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Aufruf zur Neubildung des Berliner Landesbeirats für Menschen mit Behinderungen

Logo: Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen Berlin
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Foto: Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen Berlin

Berlin (kobinet) Der Berliner Landesbeirat für Menschen mit Behinderungen setzt sich für seine 6. Amtsperiode zum September 2025 neu zusammen. Bis zum 30. März 2025 können sich Vereine und Verbände, zu deren satzungsgemäßen Aufgaben die Unterstützung von Menschen mit Behinderungen gehört, bewerben. Hierzu wurde ein Aufruf anlässlich der Neubildung des Landesbeirats für Menschen mit Behinderungen nach dem Berliner Landesgleichberechtigungsgesetz (LGBG § 25) gestartet. Die Berufung erfolgt zum 10. September 2025; die Amtsperiode dauert fünf Jahre. Als unabhängiges und ehrenamtliches Gremium vertritt der Landesbeirat die Menschen mit Behinderungen auf Landesebene in ihrer Gesamtheit. Er setzt sich für Selbstbestimmung und gleichberechtigte Teilhabe in allen Lebensbereichen im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention ein. Der Beirat berät und unterstützt die oder den Berliner Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderungen und den Senat in allen Fragen, die die Belange von Menschen mit Behinderungen berühren.

Neuester Newsletter des Deutschen Behindertenrat

Logo des DBR
Logo des DBR
Foto: DBR

Berlin (kobinet) Mit Spannung blickt der Deutsche Behindertenrat (DBR) auf die bevorstehende Bundestagswahl am 23. Februar 2025. „Um das Augenmerk der politischen Akteur*innen auf die Belange von Menschen mit Behinderungen zu lenken, hat der DBR ein Forderungspapier ausgearbeitet. Dafür bedanken wir uns herzlich. Neben der ausführlichen Fassung gibt es unter dem Titel ‚Inklusion konsequent umsetzen‘ auch die Kernforderungen in konzentrierter Form. Die Forderungen und Positionen haben wir bereits an die Parteien verschickt“, heißt es u.a. im aktuellen Newsletter des Deutschen Behindertenrat, der vor kurzem ins Internet eingestellt wurde.

VdK appelliert im Wahlkampf: Inhalte jetzt in den Fokus stellen

Verena Bentele
Verena Bentele
Foto: Susie Knoll

Berlin (kobinet) „Die Debatte der vergangenen Woche hat den Blick auf die sozialen Herausforderungen der Menschen in ihrem Alltag verstellt. Das Ringen um Konzepte für einen leistungsfähigen Sozialstaat, der vor Armut allen Alters schützt, eine stabile Gesundheits- und Pflegeinfrastruktur sichert, die Menschen qualifiziert und die Teilhabe aller Menschen verwirklicht, muss schnell in den Mittelpunkt des Wahlkampfs gestellt werden. In den nächsten Wochen sollte es weniger um schnelle Schlagzeilen gehen als um die drängenden Fragen: Wie wird meine Rente gesichert? Wie bekomme ich einen Arzttermin, wer kümmert sich um mich, wenn ich Hilfe brauche?
Die Antwort auf all diese Fragen gibt ein starker Sozialstaat. Wie dieser resilient, gestärkt und zukunftsfähig werden kann, muss die zentrale Frage dieses wegweisenden Bundestagswahlkampfs sein. Wir sind überzeugt: Wer die besten Antworten gibt, wird die Wählerinnen und Wähler überzeugen“, erklärte die Präsidentin des Sozialverband VdK.

Kinderarmut muss zentrales Projekt der neuen Bundesregierung sein

drei rote Ausrufezeichen
Drei rote Ausrufezeichen
Foto: ht

Berlin (kobinet) Die Bundesregierung hat bei der Umsetzung einer Kindergrundsicherung versagt. Und auch die Wahlprogramme der Parteien bieten wenig Hoffnung, dass die Einführung einer echten Kindergrundsicherung in der nächsten Legislaturperiode Realität wird. Die Bündnis-Mitglieder rufen daher die Parteien auf, beim Thema Kinderarmut nicht wegzuschauen. Verena Bentele, Präsidentin des VdK und Sprecherin des Bündnis Kindergrundsicherung, sagte: „Kinderarmut betrifft in Deutschland viel zu viele Kinder – es muss heute, nicht morgen etwas dagegen getan werden. Investitionen in Kitas und Schulen sind wichtig, aber reichen bei weitem nicht aus. Es ist besorgniserregend, dass Kinderarmut in den meisten Wahlprogrammen nur am Rande auftaucht. Lediglich zwei Parteien sprechen sich für eine Kindergrundsicherung aus. Hier müssen die übrigen Parteien deutlich nachbessern.“

16 Berlinale-Filme mit Audiodeskription

Berlinale Bär
Berlinale Bär
Foto: Anke Glasmacher

Berlin (kobinet) Zum 75. Jubiläum der Berlinale öffnet das Festival seine Türen noch weiter und ermöglicht blinden und sehbehinderten Menschen ein unvergessliches Kinoerlebnis. Der Allgemeine Blinden- und Sehbehindertenverein Berlin (ABSV) hat Informationen darüber zusammenstellt, wann in den nächsten Tagen Berlinale-Filme mit Audiodeskription gezeigt werden. Verbunden mit einem herzlichen Dank an den ABSV hat der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) diese Filmtipps in seinem Newsletter dbsv-direkt bekannt gegeben. Vom 13. bis 23. Februar 2025 können blinde und sehbehinderte Menschen 15 deutschsprachige Filme und einen englischsprachigen Film mit deutscher Audiodeskription erleben und damit das Filmfest mit vielen Premierenfilmen in Anwesenheit der Stars in vollen Zügen genießen.

Schein-Inklusion: Wie das System kleine Betriebe abschreckt und große Konzerne freikauft

Kleinbetrieb italienische Pizzeria, schwarz-weiß Fotografie
Kleinbetriebe haben das Nachsehen
Foto: Ralph Milewsk

Fladungen (kobinet) Inklusion auf dem Arbeitsmarkt ist in Deutschland ein wichtiges Ziel – zumindest auf dem Papier. Doch ein genauer Blick auf die aktuellen Regelungen zeigt, dass oft keine echte Teilhabe gefördert wird. Stattdessen werden kleine Betriebe ausgebremst, Werkstattbindungen gefördert und große Unternehmen entlastet. Die Folge: Schein-Inklusion, die den Arbeitsmarkt für Menschen mit Behinderungen weiter von echter Gleichberechtigung entfernt.

Momentaufnahme 376

Eine junge Frau versteckt sich hinter einer Pappe.
Zwei Gesichter
Foto: Irina Tischer

Berlin (kobinet) Das Glück hält sich manchmal im Unbekannten versteckt.

Wählt bitte: Kein Platz für Ausgrenzung und Diskriminierung

Kassandra Ruhm sitzt im Wald im Rollstuhl
Kassandra Ruhm sitzt im Wald im Rollstuhl
Foto: ISL

Bremen / Berlin (kobinet) „Inklusion braucht Demokratie, denn Menschen verdienen gleiche Chancen, unabhängig von ihrem Hintergrund, ihrer Behinderung, ihrer Religion, ihrer sexuellen sexuellen Identität und ihrem Geschlecht oder ihrer Hautfarbe. Deshalb wählt bitte: Kein Platz für Ausgrenzung und Diskriminierung.“ Dieses Kurzstatement von Kassandra Ruhm hat die Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) im Rahmen ihrer Aktion unter dem Motto „Inklusion braucht Demokratie … Deshalb: kein Platz für Diskriminierung und Ausgrenzung!“ ins Internet eingestellt. Mit den mittlerweile 24 ins Internet eingestellten 10-Sekunden-Kurzvideos, die über die sozialen Medien verbreitet und geteilt werden sollen, will die Selbstvertretungsorganisation behinderter Menschen ein Zeichen zur Bundestagswahl am 23. Februar 2025 setzen. Bis zur Bundestagswahl am 23. Februar sollen über 30 Videos verbreitet werden, die für eine demokratische Wahl aufrufen.

Ein Drittel der Bremer Firmen erfüllen Beschäftigungspflicht nicht

Wappen Bundesland Bremen
Wappen Bremen
Foto: Gemeinfrei, public domain

Bremen (kobinet) In Bremen ist die Zahl der Firmen, die weniger Menschen mit schwerer Behinderung einstellen als sie müssten, zuletzt leicht angestiegen. Etwa ein Drittel erfüllt die vorgegebene Quote nicht. Das geht aus der Antwort des Senats auf eine Anfrage der FDP hervor. Öffentliche wie private Unternehmen mit mindestens 20 Beschäftigten sind verpflichtet, mindestens fünf Prozent ihrer Arbeitsplätze Menschen mit einer schweren Behinderung zur Verfügung zu stellen. Darüber hat das Fernsehmagazin buten un binnen von Radio Bremen am 6. Februar berichtet.

Ohne behinderte Menschen ist das Volk nicht vollständig: Inklusion braucht Demokratie

Nancy Poser bei ihrem Statement
Nancy Poser bei ihrem Statement
Foto: ISL

Berlin / Trier (kobinet) „Inklusion braucht Demokratie. Aber Demokratie braucht auch Inklusion. Denn Demos heißt das Volk und ohne behinderte Menschen ist das Volk nicht vollständig. Die Macht des Volker kann legitim aber nur vom gesamten Volk ausgeübt werden.“ Dieses Kurzstatement von Nancy Poser hat die Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) im Rahmen ihrer Aktion unter dem Motto „Inklusion braucht Demokratie … Deshalb: kein Platz für Diskriminierung und Ausgrenzung!“ ins Internet eingestellt. Mit den mittlerweile 24 ins Internet eingestellten 10-Sekunden-Kurzvideos, die über die sozialen Medien verbreitet und geteilt werden sollen, will die Selbstvertretungsorganisation behinderter Menschen ein Zeichen zur Bundestagswahl am 23. Februar 2025 setzen. Bis zur Bundestagswahl am 23. Februar sollen über 30 Videos verbreitet werden, die für eine demokratische Wahl aufrufen.

Stellungnahme zur Kritik an Assistenz-App hvv custom

Infozeichen
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Foto: Susanne Göbel

Hamburg (kobinet) Der Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg (BSVH) hat Anfang Februar 2025 Kritik an der Einführung der Assistenz-App „hvv custom“ geübt. Trotz der Ankündigung, Menschen mit Behinderungen den öffentlichen Nahverkehr zu erleichtern, bleibe die App weit hinter den Erwartungen zurück. Eine echte barrierefreie Mobilität erfordere mehr als eine digitale Lösung, so die Kritik des BSVH, die die kobinet-nachrichten im Bericht vom 5. Februar 2025 aufgegriffen haben. Der Pressesprecher von vhh.mobility | Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH hat auf den Beitrag reagiert und eine Stellungnahme geschickt, die die kobinet-nachrichten im Folgenden veröffentlichen:

Airbus stellt neues Konzept für Rollstuhlplätze in Flugzeugen vor

Stellplatz für Rollstuhl bei Airbus
Stellplatz für Rollstuhl bei Airbus
Foto: Airbus Operations GmbH

Wien (kobinet) „Airbus hat ein neues Sitzplatz-Konzept entwickelt, das es Rollstuhlfahrer:innen ermöglicht, in ihrem eigenen Rollstuhl an Bord zu bleiben. Gleichzeitig wird auch ein Sitzplatz für die Begleitperson zur Verfügung gestellt. Im Jahr 2023 präsentierte der Flugzeugausstatter Delta Flight Products den ersten Prototyp für einen rollstuhlgerechten Sitzplatz in einem Flugzeug. Wie auf runwaygirlnetwork.com berichtet, stellt nun auch Airbus ein neues Sitzplatz-Konzept vor. Dieses ermöglicht eine Fixierung von Rollstühlen mittels Sicherheitsgurten, die am Boden der Flugzeugkabine angebracht sind und am Rollstuhl befestigt werden können.“ Dies berichtet der österreichische Online-Nachrichtendienst BIZEPS.

Warum ist die AfD gefährlich?

Logo Deutsches Institut für Menschenrechte
Logo Deutsches Institut für Menschenrechte
Foto: Von Institut für Menschenrechte – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0

Berlin (kobinet) Das Deutsche Institut für Menschenrechte hat am 6. Februar 2025 zwei Publikationen mit dem Titel „Warum ist die AfD gefährlich?“ in Einfacher und in Leichter Sprache veröffentlicht. Sie sollen verdeutlichen, wie sehr sich die rechtsextreme AfD seit ihrer Gründung 2013 radikalisiert hat und welche Gefahr von der Partei für Demokratie und Menschenrechte ausgeht. Das werde in der öffentlichen Debatte bisher nicht ausreichend klar, heißt es vonseiten des Institut. „Die AfD stellt eine erhebliche Gefahr für ein menschliches und gewaltfreies Miteinander in Deutschland dar. Die Partei will die freiheitliche rechtstaatliche Demokratie in Deutschland beseitigen. In Parteiprogrammen und Aussagen von führenden Parteivertreter*innen zeigt sich, dass die AfD – in Anlehnung an nationalsozialistische Ideologie – die Gültigkeit der Menschenrechte infrage stellt und den Rechtsstaat in Deutschland abschaffen will“, heißt es in einer Presseinformation.

Blick ins Bundestagswahlprogramm der Grünen zur Behindertenpolitik

Logo: Bündnis 90 DIE GRÜNEN
Logo: Bündnis 90 DIE GRÜNEN
Foto: Bündnis 90 DIE GRÜNEN

Berlin (kobinet) Am 6. Januar 2025 haben die kobinet-nachrichten über die behindertenpolitischen Aspekte im Bundestagswahlprogramm der CDU/CSU berichtet, gefolgt von den entsprechenden Formulierungen im SPD Regierungsprogramm am 13. Januar. Nun haben auch Bündnis 90/Die Grünen das bei ihrem Parteitag am 26. Januar 2025 beschlossene „Regierungsprogramm“ für den Bundestagswahlkampf ins Internet eingestellt. kobinet-Redakteur Ottmar Miles-Paul hat einige spannende Aspekte zur Behindertenpolitik darin gefunden.

Gute Chancen für Heike Heubach zum Wiedereinzug in den Bundestag

Heike Heubach vor Schild der SPD Schwaben
Heike Heubach vor Schild der SPD Schwaben
Foto: SPD Schwaben

Berlin (kobinet) Mit Platz 14 auf der bayerischen Landesliste hat Heike Heubach gute Chancen, wieder in den Deutschen Bundestag einzuziehen. Der Wahlkampf selbst macht der ersten gehörlosen Bundestagsabgeordneten bisher viel Spaß, auch wenn es ziemlich kalt ist. Dabei erfährt die SPD-Abgeordnete von ihren Genossinnen und Genossen viel Unterstützung. Dies und einiges mehr erfuhr kobinet-Redakteur Ottmar Miles-Paul im Interview mit Heike Heubach gut zwei Wochen vor der Bundestagswahl am 23. Februar 2025.

Video zur Peer Counceling Weiterbildung erschienen

Bild zum bifos-Video zur Peer Counseling Weiterbildung
Bild zum bifos-Video zur Peer Counseling Weiterbildung
Foto: bifos

Berlin (kobinet) Seit 30 Jahren bietet das Bildungs- und Forschungsinstitut zum selbstbestimmten Leben Behinderter (bifos) mittlerweile Peer Counseling Weiterbildungen an, die von der Aktion Mensch gefördert werden. Im Vorfeld der 28. Peer Counseling Weiterbildung, die Anfang 2026 beginnt, hat das bifos nun ein knapp 5minütiges Video veröffentlicht, das Einblick in die Motivation und die Peer Counseling Weiterbildung gibt. Dabei kommen viele Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen mit ihren Eindrücken von der Weiterbildung zu Wort.

Dennis Sonne hielt Rede in Leichter Sprache im Landtag von Nordrhein-Westfalen

Dennis Sonne am Rednerpult im Landtag von NRW
Dennis Sonne am Rednerpult im Landtag von NRW
Foto: Dennis Sonne

Düsseldorf (kobinet) Premiere im Landtag von Nordrhein-Westfalen: Dennis Sonne, Landtagsabgeordneter von Bündnis 90/Die Grünen, hat eine erste Rede in Leichter Sprache im Landtag gehalten. Damit hat er ein wichtiges Zeichen für Barrierefreiheit gesetzt. Denn der Antrag zur Eingliederungshilfe betrifft zu einem großen Teil Menschen mit Lernschwierigkeiten. Durch die Leichte Sprache – einfache Worte und kurze Sätze – hatten diese Menschen die Möglichkeit, die Diskussion im Landtag zu verfolgen und zu verstehen. Für das NETZWERK ARTIKEL 3 ist diese Initiative von Dennis Sonne eine gute Nachricht zur Inklusion.

Kapitalismus, Ableismus und die Grenzen von Inklusion

Heinrich von Zügel: Schwere Arbeit Öl auf Leinwand Schweinfurt, Museum Georg Schäfer
Getrieben vom Leistungswahn
Foto: Ralph Milewski

Fladungen (kobinet) Inklusion ist ein fundamentales gesellschaftliches Ziel, das das Recht auf gleichberechtigte Teilhabe für alle Menschen – unabhängig von ihren individuellen Fähigkeiten und Bedürfnissen – fördern soll. Doch wenn wir Inklusion im Kontext des Kapitalismus betrachten, müssen wir uns eingehender mit den strukturellen Barrieren befassen, die der Kapitalismus selbst produziert. Kapitalismus ist ein System, das Wert und Bedeutung nach Produktivität und Verwertbarkeit bemisst. Menschen, die nicht in diese Normen passen, werden in vielen Bereichen der Gesellschaft benachteiligt und ausgeschlossen. Doch Inklusion geht weit über den Zugang zum Arbeitsmarkt hinaus – sie betrifft alle Lebensbereiche, die in einer kapitalistischen Gesellschaft stark mit Produktivität verknüpft sind.

Keine Wahlwerbung! (für den Inhalt dieser Kolumne sind ausschließlich die jeweiligen Parteien verantwortlich)

Ist die deutsche Politik im Arsch?
Ist die deutsche Politik „im Arsch“?
An den rechten und linken Rändern schon. Meint Michi Schmitt, Illustrator aus Thalheim im Westerwald-
Foto: Michael Schmitt

Villmar – Weyer (kobinet) Wahlwerbung ist bei den kobinet Nachrichten ein Tabu! Deshalb gibt Stephan Laux in seiner neuen Kolumne auch keine Wahlempfehlung ab. Er schildert lediglich seine in keinem Falle objektiven Beobachtungen im aktuellen Bundestagswahlkampf und versucht sie sozialpolitisch zu deuten.

Forderungen des Deutschen Behindertenrat zur Bundestagswahl

Logo des DBR
Logo des DBR
Foto: DBR

Berlin (kobinet) Die im Deutschen Behindertenrat (DBR) zusammengeschlossenen Verbände erwarten, dass die künftige Bundesregierung sich sowohl ihrer Verantwortung als auch ihrer Aufgaben im Bereich der Behindertenpolitik bewusst wird und diese mit Tatkraft und Entschiedenheit angeht. Für die bevorstehende Bundestagswahl am 23. Februar 2025 hat der DBR deshalb ein Forderungspapier erarbeitet, das sich nicht nur an die politischen Parteien und Entscheider*innen, sondern auch an die Zivilgesellschaft und die einzelnen Bürger*innen richtet, um für die Belange von Menschen mit Behinderungen zu sensibilisieren.

Mitmachtagung Gestern – Heute – Morgen: Behindertenrechtsbewegung im Dialog

Logo des bifos
Logo des bifos
Foto: omp

Kassel (kobinet) „Gestern – Heute – Morgen: Die Behindertenrechtsbewegung im Dialog – eine Mitmachtagung“, so lautet der Titel einer Tagung, zu der das Bildungs- und Forschungsinstitut zum selbstbestimmten Leben Behinderter (bifos) am Freitag, 16. Mai 2025 ab 14.00 Uhr
und am Samstag, 17. Mai 2025 von 09.30 Uhr bis 15.00 Uhr im Kasseler Zentrum für selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen, Samuel-Beckett-Anlage 6 in 34119 Kassel einlädt. “ Gemeinsam mit euch gestalten wir eine Mitmach-Konferenz. Dabei schauen wir zurück auf die Geschichte der Selbstbestimmt-Leben-Bewegung und nach vorn, auf die aktuellen Themen und Herausforderungen. Wir wollen voneinander lernen, gemeinsam diskutieren und aktiv die Zukunft gestalten“, heißt es u.a. in der Ankündigung der Veranstaltung.

Ärztliche Verordnung von medizinischen Hilfsmitteln ohne Verzögerung umsetzen

Ulla Schmidt
Ulla Schmidt
Foto: Irina Tischer

Berlin (kobinet) Menschen mit Behinderung sollen schneller mit notwendigen medizinischen Hilfsmitteln wie Schienen, passenden Rollstühlen oder Hörgeräten versorgt werden. Der Bundestag hat jetzt eine entsprechende Regelung beschlossen. „Das begrüßen wir ausdrücklich und sind froh, dass der Bundestag noch vor den Neuwahlen den Weg dafür frei gemacht hat“, erklärt Ulla Schmidt, Bundesvorsitzende der Lebenshilfe. „Jetzt kommt es darauf an, dass der Bundesrat diese sachgerechte Lösung nicht blockiert.“ Bisher prüfen die Krankenkassen mit eigenem Personal oder mittels des Medizinischen Dienstes, ob beantragte Hilfsmittel wirklich erforderlich sind – auch wenn dies mit der ärztlichen Verordnung ja bereits bestätigt wird. Ulla Schmidt sagte dazu: „Das führt zu erheblichen Verzögerungen, oft müssen Menschen mit Behinderung monatelang auf ihr dringend benötigtes Hilfsmittel warten. Gerade bei Kindern ist das oft unzumutbar, zum Beispiel wenn Schienen oder Rollstühle nicht mehr passen, weil die Kinder gewachsen sind.“

Intellektuelle Redlichkeit festigt mentale Resilienz

Abbild des Behindertenausweises vom Autor von 1988
Diesmal denkt der Kolumnist über intellektuelle Redlichkeit nach.
Foto: Hans-Willi Weis

Staufen (kobinet) Triggerwarnung unnötig: Im Mittelpunkt dieser Kolumne steht nicht der Politiker Friedrich Merz, der das, worum es im Folgenden geht, nämlich „intellektuelle Redlichkeit“, dieser Tage vor aller Augen hat vermissen lassen.

Wie eine recht verstandene und ernsthaft praktizierte Spiritualität (Thema der vorigen Kolumne), so kräftigt auch die Tugend der intellektuellen Redlichkeit unseren mentalen Immunschutz. Gegen die Fallstricke „mythischen Denkens“, mit dessen sinnstiftenden Erzählungen „über uns“ (Nation, Volk, Stamm, Glaubensgemeinschaft etc.) wir uns allzu leicht etwas vormachen, in die Tasche lügen. Und mit dessen konventionellen Moralvorstellungen wir auch ein „sittliche“ Trennlinie ziehen zwischen uns und den anderen. – „Sich rückhaltlos ehrlich machen“, dies ist es, was intellektuelle Redlichkeit von einem fordert. Warum mir dieser Vorsatz in einer globalen Krisen- und Katastrophenzeit wie der gegenwärtigen wichtiger denn je erscheint und was er konkret von uns verlangt, darüber nun noch einige Worte.

Jubiläumsfeier: 35 Jahre Restaurant Charlottchen – Ursprung der Berliner Inklusionsbewegung

Emoji Inklusion der Aktion Mensch
Emoji Inklusion
Foto: Aktion Mensch

Berlin (kobinet) Das Restaurant Charlottchen, einer der ersten Inklusionsbetriebe Berlins, feiert am 13. Februar 2025 sein 35-jähriges Bestehen. Die Eröffnung des Restaurants im Jahr 1990 in Charlottenburg bildete den Grundstein für das heutige Inklusionsunternehmen dahinter, Mosaik-Services. Das Charlottchen hat nicht nur Pionierarbeit geleistet, indem es Menschen mit Behinderung in den ersten Arbeitsmarkt gebracht hat, sondern das Eck-Restaurant in der Droysenstraße war auch das erste Kinderrestaurant Berlins. Das Ur-Team bestand u.a. aus drei Mitarbeitern mit Behinderung. Dies war absolutes Neuland, denn eine Beschäftigung außerhalb von Werkstätten galt für sie damals noch als utopisch. 2023 wurde das Charlottchen zu einer Brasserie im Pariser Stil umgebaut, heißt es vonseiten der Betreiber.

Zugang zur lokalen Behindertenpolitik wird erleichtert

Landkarte Lage Nordrhein-Westfalen in Deutschland
Deutschland Lage Nordrhein-Westfalen
Foto: Gemeinfrei https://de.wikipedia.org/wiki/Flaggen_und_Wappen_der_L%C3%A4nder_der_Bundesrepublik_Deutschland

MÜNSTER (kobinet) Menschen mit Behinderungen aus Nordrhein-Westfalen, die in ihrem Wohnort oder seiner unmittelbaren Umgebung politisch aktiv werden möchten, bietet die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Selbsthilfe NRW ab sofort eine wichtige Unterstützung – eine interaktive Karte, welche alle kommunalen Behindertenbeauftragten sowie Behindertenbeiräte im ganzen Bundesland Nordrhein-Westfalen aufzeigt.

Sozialverband fordert mehr Engagement für Menschen mit Behinderung

Wohnen von /~helmar
Wohnen
Foto: /~helmar (Creative Commons BY-SA 2.0)

HANNOVER (kobinet) In Deutschland hat jeder das Recht, selbst zu entscheiden, wo und mit wem er / sie leben möchte. Für Menschen mit Behinderung trifft dies allerdings selten zu – sie leben häufig in stationären Einrichtungen und sind damit oft nicht zufrieden. Das zeigt eine aktuelle Befragung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen kritisiert in diesem Zusammenhang scharf, dass es noch immer zu wenig barrierefreie und inklusive Wohnprojekte gibt und Betroffene somit nicht selbstständig wählen können, wie sie leben möchten.

Aktion Mensch-Umfrage: Große Sorgen und Ängste behinderter Menschen vor Bundestagswahl

Logo: Aktion Mensch
Aktion Mensch
Foto: Aktion Mensch

Bonn (kobinet) In etwas mehr als zwei Wochen entscheiden die Bürger*innen in Deutschland darüber, wer sie und ihre Interessen künftig im Bundestag vertreten soll. Dass viele Menschen mit Behinderung im Vorfeld der Wahl beunruhigt auf die kommende Legislaturperiode blicken, zeigen die Ergebnisse einer aktuellen bundesweiten Online-Umfrage der Aktion Mensch. 67 Prozent der Befragten befürchten demnach, dass die Inklusion und Teilhabe von Menschen mit Behinderung von Parteien und Politiker*innen als immer unwichtiger erachtet und damit – im Vergleich zu anderen Themen – eher als „Luxus“ angesehen werden. Hiermit einher geht bei nahezu zwei Dritteln die Angst, dass ihre Belange nach der Bundestagswahl weniger mitgedacht werden als zuvor. Auch mit Blick auf das gesamtgesellschaftliche Klima zeigt sich: Über die Hälfte der Befragten sorgt sich vor einer Zunahme der Behindertenfeindlichkeit in Deutschland.

Teilhabefonds Kultur geht in Mecklenburg-Vorpommern in zweite Förderrunde

Landkarte Lage Mecklenburg-Vorpommern in Deutschland
Deutschland Lage Mecklenburg-Vorpommern
Foto: Gemeinfrei https://de.wikipedia.org/wiki/Flaggen_und_Wappen_der_L%C3%A4nder_der_Bundesrepublik_Deutschland

Schwerin (kobinet) Der Teilhabefonds Kultur geht in Mecklenburg-Vorpommern in die zweite Förderrunde. Seit dem 1. Februar 2025 können Kulturschaffende ihre Anträge für inklusive und diverse Kulturprojekte einreichen. Die Antragsfrist geht bis zum 16.03.2025. Die Mittel im Teilhabefonds werden durch das Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten Mecklenburg-Vorpommern zur Verfügung gestellt. Inklusive Kulturprojekte bauen Barrieren in Kunst und Kultur ab. Menschen mit Behinderungen sind die Zielgruppe für die Projekte – sowohl als Publikum als auch als Kulturschaffende. Diverse Kulturprojekte sind Vorhaben, die Raum für marginalisierte Personen schaffen und im Rahmen aktiver Projektbeteiligung oder umfassender Vermittlungsarbeit Zugänge zu Kunst und Kultur öffnen, heißt es in der Ankündigung der Fördermöglichkeit.

Neue „hvv custom“-App: Kein Durchbruch für barrierefreie Mobilität in Hamburg

Symbol Fragezeichen
Symbol Fragezeichen mit Schatten
Foto: ht

Hamburg (kobinet) Der Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg (BSVH) äußert Kritik an der Einführung der Assistenz-App „hvv custom“. Trotz der Ankündigung, Menschen mit Behinderungen den öffentlichen Nahverkehr zu erleichtern, bleibe die App weit hinter den Erwartungen zurück. Eine echte barrierefreie Mobilität erfordere mehr als eine digitale Lösung. „Die Assistenz-App ‚hvv custom‘ ist keine Lösung für die gesetzliche Verpflichtung, Fahrgastinformationen nach dem Zwei-Sinne-Prinzip zugänglich zu machen“, machte André Rabe, 2. Vorsitzender des BSVH und Leiter des Arbeitskreises Umwelt & Verkehr im Verein, deutlich. „Sie kann bestenfalls ein Baustein sein. Hierauf haben wir in den Gesprächen mit den Verkehrsbetrieben immer wieder hingewiesen. Ebenso auf die Tatsache, dass in anderen Städten bereits bestehende Systeme vorhanden sind, die ohne App funktionieren und so für alle zugänglich sind.“

Deutscher Hörfilmpreis 2025: PUDELDAME live im Colosseum Berlin

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Foto: Susanne Göbel

Berlin (kobinet) Am 25. März 2025 wird der 23. Deutsche Hörfilmpreis im Rahmen einer festlichen Gala im traditionsreichen Berliner Kulturdenkmal und Kino Colosseum Filmtheater Berlin verliehen. Mit der ADele ausgezeichnet werden an diesem Abend herausragende Hörfilm-Produktionen in sechs Kategorien: Spielfilm Kino, Spielfilm TV/Mediatheken/Streaming, Serie, Dokumentation, Kinder-/Jugendfilm und Filmerbe. 22 Produktionen gehen mit ihren hochwertigen Bildbeschreibungen ins Rennen um die begehrte Auszeichnung. Die Moderation hat in diesem Jahr wieder die Moderatorin, Schauspielerin, Synchron- und Hörbuchsprecherin Nadine Heidenreich übernommen. Darauf hat der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) aufmerksam gemacht.

Aufruf für entschlossenes Engagmenent für Inklusion am Protesttag am 5. Mai

Vier sich gegenseitig am Handgelänk haltende Hände darunter die Buchstaben BSK
Logo des BSK
Foto: BSK e.V.

Krautheim (kobinet) Der Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter (BSK) ruft zur aktiven Beteiligung am Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am 5. Mai 2025 auf. Die aktuellen politischen Entwicklungen erfordern ein entschlossenes Engagement für Inklusion und gleichberechtigte Teilhabe. „Durch das vorzeitige Ende der Ampelkoalition bleiben wichtige behindertenpolitische Reformen, wie die Novellierung des Allgemeinen Gleichbehandlungs- und des Behindertengleichstellungsgesetzes, vorerst auf der Strecke. Nach den Neuwahlen im Februar wird es darauf ankommen, die richtigen Ansprechpartner*innen in der neuen Regierung zu identifizieren und die begonnenen Prozesse entschlossen weiterzuführen. Der Protesttag am 5. Mai bietet eine ideale Gelegenheit, um mit klaren Forderungen und öffentlichkeitswirksamen Aktionen einen Neustart für die Inklusion einzuleiten“, betonte Verena Gotzes, Bundesvorsitzende des BSK.

Wahl-Hilfe-Heft und Videos zur Bundestagswahl in Leichter Sprache

Holger Kiesel im Rollstuhl sitzend
Holger Kiesel 1050×1575
Foto: Der Behindertenbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung

München (kobinet) Holger Kiesel, der Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung, und die Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit geben auch zur Bundestagswahl am 23. Februar 2025 wieder ein Wahl-Hilfe-Heft und zusätzlich Erklärvideos in Leichter Sprache heraus. Sie sind in Kooperation mit der Beauftragten der Landesregierung von Baden-Württemberg für die Belange von Menschen mit Behinderungen und der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg sowie mit Unterstützung des Bayerischen Innenministeriums entstanden.

Förderpreis für Podcast-Macher von MmB Community

Cover des MmB Community Podcast mit Mano Grande und Paul O'Dono
Cover des MmB Community Podcast mit Mano Grande und Paul O’Dono
Foto: omp

Kassel / Potsdam (kobinet) Der Förderpreis „Helfende Hand“ ist eine Auszeichnung zur Förderung des ehrenamtlichen Engagements im Bevölkerungsschutz. Jährlich wird dieser Preis vom Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) verliehen. Mit dieser Ehrung werden herausragende Projekte und innovative Konzepte gewürdigt, die das Ehrenamt im Bevölkerungsschutz stärken und fördern. Paul O’Dono und Mano Grande erhielten im Dezember 2024 diese Ehrung für ihren Podcast „MmB Community“ und für ihr ehrenamtliches Engagement. In 2023 und 2024 veröffentlichten Sie mehrere Podcast-Folgen zum Peer Counseling und zum Persönlichen Budget und erregten damit Aufmerksamkeit, wie die kobinet-nachrichten von den Podcast-Machern erfahren haben.

Berlin hat jetzt Schlichtungsstelle bei der Landesbeauftragen

Portrait eines dunkelhaarigen Mannes mit dunkler Jacke und dunklem rotem Hemd mit kariertem Binder
Uwe Orlowski – der neue Schlichter in Berlin
Foto: SenASGIVA

BERLIN (kobinet) Seit Jahresbeginn hat Berlin eine Schlichtungsstelle bei der Landesbeauftragen für Menschen mit Behinderungen Christine Braunert-Rümenapf. An diese Schlichtungsstelle können sich Bürgerinnen und Bürger wenden, sowie Vereine und Verbände, die im Landesbeirat für Menschen mit Behinderungen mit einem stimmberechtigten Mitglied vertreten sind. Die Nutzung der Schlichtungsstelle ist kostenfrei. Die Schlichtungsstelle kümmert sich um Beschwerden und Anliegen von Menschen, wenn es zu Verstößen gegen das Landesgleichberechtigungsgesetz oder gegen das Diskriminierungsverbot gekommen sein soll. Die Schlichtungsstelle wird auch Beschwerden zur fehlenden Barrierefreiheit durch öffentliche Stellen in Berlin bearbeiten.

Deutscher Behindertenrat fordert Bekenntnis demokratischer Parteien zu Inklusion und Solidarität

Logo des DBR
Logo des DBR
Foto: DBR

Berlin (kobinet) Die Sprecherinnen des Deutschen Behindertenrats sind besorgt über den Tabubruch, der sich vergangene Woche im Deutschen Bundestag zugetragen hat. „Wahlkampftaktische Gründe sollten keine Partei dazu verleiten, sich mit Stimmen der AfD zur Mehrheit verhelfen zu lassen, zumal dies vorher kategorisch ausgeschlossen wurde“, erläutert Hannelore Loskill, derzeitige Vorsitzende des Sprecherinnenrats des Deutschen Behindertenrates und Bundesvorsitzende der BAG SELBSTHILFE. Auch VdK-Präsidentin Verena Bentele, SoVD-Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier und Prof. Dr. Sigrid Arnade vom Weibernetz sind bestürzt. Gerade sei der 80. Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz begangen und auch der vielen behinderten Opfer des Naziregimes gedacht worden. Und fast zeitgleich komme es zu einer Zusammenarbeit einiger Parteien der demokratischen Mitte mit einer in Teilen rechtsextremistischen Partei, welche Inklusion und Menschenrechte verachtet.

Gegen Ausgrenzung durch Ableismus und mangelnder Barrierefreiheit im Wahllokal

Jennifer Sonntag sitzt mit Führhund Paul auf Stufen
Jennifer Sonntag sitzt mit Führhund Paul auf Stufen
Foto: ISL

Halle / Berlin (kobinet) „Ausgrenzung beginnt bereits mit Ableismus und mangelnder Barrierefreiheit im Wahllokal, wogegen Blindenführhund Paul und ich uns stark machen.“ Dieses Kurzstatement von Jennifer Sonntag hat die Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) im Rahmen ihrer Aktion unter dem Motto „Inklusion braucht Demokratie … Deshalb: kein Platz für Diskriminierung und Ausgrenzung!“ ins Internet eingestellt. Mit den mittlerweile 16 ins Internet eingestellten 10-Sekunden-Kurzvideos, die über die sozialen Medien verbreitet und geteilt werden sollen, will die Selbstvertretungsorganisation behinderter Menschen ein Zeichen zur Bundestagswahl am 23. Februar 2025 setzen. Bis zur Bundestagswahl am 23. Februar sollen über 30 Videos verbreitet werden, die für eine demokratische Wahl aufrufen.

Lebenshilfe: Zusammenarbeit mit AfD macht Menschen mit Behinderung Angst

Logo der Lebenshilfe
Logo der Lebenshilfe
Foto: Lebenshilfe

Berlin (kobinet) Die Bundesvereinigung Lebenshilfe ist schockiert über die Entwicklungen im Bundestag. Am 29. Januar 2025 konnte die CDU ihren 5-Punkte-Plan nur mit den Stimmen der AfD beschließen. Mit großer Sorge befürchtet die Lebenshilfe, dass nun auf höchster politischer Ebene eine Zusammenarbeit mit der AfD etabliert wird. Einer Partei, die eine vielfältige, inklusive Gesellschaft ablehnt und das Land spaltet. „Menschen mit Behinderung machen die jüngsten Ereignisse Angst. Angesichts dieser Entwicklung fühlen sie sich immer stärker von Ausgrenzung bedroht“, betont Ulla Schmidt, Bundesvorsitzende der Lebenshilfe.

Bürgerschaftswahl 2025: Was blinde und sehbehinderte Menschen in Hamburg wissen müssen

Bild von mehreren weißen Schablonen mit scharzer Schrift sowie den entsprechend gestanzten Löchern
Wahlschablone für die Europawahl 2024
Foto: BBSB

Hamburg (kobinet) In Hamburg steht nicht nur die Bundestagswahl am 23. Februar an. Eine Woche später, am 2. März 2025, findet die Bürgerschaftswahl in Hamburg statt. Für blinde und sehbehinderte Wählerinnen und Wähler stellt der Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg (BSVH) besondere Serviceleistungen zur Verfügung. Für eine selbstständige und geheime Stimmabgabe können Betroffene Wahlschablonen und die Informationen zur Wahl auf Audio-CDs anfordern.

Arbeitslosigkeit Schwerbehinderter schnellt mit 185.000 in die Höhe

Logo der Bundesagentur für Arbeit
Logo der Bundesagentur für Arbeit
Foto: BA

Nürnberg (kobinet) Einen massiven Anstieg der Arbeitslosigkeit schwerbehinderter Menschen verzeichnet die Bundesagentur für Arbeit für Januar 2025. Die aktuellen Zahlen zeigen, dass im Vergleich zum Dezember 2024 über 8.000 schwerbehinderte Menschen mehr im Januar 2025 arbeitslos gemeldet waren. Insgesamt sind es nun 185.168 schwerbehinderte Menschen, die in Deutschland arbeitslos sind. Die Zahl von 180.000 wurde schon lange nicht mehr übersprungen. Vor einem Jahr, also im Januar 2024 lag diese noch bei 174.250, also fast 13.000 unter der derzeitigen Zahl.

Papier zum Unterstützungsbedarf von Familien mit Kindern mit schweren Beeinträchtigungen

Logo der Deutschen Vereinigung für Rehabilitationshilfe
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Foto: DVfR

Heidelberg (kobinet) Die Deutsche Vereinigung für Rehabilitation (DVfR) nimmt in ihrem Diskussionspapier Familien mit schwer beeinträchtigten Kindern in den Blick. Mittels Fallvignetten werden typische Herausforderungen für Betroffene veranschaulicht und konkrete Hilfsangebote aufgeführt. „Familien, in denen Kinder oder Jugendliche mit (schweren) Beeinträchtigungen leben, sind im Alltag mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. Die Gesamtheit der Herausforderungen für eine Familie ergibt sich aus der Familienkonstellation (Anzahl und Alter der Kinder, Anzahl der Erziehungsberechtigten im Haushalt), den individuellen Eigenschaften der Eltern und der Kinder (wie Bildung, Alter, psychische Resilienz), der finanziellen Situation und den Wohnverhältnissen“, heißt es vonseiten der DVfR.