Bonn (kobinet)
Die Aktion Mensch hat Menschen mit Behinderung befragt.
Zu Gesundheit und Gesundheits-System.
Das Gesundheits-System sind alle Einrichtungen für die Gesundheit.
Zum Beispiel: Arzt-Praxen, Kranken-Häuser und Apotheken.
Die Befragung ist am Welt-Gesundheits-Tag.
Das ist am 7. April 2025.
Die meisten Menschen mit Behinderung wollen ein barriere-freies Gesundheits-System.
Barriere-frei bedeutet: Ohne Hindernisse.
94 Prozent der Menschen mit Behinderung sagen:
Der Staat soll für ein barriere-freies Gesundheits-System sorgen.
Der Staat soll für ein inklusives Gesundheits-System sorgen.
Inklusiv bedeutet: Alle können mitmachen.
Aber mehr als die Hälfte der befragten Menschen hat Probleme.
54 Prozent sagen: Es gibt Hindernisse im Gesundheits-System.
Diese Hindernisse machen es schwer, gesund zu werden oder zu bleiben.
Das sind die größten Probleme:
- Zu hohe Kosten (41 Prozent)
- Die besonderen Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung werden nicht beachtet (36 Prozent)
- Räumliche Hindernisse wie fehlende Rampen (25 Prozent)
Menschen mit Behinderung haben oft weniger Geld.
Darum sind hohe Gesundheits-Kosten ein großes Problem.
Viele Menschen mit Behinderung fühlen sich durch hohe Kosten belastet.
Doppelt so viele wie bei Menschen ohne Behinderung.
54 Prozent der Menschen mit Behinderung denken:
Sie haben einen schlechteren Zugang zu Gesundheits-Leistungen als Menschen ohne Behinderung.
Christina Marx von der Aktion Mensch sagt:
Bei der Gesundheit darf es keine Benachteiligung von Menschen mit Behinderung geben.
Aber das ist noch nicht überall so.
Viele Arzt-Praxen und andere Einrichtungen sind nicht barriere-frei.
Und mehr als jeder fünfte Mensch mit Behinderung hat Angst:
Angst vor Ablehnung durch Gesundheits-Personal.
Darum fordert Christina Marx:
Mehr Schulungen für das Gesundheits-Personal.
Damit das Personal besser mit Menschen mit Behinderung umgehen kann.
Behörden und Versicherungen: Langsam und kompliziert
Die befragten Menschen mit Behinderung sind auch unzufrieden mit Behörden und Versicherungen.
61 Prozent sagen: Behörden und Versicherungen unterstützen sie nicht genug.
Das stört die Menschen mit Behinderung an Behörden und Versicherungen:
- Lange Bearbeitungs-Dauer (36 Prozent)
- Frustrierender Kontakt (30 Prozent)
- Zu kompliziert (28 Prozent)
Zufriedenheit mit dem Gesundheits-System
Trotz der Probleme sind viele Menschen mit Behinderung zufrieden.
64 Prozent fühlen sich gut unterstützt vom Gesundheits-System.
74 Prozent sagen: Sie bekommen medizinische Hilfe, wenn sie sie brauchen.
74 Prozent finden auch: Die Behandlung ist gut.
Digitale Angebote
Menschen mit Behinderung nutzen gerne digitale Angebote im Gesundheits-Wesen.
79 Prozent finden die digitalen Angebote gut.
72 Prozent wollen diese Angebote auch in Zukunft nutzen.
Menschen mit Behinderung nutzen häufiger digitale Angebote als andere Menschen.
Zum Beispiel:
- E-Rezept: 69 Prozent der Menschen mit Behinderung haben es schon genutzt.Bei Menschen ohne Behinderung sind es nur 47 Prozent.
- Online-Termine: 67 Prozent der Menschen mit Behinderung haben schon Termine online vereinbart.Bei Menschen ohne Behinderung sind es nur 50 Prozent.
Zusatz-Informationen
Die Aktion Mensch hat zusammen mit dem Forschungs-Institut Ipsos die Umfrage gemacht.
Sie haben 427 Menschen mit Behinderung online befragt.
Die Menschen sind in der Teilhabe-Community.
Das ist eine Gruppe von Menschen mit Behinderung, die an Umfragen teilnehmen.
Die Umfrage war vom 19. bis 24. März 2025.
Außerdem wurden 300 Menschen ohne Behinderung befragt.
Diese Umfrage war vom 18. bis 20. März 2025.
Mehr Informationen zur Teilhabe-Community gibt es hier: www.aktion-mensch.de/teilhabe-community
Im Familien-Ratgeber der Aktion Mensch gibt es mehr Informationen zum Thema Gesundheit.
Die Informationen finden Sie hier: www.familienratgeber.de/rechte-leistungen/gesundheit-und-reha

Foto: Kooperation Behinderter im Internet e.V./Tom Kallmeyer (Creative Commons BY-SA 4.0)
Bonn (kobinet) Laut 94 Prozent der Menschen mit Behinderung sollte der Staat für ein barrierefreies und inklusives Gesundheitssystem sorgen, von dem alle profitieren können. Doch mehr als die Hälfte (54 Prozent) nimmt Barrieren oder Hürden wahr, die den Zugang zu Gesundheitsleistungen erschweren. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle bundesweite Online-Umfrage, die die Aktion Mensch anlässlich des heutigen Weltgesundheitstages am 7. April 2025 veröffentlicht hat. Finanzielle Hürden und hohe Kosten bei Zuzahlungen (41 Prozent), ein Nichteingehen auf besondere Bedarfe aufgrund ihrer Behinderung (36 Prozent) sowie räumliche Barrieren wie etwa fehlende Rampen (25 Prozent) – mit diesen zentralen Herausforderungen sehen sich Menschen mit Behinderung im Gesundheitswesen konfrontiert, heißt es vonseiten der Aktion Mensch.
Durch hohe Gesundheitskosten belastet fühlen sich mehr als doppelt so viele behinderte Menschen wie in der Gesamtbevölkerung (20 Prozent). Da Menschen mit Behinderung ohnehin einem höheren Armutsrisiko unterliegen, sei dies besonders besorgniserregend. 54 Prozent von ihnen sind zudem davon überzeugt, einen häufig schlechteren Zugang zu Gesundheitsleistungen zu haben als Menschen ohne Behinderung.
„Bei der Gesundheit darf es keine strukturelle Benachteiligung von Menschen mit Behinderung geben – gelebte Realität ist das aber längst nicht“, mahnt Christina Marx, Sprecherin der Aktion Mensch. „Neben der vielfach noch mangelnden Barrierefreiheit in Praxen und anderen medizinischen Einrichtungen zeigt unsere Erhebung auch: Mehr als jede*r Fünfte hat Angst vor Ablehnung und Ausgrenzung durch Gesundheitspersonal. Gezielte Anstrengungen hinsichtlich einer diskriminierungssensiblen Ausbildung und Schulung müssen entsprechend die Folge sein.“
Behörden und Versicherungen: Langsam, frustrierend und kompliziert
Kritisch äußert sich die Mehrheit der befragten Menschen mit Behinderung außerdem in Bezug auf Behörden, Kranken- oder Pflegeversicherungen: 61 Prozent sind der Meinung, dass diese Institutionen sie nicht genügend bei der Gesundheitsförderung unterstützen. Am Kontakt mit Behörden und Versicherungen beklagen sie dabei vor allem die lange Bearbeitungsdauer (36 Prozent) und bewerten ihn als frustrierend (30 Prozent) sowie kompliziert (28 Prozent).
Zufriedenheit mit Versorgungsqualität und Gesundheitssystem insgesamt
Ein positives Bild zeichnet die Umfrage dagegen bei der Bewertung des Gesundheitssystems insgesamt: Immerhin fast zwei Drittel (64 Prozent) der Menschen mit Behinderung fühlen sich grundsätzlich gut durch dieses unterstützt. Während weitere 74 Prozent angeben, medizinische Hilfe auch zu bekommen, wenn sie diese benötigen, erachten ebenso viele die Behandlung und Qualität als gut, sobald sie Ärzt*innen, Therapeut*innen, das Krankenhaus oder die Apotheke aufsuchen.
Digitale Affinität bei Menschen mit Behinderung höher
In Online-Angeboten oder digitalen Diensten im Gesundheitssystem sieht die große Mehrheit der Menschen mit Behinderung zudem eine Bereicherung (79 Prozent) und will davon auch in Zukunft Gebrauch machen (72 Prozent). Im Vergleich zum Rest der Bevölkerung haben sie so bereits deutlich häufiger das E-Rezept genutzt (69 zu 47 Prozent) oder Termine online vereinbart (67 zu 50 Prozent).
Zusatzinformationen und Interviewangebot
- Für die Umfrage zum Weltgesundheitstag hat die Aktion Mensch gemeinsam mit dem Sozialforschungsinstitut Ipsos in der Zeit vom 19. bis 24. März 2025 bundesweit 427 Menschen mit Beeinträchtigung ab 16 Jahren online befragt. Beteiligt haben sich die Mitglieder der sogenannten Teilhabe-Community, dem ersten Umfrage-Panel im deutschsprachigen Raum, das ausschließlich aus Menschen mit Beeinträchtigung besteht. In der Zeit vom 18. bis 20. März 2025 wurde zusätzlich eine repräsentative Bevölkerungsstichprobe Deutschlands (300 Personen) befragt. Weitere Informationen zur Teilhabe-Community: www.aktion-mensch.de/teilhabe-community
- Im Familienratgeber der Aktion Mensch gibt’s unter www.familienratgeber.de/rechte-leistungen/gesundheit-und-reha weiterführende Informationen und Services rund um das Thema Gesundheit.

Foto: Kooperation Behinderter im Internet e.V./Tom Kallmeyer (Creative Commons BY-SA 4.0)
Bonn (kobinet) Laut 94 Prozent der Menschen mit Behinderung sollte der Staat für ein barrierefreies und inklusives Gesundheitssystem sorgen, von dem alle profitieren können. Doch mehr als die Hälfte (54 Prozent) nimmt Barrieren oder Hürden wahr, die den Zugang zu Gesundheitsleistungen erschweren. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle bundesweite Online-Umfrage, die die Aktion Mensch anlässlich des heutigen Weltgesundheitstages am 7. April 2025 veröffentlicht hat. Finanzielle Hürden und hohe Kosten bei Zuzahlungen (41 Prozent), ein Nichteingehen auf besondere Bedarfe aufgrund ihrer Behinderung (36 Prozent) sowie räumliche Barrieren wie etwa fehlende Rampen (25 Prozent) – mit diesen zentralen Herausforderungen sehen sich Menschen mit Behinderung im Gesundheitswesen konfrontiert, heißt es vonseiten der Aktion Mensch.
Durch hohe Gesundheitskosten belastet fühlen sich mehr als doppelt so viele behinderte Menschen wie in der Gesamtbevölkerung (20 Prozent). Da Menschen mit Behinderung ohnehin einem höheren Armutsrisiko unterliegen, sei dies besonders besorgniserregend. 54 Prozent von ihnen sind zudem davon überzeugt, einen häufig schlechteren Zugang zu Gesundheitsleistungen zu haben als Menschen ohne Behinderung.
„Bei der Gesundheit darf es keine strukturelle Benachteiligung von Menschen mit Behinderung geben – gelebte Realität ist das aber längst nicht“, mahnt Christina Marx, Sprecherin der Aktion Mensch. „Neben der vielfach noch mangelnden Barrierefreiheit in Praxen und anderen medizinischen Einrichtungen zeigt unsere Erhebung auch: Mehr als jede*r Fünfte hat Angst vor Ablehnung und Ausgrenzung durch Gesundheitspersonal. Gezielte Anstrengungen hinsichtlich einer diskriminierungssensiblen Ausbildung und Schulung müssen entsprechend die Folge sein.“
Behörden und Versicherungen: Langsam, frustrierend und kompliziert
Kritisch äußert sich die Mehrheit der befragten Menschen mit Behinderung außerdem in Bezug auf Behörden, Kranken- oder Pflegeversicherungen: 61 Prozent sind der Meinung, dass diese Institutionen sie nicht genügend bei der Gesundheitsförderung unterstützen. Am Kontakt mit Behörden und Versicherungen beklagen sie dabei vor allem die lange Bearbeitungsdauer (36 Prozent) und bewerten ihn als frustrierend (30 Prozent) sowie kompliziert (28 Prozent).
Zufriedenheit mit Versorgungsqualität und Gesundheitssystem insgesamt
Ein positives Bild zeichnet die Umfrage dagegen bei der Bewertung des Gesundheitssystems insgesamt: Immerhin fast zwei Drittel (64 Prozent) der Menschen mit Behinderung fühlen sich grundsätzlich gut durch dieses unterstützt. Während weitere 74 Prozent angeben, medizinische Hilfe auch zu bekommen, wenn sie diese benötigen, erachten ebenso viele die Behandlung und Qualität als gut, sobald sie Ärzt*innen, Therapeut*innen, das Krankenhaus oder die Apotheke aufsuchen.
Digitale Affinität bei Menschen mit Behinderung höher
In Online-Angeboten oder digitalen Diensten im Gesundheitssystem sieht die große Mehrheit der Menschen mit Behinderung zudem eine Bereicherung (79 Prozent) und will davon auch in Zukunft Gebrauch machen (72 Prozent). Im Vergleich zum Rest der Bevölkerung haben sie so bereits deutlich häufiger das E-Rezept genutzt (69 zu 47 Prozent) oder Termine online vereinbart (67 zu 50 Prozent).
Zusatzinformationen und Interviewangebot
- Für die Umfrage zum Weltgesundheitstag hat die Aktion Mensch gemeinsam mit dem Sozialforschungsinstitut Ipsos in der Zeit vom 19. bis 24. März 2025 bundesweit 427 Menschen mit Beeinträchtigung ab 16 Jahren online befragt. Beteiligt haben sich die Mitglieder der sogenannten Teilhabe-Community, dem ersten Umfrage-Panel im deutschsprachigen Raum, das ausschließlich aus Menschen mit Beeinträchtigung besteht. In der Zeit vom 18. bis 20. März 2025 wurde zusätzlich eine repräsentative Bevölkerungsstichprobe Deutschlands (300 Personen) befragt. Weitere Informationen zur Teilhabe-Community: www.aktion-mensch.de/teilhabe-community
- Im Familienratgeber der Aktion Mensch gibt’s unter www.familienratgeber.de/rechte-leistungen/gesundheit-und-reha weiterführende Informationen und Services rund um das Thema Gesundheit.