
Foto: Stiftung kreuznacher diakonie/Andrea Djifroudi
Bad Kreuznach (kobinet) Der Bewohner*innenrätin der kreuznacher diakonie, Michaela Seinsoth, ist es wichtig, dass sich auch behinderte Menschen für die Demokratie einsetzen und Hindernisse bei der Wahl aus dem Weg geräumt werden. Daher wirkt Michaela Seinsoth bei der heutigen Bundestagswahl am 23. Februar 2025 als aktive Wahlhelferin im Wahllokal "Luthersaal" auf dem Campus der Stiftung kreuznacher diakonie mit. Die 55-Jährige Bad Kreuznacherin setzt sich dafür ein, dass jede und jeder auch sein Recht auf eine Stimmabgabe bei der Bundestagswahl wahrnimmt. Sie möchte Politiker*innen den Rücken stärken, die sich für die Umsetzung der gesellschaftlichen Teilhabe einsetzen. Ihre Sorge ist, dass bereits erreichte Fortschritte wieder zurückgenommen werden. Michaela Seinsoth engagiert sich seit vielen Jahren für mehr Mitbestimmung und Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigungen und weiß, dass noch ein langer Weg gegangen werden muss, um die Ziele der Behindertenrechtskonvention Realität werden zu lassen, heißt es in einer Presseinformation der Stiftung kreuznacher diakonie.
Die Stolpersteine bei Wahlen liegen nicht nur darin, für Rollstuhlnutzer*innen zugängliche Wahllokale einzurichten. „Informationen über die Inhalte der Parteiprogramme sollten in Leichter oder Einfacher Sprache für alle zugänglich gemacht werden“, erklärt Michaela Seinsoth. Gerade für Menschen mit Beeinträchtigungen braucht es Unterstützung, schon wenn die Wahlbenachrichtigung kommt. Es müsse nicht nur die Frage besprochen werden, wie man etwa mit einem E-Rolli am Wahltag zum Wahllokal kommt, sondern auch welche weitere Unterstützung die wahlberechtigte Person braucht. Zur politischen Bildung von Menschen mit Beeinträchtigungen werden in den Werkstätten der Stiftung kreuznacher diakonie regelmäßig Bildungsangebote gemacht und Exkursionen – etwa in den Mainzer Landtag – organisiert. Auch in den Wohneinrichtungen wie etwa auf dem Hüttenberg in Bad Sobernheim bieten die Mitarbeitenden Unterstützung an, heißt es vonseiten der Stiftung kreuznacher diakonie.
Michaela Seinsoth, die sich auch regional für das Thema Mitbestimmung einsetzt, macht sich derzeit große Sorgen, ob und wie das Thema Teilhabe und Inklusion künftig vorangetrieben wird: „Das Schlimmste wäre, wenn jetzt hart erkämpfte Errungenschaften wieder zurückgedreht werden.“