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Literaturbeilage: An allen Tagen ein kalter Ostwind – Kriegstagebuch und Memento Mori (Teil I)

Hans-Willi Weis schaut über den Bodensee
Hans-Wili Weis, geb.1951, Tagebuch Feb./März 2022
Foto: Hans-Willi Weis

Staufen (kobinet)

Cafe Creme

Die schlimme Nachricht von meiner Schwester kam vor zwei Wochen. Die ersten der schrecklichen Nachrichten aus dem Radio, die seit dem Morgen des 24. Februar nicht abreißen, liegen zwei Wochen zurück. Endzeitstimmung macht sich breit, innen ein Gefühl der Enge, wie zusammengedrückt. – Der See schimmert türkis, sagt Silvia, wenn du das sehen könntest. Was für ein Blick von hier oben, ich versuche es mir vorzustellen, den See dort unten, die Farbe und wie man von hier oben, der Ferienwohnung in Hanglage, auf die spiegelnde Fläche schaut, durchs Fenster oder draußen von der Terrasse aus, auf der es trotz strahlendem Sonnenschein noch empfindlich kalt ist. Etwas später ist es dann ein Blau, bei dem sich auch mit der Akzentuierung azur blau, ultramarin blau, keine Farbvorstellung in mir einstellt. Ich genieße statt dessen die Stille, sogar tagsüber kaum ein Geräusch. Eine ruhige Ecke hier, sagt Silvia, nachdem Petra und sie die Nachbarschaft bis ans nahe Seeufer erkundet haben. Für mich ist die ganze Zeit über drinnen zu sein ein wenig wie in einem Schuhkarton, ein geräumiges Behältnis, wo mich die Welt in Frieden lässt, eigentlich ein angenehmes Gefühl.

Erfurt Inklusiv: Ein Modell für nachhaltige Inklusion und aktive Teilhabe

Logo der Stadt Erfurt und
Erfurt inklusi!v
Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Erfurt (kobinet) Inklusion ist mehr als nur ein Schlagwort – es ist ein fortlaufender Prozess, der nicht nur in politischen Kreisen, sondern vor allem in der Gesellschaft selbst stattfinden muss. In Erfurt wird dieser Prozess durch das Projekt „Erfurt Inklusiv“ mit Leben gefüllt, das nicht nur als kurzfristige Maßnahme, sondern als nachhaltige Strategie zur aktiven Teilhabe und Mitgestaltung von Menschen mit Behinderungen gedacht ist.

Kurzfilm zum Budget für Arbeit zeigt Möglichkeiten auf

Logo: Budget für Arbeit nutzen
Logo: Budget für Arbeit nutzen
Foto: Netzwerk Artikel 3

Berlin (kobinet) Das Netzwerk von Menschen mit Behinderungen, die nicht in einer Werkstatt für behinderte Menschen arbeiten (wollen) trifft sich seit fast einem Jahr regelmäßig zum Austausch und hat schon eine Reihe von Aktivitäten angeschoben. Zur Bundestagswahl hatte das Netzwerk auch Vorschläge für bessere Möglichkeiten für die Arbeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt als Alternative zur Arbeit in einer Werkstatt für behinderte Menschen gemacht. Nun wurde ein erster Kurzfilm des vom Projekt Budgetkompetenz unterstützten Netzwerk zum Budget für Arbeit mit einem Statement von Nancy Frind auf dem YouTube Kanal der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL veröffentlicht.

Simone Fischer im Bundestag angekommen

Simone Fischer mit der Kuppel des Bundestags im Hintergrund
Simone Fischer mit der Kuppel des Bundestags im Hintergrund
Foto: Simone Fischer

Berlin (kobinet) Mit einer hauchdünnen Mehrheit von 16 Stimmen und dem damit bundesweit engsten Rennen um ein Direktmandat bei der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 für den Bundestag hat Simone Fischer den Wahlkreis Stuttgart I gewonnen. Die bisher als Landesbehindertenbeauftragte von Baden-Württemberg tätige Grünenpolitikerin hat bereits Berliner Luft geschnuppert und war bei der ersten Fraktionssitzung der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/DIE Grünen in Berlin dabei. „Es ist mir eine große Ehre und Freude, Stuttgart im Bundestag zu vertreten. Ich werde mich mit voller Kraft und Verantwortung für unsere Stadt einsetzen, meine Arbeit für eine ökologische, soziale und starke Gesellschaft fortsetzen und für eine gerechte, fortschrittliche, zukunftsgerichtete Politik einstehen. Gegen Spaltung und Ausgrenzung!“ Dies postete Simone Fischer zusammen mit einem Bild von ihr mit der Kuppel des Reichstags hinter sich auf Facebook.

Online-Veranstaltung zur barrierefreien gynäkologischen Versorgung am 27. März

Cover der Studie zur barrierefreien gynäkologischen Versorgung
Cover der Studie zur barrierefreien gynäkologischen Versorgung
Foto: LB Bremen

Bremen (kobinet) Zur gynäkologische Versorgung für Frauen mit Mobilitätsbehinderungen im Land Bremen wurde 2023 sowie 2024 die Studie „kurz aufstehen muss möglich sein, sonst geht’s nicht“ durchgeführt. Die Studie erhebt die Erfahrungen, Kritik und Handlungsempfehlungen sowohl der Frauen mit Mobilitätsbehinderungen, als auch der Gynäkolog*innen und der Fachkräfte der Eingliederungshilfe. Es zeigen sich viele Barrieren, die einer gleichberechtigten Versorgung von Frauen mit Mobilitätsbehinderungen zu einer gleichberechtigten Gesundheitsversorgung im Wege stehen. Um diese zu verringern, sind die Handlungsempfehlungen aus der Erhebung konsolidiert und mit dem Forschungsstand abgeglichen worden. Hieraus konnten elf Handlungsfelder entwickeln.
Gemeinsam mit der Landesfrauenbeauftragten lädt der Bremer Landesbehindertenbeauftragte, Arne Frankenstein, zu einer Online-Veranstaltung am 27. März 2025 ab 15:00 Uhr ein.

Koalitionsgespräche: VdK fordert sozialpolitische Grundfärbung

Verena Bentele
Verena Bentele
Foto: Susie Knoll

Berlin (kobinet) Bis Ostern will CDU-Chef Friedrich Merz eine neue Regierung bilden. Dazu sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele: „Der Weg bis zu einem Koalitionsvertrag muss vom Gestaltungswillen der koalierenden Parteien im Sinn der Menschen geprägt sein. Nach dem Wahlkampfgetöse muss es jetzt um stabile Renten, bezahlbares Leben, würdige Pflege, gute Gesundheitsversorgung und effektive Armutsbekämpfung gehen. Ein verlässlicher Sozialstaat ist das Fundament für eine starke Demokratie. Er ist zudem die Basis für Wirtschaftswachstum und eine gute Klima- und Energiepolitik.“

Trauer um Fabian Kittel

Fabian Kittel
Fabian Kittel
Foto: ISL

Fürth (kobinet) Die Inklusionsbewegung – besonders im Raum Fürth – verliert mit Fabian Kittel eine bedeutende Persönlichkeit. Er starb am 20. Februar 2025 plötzlich und unerwartet im Alter von 64 Jahren. Als unermüdlicher Kämpfer für die Rechte von Menschen mit Behinderungen hat er weit über die Grenzen Mittelfrankens hinaus Spuren hinterlassen. Fabian Kittel engagierte sich viele Jahre für eine gerechtere und barrierefreie Gesellschaft. Neben seiner politischen Arbeit – unter anderem als Direktkandidat der Partei DIE LINKE bei den Bezirkswahlen 2023 in Mittelfranken – setzte er sich ehrenamtlich in zahlreichen Organisationen für die Belange von Menschen mit Behinderungen ein. Er war Mitglied des Mittelfränkischen Behindertenrats beim Bezirk, aktiv im Fürther Nachhaltigkeitsbeirat sowie als Berater für Barrierefreiheit beim VdK tätig.

Workshop in Erfurt: Inklusive Wege ins Arbeitsleben

Veranstaltungsflyer
Veranstaltungsflyer
Foto: Liga Selbstvertretung Thüringen

Erfurt (kobinet) In den Räumen der Liga Selbstvertretung Thüringen in Erfurt findet am Freitag, den 28. Februar 2025 ab 10:00 Uhr ein Workshop für Frauen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen statt. Dabei geht es um das Thema: Inklusive Wege ins Arbeitsleben. Die Workshopleiterin Andrea Grassow hat hierzu den Personalleiter von Ikea eingeladen. Gemeinsam wird den Fragen nachgegangen: Was sind Inklusionsfirmen? Wie funktioniert das Budget für Arbeit oder das Budget für Ausbildung? Wer hilft mir bei der Joberprobung oder Jobsuche? Was sind meine persönlichen Stärken? Die Anmeldung ist auch kurzfristig noch möglich.

Vorwärts in eine behindertenpolitische Rolle rückwärts?

Ottmar Miles-Paul am Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor in Berlin
Ottmar Miles-Paul am Pariser Platz
Foto: Michael Gerr

Kassel (kobinet) Nach der Bundestagswahl deuten das Wahlergebnis und die politische Großwetterlage eindeutig auf eine Koalition aus CDU/CSU und SPD hin. Nicht dass die Behindertenbewegung diese Konstellation aus insgesamt 12 Jahren großer Koalitions seit 2005 schon kennt, doch stehen dieses Mal die Vorzeichen für eine fortschrittliche an den Menschenrechten orientierte Behindertenpolitik unter einem dunkleren Stern. kobinet-Redakteur Ottmar Miles-Paul macht in seinem Kommentar hierfür nicht nur der u.a. aus den USA wehende Wind gegen Diversität und Inklusion aus, der auch hierzulande auf furchtbaren Boden stößt, sondern auch die finanziellen Probleme, mit denen Deutschland nicht zuletzt aufgrund der wesentlich höheren Ausgaben für das Militär und die höhere Belastungen der Kommunen konfrontiert ist. Ein Blick ins Wahlprogramm der CDU/CSU lässt zudem eine Rolle rückwärts in der Behindertenpolitik erahnen.

Menschen mit Behinderungen bei Koalitionsgesprächen direkt beteiligen

Logo: Selbst Aktiv
Logo: Selbst Aktiv
Foto: AG Selbst Aktiv

Berlin (kobinet) Nach der Wahl ist vor den Koalitionsverhandlungen. Daher ging es am Tag nach der Bundestagswahl nicht nur um die Nachlese, sondern bereits um die politische Aufstellung und Positionierung für die voraussichtlichen Koalitionsverhandlungen zwischen CDU/CSU und SPD. So hat sich am Tag nach der Wahl auch die AG Selbst Aktiv von Menschen mit Behinderungen in der SPD zu Wort gemeldet und klar gemacht, dass Menschen mit Behinderungen bei den Koalitionsgesprächen unter dem Motto „Nichts über uns ohne uns“ beteiligt werden müssen. „Das Wahlergebnis ist, wie sie ist – für uns als AG Selbst Aktiv eine Niederlage. Die gemeinsamen Ziele und unsere sozialdemokratischen Werte bleiben Richtschnur unserer Politik: Wir wollen eine gerechte, partizipatorische und inklusive Gesellschaft, in der gleichberechtige Teilhabe für Menschen mit Behinderungen möglich ist“, heißt es in der von den Karl Finke und Katrin Gensecke als Bundesvorsitzende der AG Selbst Aktiv – Menschen mit Behinderungen in der SPD verbreiteten Presseinformation.

Trägerübergreifende Ausgabenstatistik zur Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen

Logo der BAR
Logo der BAR
Foto: BAR

Frankfurt am Main (kobinet) Im Rahmen der trägerübergreifenden Ausgabenstatistik der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR) hat diese auf neueste Zahlen aus dem Jahr 2023 im Bereich Reha und Teilhabe behinderter Menschen hingewiesen. „Im Jahr 2023 steigt das Wachstum der Gesamtausgaben im Bereich Reha und Teilhabe mit 8,7 % deutlich (Vorjahr: +3,8 %). Insgesamt belaufen sich diese Ausgaben auf 47,4 Mrd. Euro“, heißt es u.a. in dem Bericht.

Umfrage zum Social Media Verhalten junger Menschen mit Behinderungen

Symbol Fragezeichen
Symbol Fragezeichen mit Schatten
Foto: ht

Berlin (kobinet) Eine Umfrage zum Social-Media-Verhalten von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Beeinträchtigungen oder Behinderungen wird derzeit vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales durchgeführt. Das Ministerium beschäftigt sich u. a. intensiv mit der Inklusion, Teilhabe und Gleichberechtigung von Menschen mit Behinderungen. Die Umfrage richtet sich an betroffene junge Menschen direkt oder an deren Angehörige. „Wir möchten mehr darüber erfahren, wie junge Menschen mit Beeinträchtigungen oder Behinderungen Social Media nutzen, welche Plattformen sie bevorzugen und welche Erfahrungen sie dabei machen. Deine Antworten sind wichtig, um eine gezielte Kampagne zu entwickeln, die auf die Bedürfnisse und Herausforderungen junger Nutzerinnen und Nutzer im digitalen Raum eingeht“, heißt es u.a. zum Hintergrund der Umfrage.

Nächste Onlinediskussion im Forum Fragen – Antworten – Meinungen zum Rehabilitations- und Teilhaberecht

Blaues Paragraphenzeichen auf grauem Grund
Paragraf Paragraph Zeichen
Foto: H. Smikac

Köln (kobinet) Im Forum Fragen – Antworten – Meinungen zum Rehabilitations- und Teilhaberecht diskutieren Jurist*innen, Schwerbehindertenvertreter*innen, Reha-Praktiker*innen und -Wissenschaftler*innen sowie Menschen mit Behinderungen und andere Interessierte öffentlich über das Rehabilitations- und Teilhaberecht. Die nächste Onlinediskussion, die vom 25. Februar bis zum 17. März 2025 geplant ist, findet zum Thema „Teilhabechancen junger Menschen mit Behinderungen an Übergängen und Schnittstellen zum allgemeinen Arbeitsmarkt“ statt.

Kostenlose Erstberatung für Menschen, die flüchten mussten, und eine Behinderung haben

Blaue Hand, Finger bilden die Buchstaben HI, rechts daneben handicap international
Neues Logo von Handicap International
Foto: HI

München (kobinet) Crossroads, ein Arbeitsbereich von Handicap International, bietet Menschen die flüchten mussten und ihren Angehörigen eine kostenlose Erstbeatung an. Beraten wird mehrsprachig und direkt in ukrainischer, russischer, englischer und arabischer Sprache. Für andere Sprachen wird ein Dolmetscherdienst hinzugezogen. Crossroads ist ein Arbeitsbereich von Handicap International.

Belange von Menschen mit Behinderung uneingeschränkt mitdenken

Portraifoto der bvkm Vorsitzenden - einer Frau mit halblangem Haar und Brille
Die Vorsitzende des bvkm Beate Bettenhausen
Foto: bvkm

DÜSSELDORF (kobinet) Der Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen (bvkm) appelliert nach der Bundestagswahl an die Parteien, dass die Belange von Menschen mit Behinderung Eingang in die Koalitionsvereinbarungen finden müssen. „Die neue Bundesregierung steht in der Pflicht, die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung konsequent voranzutreiben“, betont die Vorsitzende des bvkm, Beate Bettenhausen. „Die bedarfsgerechte Gewährung von Leistungen der Eingliederungshilfe, besonders für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf, muss in der kommenden Legislaturperiode höchste Priorität haben.“, sagt sie.

Menschen mit Behinderung nicht vergessen

Portrait von Ulla Schmidt mit einem Logo der Lebenshilfe im Hintergrund
Ulla Schmidt
Foto: Bundesvereinigung Lebenshilfe

BBERLIN (kobinet) Die Bundesvereinigung Lebenshilfe fordert nach der Bundestagswahl: Deutschland muss ein soziales Land bleiben ! Nach der gestrigen Bundestagswahl beginnen nun die Beratungen für eine neue Bundesregierung. Ulla Schmidt, die Bundesvorsitzende der Lebenshilfe und Bundesministerin, fordert dabei die Politik auf: „Deutschland muss ein soziales Land bleiben! Menschen mit Behinderung und ihre Anliegen waren im Wahlkampf kaum sichtbar. Sie müssen sich darauf verlassen können, dass sie angemessene Unterstützung erhalten und am Leben in der Gesellschaft teilhaben können. Das gebietet nicht zuletzt die UN-Behindertenrechtskonvention, die in Deutschland schon seit mehr als 15 Jahren gültiges Recht ist.“

Nur ein starker Sozialstaat kann Fundament bilden

Blick in das Plenum des Deutschen Bundestages
Blick in das Plenum des Deutschen Bundestages
Foto: Deutscher Bundestag / Achim Melde

STUTTGART (kobinet) „Die Wahlergebnisse der Bundestagswahl spiegeln eine zunehmende Polarisierung in unserer Gesellschaft wider, der nur durch gezielte sozialpolitische Maßnahmen entgegengewirkt werden kann. Wir brauchen eine Sozialpolitik, die keinen zurücklässt“, erklärt Ulf Hartmann, Vorstand des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Baden-Württemberg angesichts der Ergebnisse der Wahlen zum Deutschen Bundestag. Dazu gehöre nach Einschätzung dieses Verbandes unter anderem ein grundlegender Kurswechsel bei der Bekämpfung von Kinder- und Altersarmut, ein Reformkonzept zur Sicherung der Renten, der Ausbau der Pflegeversicherung zu einer einheitlichen solidarischen Bürgerversicherung und eine soziale Wohnungspolitik mit ausreichend bezahlbarem Wohnraum für benachteiligte Personengruppen.

Einige bisherige behindertenpolitische Akteur*innen wieder im Bundestag

Person mit kobinet-T-Shirt mit Blick auf den Reichstag
Person mit kobinet-T-Shirt mit Blick auf den Reichstag
Foto: Susanne Göbel

Berlin (kobinet) Behindertenpolitik wird von vielen zwar oft lediglich als Nieschenthema betrachtet, aber ein Blick auf die Ergebnisse der Bundestagswahl 2025 zeigt, dass viele zentralen behindertenpolitisch aktiven Abgeordneten, die für die Wahl wieder angetreten sind, erneut den Sprung ins Parlament geschafft haben. Sören Pellmann, der bisher für die Behindertenpolitik der LINKEN verantwortlich war, hat in Leipzig sogar erneut ein Direktmandat errungen und wird wieder im Bundestag vertreten sein. Genauso wie Corinna Rüffer, die mit Listenplatz 3 in Rheinland-Pfalz den Wiedereinzug in den Bundestag für die Grünen geschafft hat. Auch Wilfried Oellers, der bisher für die CDU für die Behindertenpolitik verantwortlich zeichnete, hat den Wiedereinzug in den Bundestag durch ein Direktmandat geschafft. Heike Heubach wird für die SPD ebenfalls wieder im Bundestag vertreten sein. Sie wurde auf Platz 14 der bayerischen Landesliste der SPD in den Bundestag gewählt. Hinzu kommt Simone Fischer, die für Bündnis 90/Die Grünen neu in den Bundestag gewählt wurde und in Stuttgart äusserst knapp das Direktmandat gewonnen hat.

Heike Heubach hat Wiedereinzug in den Bundestag knapp geschafft

Heike Heubach vor Schild der SPD Schwaben
Heike Heubach vor Schild der SPD Schwaben
Foto: SPD Schwaben

Augsburg (kobinet) Die SPD hat in Bayern bei der Bundestagswahl zwar nur 11,6 Prozent der Wähler*innenstimmen bekommen, das reicht aber gerade noch für den Wiedereinzug von Heike Heubach in den Bundestag. Die erste gehörlose Frau im Bundestag, die im Dezember 2024 für eine ihrer Reden, die sie in Gebärdensprache gehalten hatte, ausgezeichnet wurde, hat es mit dem Listenplatz 14 auf der bayerischen Landesliste der SPD gerade noch in den Bundestag geschafft. Denn insgesamt sind in Bayern nur 14 Abgeordnete der SPD in den Bundestag gewählt worden. Vor allem wenn es zu einer Koalition zwischen CDU/CSU und SPD kommen sollte, könnte auch der behindertenpolitische Einfluss von Heike Heubach auf die zukünftige Behindertenpolitik zunehmen.

Simone Fischer mit 16 Stimmen Vorsprung wohl im Bundestag

Simone Fischer
Simone Fischer
Foto: privat

Stuttgart (kobinet) Spannender hätte der Wahlabend im Hinblick auf die Wahl einer Direktkandidatin im Wahlkreis 258 Stuttgart I nicht sein können. Nach einem langen Hin und Her, meist mit einem Stimmenvorsprung der CDU-Kandidatin Elisabeth Schick-Ebert mit einigen hundert Stimmen, zog sich die Entscheidung lange hin. Am Ende hat die derzeitige Landesbehindertenbeauftragte von Baden-Württemberg und Direktkandidatin von Bündnis 90/Die Grünen, Simone Fischer allerdings die Nase vorn. Nach dem vorläufigen Ergebnis zieht sie mit 16 Stimmen Vorsprung in den Deutschen Bundestag ein. Der Gewinn des Wahlkreises hat für Simone Fischer eine besondere Bedeutung, denn über die Landesliste der baden-württembergischen Grünen mit Platz 15 hätte sie den Einzug in den Bundestag nicht geschafft. Dieses äusserst knappe Wahlergebnis für Simone Fischer macht deutlich, das bei Wahlen wirklich jede Stimme zählt. Zu hoffen ist nun, dass es bis zur Verkündung des Amtlichen Endergebnisses keine Stimmverschiebungen mehr gibt, so dass im neuen Deutschen Bundestag mit Simone Fischer eine weitere behinderte Frau vertreten sein wird.

27. Peer Counseling-Weiterbildung startet in Uder

Bild zum bifos-Video zur Peer Counseling Weiterbildung
Bild zum bifos-Video zur Peer Counseling Weiterbildung
Foto: bifos

Uder (kobinet) Heute, am 24. Februar 2025, beginnt im Thüringischen Uder die mittlerweile 27. Weiterbildung der Peer Counselor*innen ISL, die vom Bildungs- und Forschungsinstitut zum selbstbestimmten Leben Behinderter (bifos) durchgeführt wird. „In den kommenden Monaten werden 14 Teilnehmende mit unterschiedlichsten Behinderungen an dieser einzigartigen Weiterbildung teilnehmen, die bis Februar 2026 dauert und in sechs Blöcken stattfindet.“ Dies teilte Jenny Bießmann den kobinet-nachrichten mit.

Spannende Wahlnacht mit einigen Veränderungen im Bundestag

Kreuz auf Wahlzettel
Wahlzettel mit Kreuz
Foto: ISL

Berlin (kobinet) Eine spannende Wahlnacht hat so manche Überraschungen bei der Bundestagswahl vom 23. Februar 2025 mit sich gebracht und bei einigen Kandidat*innen und Parteien für Zittern in Sachen Wahlausgang gesorgt. Bereits bei den Prognosen von ARD und ZDF um 18:00 Uhr wurde deutlich, dass die CDU/CSU zwar als stärkste Fraktion im Bundestag hervorgehen wird, aber nicht so stark abschneidet, wie lange prognostiziert würde und dass die SPD einen massiven Einbruch der Wähler*innenstimmen und das schlechteste Ergebnis ihrer Parteigeschichte verzeichnen muss. Klar war um 18:00 Uhr auch, dass die AfD ihr Ergebnis verdoppeln dürfte und eindeutlig der prozentuale Gewinner der Wahl wird, sowie dass die LINKE es mit guten Werten wieder in den Bundestag schafft. Alles andere, ob die FDP es wieder und das BSW es erstmals in den Bundestag schafft, welche Koalitionsmöglichkeiten sich daraus ergeben und welche Abgeordnete es genau in den Bundestag schaffen, diese Entscheidungen zogen sich bis tief in die Nacht. Laut Vorläufigem Ergebnis der Bundeswahlleitung werden im zukünftigten Bundestag die FDP und das BSW nicht vertreten sein.

Außerklinische Intensivpflege: Patientenvertretung drängt auf Schließung der Versorgungslücke

Geschäftsstelle des G-BA
Geschäftsstelle des Gemeinsamen Bundesausschuss G-BA
Foto: Svea Pietschmann/G-BA

Berlin (kobinet) Auf Antrag der Patientenvertretung hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) am 20. Februar 2025 ein Beratungsverfahren zur Überprüfung der Häuslichen Krankenpflege-Richtlinie in Bezug auf besondere Versorgungskonstellationen bei schwerkranken Menschen eingeleitet. Die Patientenvertretung fordert dabei die rasche Aufnahme einer Auffangregelung in den Leistungskatalog der Häuslichen Krankenpflege-Richtlinie (HKP-RL). Sie soll für Patienten gelten, die keinen Anspruch auf außerklinische Intensivpflege haben, bei denen aber dennoch eine kontinuierliche Krankenbeobachtung notwendig ist, um schwerwiegende Verschlechterungen des Krankheitsverlaufs oder lebensbedrohliche Situationen zu vermeiden. Einen entsprechenden Antrag der Patientenvertretung auf Einleitung eines Beratungsverfahrens zur Überprüfung der HKP-RL hat der G-BA nun angenommen. Das Taam zur Außerklinischen Intensivpflege der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) hat am Thema mitgearbeitet freut sich, dass die Beratungen dazu jetzt starten können.

Filmtipp: Chronisch ignoriert

info Zeichen
info schwarz
Foto: Susanne Göbel

Mainz (kobinet) „Chronisch ignoriert“ ist ein investigativer Dokumentarfilm über ein dunkles Kapitel in der Medizingeschichte. Der Film wird am 25. Februar auf arte ausgestrahlt und steht ab heute, 24. Februar 2025, bereits in der Mediathek zur Verfügung. „Warum wird eine verheerende, multi-systemische Erkrankung wie ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis / Chronisches Fatigue Syndrom) seit Dekaden ignoriert, psychologisiert und missverstanden? Weltweit erkrankt waren bis zum Pandemiebeginn über 25 Millionen Menschen. Mit LongCovid kommen Abermillionen hinzu. Doch es folgt kein Umdenken: nach wie vor werden die schwer erkrankten Menschen von Politik, Wissen- und Ärzteschaft, der Pharmaindustrie und Gesellschaft ignoriert und ohne Hilfe allein gelassen“, darum geht es u.a. in dem Dokumentarfilm.

Größte Demo gegen rechts heute im Wahllokal

Plakat für die Demo gegen rechts durch die Stimmabgabe im Wahllokal
Plakat für die Demo gegen rechts durch die Stimmabgabe im Wahllokal
Foto: public domain

Berlin (kobinet) In den letzten Wochen haben viele Menschen gegen rechte Parteien und Tendenzen im Vorfeld demonstriert. Sie haben auf vielfältige Weise dafür geworben, wählen zu gehen und dabei demokratischen Parteien ihre Stimme zu geben. Dabei haben auch viele behinderte Menschen und ihre Verbände ihre großen Sorgen vor einem Rechtsruck und einer inklusionsfeindlichen Politik geäußert. Heute, am 23. Februar 2025 gilt es, denn viele Menschen werden zur Wahl schreiten, rollen oder humpeln. Ein Plakat machte im Vorfeld der Wahl in den sozialen Medien die Runde und trifft nach Ansicht von kobinet-Redakteur Ottmar Miles-Paul die Sache. Das Plakat trägt die Aufschrift „Größte Demo gegen rechts! Datum: 23.2.2025 – Uhrzeit: 8.00 bis 18:00 Uhr – Ort: Dein Wahllokal“.

Michaela Seinsoth ist heute als Wahlhelferin im Wahllokal in Bad Kreuznach aktiv

Michaela Seinsoth am Computer
Michaela Seinsoth am Computer
Foto: Stiftung kreuznacher diakonie/Andrea Djifroudi

Bad Kreuznach (kobinet) Der Bewohner*innenrätin der kreuznacher diakonie, Michaela Seinsoth, ist es wichtig, dass sich auch behinderte Menschen für die Demokratie einsetzen und Hindernisse bei der Wahl aus dem Weg geräumt werden. Daher wirkt Michaela Seinsoth bei der heutigen Bundestagswahl am 23. Februar 2025 als aktive Wahlhelferin im Wahllokal „Luthersaal“ auf dem Campus der Stiftung kreuznacher diakonie mit. Die 55-Jährige Bad Kreuznacherin setzt sich dafür ein, dass jede und jeder auch sein Recht auf eine Stimmabgabe bei der Bundestagswahl wahrnimmt. Sie möchte Politiker*innen den Rücken stärken, die sich für die Umsetzung der gesellschaftlichen Teilhabe einsetzen. Ihre Sorge ist, dass bereits erreichte Fortschritte wieder zurückgenommen werden. Michaela Seinsoth engagiert sich seit vielen Jahren für mehr Mitbestimmung und Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigungen und weiß, dass noch ein langer Weg gegangen werden muss, um die Ziele der Behindertenrechtskonvention Realität werden zu lassen, heißt es in einer Presseinformation der Stiftung kreuznacher diakonie.

Aktion Mensch: Fremdbestimmte Teilhabe – Die Illusion der Mitbestimmung

roter Schriftzug
Ein Los für das gute Gewissen
Foto: Ralph Milewski

Fladungen (kobinet) „Nichts über uns ohne uns“ – so lautet eine zentrale Forderung der Behindertenbewegung. Doch was passiert, wenn genau diejenigen, die angeblich für Teilhabe stehen, die Themen, Fragen und Debatten vollständig kontrollieren? Die „Teilhabe-Community“ von Aktion Mensch ist ein perfektes Beispiel dafür, wie Partizipation suggeriert wird, während in Wahrheit die Deutungshoheit bei der Organisation selbst bleibt.

Zwölf neue Peer Counselor*innen stärken das Empowerment

Bild zum bifos-Video zur Peer Counseling Weiterbildung
Bild zum bifos-Video zur Peer Counseling Weiterbildung
Foto: bifos

Uder (kobinet) Nach sechs intensiven Blöcken zu Inhalten wie der Geschichte der Selbstbestimmt Leben Bewegung, verschiedenen Gesprächsführungstechniken, Beratungsstrategien und rechtlichen Inhalten zum Beispiel im Rahmen von Assistenz und dem Bundesteilhabegesetz (BTHG) war es auch für die Teilnehmenden der 26. Peer Counseling Weiterbildung endlich geschafft. Zwölf neue Peer Counselor*innen aus den Bundesländern Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Berlin konnten Mitte Februar 2025 nun ihre Zertifikate in Empfang nehmen.

IGEL-Podcast mit Lea Thönnes von der Aktion Mensch zu Sorgen vor der Bundestagswahl

Cover des IGEL-Podcast zur Teilhabe-Community
Cover des IGEL-Podcast zur Teilhabe-Community
Foto: IGEL-Media

Bad Segeberg / Bonn (kobinet) „Sag deine Meinung – Große Sorgen und Ängste von Menschen mit Behinderung vor der Bundestagswahl“, so lautet der Titel der aktuellen Episode des Podcast Inklusion Ganz Einfach Leben (IGEL). Im Hinblick auf eine Umfrage der Aktion Mensch zu großen Sorgen behinderter Menschen vor der Bundestagswahl sprach der IGEL-Podcast-Macher Sascha Lang mit Lea Thönnes von der Aktion Mensch über die Umfrage, aber auch über die Teilhabe-Community der Aktion Mensch.

Mach mit beim Barrieren-Check

Kreuz auf Wahlzettel
Wahlzettel mit Kreuz
Foto: ISL

Berlin (kobinet) Am 23. Februar 2025 ist es soweit: die Bundestagswahl findet statt und auch viele behinderte Menschen werden in die Wahllokale gehen rollen oder humpeln. „Wie barrierefrei war das Wahllokal, in dem du gewählt hast? Gab es Stufen am Eingang? Keine eindeutigen Beschilderungen? Zu wenig Platz auf Gängen oder zwischen Wahlkabinen? Mach mit und fülle das Formular zum Barriere-Check aus. Wir wollen lernen, was euch bei der Wahl vor Ort am meisten behindert hat“, heißt es dazu von den Sozialhelden im Rahmen der Wheelmap, die zur Bundestagswahl unter dem Motto „WahlLokal oder #QualLokal?“ einen Barriere-Check durchführen wollen und hierfür einen Fragebogen entwickelt haben.

Wie zugänglich sind die Wahlprogramme für blinde und sehbehinderte Menschen?

Logo des DBSV
Logo des DBSV
Foto: DBSV

Berlin (kobinet) Am 23. Februar 2025 steht die Bundestagswahl an und auch für blinde und sehbehinderte Menschen stellt sich die Frage: Wen wählen? Wer wissen möchte, was die einzelnen Parteien planen, wirft einen Blick in deren Wahlprogramme. Doch wie zugänglich sind diese im Jahr 2025? Um sich in die politische Diskussion einbringen zu können – gegebenenfalls auch als Mitglied einer Partei – und eine Wahlentscheidung fundiert treffen zu können, müssen auch blinde und sehbehinderte Menschen ohne Schwierigkeiten Einblick in die Wahlprogramme nehmen können. Daher hat der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) sich angesehen, wie gut blinde und sehbehinderte Menschen bei (in alphabetischer Reihenfolge) BSW, Bündnis 90/Die Grünen, CDU/CSU, FDP, Die Linke und SPD an diese Informationen kommen. Darauf macht der Verband in seinem Newsletter dbsv-direkt aufmerksam.

Zusammenfassung von Wahlprogrammen in Gebärdensprache

Symbol Gebärdensprache
Symbol DGS Gebärdensprache
Foto: public domain

Bochum (kobinet) Eine Gruppe tauber Menschen hat die Wahlprogramme von fünf Parteien zu bestimmten Themen in Gebärdensprache zusammengefasst: AfD, CDU, Grüne, Linke und SPD (alphabetisch sortiert). Berücksichtigt wurden die Parteien, die gute Chancen haben, über die 5-Prozent-Hürde zu kommen. Die Wahlprogramme wurden zu den folgenden Themen in Gebärdensprache zusammengefasst: Bildung, Migration, Rente, Arbeit, Klima, Inklusion und Gebärdensprache. Darauf hat Gudrun Kellermann aufmerksam gemacht.

Menschen fordern mehr Aufmerksamkeit für Rente, Pflege und Wohnen

Symbol Ausrufezeichen
Symbol Ausrufezeichen mit Schatten
Foto: ht

BERLIN (kobinet) Eine aktuelle repräsentative Civey-Umfrage im Auftrag des Sozialverbands Deutschland (SoVD) zeigt: Soziale Themen wie Rente, Pflege und Wohnen sind für viele Bürgerinnen und Bürger in Berlin und
Brandenburg von zentraler Bedeutung im Wahlkampf. Die SoVD-Landesvorsitzende Ursula Engelen-Kefer stellt mit dem Blick auf diese Umfrageergebnisse fest: „Soziale Themen sind für die Wählerinnen und Wähler entscheidend – doch im Wahlkampf kommen sie viel zu kurz.“

Inklusion braucht Demokratie damit behinderte Menschen mittendrin lernen, wohnen und arbeiten können

Zahl 50
Zahl 50
Foto: Darkmoon_Art In neuem Fenster öffnen via Pixabay In neuem Fenster öffnen

Kassel / Berlin (kobinet) „Inklusion braucht Demokratie damit behinderte Menschen mittendrin lernen, wohnen und arbeiten können. Deshalb gegen Ausgrenzung und Diskriminierung.“ Dieses Kurzstatement des Behindertenrechtlers Ottmar Miles-Paul hat die Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) im Rahmen ihrer Aktion unter dem Motto „Inklusion braucht Demokratie … Deshalb: kein Platz für Diskriminierung und Ausgrenzung!“ ins Internet eingestellt. Mit den mittlerweile 49 ins Internet eingestellten 10-Sekunden-Kurzvideos, die über die sozialen Medien verbreitet und geteilt werden sollen, will die Selbstvertretungsorganisation behinderter Menschen ein Zeichen zur Bundestagswahl am 23. Februar 2025 setzen. Bis zur Bundestagswahl am 23. Februar sollen über 50 Videos verbreitet werden, die für eine demokratische Wahl aufrufen. Dieses Ziel ist mitterweile erreicht.

VdK fordert stabiles Fundament für leistungsfähigen Sozialstaat

Verena Bentele vor Betonmischer vor dem Bundestag
Verena Bentele vor Betonmischer vor dem Bundestag
Foto: Thomas Rosenthal

Berlin (kobinet) Der Sozialverband VdK hat im Rahmen seiner Aktion „JASOZIAL!“ zur Bundestagswahl in Berlin am Welttag der sozialen Gerechtigkeit (20. Februar 2025) symbolisch mit einem Betonmischer ein stabiles Fundament für einen starken Sozialstaat gefordert. VdK-Präsidentin Verena Bentele sieht in der anstehenden Bundestagswahl eine richtungsweisende Entscheidung für die sozialpolitische Entwicklung im Land und fordert von den Parteien ein klares Bekenntnis zu einem leistungsfähigen Sozialstaat.

Für eine inklusive, vielfältige und offene Gesellschaft

Sharepic mit Andreas Bethke und dem im Text erwähnten Zitat
Sharepic mit Andreas Bethke und dem im Text erwähnten Zitat
Foto: DBSV

Berlin (kobinet) „Wir treten für eine inklusive, vielfältige und offene Gesellschaft ein, in der alle Menschenrechte und Grundfreiheiten geachtet und gelebt werden. Jeglicher Form von Diskriminierung, Ausgrenzung und Gewalt erteilen wir eine klare Absage!“ Disess Statement hat der Geschäftsführer des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV), Andreas Bethke, im Vorfeld der Bundestagswahl über Facebook verbreitet.

Digitaler Barrierenmelder in Frankfurt

Daumen hoch
Daumen hoch
Foto: Irina Tischer

Frankfurt am Main (kobinet) Die Stadt Frankfurt am Main erweitert ihren digitalen Mängelmelder um eine neue Kategorie: Ab sofort können Bürgerinnen und Bürger Barrieren im öffentlichen Raum direkt über https://www.ffm.de/frankfurt/de/home melden. Bürgerinnen und Bürger können darüber mit wenigen Klicks auf Missstände in Frankfurt hinweisen. Damit wird die Plattform, die bisher vor allem zur Meldung von Problemen wie illegal abgelagertem Müll oder Straßenschäden genutzt wurde, um einen wichtigen Bereich erweitert.

Evaluation zum Persönlichen Budget

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Symbol Fragezeichen mit Schatten
Foto: ht

Berlin (kobinet) Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) hat die INTERVAL GmbH in Kooperation mit Rechtsanwalt Prof. Dr. Oliver Tolmein mit einer Erforschung des Persönlichen Budgets beauftragt. Hierfür werden noch behinderte Menschen, die ein Persönliches Budget nutzen, als Interviewpartner*innen gesucht. „Mit Einführung des SGB IX zum 1. Juli 2001 wurde für Leistungsberechtigte die Möglichkeit geschaffen, Teilhabeleistungen auch in Form eines Persönlichen Budgets (§ 29 SGB IX) statt, wie bis dahin, nur in Form von Dienst- oder Sachleistungen zu erhalten. Das Persönliche Budget verfolgt das Ziel, Selbstbestimmung zu ermöglichen, indem Leistungsberechtigte in der Rolle als Käuferinnen und Käufer von (Dienst-) Leistungen oder als Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber von Assistenzkräften ihrem Wunsch- und Wahlrecht nachkommen können. Auf die zögerliche Inanspruchnahme des Persönlichen Budgets wurde u. a. mit Beratungsangeboten, Öffentlichkeitsarbeit, Weiterbildungen oder zielgruppenspezifischen Angeboten, zum Beispiel in Werkstätten für Menschen mit Behinderung, reagiert. Die Zahlen sind auf solche Initiativen hin teils deutlich angestiegen, verbleiben aber dennoch auf insgesamt niedrigem Niveau“, heißt es zur Ausgangssituation für die Evaluation.

Impfkalender mit Informationen zu verschiedenen Krankheiten in Leichter Sprache

Infozeichen
Infozeichen
Foto: public domain

Berlin (kobinet) Special Olympics Deutschland (SOD) hat einen Impfkalender in Leichter Sprache veröffentlicht. In dem Kalender werden Krankheiten wie Diphterie, Wundstarrkrampf und Keuchhusten in Leichter Sprache erklärt. Zudem wird direkt nach der Beschreibung der Krankheit über die Impfempfehlung informiert. Der Impfkalender basiert auf den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission und der Beratung durch das Robert Koch-Institut.

Inklusion als Selbstbedienungsladen? Die Lebenshilfe Bayern und ihr fragwürdiges System

Eine Frau von Hinten in einem Gang voller Warenregale in einem Lebensmittel-Discounter , schwarz-weiß Fotografie
Inklusion als Selbstbedienungsladen?
Foto: Ralph Milewski

Fladungen (kobinet) Inklusion ist in aller Munde – als politisches Ziel, als gesellschaftliche Verpflichtung, als Menschenrecht. Doch was, wenn jene, die Inklusion am lautesten propagieren, in Wahrheit die größten Profiteure eines Systems sind, das Menschen mit Behinderung in Abhängigkeit hält? Ein Blick auf die Lebenshilfe Bayern zeigt: Hier gibt es viele Gewinner – aber Menschen mit Behinderung gehören nicht unbedingt dazu.