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Kabarett Kolumne: Küchentisch oder Katzentisch. Robert, red mit uns!

Abbild des Behindertenausweises vom Autor von 1988
Heute am 3. Dezember, dem Behinderten D-Day bewegt der
Kabarett Kolumnist sein Zwerchfell
Foto: Hans-Willi Weis

Staufen (kobinet) Freut euch! Heut ist D-Day! Disability-Day, auf deutsch B-Tag, Internationaler Tag der Behinderten. Einmal mehr nehmen wir uns an diesem 3. Dezember die Freiheit zu einem
befreienden Lachen. Wenn sich sonst schon nichts bewegt in Sachen Behindertenbefreiung, soll sich wenigstens das Zwerchfell bewegen.

Zwischen Selbstbild und Fremdzuschreibung: Die Identitätsfalle der Behinderung

Spiegelung eines Kindes in einer Pfütze. Verzerrungen durch Kiefernnadeln im Wasser und umgebende Bäume schaffen eine surreale, fast traumartige Atmosphäre. - Schwarz-Weiß-Fotografie.
Wer oder was bin ich?
Foto: Ralph Milewski

Fladungen (kobinet) Das eigene Selbstbild ist für viele Menschen ein stabiler Anker, ein inneres Konzept, das sich durch Erfahrungen und Reflexion formt. Für Menschen mit einer Behinderung gestaltet sich dieser Prozess jedoch oft komplexer. Die Gesellschaft, und insbesondere staatliche Institutionen, neigen dazu, das Leben behinderter Menschen durch spezifische Regelungen und bürokratische Kategorien zu lenken. Doch was passiert, wenn das eigene Selbstbild in Konflikt mit der gesellschaftlich vorgegebenen Identität steht?

Aktion für Barrierefreiheit und angemessene Vorkehrungen an den Grundgesetztafeln in Berlin

Symbol Ausrufezeichen
Symbol Ausrufezeichen mit Schatten
Foto: ht

Berlin (kobinet) Heute, zum diesjährigen Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen, dem 3. Dezember 2024, lädt das Bündnis Barrierefreiheit Jetzt! gemeinsam mit dem Deutschen Behindertenrat (DBR) um 9.30 Uhr zu einer Kundgebung vor der Installation „Grundgesetz 49“ am Reichstagsufer 4, in der Nähe des Reichstags in Berlin ein. Damit protestieren Behindertenverbände gegen die bisherige Untätigkeit der Regierung und für konkrete gesetzliche Regelungen für mehr Barrierefreiheit.

Barrierefreiheit, Diskriminierungsschutz und Inklusion – so wie bisher kann es nicht weitergehen

Logo des DBR
Logo des DBR
Foto: DBR

Berlin (kobinet) „Barrierefreiheit, Diskriminierungsschutz und Inklusion – so wie bisher kann es nicht weitergehen! Dies teilt der Deutsche Behindertenrat anlässlich des heutigen UN-Welttages der Menschen mit Behinderungen am 3. Dezember mit und zieht Bilanz. „Das DBR-Jahr 2024 war geprägt von Hoffnung und großen Erwartungen an die Erfüllung der behindertenpolitischen Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag. Das Ende der Ampelkoalition lässt die Hoffnung auf mehr Barrierefreiheit im Land schwinden. Die Arbeit im Bundestag und den Ausschüssen findet aktuell nur noch stark eingeschränkt statt. Eine im Koalitionsvertrag 2021 angekündigte Reform des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes in der Zuständigkeit des Bundesjustizministeriums kam nicht“, heißt es u.a. in der Presseinformation des Deutschen Behindertenrat.

Drei Fragen an Christina Marx zum Inklusionsbarometer Arbeit der Aktion Mensch

Christina Marx
Christina Marx
Foto: Aktion Mensch

Bonn (kobinet) Die Arbeitsmarktsituation für Menschen mit Behinderung hat sich verschlechtert. Sowohl die Arbeitslosenzahlen als auch die Arbeitslosenquote sind im vergangenen Jahr gestiegen. Besonders drastisch: Immer mehr Unternehmen kommen ihrer gesetzlichen Pflicht, Menschen mit Behinderung zu beschäftigen, nicht nach. Der Anteil der Betriebe, die die vorgegebene Fünf-Prozent-Quote vollständig erfüllen, ist auf einen Tiefstwert gesunken. Das geht aus dem diesjährige Inklusionsbarometer Arbeit der Aktion Mensch und des Handelsblatt Research Institutes hervor, das am 29. November 2024 veröffentlicht wurd. Im folgenden veröffentlichen die kobinet-nachrichten ein Interview mit der Pressesprecherin der Aktion Mensch Christina Marx zum Thema.

70. Jubiläum der ZAV – Warum sie so wichtig ist für Akademiker*innen

Cover des IGEL-Podcast zu 70 Jahre ZAV
Cover des IGEL-Podcast zu 70 Jahre ZAV
Foto: IGEL-Media

Bad Segeberg / Bonn (kobinet) „70. Jubiläum der ZAV – Warum sie so wichtig ist für Akademiker*innen“, so lautet der Titel des Podcast Inklusion Ganz Einfach Leben (IGEL). „Ein Gespräch mit dem langjährigen Mitarbeiter Torsten Prenner. In dieser Episode des IGEL Podcasts feiern wir das 70-jährige Bestehen der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV), einer Fachstelle der Bundesagentur für Arbeit. Gastgeber Sascha Lang spricht mit Torsten Prenner, langjährigem Mitarbeiter der ZAV, über ihre wichtige Arbeit zur Unterstützung schwerbehinderter Menschen und Fachkräfte aus dem Ausland“, heißt es u.a. in der Ankündigung des Podcast.

Kultur für Menschen mit Behinderungen zugänglich machen

Jürgen Dusel
Jürgen Dusel
Foto: Henning Schacht

Berlin (kobinet) Heute, am 2. Dezember 2024, also am Vorabend des Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen stellte Jürgen Dusel, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, zusammen mit Prof. Christian Höppner, Präsident des Deutschen Kulturrates, und Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, die Empfehlungen für eine inklusive Kultur der Öffentlichkeit vor. Sie wurden entgegengenommen von der Staatsministerin für Kultur und Medien, Claudia Roth, und Katrin Budde, Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Medien des Deutschen Bundestages.

Suche nach Arbeitskräften – aber kaum im eigenen Land

Lupe über mehreren Bilder von Fotos mit Personen darauf
Auf der Suche nach Kompetenz
Foto: RosZie In neuem Fenster öffnen via Pixabay In neuem Fenster öffnen

HANNOVER (kobinet) Obwohl in Niedersachsen fast 60.000 Fachkräfte fehlen, beschäftigen Unternehmen noch immer viel zu wenige Menschen mit Behinderung. Das kritisiert der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen anlässlich des „Internationalen Tags der Menschen mit Behinderung“ am 3. Dezember scharf und fordert nicht nur eine höhere Ausgleichsabgabe, sondern insgesamt mehr Engagement seitens der Wirtschaft beim Thema Inklusion.

Gemeinsame Forderung nach barrierefreiem Gesundheitswesen

Patient bei Blutdruckmessung
Patient bei Blutdruckmessung
Foto: Alterfines In neuem Fenster öffnen via Pixabay In neuem Fenster öffnen

STUTTGART (kobinet) Die Beauftragte der Landesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Simone Fischer und Dr. Robin Maitra, Mitglied im Vorstand der Landesärztekammer Baden-Württemberg fordern gemeinsam: „Das Gesundheitssystem muss barrierefreier werden.“ Im Gesundheitssektor müssen bauliche und kommunikative Barrieren abgebaut werden, damit auch Menschen mit Behinderungen die bestmögliche medizinische Versorgung bekommen. Darauf haben beide anlässlich des Internationalen Tags der Menschen mit Behinderungen aufmerksam gemacht. Damit die Weiterentwicklung hin zur Barrierefreiheit gelingt, brauche es die gemeinsame Anstrengung aller Beteiligten und mehr staatliche Unterstützung, betonen sie.

Waren Gesetzesblockaden zur Nichtdiskrimierung und Barrierefreiheit Teil der FDP-D-Day-Strategie?

Person mit kobinet-T-Shirt mit Blick auf den Reichstag
Person mit kobinet-T-Shirt mit Blick auf den Reichstag
Foto: Susanne Göbel

Berlin (kobinet) Die politischen Turbulenzen nach dem Bekanntwerden der internen Ausstiegspläne der FDP aus der Ampelkoalition, in denen vom „D-Day“ und von einer „offenen Feldschlacht“ die Rede ist, lassen auch behinderte Menschen und ihre Verbände aufhorchen. Während immer wieder gepredigt wurde, wie wichtig Aufklärung und Bewusstseinsbildung in Sachen Nichtdiskriminierung und Barrierefreiheit auch in der Politik ist, stellt sich nun die Frage, ob die Blockade einiger der FDP-geführten Ministerien bei der Reform des Bundesbehindertengleichstellungsgesetz (BGG) und durch das Nichts-Tun bei der Reform des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) Teil dieser Ausstiegsstrategie der FDP war. Denn vor allem in den letzten Wochen wurde der schon längst fertige Entwurf für die Reform des Bundesbehindertengleichstellungsgesetz immer wieder vom FDP-geführten Bundesjustizministerium blockiert. Intern war sogar von einer persönlichen Blockade von Bundesjustizminister Marco Buschmann von der FDP die Rede. Nun soll dieser Marco Buschmann Generalsekretär der FDP werden.

Demonstration für Persönliche Assistenz am 6. Dezember in Wien

Fahne von Österreich
Fahne Österreich
Foto: public domain

Wien (kobinet) „Trotz Millionenförderung durch den Bund entschied sich die Wiener Landesregierung gegen ein Pilotprojekt zur Persönlichen Assistenz. Betroffene wehren sich nun mit einer Demo am 6. Dezember 2024 um 14 Uhr beim Wiener Rathaus.“ Darauf hat der österreichische Online-Nachrichtendienst BIZEPS aufmerksam gemacht. Anlass des Ärgers der Betroffenen ist die Entscheidung Wiens, nicht am Pilotprojekt zur Ausweitung und Harmonisierung der Persönlichen Assistenz in Österreich teilzunehmen – ein Projekt, das vielen Menschen mit Behinderungen dringend benötigte Persönliche Assistenz ermöglicht hätte. Der Österreichische Behindertenrat hat bereits am 29. November 2024 in den Presseclub Concordia eingeladen, um darzulegen, weshalb es seitens der Wiener Stadtregierung ein Umdenken in puncto Persönliche Assistenz für Menschen mit Behinderungen geben soll.

Aktions-Aufruf des Deutschen Behindertenrat für den 3. Dezember 2024

Logo des DBR
Logo des DBR
Foto: DBR

Berlin (kobinet) „Der Deutsche Behindertenrat (DBR) ruft anlässlich des UN-Welttages der Menschen mit Behinderungen am 3. Dezember zusammen mit dem „Bündnis Barrierefreiheit jetzt!“ am 3.12.2024 gegen 9.30 Uhr zu einer kurzen Aktion vor den Grundgesetztafeln am Reichstagsufer 4 in 10557 Berlin (Mahnmal Grundgesetz 49 – Standort Google Maps ) auf. Die Aktion wird ca. 30 Minuten dauern“, heißt es auf der Internetseite des Deutschen Behindertenrat.

Eine Lesung und der Austausch von drei Autoren in Frankfurt

drei rote Ausrufezeichen
Drei rote Ausrufezeichen
Foto: ht

Frankfurt am Main (kobinet) Die Literatur, Biografien sowie Fachveröffentlichungen von behinderten Menschen haben immer wieder verschiedene Epochen der Behindertenbewegung und -politik geprägt. Wichtig dabei ist, dass die Stimme behinderter Menschen gehört wird und nicht im Blätterrauschen der Veröffentlichungen über behinderte Menschen untergeht. Darin waren sich Uwe Heineker, Stephan Laux und Ottmar Miles-Paul einig als sich die drei behinderten Autoren im Vorfeld einer Lesung der Volkshochschule Frankfurt aus dem Roman Zündeln an den Strukturen von Ottmar Miles-Paul zu einem Austausch trafen.

Wir sind nämlich nicht alle gleich: Sigrid Arnade zu 30 Jahren Benachteiligungsverbot im Grundgesetz

Bild vom Grundgesetz
Grundgesetz
Foto: omp

Berlin (kobinet) „‚Wir sind nämlich nicht alle gleich‘ – Perspektiven auf Artikel 3 im Grundgesetz: Gestern. Heute. Morgen“, so lautet der Titel eines Podcast des digiateln deutschen Frauenarchivs, in dem auch Prof. Dr. Sigrid Arnade zu Wort kommt. „Wen hat der Artikel 3 empowert, wen empowert er noch? Wen schließt er aus? Wie wird der Gleichheitsgrundsatz umgesetzt und wie sollte er in Zukunft umgesetzt werden?“ heißt es in der Ankündigung des knapp 15minütigen Podcast. Dabei wirken folgende Personen mit: Nadine Ackah-Mensah, Prof. Dr. Sigrid Arnade, Helene Shani Braun, Christina Clemm, Kübra Dalkılıç und Dr. Marina Grasse.

Stellenausschreibung: ISL sucht behindertenpolitische*n Referent*in

Logo der ISL
ISL
Foto: ISL

Berlin (kobinet) Die Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) ist eine menschenrechtsorientierte Selbstvertretungsorganisation behinderter Menschen. Sie ist die Dachorganisation der Zentren für selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen und die deutsche Mitgliedsorganisation der internationalen Selbstvertretungsbewegung behinderter Menschen „Disabled Peoples` International – DPI“. Für seine Bundesgeschäftsstelle in Berlin sucht die ISL ab Januar oder Februar 2025 (flexibel) eine*n Referent*in (m/w/d) in Teilzeit mit 30 Wochenstunden, die eine Identifikation mit der Selbstbestimmt-Leben-Bewegung und eigene Erfahrung mit Behinderung mitbringt. Die Stelle ist zunächst auf drei Jahre befristet, heißt es in einer aktuellen Stellenausschreibung der ISL.

Momentaufnahme 366

Schottisches Hochlandrind
Schottisches Hochlandrind bei Grasen
Foto: Irina Tischer

Berlin (kobinet) Das Leben ist ein andauerndes  Staunen über das Wunder, zu leben.

IGEL-Monatsrückblick auf die Behindertenpolitik im November 2024

Logo: IGEL-Monatsrückblick
IGEL-Monatsrückblick
Foto: IGEL-Media

Bad Segeberg / Kassel (kobinet) „Ein Likörchen gegen den Frust – der kobinet-nachrichten Monatsrückblick November 2024“. So hat der Macher des Podcast Inklusion Ganz Einfach Leben (IGEL), Sascha Lang, den Monatsrückblick auf die Behindertenpolitik im November 2024 getitelt. Im Gespräch mit kobinet-Redakteur Ottmar Miles-Paul hat Sascha Lang eine ganze Reihe von behindertenpolitischen Themen angesprochen, die vielen derzeit schwer im Magen liegen. Es blieb aber auch Zeit angesichts der 222. Episode des IGEL-Podcast zwar nicht das Schnapsglas, aber ein symbolisches Likörgläschen auf diese Zahl und damit auch auf das unermüdliche Wirken der Akteur*innen des IGEL-Podcast zu erheben. „November Blues: Ein Monat voller Herausforderungen – von politischen Turbulenzen wie geplatzten Koalitionen bis hin zu enttäuschten Hoffnungen in der Behindertenbewegung“, heißt es u.a. in der Ankündigung des Podcast. Es gibt aber auch ein paar gute Nachrichten.

Aufs Inklusionstheater folgt die Reality-Schock-Show

Abbild des Behindertenausweises vom Autor von 1988
Der Kolumnist als Influencer bewirbt das Mindset-Produkt der Firma Kahawatte: Das Waschmittel für dein Gehirn! Ein Waschgang täglich und du bist wie ausgewechselt.
Foto: Hans-Willi Weis

Staufen (kobinet) Genau, das ist die richtige Reihenfolge. Machen wir nicht länger mit beim Inklusionstheater und ist somit Schluss mit dem Theaterspielen – Theaterspielen im Sinne von sich und anderen etwas vormachen –, so besteht der nächste Schritt darin, sich der Realität auszusetzen. Und das wird jetzt eine echt harte Nummer. Und zwar desto härter, je dauerhafter und je realitätsabgewandter man sich bereits im Verdrängungsdunst und „ immer Inklusiver-Modus“ der Teilhabe-Illusion seiner jeweiligen Community-Bubble eingerichtet hat. Wie es nach dem nun fälligen Realitätsschock weitergeht, schauen wir dann mal. Achtung, es folgt die Wirklichkeitskonfrontation, ich steche jetzt mit der Nadel in die Blase.

25 Jahre Landesgleichberechtigungsgesetz für behinderte Menschen in Berlin

Zahl 25
Zahl 25
Foto: ht

Berlin (kobinet) Mit einem Festakt im Festsaal des Roten Rathauses feierte Berlin am 29. November 2024 das 25-jährige Bestehen des Landesgleichberechtigungsgesetzes (LGBG). Seit einem Vierteljahrhundert bildet es die rechtliche Grundlage für gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit und ohne Behinderungen und für den Abbau von Barrieren in Berlin, wie es in einer Presseinformaiton der Senatsverwaltung für Soziales heißt.

Klimaschutz geht vor Denkmalschutz – Barrierefreiheit auch?

Goldene Statue Justitia mit Schwert und Waage
Statue Justitia
Foto: Sang Hyun Cho auf Pixabay

Münster (kobinet) „Die Eigentümerin eines Wohnhauses in der denkmalgeschützten Düsseldorfer ‚Golzheimer Siedlung‘ hat ebenso wie die Eigentümerin eines Baudenkmals in Siegen einen Anspruch auf eine denkmalrechtliche Erlaubnis für die Installation von Solaranlagen.“ Dies hat das Oberverwaltungsgericht in Münster am 27. November 2024 in zwei Grundsatzurteilen zum nordrhein-westfälischen Denkmalrecht entschieden und darauf verwiesen, dass bei der Errichtung von Solaranlagen auf denkmalgeschützten Gebäuden regelmäßig das öffentliche Interesse am Ausbau der erneuerbaren Energien die Belange des Denkmalschutzes überwiegt. Diese Information des Oberverwaltungsgericht Münster dürfte auch für all diejenigen interessant sein, die sich für Barrierefreiheit einsetzen. Denn hier beißt sich ebenfalls häufig das öffentliche Interesse an einer barrierefreien Nutzung mit dem Denkmalschutz.

Menschen mit Behinderungen formulieren ihre Erwartungen an die Landesregierung

Flagge Bundesland Sachsen
Flagge Bundesland Sachsen
Foto: Gemeinfrei, public domain

DRESDEN (kobinet) Der Landesbeirat für Inklusion der Menschen mit Behinderungen und die Landesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Behindertenbeauftragten der Landkreise und kreisfreien Städte (LAG-B) des Freistaates Sachsen haben gemeinsam mit dem Landesinklusionsbeauftragten ein sechsseitiges Positionspapier mit 58 Forderungen in elf Politikfeldern erarbeitet und es in den Prozess der Koalitionsverhandlungen eingebracht. „Im Koalitionsvertrag für die Staatsregierung muss die umfassende selbstbestimmte und gleichberechtigte Teilhabe der rund 800.000 Menschen mit Behinderungen in Sachsen als Querschnittsthema in allen Politikfeldern Berücksichtigung finden. In allen Bereichen, die von Sondersystemen geprägt sind, müssen im Rahmen des Wunsch- und Wahlrechts bedarfsgerechte Alternativen verfügbar sein,“ beschreibt der Landesinklusionsbeauftragte des Freistaates Sachsen, Michael Welsch, das Anliegen dieses Positionspapiers.

Bis jetzt dreimal lebenslänglich

Rollstuhlfahrer mit dunkler Hotes und Weste, weißem Hemd und rötlich gemustertem Schlips vor Ferkhäusern
Dr. Karsten Lippmann in den Straßen seiner Heimatstadt Halberstadt
Foto: Julia Bornkessel

HALBERSTADT (kobinet) Der bevorstehende Welttag für Menschen mit Behinderungen steht kurz bevor. Für viele Menschen, insbesondere jene, die in ihrem Leben Behinderungen erfahren, ist dieser Tag ein Anlass für intensive Gespräche zu den Themen „Behinderung“ und „Inklusion“ sowie für die Teilnahme an öffentlichen Veranstaltungen und Demonstrationen für Inklusion und  mehr Barrierefreiheit. Dr. Karsten Lippmann, der Vorsitzende des ABiD-Instituts Behinderung & Partizipation (IB&P) wird ebenfalls zum Welttag für Menschen mit Behinderungen zu Demonstrationen gehen. Er hat sich jedoch auch die Zeit genommen, einen Beitrag für die Alice-Salomon-Hochschule (ASH) zu schreiben, der sich mit der Bedeutung der Physiotherapie für diesen Personenkreis der Menschen mit Behinderungen beschäftigt. Mit seinem persönlichen Blick auf die Zukunft des Studienangebotes für Ergo- und Physiotherapeuten an der ASH Berlin gibt er zugleich einen Einblick in seine persönlichen Erfahrungen als schwerbehinderter Mensch. Unter der Überschrift „Bis jetzt dreimal lebenslänglich: Plädoyer eines Dauer-Patienten für die Weiterentwicklung eines Berufsfeldes – Erfahrungen aus 45 Jahren Physiotherapie“ beschäftigt er sich darin mit der Bedeutung der Physiotherapie für diesen Personenkreis, auch mit Blick auf die Zukunft des Studienangebotes für Ergo- und Physiotherapeuten an der ASH Berlin und er gibt Einblick in seine persönlichen Erfahrungen als schwerbehinderter Mensch.

Karsten Lippmann hat diesen Beitrag den „kobinet-Nachrichten“ zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt und wir tun das, vor  allem, weil persönliche Erfahrungen mit dem Behindertsein / Behindertwerden gerade am Welttag für Menschen mit Behinderungen ein wichtiges Thema sind.

Nur gemeinsam lassen wir niemanden zurück

Dr. Andreas Bovenschulte
Dr. Andreas Bovenschulte
Foto: Bürgermeister Bremen

Bremen (kobinet) „Es ist unser erklärtes Ziel in Bremen und Bremerhaven, Menschen mit Behinderungen eine vollumfängliche gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Wichtige Bausteine dafür sind ein inklusives Schulsystem und Arbeitsangebote im allgemeinen Arbeitsmarkt. Bremen verfolgt seit Jahren das Ziel, ein sozial gerechtes und inklusives Umfeld für alle Bürgerinnen und Bürger zu schaffen. Das habe ich im Rahmen eines Treffens mit den Beauftragten von Bund und Ländern für die Belange von Menschen mit Behinderungen (KBB) in Bremen wiederholt hervorgehoben“, dies teilte der Bremer Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte in seinen Bürgermeister-News vom November 2024 mit. Dabei verdeutlichte er, dass wir nur gemeinsam niemanden zurück lassen.

Hubert Hüppe kritisiert drei verlorene Jahre für die Inklusion

Mann mit weißem Haar im dunklen Anzug mit weißem Hemd und schwarzem Schlips
Pressefoto von Hubert Hüppe
Foto: René Golz

Berlin (kobinet) Anlässlich des Welttags der Menschen mit Behinderungen am 3. Dezember hat sich der Berichterstatter für die Belange von Menschen mit Behinderungen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Gesundheitsausschuss Hubert Hüppe zu Wort gemeldet. „Während der drei Jahre Ampel-Koalition ist die Inklusion keinen Schritt vorangekommen. Seit 30 Jahren ist das Benachteiligungsverbot von Menschen mit Behinderungen im Grundgesetz verankert, seit 15 Jahren ist die UN-Behindertenrechtskonvention in Kraft. Dennoch werden Betroffene noch immer in vielen Lebensbereichen benachteiligt, eine gleichberechtigte Partizipation, Teilhabe und Selbstbestimmung bleiben ihnen verwehrt. Es florieren die ausgrenzenden Sonderwelten in den Bereichen Bildung, Arbeit und Wohnen. Und es bestehen bewusste und auch unbewusste Vorurteile der Gesellschaft gegenüber Menschen mit Behinderungen fort“, teilte der Bundestagsabgeordnete in einer Presseerklärung mit.

Selbstbestimmt Leben Bremen sucht Mitarbeiter*in für Teilhabeberatung

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Symbol Fragezeichen mit Schatten
Foto: ht

Bremen (kobinet) Für die Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung sucht Selbstbestimmt Leben Bremen zur Verstärkung seines Teams zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n pädagogische/n Mitarbeiter:in (m/w/d) zur Durchführung von allgemeinen Teilhabeberatungen i.S.v. § 32 SGB IX. Darauf macht die Organisation auf ihrer Internetseite aufmerksam. Die Bewerungsfrist besteht bis zum 31. Dezember 2024.

Institut mahnt Gesetzesreformen für mehr Barrierefreiheit und Inklusion an

Logo Deutsches Institut für Menschenrechte
Logo Deutsches Institut für Menschenrechte
Foto: Von Institut für Menschenrechte – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0

BERLIN (kobinet) Anlässlich des Internationalen Tags der Menschen mit Behinderungen am fordert das Deutsche Institut für Menschenrechte Verbesserungen für Menschen mit Behinderungen in Deutschland. Nicht nur die Reform des Behindertengleichstellungsgesetzes, sondern auch das Gesetz zur Inklusiven Kinder- und Jugendhilfe sowie die Reform des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes müssten mit Nachdruck verfolgt werden 3. Dezember fordert das Deutsche Institut für Menschenrechte Verbesserungen für Menschen mit Behinderungen in Deutschland Gesetzesreformen für mehr Barrierefreiheit und Inklusion.

Barrierefreiheit gelingt nur mit Einbindung des Sachverstandes von Betroffenen

Eine Person am Ufer der Spree gegenüber einem großen Gebäude mit dem Berliner Fernsehturm im Hintergrund
Andrè Nowak gegenüber dem Marie-Elisabeth-Lüders-Haus
Foto: privat

BERLIN (kobinet) Die Nationalen Plattform Zukunft des Tourismus (NPZT) ist eine Plattform mit 130 Mitgliedern aus  allen Bereichen des Tourismus. André Nowak ist als stellvertretender Vorsitzender des ABiD-Instituts Behinderung & Partizipation sowie als Sprecher der AG Tourismus des Deutschen Behindertenrates der einzige Vertreter der Menschen mit Behinderungen und ihrer Organisationen in dem vom Bundeswirtschaftsministerium im Mai 2023 gebildeten Gremium. Er hat sich jetzt mit einer „Wortmeldung“ zur Arbeit der Nationalen Plattform Zukunft des Tourismus an die Öffentlichkeit gewandt. Anlass für seine Wortmeldung war das vom für den Tourismus zuständige Bundesministerium herausgegebene Papier unter der Überschrift „Destination Zukunft – Tourismus gemeinsam gestalten“.

Protest für Barrierefreiheit und angemessene Vorkehrungen am 3. Dezember 2024

Bild vom Grundgesetz
Grundgesetz
Foto: omp

Berlin (kobinet) Am diesjährigen Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen, dem 3. Dezember, lädt das Bündnis Barrierefreiheit Jetzt! gemeinsam mit dem Deutschen Behindertenrat (DBR) um 9.30 Uhr zu einer Kundgebung vor der Installation „Grundgesetz 49“ am Reichstagsufer 4, in der Nähe des Reichstags in Berlin ein. Damit protestieren Behindertenverbände gegen die bisherige Untätigkeit der Regierung und für konkrete gesetzliche Regelungen für mehr Barrierefreiheit.

Zeit für eine Bilanz zur UN-Behindertenrechtskonvention

Logo VdK Nordrhein-Westfalen
VdK Nordrhein-Westfalen
Foto: VdK Nordrhein-Westfalen

DÜSSELDORF (kobinet) Obwohl die Herausforderungen immer größer werden bleibt die Inklusion,  wie der Sozialverband VdK in Nordrhein-Westfalen einschätzt, vielerorts eine leere Hülle. Wie das Statistische Landesamt aktuell mitteilt, leben in Nordrhein-Westfalen 1,94 Millionen Menschen mit einer anerkannten Behinderung und damit knapp 26.000 mehr als zwei Jahre zuvor. „Dies ist ein klares Signal, dass die Gesellschaft zunehmend inklusiver werden muss. Die demografische Entwicklung und die damit verbundene erheblich steigende Zahl älterer Personen werden dazu führen, dass immer mehr Menschen auf Unterstützung und Barrierefreiheit angewiesen sind“, betont der VdK-Landespräsident Horst Vöge.

Ampel-Aus bremst Inklusion voll aus

Portrait von Ulla Schmidt mit einem Logo der Lebenshilfe im Hintergrund
Ulla Schmidt
Foto: Bundesvereinigung Lebenshilfe

BERLIN (kobinet) Anlässlich des Welttages für Menschen mit Behinderung am 3. Dezember kritisiert Ulla Schmidt, die Bundesvorsitzende der Lebenshilfe und Bundesministerin a. D. die damit verbundenen Auswirkungen auf die Inklusion. „Der Bruch der Ampel-Koalition ist ein harter Rückschlag für die Teilhabe von Menschen mit Behinderung in Deutschland. Zahlreiche Gesetzesvorhaben, die uns auf dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft vorangebracht hätten, sind so auf der Zielgeraden voll ausgebremst worden.“, stellt Ulla Schmidt fest und fordert die Parteien auf, in ihren Wahlprogrammen die Bedarfe von Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung im Blick zu haben.

Inklusionsbarometer Arbeit: Ende der Erholung – Inklusion auf dem Arbeitsmarkt rückläufig

Logo Aktion Mensch
Aktion Mensch Logo 283×133
Foto: Aktion Mensch

Bonn (kobinet) Die Erholungsphase nach dem massiven Rückschlag durch die Corona-Pandemie währte nur kurz: Die Arbeitsmarktsituation für Menschen mit Behinderung hat sich erneut verschlechtert. Sowohl die Arbeitslosenzahlen als auch die Arbeitslosenquote sind im vergangenen Jahr gestiegen. Besonders drastisch: Immer mehr Unternehmen kommen ihrer gesetzlichen Pflicht, Menschen mit Behinderung zu beschäftigen, nicht nach. Der Anteil der Betriebe, die die vorgegebene Fünf-Prozent-Quote vollständig erfüllen, ist auf einen Tiefstwert gesunken. Das diesjährige Inklusionsbarometer Arbeit der Aktion Mensch und des Handelsblatt Research Institutes macht einmal mehr deutlich: Die Inklusion auf dem Arbeitsmarkt macht – auch 15 Jahre nach Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention, die das Recht auf gleichberechtigte Teilhabe verankert
– keine Fortschritte.

Was Sigrid Arnade am Küchentisch mit Robert Habeck zu besprechen hätte

Sigrid Arnad an einem Schreibtisch sitzend auf dem die Tastatur eines Computers zu sehen ist. Im Hintergrund Bücherregal
Dr. Sigrid Arnade
Foto: ISL

Berlin (kobinet) Wie einem Bericht von ZEIT ONLINE zu entnehmen ist, will der Kanzlerkandidat von Bündnis 90/Die Grünen, Robert Habeck, zu Bürgerinnen und Bürgern nach Hause kommen und Wahlkampf an Küchentischen betreiben. Dies hat Prof. Dr. Sigrid Arnade vor kurzem zum Anlass genommen, den Vizekanzler und Kanzlerkandidat der Grünen zu sich nach Hause an ihren Küchentisch einzuladen. Die kobinet-nachrichten haben bei Sigrid Arnade nachgefragt, ob sie schon eine Reaktion auf die Einladung erhalten hat und vor allem, was die seit Jahrzenten engagierte Behindertenrechtlerin und Sprecherin der LIGA Selbstvertretung denn mit Robert Habeck zu besprechen hätte, wenn dieser zusagt und bei ihr vorbei kommt.

PRIMUS Schulen ermöglichen: Petition für mehr Bildungsgerechtigkeit in Nordrhein-Westfalen

Symbol Ausrufezeichen
Symbol Ausrufezeichen mit Schatten
Foto: ht

Düsseldorf (kobinet)

Mit dem Entwurf des 17.Schulrechtsänderungsgesetzes schiebt die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen das zukunftsweisende Schulmodell PRIMUS auf das bildungspolitische Abstellgleis und dies, ohne vorher den Abschlussbericht der wissenschaftlichen Begleitforschung im Landtag vorzustellen und die Vorzüge der PRIMUS-Schulen Schulträgern, Lehrer-, Eltern-, und Schülerschaft zugänglich gemacht zu haben. Ein Bündnis, das hierzu unf für mehr Bildungsgerechtigkeit in Nordrhein-Westfalen eine Petition gestartet hat, fordern damit den nordrhein-westfälischen Landtag auf, den Gesetzentwurf so zu verändern, dass interessierte kommunale Schulträger in Nordrhein-Westfalen neue PRIMUS-Schulen errichten können.

De-Institutionalisierung: Menschenrechte in der Praxis umsetzen

Fahne von Österreich
Fahne Österreich
Foto: public domain

Wien (kobinet) „Der Unabhängige Monitoringausschuss und das VertretungsNetz kritisierten gemeinsam in einer Pressekonferenz am 28. November 2024 in Wien die schleppende Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention und mahnten konkrete Schritte an. Menschen mit Behinderungen in Österreich können häufig nicht so wohnen, wie sie möchten. ‚Viele Menschen, die wir vertreten, können nur deshalb nicht selbstbestimmt leben, weil finanzielle Absicherung und Unterstützungsdienste fehlen‘, erklärte Gerlinde Heim, Geschäftsführerin vom VertretungsNetz“, heißt es in einem Bericht des österreichischen Online-Nachrichtendienst BIZEPS.

Regelmäßiges Online-Angebot: Einstiegsberatung und Peer Support zur außerklinischen Intensivpflege

Logo der ISL
ISL
Foto: ISL

Berlin (kobinet) „Außerklinische Intensivpflege richtet sich an schwerstkranke Kinder, Jugendliche und Erwachsene, bei denen mit hoher Wahrscheinlichkeit täglich und zu unvorhersehbaren Zeiten lebensbedrohliche gesundheitliche Situationen auftreten können.“ So beschreibt es der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA). Doch was bedeutet das im Alltag für Betroffene und wie meistert man die großen und kleinen Herausforderungen? Die Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) bietet jeweils am 1. Mittwoch im Monat von 18:00-19:30 Uhr eine Online-Einstiegsberatung und Peer Support für Betroffene und ihr Umfeld via ZOOM.

Noch 100 Tage bis zu Special Olympics Weltwinterspielen in Turin

Große Gruppe von Sportlerinnen und Sportlern in gelber unddunkler Sportkleidung vor einem großen Gebäude mit Glasfront
Gruppenbild beim Einkleidungstreffen Turin 2025
Foto: SOD / Sarah Rauch

BERLIN (kobinet) Vom 8. bis 15. März 2025 verwandelt sich Turin in das Zentrum der Inklusion und des Sports, wenn die Special Olympics Weltwinterspiele stattfinden. Bis dahin sind es noch 100 Tage. Knapp eine Woche nach der Einkleidung des TeamSOD blickt Special Olympics Deutschland positiv auf das größte inklusive Multisport-Event für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung und die Vorbereitungen der deutschen Sportlerinnen und Sportler.

Ärztliche Zwangsbehandlung? Ausweitung auch am Lebensende: Öffentlichkeit und Urteil des Bundesverfassungsgerichts

Pfeil mit Knoten
BVerfG entscheidet
Foto: Julia Lippert

Berlin (kobinet) Es gibt Öffentlichkeit, die es nicht in die Öffentlichkeit schafft!

Engagierte Teile der Zivilgesellschaft -ihre Organisationen und Menschen- hatten im Verfahren auf breiter Basis Stellung bezogen, sich vernetzt und gegen die Ausweitung der Durchführungsorte ärztlicher Zwangsmaßnahmen gestellt. Selbsthilfe- und Selbstvertretungsorganisationen Psychiatrieerfahrener -obwohl nicht zur Stellungnahme aufgerufen-, Berufsverbände, Menschenrechtsinstitutionen und Wissenschaft haben kritisches Erfahrungswissen, rechtliche Bestimmungen und internationale Evidenz der Unwirksamkeit zusammengetragen. Diese Kooperationen sollten intensiviert werden, denn das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 26.11.2024 zur Ausweitung der rechtlichen Optionen ärztlicher Zwangsmaßnahmen nach BGB hinsichtlich ihrer möglichen Durchführungsorte – nun auch in Einrichtungen der Behindertenhilfe und stationären Altenpflege- zeigt auch die Schwächen einer ungleichen öffentlichen Meinungsbildung.

Fachverbände fordern inklusiven Sozialstaat

Blick in das Plenum des Deutschen Bundestages
Blick in das Plenum des Deutschen Bundestages
Foto: Deutscher Bundestag / Achim Melde

BERLIN (kobinet) Mit dem Blick auf den angelaufenen Bundestagswahlkampf und die bevorstehende Wahl zum Deutschen Bundestag fordern die Fachverbände für Menschen mit Behinderung ein klares Bekenntnis zum Sozialstaat und die umfassende Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention. Eines der Ziele zur Bundestagswahl im Jahr 2025 muss ein inklusiver Sozialstaat sein, so ihre Forderung.

BhW setzt Lila Zeichen

Mehrere Personen bilden von unten gesehen mit ihren Armen ein Herz vor purpurnem Hintergrund
Plakat der der „PositivelyPurple“-Kampagne
Foto: BhW Niederösterreich

ST. PÖLTEN (kobinet) Barrierefreiheit in allen Bereichen der Gesellschaft: Dafür engagiert sich die Kompetenzstelle BhW (Bildung hat Wert) barrierefrei das ganze Jahr über – mittels Information, Beratung und Sensibilisierung – in niederösterreichischen Gemeinden. Mit den Schwerpunkten zu baulichen, digitalen und kommunikativen Fragen unterstützt BhW barrierefrei dabei, echte Barrierefreiheit umzusetzen. Anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderungen am 3. Dezember setzt die Kompetenzstelle BhW barrierefrei des BhW Niederösterreich ein nachhaltiges lila Zeichen – ganz im Sinne der weltweit ausgerufenen #PositivelyPurple Kampagne.

Teilhabe an Freizeitaktivitäten ist kein Luxus

Bild zeigt Senioren beim Rollstuhl-Fußball
KI
Foto: Midjourney

STUTTGART (kobinet) Im Vorfeld des Internationalen Tages  der Menschen mit Behinderung kritisieren der Landesverband der Lebenshilfe und der Paritätischer Wohlfahrtsverband die Praxis der Stadt und Landkreise bei der Kostenübernahme von Hilfen vor Ort. Beide Verbände bemängeln die aktuelle Praxis in zahlreichen Stadt- und Landkreisen, Leistungen für den Hilfe- und Assistenzbedarf zur Freizeitgestaltung von Menschen mit Behinderung nicht zu finanzieren. Das stellt aus ihrer Sicht die Grundrechte von Menschen mit Behinderung auf Teilhabe infrage und gefährde die bestehenden Angebote der Träger Offener Hilfen-Dienste vor Ort. Die Verbände fordern Stadt- und Landkreise dazu auf, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und die Kosten für Freizeitaktivitäten in den Leistungskatalog der Eingliederungshilfe aufzunehmen sowie verbindliche Vergütungsvereinbarungen mit den Trägern vor Ort zu treffen. Nur so könnten Inklusion und soziale Teilhabe im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention und des Bundesteilhabegesetzes nachhaltig gesichert werden.