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Hubert Hüppe kritisiert drei verlorene Jahre für die Inklusion

Mann mit weißem Haar im dunklen Anzug mit weißem Hemd und schwarzem Schlips
Pressefoto von Hubert Hüppe
Foto: René Golz

Berlin (kobinet) Anlässlich des Welttags der Menschen mit Behinderungen am 3. Dezember hat sich der Berichterstatter für die Belange von Menschen mit Behinderungen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Gesundheitsausschuss Hubert Hüppe zu Wort gemeldet. "Während der drei Jahre Ampel-Koalition ist die Inklusion keinen Schritt vorangekommen. Seit 30 Jahren ist das Benachteiligungsverbot von Menschen mit Behinderungen im Grundgesetz verankert, seit 15 Jahren ist die UN-Behindertenrechtskonvention in Kraft. Dennoch werden Betroffene noch immer in vielen Lebensbereichen benachteiligt, eine gleichberechtigte Partizipation, Teilhabe und Selbstbestimmung bleiben ihnen verwehrt. Es florieren die ausgrenzenden Sonderwelten in den Bereichen Bildung, Arbeit und Wohnen. Und es bestehen bewusste und auch unbewusste Vorurteile der Gesellschaft gegenüber Menschen mit Behinderungen fort", teilte der Bundestagsabgeordnete in einer Presseerklärung mit.

„Das Motto des diesjährigen Welttages ‚Verstärkung der Führungsrolle von Menschen mit Behinderungen für eine inklusive und nachhaltige Zukunft‘ soll das Bewusstsein für die Rechte von Betroffenen schärfen. Ebenso soll es den grundlegenden Forderungen der Behindertenrechtsbewegung nach gesellschaftlicher Anerkennung und rechtlicher Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen Auftrieb geben. Die Ampel-Regierung hat in ihrer Verpflichtung kläglich versagt, Inklusion umfassend umzusetzen. Besonders deutlich zeigte sich dies zum einen, als der UN-Fachausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen in seinem Prüfbericht zur Umsetzung der Behindertenrechtskonvention (im Herbst 2023) Deutschland aufgrund mangelhafter Arbeit scharf rügte. Zum anderen hat sich die Ampel selbst ein Armutszeugnis ausgestellt, indem sie trotz lautstarken Ankündigens in ihrem Koalitionsvertrag der Inklusion eine sehr geringe bis gar keine Bedeutung beimaß. So liegt der für Ende 2022 angekündigte Aktionsplan für ein diverses, inklusives und barrierefreies Gesundheitswesen bis heute nicht vor. Das Versprechen, für mehr Teilhabe und politische Partizipation von Menschen mit Behinderungen an wichtigen Vorhaben auf Bundesebene zu sorgen – nicht eingelöst. Die Chance, eine Inklusionsoffensive zum Abbau von Sonderstrukturen in sog. ‚Förderschulen‘ und Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) zu starten, verpasst. Im Gegenteil: Die Sonderstrukturen haben sich gefestigt. Keine Gruppe wird so diskriminiert wie die der Menschen mit Behinderungen“, erklärte Hubert Hüppe.

Alle staatlichen Ebenen, Bund, Länder und Kommunen, müssten die Teilhaberechte von Menschen auf Behinderungen vordringlich umsetzen. Sie müssten konsequent und flächendeckend die ausgrenzenden Sonderstrukturen zugunsten inklusiver Lösungen abbauen. Inklusion brauche Begegnungen, damit sie gelingen könne. Gemeinsames Aufwachsen von Kindern mit und ohne Behinderungen, gemeinsame Beschulung, sowie Arbeiten im Erwachsenenalter müsse selbstverständlich sein.

Lesermeinungen

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6 Lesermeinungen
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Sabrina Mevis
30.11.2024 14:37

Ich bin sicher, Herr Merz wird viel für uns arme Behindis tun – hahaha.

Uwe Heineker
30.11.2024 10:46

Eins darf hier nicht vergessen werden: die Regierungszeiten vor 2021 unter Mitverantwortung der CDU waren auch nicht sehr viel besser – bis es sogar zur Selbstkritik von Frau Dr Merkel kam, die nicht einmal mediales Interesse erzeugte und somit ins Leere ging: https://de.nachrichten.yahoo.com/kommentar-merkel-startet-eine-revolte-und-keiner-hoert-hin-101627581.html?mc_cid=2647c0be87&mc_eid=d7af9cdb73&guccounter=1

Zuletzt bearbeitet am 4 Tage zuvor von Uwe Heineker
Sabrina Mevis
Antwort auf  Uwe Heineker
30.11.2024 14:39

Richtig, das Meiste, was zur Inklusion kam war überwiegend von SPD-Seite, siehe vor allem Hubertus Heil. Merkel hat nur den Status Quo verwaltet oder getan, was unbedingt notwendig war. Merz wird das Rad zurückdrehen. Hüppe ist auch nicht gerade als ein Verfechter der Diversität bekannt.

Marion
Antwort auf  Sabrina Mevis
01.12.2024 10:15

Hört Hüppe nicht eh auf? War es nicht die Union die gegen die Erhöhung der Ausgleichsabgabe war? – Nur so mal als Anmerkung, was uns mit der Union erwartet.

Sabrina Mevis
Antwort auf  Marion
01.12.2024 17:27

Kann sein, aber dann dürften CDU/CSU komplett die prominenten Inklusions-Befürwortenden fehlen. Für meinen Geschmack war Hüppe zu konservativ, siehe Lebensrecht-Bewegung, aber immerhin hat er sich glaubhaft für Inklusion eingesetzt. Bei den Konservativen ist da leider niemand mehr. Leider, weil sie ja ziemlich wahrscheinlich demnächst regieren werden.

Marion
Antwort auf  Sabrina Mevis
02.12.2024 10:14

Vielleicht müssen die Proteste einfach lauter werden und dürfen eben nicht nur „Mini Aktionen“ sein, wie bspw. Morgen wieder geplant ist.

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