkuss-Ausgabe 54: Ein Magazin voller Einhörner und fantastischer Ideen

Screenshot von der Pressekonferenz von Ohrenkuss am 21.3.2023
Screenshot von der Pressekonferenz von Ohrenkuss am 21.3.2023
Foto: omp

Bonn (kobinet) Jede Menge Einhörner finden sich in der aktuellen Ausgabe von Ohrenkuss – die mittlerweile 54. Wie könnten sie aussehen, diese wundersamen Fabelwesen? Ein Pferdeleib mit einem aus der Stirn sprießenden Horn, am besten noch wie ein Korkenzieher in sich gewunden? Ein Seepferdchen vielleicht mit einem Horn zwischen den Augen? Könnte man sich sicherlich vorstellen. Oder sogar ein knallgrüner Frosch mit einem witzigen Horn mitten im Gesicht? In der aktuellen Ausgabe von Ohrenkuss geht auch das – denn das neue Heft ist voller bunter, lustiger und inspirierender Zeichnungen von, genau, Einhörnern, heißt es in der Ankündigung der neuen Ausgabe des Ohrenkuss. Menschen mit Down-Syndrom zeigen im Magazin „Ohrenkuss“, was ihnen zum Thema „Einhorn“ einfällt – eingerahmt von fantasievollen und lustigen Zeichnungen des preisgekrönten Illustrators Nikolaus Heidelbach.

Volles Haus bei Lesung am Welt-Autismus-Tag: Wie geht Autismus in der Schule?

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Foto: Susanne Göbel

Bremen (kobinet) Im Alter von 47 Jahren erfuhr die damalige Lehrerin und ehemalige Schulleiterin Stephanie Meer-Walter, dass sie Autistin ist. Wie blickt sie mit diesem Wissen auf ihre berufliche Laufbahn und auf ihre eigene Schulzeit zurück – auf eine Zeit also, in der sie ihre eigene Diagnose noch gar nicht kannte? Wie verändert ihr neues Verständnis ihren Blick auf die heutige Gesellschaft, vor allem auf den Umgang mit dem Thema Autismus in der Schule? Antworten darauf gibt Stephanie Meer-Walter in ihrem Buch „Autistisch? Kann ich fließend! Eine Übersetzungshilfe“. Am Welt-Autismus-Tag – dem 2. April – war sie zu Gast in der Stadtbibliothek Bremen: Auf Einladung des Martinsclub Bremen, der Stadtbibliothek Bremen und des Vereins Autismus Bremen hat sie einige Passagen aus ihrem Werk vorgelesen.

Romanfiguren blicken mit Spannung auf Endspurt bei Koalitionsverhandlungen zum Thema Arbeit

Cover des Romans Zündeln an den Strukturen von Ottmar Miles-Paul und Katrin Grund
Cover des Romans Zündeln an den Strukturen von Ottmar Miles-Paul und Katrin Grund
Foto: Olivia Vieweg

Kassel (kobinet) Die Koalitionsverhandlungen zwischen CDU, SPD und CSU sind mittlerweile in der Zielgeraden angekommen. Viele Menschen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen und Erwartungen blicken daher diese Woche besonders aufmerksam nach Berlin. So auch die Romanfiguren aus dem Reportage-Roman „Zündeln an den Strukturen“, wie der Autor Ottmar Miles-Paul den kobinet-nachrichten berichtet. Helen Weber, Bernd Friedrich und Klaus Kriske, die sich im Roman gegen Ungerechtigkeiten in der Werkstatt für behinderte Menschen gewehrt und neue Wege auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt beschritten haben, erhoffen sich klare Signale für einen wirklich inklusiveren Arbeitsmarkt und verbindliche Regelungen für eine faire und inklusive Beschäftigung. Im letzten Jahr waren die Romanfiguren bei über 20 Lesungen mit engagierten Diskussionen mit dem Autor in Deutschland, Luxemburg und in Österreich unterwegs,  Dabei haben sie so manche positive, aber auch negative Entwicklungen bei der Beschäftigung behinderter Menschen kennengelernt. „Jetzt muss endlich ein Ruck durch die Behindertenpolitik gehen und die Türen zur Inklusion weit aufgestoßen werden“, hofft Helen Weber, eine der Hauptfiguren des Romans.

Neue Denkweisen und mehr Kreativität in Unternehmen mit behinderten Beschäftigten

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Foto: Susanne Göbel

Wien (kobinet) „Menschen mit Behinderungen einzustellen, wird häufig als Aufwand und Zusatzbelastung für ein Unternehmen wahrgenommen. Eine Studie mit dem Titel ‚Organizational Burden or Catalyst for Ideas? Disability as a Drive of Cognitive Flexibility and Creativity?‘, zu deutsch ‚Behinderung – Belastung für das Unternehmen oder ein Katalysator für Ideen und mehr Kreativität?‘, stellt diese Annahme infrage. Sie zeigt auf, wie die Anwesenheit von Kolleg:innen mit Behinderungen die kognitive Flexibilität und damit die Kreativität der Mitarbeitenden fördern kann.“ Dies berichtet der österreichische Online-Nachrichtendienst BIZEPS.

Behindertenhilfe in Sachsen-Anhalt vor dem Kollaps – ABiD kritisiert planlose Neuausrichtung scharf

Logo zeigt die Aufschrift ABID Allgemeiner Behindertenverband in Deutschland eV Für Selbstbestimmung und Würde
ABiD Logo
Foto: ABiD

Berlin (kobinet) Mit großer Sorge beobachtet der Allgemeine Behindertenverband in Deutschland (ABiD) die aktuellen Entwicklungen in der Behindertenhilfe des Landes Sachsen-Anhalt. „Anstatt tragfähige und inklusive Strukturen auszubauen, erleben wir derzeit das Gegenteil: bewährte Einrichtungen werden geschlossen, ohne dass tragfähige Alternativen in Sicht sind. Besonders drastisch zeigt sich dies am Beispiel der geplanten Schließung des Wohnheims Vinzelberg im Landkreis Stendal. Diese Entscheidung ist nicht nur eine sozialpolitische Fehlleistung, sondern eine menschliche Katastrophe – für die Bewohnerinnen und Bewohner ebenso wie für die Mitarbeitenden“, heißt es in einer Presseinformation des Verbands.

Faust in Leichter Sprache in Mannheim

Schild: Halt! Bitte Leichte Sprache
Logo: Halt! bitte leichte Sprache
Foto: Mensch zuerst

Mannheim (kobinet) Leichte Sprache ist immer noch meist ein Randthema und wird oft nur auf Drängen der Betroffenen eingesetzt, die bei ihrer Teilhabe darauf angewiesen sind. Anders scheint dies beim Nationaltheater Mannheim der Fall zu sein. Deutschlandfunk Kultur berichtete vor kurzem über die Aufführung eines neuen „Faust“ in Leichter Sprache im Nationaltheater Mannheim und verweist auf die nächste Vorstellung am 13. April 2025. Darauf hat Sabine Lohner die kobinet-nachrichten aufmerksam gemacht.

Aktion Mensch-Umfrage zum Weltgesundheitstag

Symbol Fragezeichen
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Foto: Kooperation Behinderter im Internet e.V./Tom Kallmeyer (Creative Commons BY-SA 4.0)

Bonn (kobinet) Laut 94 Prozent der Menschen mit Behinderung sollte der Staat für ein barrierefreies und inklusives Gesundheitssystem sorgen, von dem alle profitieren können. Doch mehr als die Hälfte (54 Prozent) nimmt Barrieren oder Hürden wahr, die den Zugang zu Gesundheitsleistungen erschweren. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle bundesweite Online-Umfrage, die die Aktion Mensch anlässlich des heutigen Weltgesundheitstages am 7. April 2025 veröffentlicht hat. Finanzielle Hürden und hohe Kosten bei Zuzahlungen (41 Prozent), ein Nichteingehen auf besondere Bedarfe aufgrund ihrer Behinderung (36 Prozent) sowie räumliche Barrieren wie etwa fehlende Rampen (25 Prozent) – mit diesen zentralen Herausforderungen sehen sich Menschen mit Behinderung im Gesundheitswesen konfrontiert, heißt es vonseiten der Aktion Mensch.

Webinar: Nicht mit uns – Jetzt EU-Antidiskriminierungsrichtlinie retten

EU Fahne
EU Fahne
Foto: OpenClipart-Vectors In neuem Fenster öffnen via Pixabay In neuem Fenster öffnen

Brüssel (kobinet) „Es ist ein Schock für alle, die sich für Gleichberechtigung einsetzen: Die EU-Kommission hat im Februar 2025 angekündigt, dass sie plant, die EU-Antidiskriminierungsrichtlinie endgültig aus ihrem Arbeitsprogramm zu nehmen – ohne Alternativvorschlag. Seit 16 Jahren wird der Vorschlag für eine ‚EU-Richtlinie zur Anwendung des Grundsatzes der Gleichbehandlung ungeachtet der Religion oder der Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Ausrichtung‘ im Rat blockiert. Neben Tschechien und Italien blockiert vor allem Deutschland. Für uns ist klar: Diesen Rückschritt im Diskriminierungsschutz werden wir nicht lautlos akzeptieren.“ Dies schreibt die Abgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen, Katrin Langensiepen in der Einladung zu einem Webinar unter dem Motto: „Nicht mit uns: Jetzt EU-Antidiskriminierungsrichtlinie retten!“, zu dem diese für den 8. April 2025 ab 19:30 Uhr einlädt.

Momentaufnahme 383

Duft-Veilchen im Sonnenlicht
Duft-Veilchen
Foto: Irina Tischer

Berlin (kobinet) Die Sehnsuch lässt alle Dinge blühen, der Besitz zieht alle Dingen in den Staub.

Gegen Krieg und Hochrüstung

Grafik zeigt Schwurhand auf rotem Winkel
Logo der LAG mit Schwurhand
Foto: Goldstein

Weimar (kobinet) Eine Mahnung gegen Krieg und Hochrüstung wurde heute in Buchenwald laut: Überlebende und wir, die Nachkommen von politischen Häftlingen des Konzentrationslagers Buchenwald und anderer Konzentrations- und Vernichtungslager des deutschen NS-Regimes, Antifaschistinnen und Antifaschisten, Freundinnen und Freunde und Gäste sind heute hier zusammen gekommen zum 14. „Treffen der Nachkommen“ aus Anlass des 80. Jahrestages der Selbstbefreiung. Wir erinnern eindringlich an den Schwur von Buchenwald, den die befreiten Häftlinge am 19. April 1945 geleistet haben: „…Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung, der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel. Das sind wir unseren gemordeten Kameraden, ihren Angehörigen schuldig…“ 

Adaptive Mode für verschiedene Bedürfnisse

Logo des Deutschlandfunk
Logo des Deutschlandfunk
Foto: Deutschlandfunk

Köln (kobinet) „Menschen mit Behinderung haben andere Ansprüche an Kleidung – zum Beispiel, weil Hosen sich hochziehen, wenn man im Rollstuhl sitzt oder weil Nähte an den falschen Stellen unangenehm scheuern. Inklusive und adaptive Mode setzt genau hier an. Und da tut sich gerade was.“ So heißt es in der Ankündigung eines Beitrags der Sendung Deutschlandfunk Nova mit dem Titel „Adaptive Mode für verschiedene Bedürfnisse“, auf den Sabine Lohner die kobinet-nachrichten aufmerksam gemacht hat.

Der nächste Global Disability Summit muss feministischer werden

Martina Puschke und Beatrice Gómez im Austausch mit behinderten Frauen aus Mexiko
Martina Puschke und Beatrice Gómez im Austausch mit behinderten Frauen aus Mexiko
Foto: Weibernetz

Kassel (kobinet) Wieder zu Hause angekommen, berichten Martina Puschke und Beatrice Gómez von der Politischen Interessenvertretung behinderter Frauen im Weibernetz, dass sich Frauen und ihre Verbündeten auf dem Global Disability Summit in Berlin einig waren: „Die globalen Diskriminierungen von Frauen, Mädchen und gender-diversen Personen mit Beeinträchtigungen müssen auf dem nächsten Gipfeltreffen in drei Jahren deutlich stärker fokussiert und das Empowerment von Frauen und Mädchen gestärkt werden!“ Diese mit großem Applaus gesendete Abschlussbotschaft von Ruth Mkutumula von Disabled Women Africa, einer Dachorganisation behinderter Frauen aus 23 afrikanischen Ländern, webte sich wie ein roter Faden durch die vorangegangene Veranstaltung beim Global Disability Summit.

Inklusion funktioniert nicht ohne Barrierefreiheit? – Meine sozialkritische Analyse

eine Gruppe von Menschen fotografiert durch das Seitenfenster eines Autos. Man erkenn viele Köpfe. schwarz - weis
Familie – Inklusion ganz ohne formale Barrierefreiheit
Foto: Ralph Milewski

Fladungen (kobinet) Die folgende Analyse entstand bereits vor etwa vier Wochen, als ich auf der Seite von Aktion Mensch folgende Erklärung las:

„Barrierefreiheit – was heißt das?

Inklusion funktioniert nicht ohne Barrierefreiheit. Denn wo Orte, Räume oder Kommunikationsmittel nicht barrierefrei sind, bleibt Teilhabe am kulturellen und politischen Leben, an der Arbeitswelt und in der Freizeit verwehrt. Doch was bedeutet Barrierefreiheit eigentlich genau?“

also noch bevor der Global Disability Summit 2025 in Berlin stattfand. Umso bemerkenswerter ist es, dass zentrale Beobachtungen dieses Textes inzwischen auf dem Gipfel bestätigt wurden – nicht etwa durch offizielle Verlautbarungen, sondern in den Randgesprächen, persönlichen Eindrücken und kritischen Kommentaren, wie sie Stephan Laux in seiner Kolumne „Die Weyer–Schöneberg–Erklärung“ für die kobinet-nachrichten zusammenfasst.

Die Weyer – Schöneberg – Erklärung.

Stephan Laux Plüschbär
Stephan Laux Plüschbär „Schorsch“ durfte mit zum GDS nach Berlin
Foto: Stephan Laux

Villmar – Weyer (kobinet) Größtenteils im ICE Sprinter (2, 5. Std. Verspätung) von Berlin nach Frankfurt verfasst.

Die kobinet Nachrichten wurden reichlich mit Informationen zum Global disability Summit (GDS)gefüttert. Und jetzt schreibt auch noch ein Kolumnist darüber. Was ist davon zu erwarten?

Keine Fakten, keine Wertung! Höchstens ein persönlicher Erfahrungsbericht.

Podcast: Emotionales Gespräch mit der KI über AD(H)S

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Foto: Susanne Göbel

Kassel (kobinet) „Taucht ein und lasst euch von der Kraft der Verbindung zwischen Mensch und Technik inspirieren. Eine Episode voller Erkenntnisse und Impulse – für alle, die neugierig sind auf das Zusammenspiel von Innovation und Menschlichkeit.“ So kündigt Gordon Meyrath die 8. Folge seines Podcast „Mit AD(H)S“ mit dem Titel „Ein emotionales Gespräch mit einer KI über ADHS und in meinem Kopf“ an.

Ein unbeirrter Streiter für Inklusion: Danke, Hubert Hüppe

Hubert Hüppe und Karl Finke bei BSK im Dialog
Hubert Hüppe und Karl Finke bei BSK im Dialog
Foto: BSK

Krautheim (kobinet) Hubert Hüppe hat sich über Jahrzehnte hinweg als unbequemer, aber verlässlicher Kämpfer für Inklusion und die Rechte von Menschen mit Behinderungen bewiesen – der Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter (BSK) dankt ihm für seine klare Haltung und langjährige Unterstützung. Mit dem Ausscheiden von Hubert Hüppe endet nach Ansicht des BSK eine prägende Ära des behindertenpolitischen Engagements im Deutschen Bundestag. Der BSK würdigt daher die langjährige und konsequente Arbeit von Hubert Hüppe, der sich über Jahrzehnte hinweg unermüdlich für die Rechte von Menschen mit Behinderungen eingesetzt hat – oftmals gegen den politischen Mainstream und mit klarer Haltung.

Jürgen Dusel zum Global Disability Summit: Demokratie braucht Inklusion

Sharepic mit Jürgen Dusel zum GDS: Demokratie braucht Inklusion
Sharepic mit Jürgen Dusel zum GDS: Demokratie braucht Inklusion
Foto: Bundesbehindertenbeauftragter

Berlin (kobinet) Beim Global Disability Summit hat der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, Jürgen Dusel, so wie eine Vielzahl von Verbänden, die Möglichkeit zum internationalen Austausch genutzt. Gerade für Jürgen Dusel, der sich in den letzten Jahren nicht nur für die internationale Zusammenarbeit und das Engagement für die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention stark gemacht und sich in diesem Bereich einen Namen gemacht hat, ist die Tatsache, dass Deutschland Gastgeber der Global Disability Summit war, ein besonderes Ereignis, aber auch eine besondere Verpflichtung. Daher stellte er klar, dass Demokratie Inklusion brauche.

Global Disability Summit: Selbstvertretung und Partizipation Schlüssel zur Inklusion

Cécile Lecomte am Mikro mit anderen auf der Bühne beim GDS 2025
Cécile Lecomte am Mikro mit anderen auf der Bühne beim GDS 2025
Foto: ISL

Berlin (kobinet) Dass ein zentraler Schlüssel zur Inklusion eine gute und unabhängige Selbstvertretung und Partizipation behinderter Menschen ist, das wurde beim Global Disability Summit deutlich. Dabei gehe es einerseits um verständliche Informationen und Kommunikation in Leichter Sprache. Andererseits gehe es um die grundlegende Veränderung der Machtverhältnisse und Lebensbedingungen behinderter Menschen, weg von der Exklusion in Sondereinrichtungen, hin zur Inklusion mit passgenauer individueller Unterstützung durch Persönliche Assistenz. Wie wichtig ein gutes Empowerment als Voraussetzung für eine erfolgreiche und an der UN-Behindertenrechtskonvention orientierte Partizipation ist, das machte u.a. Cécile Lecomte deutlich, die sich bei der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) engagiert und als Rollstuhlnutzerin schon eine Reihe von spektakulären und öffentlichkeitswirksamen Kletter- und Protestaktionen durchgeführt hat.

Materialien und Infos zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung Behinderter

Sharepic der Aktion Mensch zum Protesttag 2025
Sharepic der Aktion Mensch zum Protesttag 2025
Foto: Aktion Mensch

Bonn (kobinet) „Der 5. Mai rückt näher – der Tag, an dem wir gemeinsam für mehr Inklusion und Barrierefreiheit in Deutschland kämpfen!“ Dies teilte die Aktion Mensch mit. Um Aktive bei ihren Aktionen zum Europäischen Protesttag für die Gleichstellung behinderter Menschen zu unterstützen, stellt die Aktion Mensch nun viele hilfreiche Materialien auf ihrer Internetseite Protesttag 5. Mai | Aktion Mensch bereit.

Koalitionsverhandlungen: VdK fordert mehr Mut für zukunftsfähige Maßnahmen

Verena Bentele
Verena Bentele
Foto: Susie Knoll

Berlin (kobinet) Bei den Koalitionsverhandlungen im Bereich „Familie, Frauen, Jugend, Senioren und Demokratie“ sieht VdK-Präsidentin Verena Bentele Handlungsbedarf: „Es ist alarmierend, dass zurzeit rund drei Millionen Kinder in Deutschland in Armut leben oder armutsgefährdet sind. Denn wir wissen: Aus ihnen werden oftmals arme Erwachsene. Um das zu verhindern, benötigen wir eine gute gesetzliche Grundlage. Die Koalitionspartner müssen sich klar zu einer Kindergrundsicherung bekennen. Die bisher geplanten Änderungen beim Kinderzuschlag und die geplante Teilhabe-App reichen nicht aus, um Kinder vor Armut zu schützen. Der VdK fordert tatsächliche finanzielle Verbesserungen und bürokratische Entlastungen.“

15 Prozent für die 15 Prozent: Global Disability Summit mit Zusagen für weltweite Inklusion

Grafik zur Amman-Berlin Erklärung
Grafik zur Amman-Berlin Erklärung
Foto: BMZ

Berlin (kobinet) Der dritte Weltgipfel für Menschen mit Behinderungen ging am 3. April 2025 in Berlin mit konkreten Ergebnissen für weltweit bessere Inklusion zu Ende. „Rund 1,3 Milliarden Menschen – 15 Prozent der Weltbevölkerung – leben weltweit mit Behinderungen. Jetzt sollen auch mindestens 15 Prozent der Entwicklungsprojekte die Inklusion fördern. Das ist der Kern der Amman-Berlin-Erklärung (Externer Link), die am 3. April von mehr als 80 Staaten und Organisationen auf dem Gipfel verabschiedet wurde.“ Dies teilte das zuständige Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung mit. Neben diesem neuen Ziel ging es bei dem Gipfel auch um gute Ideen für den Weg dorthin: „Regierungen und Organisationen reichten mehr als 800 Selbstverpflichtungen ein für mehr Barrierefreiheit und Inklusion.“ Den Gipfel haben das Bundesentwicklungsministerium für die Bundesregierung, Jordanien und der Welt-Dachverband der Selbstvertretungsorganisationen von Menschen mit Behinderungen (International Disability Alliance) gemeinsam ausgerichtet. „In Zeiten, in denen manche das Recht des Stärkeren durchsetzen wollen, sendet dieser Gipfel ein starkes Signal der Mitmenschlichkeit. Gemeinsam stellen wir uns gegen jegliche Angriffe auf Teilhabe und Inklusion“, betonte Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze.

Wer echte Partizipation will, muss auch ausreichende Mittel zur Verfügung stellen

Ottmar Miles-Paul am Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor in Berlin
Ottmar Miles-Paul am Pariser Platz
Foto: Michael Gerr

Berlin (kobinet) Viel ist in diesen Tagen beim Global Disability Summit in Berlin die Rede von Partizipation, von Begegnung auf gleicher Augenhöhe, von der Verwendung von 15 Prozent der Mittel für die Entwicklungszusammenarbeit für Maßnahmen für die 15 Prozent behinderter Menschen in dieser Welt. Und dass die Maßnahmen barrierefrei und inklusiv sein müssen, statt dass weitere Sonderwelten geschaffen und gefördert werden. So weit so gut. Diejenigen, die das wollen, müssen jedoch auch dafür sorgen, dass die Bedingungen für eine echte Partizipation mit entsprechenden finanziellen Ressourcen unterlegt werden. So wie es jetzt zum Beispiel in Deutschland läuft, kann sich kaum eine Selbstvertretungsorganisation ernsthaft an entwicklungspolitischen Programmen und Maßnahmen beteiligen. Denn die Ehrenamtsressourcen sind mit dem mühsamen Einsatz für Barrierefreiheit und Inklusion in Deutschland schon längst ausgereizt. Davon ist kobinet-Redakteur Ottmar Miles-Paul überzeugt und plädiert in seinem Kommentar dafür, dass die guten Absichten auch mit einer guten Förderung der Partizipation von Selbstvertretungsorganisationen in der Entwicklungszusammenarbeit verknüpft werden müssen. Denn sonst ist außer Spesen nicht viel gewesen.