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Erfurt Inklusiv: Ein Modell für nachhaltige Inklusion und aktive Teilhabe

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Erfurt inklusi!v
Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Erfurt (kobinet) Inklusion ist mehr als nur ein Schlagwort – es ist ein fortlaufender Prozess, der nicht nur in politischen Kreisen, sondern vor allem in der Gesellschaft selbst stattfinden muss. In Erfurt wird dieser Prozess durch das Projekt "Erfurt Inklusiv" mit Leben gefüllt, das nicht nur als kurzfristige Maßnahme, sondern als nachhaltige Strategie zur aktiven Teilhabe und Mitgestaltung von Menschen mit Behinderungen gedacht ist.

Das Projekt begann mit dem Ziel, die Lebensbedingungen von Menschen mit Behinderungen zu verbessern und eine Gesellschaft zu schaffen, in der jeder, unabhängig von seinen Fähigkeiten, die gleiche Teilhabe und Chancen erhält. Dabei spielt der Erfurter Maßnahmenplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention eine zentrale Rolle. Durch die Mitgestaltung der Bürgerinnen und Bürger, einschließlich Menschen mit und ohne Behinderungen, soll dieser Plan kontinuierlich weiterentwickelt werden.

Nachhaltigkeit im Fokus

Was Erfurt Inklusiv von vielen anderen Projekten unterscheidet, ist der klare Fokus auf langfristige Veränderungen. Die Themenwochen, die in einem Pop-up-Store am Fischmarkt in Erfurt stattfanden, sind ein Paradebeispiel dafür, wie Inklusion aktiv und nachhaltig in die Gesellschaft getragen werden kann. In diesen Wochen stand jeweils ein anderes Thema im Vordergrund – von Bildung über Arbeit und Gesundheit bis hin zu Kultur und Freizeit. Jede Woche wurde ein Raum geschaffen, in dem Menschen aller Altersgruppen und mit unterschiedlichsten Fähigkeiten zusammenkamen, um Ideen auszutauschen, sich zu vernetzen und aktiv mitzugestalten.

Die Veranstaltungen waren dabei nicht nur auf Diskussionen und Informationsweitergabe ausgelegt, sondern beinhalteten auch kreative Workshops, Spieleabende und künstlerische Angebote. Die Einladung zur Teilnahme war offen für alle, was das Projekt besonders inklusiv macht. Es geht nicht nur darum, für Menschen mit Behinderungen zu sprechen, sondern ihnen die Möglichkeit zu geben, selbst zu sprechen und die Richtung mitzubestimmen. Der Dialog zwischen den verschiedenen Gruppen und das Einbringen von Ideen stehen im Vordergrund.

Eine Gesellschaft für alle

Ein zentraler Punkt des Projektes ist es, Inklusion nicht als „Sondermaßnahme“ für eine bestimmte Gruppe zu betrachten, sondern als selbstverständlich Teil des gesellschaftlichen Alltags. Indem Inklusion auf allen Ebenen des gesellschaftlichen Lebens gefördert wird, entsteht eine Gesellschaft, in der Vielfalt als Stärke und nicht als Herausforderung gesehen wird. Dies erfordert ein Umdenken – weg von der Vorstellung, dass Inklusion eine zusätzliche Anstrengung ist, hin zu der Erkenntnis, dass Inklusion für alle Menschen von Vorteil ist.

Die Themenwochen in Erfurt sind ein wichtiger Schritt auf diesem Weg. Sie zeigen, wie eine Stadt ihre Bürgerinnen und Bürger in den Prozess der Inklusion einbeziehen kann, um echte, nachhaltige Veränderungen zu erreichen. Und das nicht nur für Menschen mit Behinderungen, sondern für die gesamte Gesellschaft.

Fazit

„Erfurt Inklusiv“ setzt Maßstäbe für eine Stadt, die die Bedürfnisse aller ihrer Bürger wahrnimmt und ernst nimmt. Es ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie Inklusion als aktiver, fortlaufender Prozess gestaltet werden kann, der die ganze Gesellschaft bereichert. Nachhaltigkeit, Partizipation und ein stetiger Dialog sind die Grundlagen für den Erfolg dieses Projekts – und ein Modell, das in anderen Städten Nachahmung finden sollte.