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Barrierefreiheit und Tourismus in Frankreich

Bild zeigt Bilder von Koffern, Familien mit Kindern, Rollstuhlfahrer, Mann mit Armstütze us.w.
Screenshot der Darstellung des Anliegens der Arbeit von Tourisme & Handicaps
Foto: Tourisme & Handicaps

BERLIN (kobinet) Gegenwärtig trifft sich die Welt des Sports und sehr viele Sportfreunde aus aller Welt zu den Olympischen Spielen in der französischen Hauptstadt Paris und der Ile-de-France, wie heutzutage der Ballungsraum um Paris bezeichnet wird. Viele von jenen, die nach Paris reisen möchten, wünschen und benötigen Informationen zur Barrierefreiheit. Weil diese Informationen gewiss auch nach den Olympischen Spielen von Interesse bleiben werden, möchten wir heute einmal darüber informieren, wer eigentlich in Frankreich sagt, was „barrierefrei“ ist.

IGEL-Monatsrückblick auf die Behindertenpolitik im Juli 2024

Logo: IGEL-Monatsrückblick
Logo: IGEL-Monatsrückblick
Foto: IGEL-Media

Bad Segeberg / Kassel (kobinet) „Die Zeit läuft ab! – Die Regierung ist gefordert endlich Nägel mit Köpfen zu machen“, so lautet der Titel des Monatsrückblick auf die Behindertenpolitik im Juli 2024 im Rahmen des Podcast Inklusion Ganz Einfach Leben (IGEL). Der Macher des IGEL-Podcast, Sascha Lang, und der Redakteur der kobinet-nachrichten, Ottmar Miles-Paul, hatten in ihrem bereits traditionellen Monatsrückblick auf die Behindertenpolitik und die Berichte der kobinet-nachrichten vom Juli 2024 trotz Urlaubszeit viel zu bereden. Es ging um den Begriff Behinderung, die immer noch fehlenden Entwürfe für Gesetzesreformen zur Barrierefreiheit der Bundesregierung, um Erfahrungen mit Diskriminierung und den Umgang damit, Zwangsbehandlungen und vieles mehr.

Blinde Barbie, empowernd oder nicht?

Jennifer Sonntag am Laptop
Jennifer Sonntag am Laptop
Foto: privat

Halle (kobinet) „Vor 65 Jahren ist die Barbie-Puppe in die Spielzeugläden eingezogen und ist seitdem ein Kassenschlager. Immer wieder wurde die Puppe wegen eines unrealistischen Körperbildes kritisiert. Ein neues Modell soll dabei helfen, das zu ändern. Der Spielzeughersteller Mattel setzt mit der blinden Barbie den eigenen Angaben nach seine Bemühungen fort, ein breiteres Abbild der Gesellschaft zu zeigen. Eine immer größer werdende Kollektion mit integrativen Modellen solle dazu beitragen und deshalb gibt es die Barbie nun auch mit einer Sehbehinderung. Die neue Puppe hat einen Stock und trägt eine Sonnenbrille, wie das Unternehmen mitteilte“, heißt es in einem Bericht des Bayerischen Rundfunks auf BR24. Diese Neuheit hat die blinde Journalistin Jennifer Sonntag veranlasst, folgenden Kommentar für die kobinet-nachrichten zu verfassen, in dem sie u.a. der Frage nachgeht, inwieweit die blinde Barbie empowernd oder nicht ist.

Erhöhung kommt bei WfbM-Beschäftigten nicht an

Wilfried Oellers
Wilfried Oellers
Foto: Wilfried Oellers

Berlin (kobinet) Zum Inkrafttreten des 29. Gesetzes zur Änderung des Berufsausbildungsförderungsgesetzes und dessen Bedeutung für Beschäftigte in Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) hat sich der Beauftragte für die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wilfried Oellers, zu Wort gemeldet. „Grundbedarfssätze des BAföG und das Ausbildungsgeld steigen. Das ist eine gute Nachricht für Studierende und für Auszubildende im Reha-Bereich. Der Grundbetrag des Lohns für Beschäftigte in Werkstätten für behinderte Menschen steigt mit. Die vermeintlich gute Nachricht für Werkstattbeschäftigte ist leider eine schlechte Nachricht. Denn die Erhöhung muss aus dem Arbeitsergebnis der Werkstätten finanziert werden, was viele WfbM wirtschaftlich überfordert. So kommt die Erhöhung bei den WfbM-Beschäftigten nicht an, besonders bei denjenigen, die überdurchschnittliche Leistungen erbringen.“

Barrierefreie Internetseiten werden zunehmend Thema

Logo: WDR 5
Logo: WDR 5
Foto: WDR

Volmarstein (kobinet) Ende Juni 2025 tritt das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz in Kraft, welches Unternehmen herausfordert, dass ihre Internetseite barrierefrei gestaltet werden muss. Knapp ein Jahr vor Inkrafttreten des Gesetzes gewinnt das Thema der Barrierefreiheit von Internetseiten zunehmend auf Aufmerksamkeit, so auch zuletzt im Wirtschaftsmagazin von WDR 5 mit einem gut 5minütigen Interview zum Thema: „Alle Firmen müssen digitale Produkte bald einfacher zugänglich für Menschen mit Behinderung anbieten. Noch sind 90 Prozent dazu nicht in der Lage. Ihnen entgehen Milliardenumsätze. Interview mit Annika Nietzio, Kompetenzzentrum Barrierefreiheit Volmarstein“, heißt es in der Ankündigung des über 5minütigen Radiobeitrags.

Ungeduld über Stillstand zur Barrierefreiheit bei Bundesregierung

Sharepic von Christiane Möller mit Forderung nach Handeln der Bundesregierung für BGG-Reform
Sharepic von Christiane Möller mit Forderung nach Handeln der Bundesregierung für BGG-Reform
Foto: DBSV

Berlin (kobinet) „Wann endlich wird die Bundesregierung gegen #Diskriminierung aktiv? Die Bundesregierung will, dass Deutschland in allen Bereichen des öffentlichen und privaten Lebens barrierefrei wird, und überarbeitet dazu das Behindertengleichstellungsgesetz – so steht es im Koalitionsvertrag. Die spannende Frage ist nur: Warum tut sie es dann nicht? Längst hat Sozialminister Hubertus Heil einen entsprechenden Gesetzentwurf in der Schublade, aber dieser wird seit Monaten innerhalb der Koalition blockiert.“ Dieser Facebook-Post der renommierten Juristin Christiane Möller vom Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) macht deutlich, dass die Ungeduld mit dem andauernden Nichthandeln der Bundesregierung für entsprechende Gesetzesreformen für mehr Barrierefreiheit täglich steigt. Nach der Veröffentlichung eines Aufruf eines Verbändebündnisses unter dem Motto „Barrierefreiheit Jetzt! Versprochen ist versprochen“ kommen derzeit täglich weitere Organisationen hinzu, die den Aufruf unterstützen.

Offenes Regierungsviertel in Dresden am 4. August 2024

Flagge Bundesland Sachsen
Flagge Bundesland Sachsen
Foto: Gemeinfrei, public domain

Dresden (kobinet) Die Geschäftsstelle des Landesbeauftragten für Inklusion der Menschen mit Behinderungen des Freistaats Sachsen weist auf die Möglichkeiten im Rahmen des 20. Offenen Regierungsviertel am 4. August 2024 hin und lädt nach Dresden ein. „An diesem Tag können Sie von 11 bis 18 Uhr einen Blick in die Ministerialgebäude rund um das Neustädter Regierungsviertel werfen. Durch verschiedenste Mitmachaktionen und einem breit gefächerten Programm können Sie sich über die Arbeit und Themen der Staatsregierung informieren“, heißt es vonseiten der Geschäftsstelle.

Tastbare Aufkleber helfen bei der Mülltrennung

Symbol Information

Landkreis Harburg (kobinet) „Blinde Menschen im Landkreis Harburg können ihre Mülltonnen ab sofort mit Aufklebern in tastbarer Brailleschrift kennzeichnen. Die Aufkleber zeigen dann an, ob es sich um eine Restmüll-, Bio- oder Papiertonne handelt, teilte der Landkreis mit. Die Abfallwirtschaft des Landkreises hat die Aufkleber nach eigenen Angaben gemeinsam mit dem Blindenbund entwickelt. Bestellt werden können die Aufkleber beim Landkreis Harburg unter der Telefonnummer (04171) 63 96 94. Auch eine Bestellung per E-Mail an die Adresse [email protected] sei möglich. Ein Mitarbeiter komme dann zu den Menschen nach Hause und beklebe die Mülltonnen mit der richtigen Bezeichnung in Brailleschrift, hieß es.“ auf diesen Bericht des Norddeutschen Rundfunk (NDR) hat Sabine Lohner die kobinet-nachrichten aufmerksam gemacht.

Neue Fußball-Tipprunde startet am 2. August

Fußball im Netz
Fußball im Netz
Foto: gemeinfrei

Frankfurt (kobinet)( Auch wenn die Olympischen Spiele in Paris derzeit im Mittelpunkt des Sportgeschehens stehen, gilt: Nach der Fußballtipprunde ist vor der Fußballtipprunde. Ging erst vor kurzem die Fußballtipprunde zur Europameisterschaft zu Ende, beginnt bereits am 2. August 2024 die traditionelle Fußballtipprunde, die vom Frankfurter Club Behinderter und ihrer Freunde eingetichtetet wurde. Bei der kostenfreien Tipprunde werden nicht nur die Spiele der 1. Fußballbundesliga der Herren, sondern auch die der 2. und 3. Liga getippt. Los geht es mit dem 3. Liga-Spiel TSV 1860 München gegen den 1. FC Saarbrücken am 2. August um 19:00 Uhr. Danach folgt dann ebenfalls am 2. August das Topspiel der 2. Liga 1. FC Köln gegen den Hamburger SV. Es darf also wieder gefiebert werden, wer es schafft, das Runde ins Eckige zu bringen, bzw. wer verhindert, dass der Gegner dies schaffen könnte. Neue Tipper*innen sind herzlich willkommen!

Liebeserklärung an Amerika

die Flagge der USA
Amerikanische Elegie: Ein Kolumnist erinnert sich an sein Amerika
Foto: Gemeinfrei

Staufen (kobinet) „Good morning America, how are you,“ sang Arlo Guthrie morgentlich munter in den aufbruchsbereiten Sixtees, „so dont you know me, Im your native son.“ Was ich schon mal nicht bin, eingeborener Amerikaner. Bin 1951 in Idar-Oberstein zur Welt gekommen, also nicht „am Fuß der blauen Berge“, sondern zu Füßen des Hunsrück, deutsche Provinz. Egal, bereits 1951 war Amerika irgendwie überall. Beleg dafür: Die zwei in Idar-Oberstein geborenen Willis von Rang und Belang. Der eine ist Bruce Willis, der andere der beiden Willis bin ich, der Hans-Willi. – Eine authentisch deutsch-amerikanische Zwillingsgeschichte, wie ihr sie so noch nirgends gelesen habt.

Antidiskriminierungsbüro Sachsen verzeichnet steigende Fallzahlen

Symbol Prozentzeichen

Dresden (kobinet) Im Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023 hat das Antidiskriminierungsbüro (ADB) Sachsen 524 Diskriminierungsfälle in Sachsen bearbeitet. In 2022 waren es insgesamt 502 bearbeitete Diskriminierungsfälle. Bemerkenswert ist, dass der monatliche Durchschnittswert an laufenden Fällen – das sind Fälle, die durch das ADB Sachsen über einen längeren Zeitraum von mehreren Monaten begleitet werden – gegenüber dem Vorjahr von 65 auf 105 Fälle gestiegen sind. Dies geht u.a. aus der Jahresstatistik des Antidiskriminierungsbüros Sachsen hervor.

Lesung zum Roman Zündeln an den Strukturen in Wien

Cover des Romans Zündeln an den Strukturen von Ottmar Miles-Paul und Katrin Grund
Cover des Romans Zündeln an den Strukturen von Ottmar Miles-Paul und Katrin Grund
Foto: Olivia Vieweg

Wien (kobinet) Der österreichische Online-Nachrichtendienst BIZEPS hat vor kurzem auf eine Lesung mit Ottmar Miles-Paul am 16. September 2024 ab 17 Uhr im Dachverband Wiener Sozialeinrichtungen hingewiesen. „Statt einer theoretischen Abhandlung zum Thema ‚Abschaffung des Werkstättensystems‘ haben Ottmar Miles-Paul und seine Co-Autorin Kathrin Grund die Thematik in eine Kriminalgeschichte verpackt. Anhand der verschiedenen Protagonist:innen werden die verschiedenen Facetten der Werkstättenthematik behandelt“, heißt es u.a. im BIZEPS-Bericht zur anstehenden Lesung.

Was heißt eigentlich Behinderung?

Logo Aktion Mensch
Logo Aktion Mensch
Foto: Aktion Mensch

Bonn (kobinet) „Einschränkung, Behinderung, Handicap – wie sagt man es denn nun ‚richtig‘? Es werden so viele verschiedene Begriffe genutzt, dass du vielleicht manchmal das Gefühl hast, längst den Überblick verloren zu haben. Wir erklären dir, wie ‚Behinderung‘ eigentlich definiert wird und welche Arten von Behinderungen es gibt“, heißt es im aktuellen Newsletter der Aktion Mensch.

Sozialwort der Kirchen verzweifelt gesucht! – Ein Wutbeitrag

Person in dunklem Hemd undgraueer Weste mit einem aufgeschlagenenBuch n den Händen an einem Regal
Portrait des Autors Roalnd Frickenhaus
Foto: privat

Plau am See (kobinet) Liebe Verantwortliche der beiden großen Volkskirchen, nachdem Ihr Euren Markenkern, nämlich die Zugewandtheit zum Bedürftigen, unter den Namen „Diakonie“ beziehungsweise „Caritas“ in geschäftlich erfolgreiche Tochterunternehmen ausgegliedert habt, ist es still um Euch und Eure von Schwund und Missbrauch geplagten Institutionen geworden; wenn man von den jüngsten Aufregungen im Zusammenhang mit der Eröffnungsshow der Olympischen Spiele in Paris einmal absieht.

Fragen und Antworten für Betriebe zum Budget für Ausbildung und Arbeit

Logo des Projektes Budgetkompetenz
Logo des Projektes Budgetkompetenz
Foto: ISL

Berlin (kobinet) Die Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) hat im Rahmen des Projektes „Budgetkompetenz: Initiative zum Budget für Arbeit und Ausbildung“ zusammen mit den Projektpartnern Fragen und Antworten zum Budget für Arbeit und zum Budget für Ausbildung aus Sicht von Betrieben veröffentlicht. Wie funktionieren die Budgets? Was kommt auf mich als Arbeitsgebende zu? Das sind einige Fragen, denen im Rahmen des Projektes nachgegangen wird und die beantwortet werden.

Katrin Langensiepen streitet weiterhin für Vielfalt und Inklusion im Europaparlament

Katrin Langensiepen freut sich über Abstimmungserfolg im EU-Sozialausschuss
Katrin Langensiepen freut sich über Abstimmungserfolg im EU-Sozialausschuss
Foto: Katrin Langensiepen

Brüssel (kobinet) „Die Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ist neu gewählt, die Fraktionen im Europaparlament gebildet und die Ausschüsse unter den Abgeordneten verteilt. Jetzt fehlt nur noch die Ernennung der Kommissar*innen nach der Sommerpause und wir sind startklar für die legislative Arbeit im Parlament. Ich werde weiter für Vielfalt, Menschenrechte und Minderheitenschutz im Parlament stehen“, berichtet die wieder ins Europaparlament gewählte Abgeordnete der Grünen, Katrin Langensiepen. Weiter schreibt Katrin Langensiepen, die u.a. als Vize-Vorsitzende des Sozialausschusses für ein soziales Europa kämpfen will: „Das EU-Parlament ist nach dieser Europawahl nicht diverser, im Gegenteil. Ich bleibe die einzige weibliche Person mit einer sichtbaren Behinderung von 720 Abgeordneten. Meine Stimme werde ich nutzen.“

Wirklich inklusiv? Warum Barrierefreiheit auf Musikfestivals wichtig ist

Symbol Fragezeichen

Köln (kobinet) „Wirklich inklusiv? Warum Barrierefreiheit auf Musikfestivals wichtig ist“, so lautet der Titel eines gut 10minütigen Beitrags des Deutschlandfunk Kultur in seiner Reihe Tonart vom 24. Juli 2024. Darauf hat Sabine Lohner die kobinet-nachrichten aufmerksam gemacht.

Ein Ende mit Ansage: künstlerische Barrierefreiheit als Selbstverständlichkeit

Bild vom Theaterstück, detaillierte Beschreibung im Text
Bild vom Theaterstück, detaillierte Beschreibung im Text
Foto: Das Copyright des Bildes hat die Künstler*in

Essen (kobinet) Mit dem Stück „IN THE END I NEED A HUG“ präsentierte Charlie Wyrsch, nach Meret König, die zweite Absolvent*in des Physical Theatre Studiengangs der Folkwang Universität in Essen, eine Abschlussarbeit mit integrierter kreativer Audiodeskription. Am 20.07. um 19:30 Uhr feierte das Stück Premiere. Die essener Absolvent*in arbeitete dafür eng mit der Blinden Expertin Sabine Kuxdorf aus Köln zusammen, um ein barrierefreies Kunsterlebnis für Blinde und Sehbehinderte zu ermöglichen. Dies schreibt Fabian Korner in einem Bericht über die Veranstaltung für die kobinet-nachrichten.

Firma Dachser überzeugt mit hoher Inklusionsrate

Blaue geöffnete Buchstaben BR auf weißem Hintergrund
Logo Bayerischer Rundfunk
Foto: Bayrischer Rundfunk

Memmingen (kobinet) In München wurde letzte Woche der Bayerische Inklusionspreis JobErfolg 2024 verliehen. An Firmen, die Menschen mit Behinderung beschäftigen und Inklusion voranbringen. Einer der Preisträger – das Dachser Logistikzentrum Allgäu in Memmingen. Über die hohe Inklusionsrate der Firma berichtete der Bayerische Rundfunk in einem Fernsehbericht der Abendschau vom 24. Juli 2024.

Fassungslos im Bundesverfassungsgericht – Ambulante Zwangsbehandlungen bei betreuten Menschen in langfristiger Unterbringung

Pfeil mit Knoten
Der lange Weg zum Menschenrecht
Foto: Julia Lippert

Berlin (kobinet) Bereits die eröffnenden Worte des vorsitzenden Richters des I. Senats des Bundesverfassungsgerichts ließen hellhörig werden. Gleich zu Beginn hieß es in der mündlichen Verhandlung des Normenkontrollverfahrens 1 BvL 1/24: die medizinische Zwangsbehandlung sei eines der sensibelsten Bereiche des Erwachsenenschutzes.

Somit machte der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Prof. Dr. Stefan Harbarth, ohne Umschweife klar, dass die medizinische Zwangsmaßnahme als Schutzpflicht des Staates zu verstehen sei. Einer Position, die den medizinischen Zwang als menschenrechtsverletzende und massiv in die Grundrechte eingreifende Schutzkonstruktion des Staates hinterfragt, wurde kein Raum gelassen. Dabei geht es zweifelsohne um die Ausweitung des Eingriffs in die Grundrechte, in dem künftig das eigene Wohnumfeld als möglicher Ort der Durchführung einer ärztlichen Zwangsmaßnahme in Frage kommt.

Stadtteillots*innen helfen beim gemeinsamen Zurechtfinden

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Bonn (kobinet) „Welche Einkaufsmöglichkeiten, Apotheken, Ärzte, Cafés und Freizeitmöglichkeiten gibt es? Wann und wo fährt der öffentliche Nahverkehr? Wie kommt man mit den Nachbar*innen ins Gespräch? Stadtteillots*innen unterstützen Menschen mit Behinderung bei der Orientierung in ihrem Viertel. Schritt für Schritt erkunden sie gemeinsam das neue Wohnviertel – beispielsweise in Braunschweig. Und so sieht das konkret aus“, heißt es im neuesten Newsletter der Aktion Mensch mit einem Verweis auf einen Hintergrundbeitrag.

Barrierefreiheit Jetzt: Aufruf für versprochene Gesetzesreformen

Sharepic für Aktionen zur BGG/AGG Reform
Sharepic für Aktionen zur BGG/AGG Reform
Foto: Juliane Harms bifos

Berlin (kobinet) Unter dem Motto „Barrierefreiheit Jetzt! Versprochen ist versprochen“ hat ein Bündnis von verschiedenen Organisationen am 26. Juli 2024 einen Aufruf veröffentlicht, mit dem die Koalitionsfraktionen von SPD, Grünen und FDP aufgefordert werden, unverzüglich Gesetzentwürfe zum Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) und zum Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) vorzulegen, um endlich die Barrierefreiheit in Deutschland entscheidend zu verbessern. Im folgenden dokumentieren die kobinet-nachrichten den Aufruf und die bisherigen Unterstützer*innen:

Building Bridges Schreibwettbewerb

Symbol Information

Berlin (kobinet) „Der Building Bridges Schreibwettbewerb von Amazon Publishing widmet sich der Repräsentation von Personengruppen, die in der kommerziellen Belletristik bislang zu selten vorkommen. Wir wollen der Vielfalt eine Stimme geben und einzigartige Geschichten entdecken“, heißt es auf der Internetseite von Building Bridges. Da es unter behinderten Menschen eine Reihe von Schreibtalenten gibt, könnte diese Initiaitve, auf die Sabine Lohner die kobinet-nachrichten aufmerksam gemacht hat, für die man noch bis zum 9. August 2024 Unterlagen einreichen kann, eine gute Möglichkeit bieten.

Inklusionsstaffel von Tor zu Tor

Brandenburger Tor in Berlin
Brandenburger Tor ist Ziel der Inklusionsstaffel von München nach Berlin
Foto: Guidenetzwerk Deutschland

Berlin (kobinet) Zum 50. Berlin-Marathon startet am 17. September in München am Isartor eine Inklusionsstaffel. Ziel ist am 27. September das Brandenburger Tor. Den Staffellauf in 11 Etappen von „Tor zu Tor“ organisieren Achilles International Germany und das Guidenetzwerk Deutschland.

Sexualität ist ein Recht für alle

Symbol Ausrufezeichen

Bremen (kobinet) Sexualität ist ein Menschenrecht. Unabhängig von einer Beeinträchtigung oder sonstigen Merkmalen sollten alle Menschen ihre körperliche, sexuelle Selbstbestimmung ausleben und frei über das eigene Sexualleben entscheiden können. Zumindest theoretisch, denn in der Wirklichkeit wird vielen Menschen dieses Recht erschwert oder gar verwehrt. Zu diesem Thema veranstaltet der Verein ProdÀrt e. V. vom 1. bis 5. Oktober 2024 den Kongress „Menschenrecht ohne Schranken“ in der Schwankhalle Bremen (Buntentorsteinweg 112/116, 28201 Bremen).

Demonstration für die Menschen mit außerklinischen Intensivversorgungsbedarfen

Logo der Deutschen Interdisziplinäre Gesellschaft für Außerklinische Beatmung und Intensivversorgung
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Foto: DIGAB

Stuttgart (kobinet) Auf dem Stuttgarter Schlossplatz fand am 19. Juli 2024 eine Demonstration mit Kundgebung statt (kobinet berichtete darüber). Der Protest richtete sich gegen das Intensivpflegegesetz bzw. gegen die Krankenkassen, die gegen die Interessen ihrer Versicherten mit den Leistungserbringern streiten.

Bundesbehindertenbeauftragter taucht in den Alltag taubblinder Menschen ein

Ein Junge mit einem Hörgerät wird von einem Mann in einem hellen Anzug freundlich begrüß
Der taubblinde Schüler Lucas begrüßt Jürgen Dusel mithilfe von taktilen Gebärden.
Foto: Thomas Kandert

WÜRZBURG (kobinet) Bei einem Besuch im Blindeninstitut Würzburg bekam der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung, Jürgen Dusel, persönliche Einblicke in den Alltag taubblinder und hörsehbehinderter Menschen. Er konnte erfahren, wie Kinder lernen, die weder sehen noch hören können und was ein taubblinder Mensch braucht, um in einer Werkstatt. arbeiten zu können. Die Blindeninstitutsstiftung ist seit über 45 Jahren eines von wenigen Kompetenzzentren für Taubblindheit in Deutschland.

Versehen oder doch Absicht?

Logo ForseA Schriftzug
Logo ForseA
Foto: ForseA

Hollenbach (kobinet) Der Bundesverband Forum selbstbestimmter Assistenz behinderter Menschen ForseA e.V. stellte in seiner Beratungsarbeit fest, dass immer mehr ältere Menschen erstmals Leistungen zur Finanzierung der personellen Unterstützung benötigen. Wurden sie vorher noch von der Familie oder von Ehegatten versorgt, endete diese oft abrupt, weil wegen dortiger Alterserscheinung oder gar Tod diese Assistenz nicht mehr fortgeführt werden konnte. Oftmals rächt sich dann die späte Antragstellung, weil jenseits der Regelaltersgrenze die Einkommens- und Vermögensanrechnungen, deren Legalität ohnehin nicht nur von ForseA angezweifelt wird, nach dem SGB XII und nicht nach der günstigeren Regelung des SGB IX vorgenommen wird.

Klare Stellung gegen Streumunition gefordert

Blaue Hand, Finger bilden die Buchstaben HI, rechts daneben handicap international
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Foto: HI

MÜNCHEN (kobinet) Nachdem der ARD-Sendung „Panorama“ zufolge in einem US-Depot in Deutschland Streumunition gelagert wird und bereits durch Deutschland in die Ukraine geliefert wurde, fordert Handicap International von deutscher Regierung eine klare Stellung gegen Streumunition. Wie „Panorama“ erklärt, wurde das Vorhandensein dieser Munition von der US-Armee bestätigt worden. Nach Auffassung von Handicap International (HI) verstößt es gegen den von Deutschland unterzeichneten Streumunitions-Verbotsvertrag, wenn diese Munition tatsächlich durch deutsches Gebiet transportiert wird.

Die unendliche Geschichte der Sozialagentur Sachsen-Anhalt

Hammer
Hammer der Woche
Foto: Gerhard Bartz

Halle (kobinet) Unter der Überschrift „#moderndenken“ veröffentlichte die Sozialagentur Sachsen-Anhalt Arbeitshinweise zum Arbeitgebermodell. Sie beschreibt damit ihren Umgang mit behinderten Menschen, die zur Bewältigung ihres Alltags personelle Unterstützung benötigen. Der Bundesverband Forum selbstbestimmter Assistenz behinderter Menschen ForseA e.V. prüfte diese Hinweise und teilt das Ergebnis anfragenden Menschen, die davon betroffen sind, mit.

Auf der Suche nach Vorschlägen zu Gesetzesreformen zur Barrierefeiheit

Freiheitsstatue im Rollstuhl mit Fernglas
Freiheitsstatue im Rollstuhl mit Fernglas
Foto: Juliane Harms mit KI-Unterstützung

Berlin (kobinet) Am 26. Juli 1990 unterzeichnete der damalige US-Präsident George H. W. Bush auf dem Rasen des Weißen Hauses im Rahmen einer Zeremonie mit sehr vielen Gästen den Americans with Disabilities Act – das US-amerikanische Antidiskriminierungsgesetz für behinderte Menschen. Genau 34 Jahre nach dieser Gesetzesunterzeichnung, bei der auch private Anbieter von Dienstleistungen und Gütern zur Barrierefreiheit in den USA verpflichtet wurden, hat Juliane Harms vom Bildungs- und Forschungsinstitut am Reichstag mit Hilfe künstlicher Intelligenz die Freiheitsstatue im Rollstuhl Miss Liberty – wie sie von Vertreter*innen der deutschen Behindertenbewegung mittlerweile liebevoll bezeichnet wird – getroffen. Dieses Mal war die Freiheitsstatue mit einem Fernglas ausgestattet, denn die Suche nach den von der rot-grün-gelben Regierungskoalition versprochenen Gesetzesreformen zur Barrierefreiheit gestaltet sich schwer. Miss Liberty sucht also in Deutschland weiterhin nach den geplanten Regelungen.

Kritik an Haltung von Donald Trump zum Thema Behinderung

Daumen unten
Daumen unten
Foto: Irina Tischer

Washington, USA (kobinet) Spätestens seit den Schüssen auf Donald Trump und dem Rückzug Joe Bidens aus dem Rennen um die nächste US-Präsidentschaft hat der Wahlkampf in den USA auch in den deutschen Medien an Gewicht bekommen. Nun gibt ein SPIEGEL-Bericht einen Einblick über die Denkweise von Donald Trump zu behinderten Menschen. „In einem neuen Buch erhebt ein Neffe Donald Trumps Vorwürfe gegen den Ex-Präsidenten. Dieser habe angedeutet, man solle Menschen mit Behinderungen sterben lassen – auch Fred C. Trumps III. eigenen, schwerbehinderten Sohn“, heißt es im SPIEGEL-Bericht vom 25. Juli 2024 mit dem Titel: „‚Diese Art von Leuten sollte einfach sterben‘ Donald Trumps Neffe wirft seinem Onkel Behindertenfeindlichkeit vor“

JobErfolg 2024: Preisträger bringen Inklusion am Arbeitsplatz voran

Wappen Bundesland   Freistaat Bayern
Wappen Bundesland Freistaat Bayern
Foto: Gemeinfrei, public domain

München (kobinet) Holger Kiesel, der Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung, und Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf haben Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber aus der Privatwirtschaft und dem Öffentlichen Dienst mit dem Bayerischen Inklusionspreis JobErfolg 2024 ausgezeichnet. Für die Schirmherrschaft konnte VdK-Präsidentin Verena Bentele gewonnen werden, wie es in einer Presseinformation aus dem Bayerischen Sozialministerium heißt.

Wahlkompass Antidiskriminierung Sachsen online

Logo: Wahlkompass Antidiskriminierung
Logo: Wahlkompass Antidiskriminierung
Foto: Wahlkompass Antidiskriminierung

Dresden (kobinet) In Sachsen stehen bald Landtagswahlen an und da ist es gut zu fragen, welche Positionen die einzelnen Parteien vor allem auch zum Thema Antidiskriminierung haben. „Endlich ist es soweit – das Projekt Wahlkompass Antidiskriminierung Sachsen wird für die breite Öffentlichkeit sichtbar unter: https://wahlkompass-antidiskriminierung.de/ltwsn2024/. Nach und nach werden die Vorstellungen der Bündnispartner*innen eingestellt. Derzeit erwarten wir noch Antworten auf die Wahlprüfsteine von den Parteien. Die Veröffentlichung wird deshalb erst Anfang August möglich sein“, so heißt es vom Netzwerk für eine Antidiskriminierungskultur in Sachsen, das bei der Koordinierungsstelle im Antidiskriminierungsbüro Sachsen e.V. angesiedelt ist.

Öffentliche Sitzung des sächsischen Landesbeirats für Inklusion

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Dresden (kobinet) In wenigen Wochen ist Landtagswahl in Sachsen. Viele Themen und Sorgen treiben die Menschen um. Für den Landesbeirat für Inklusion der Menschen mit Behinderungen und den Landesbeauftragten für Inklusion der Menschen mit Behinderungen, Michael Welsch, sind besonders Fragen zur zukünftigen Inklusionspolitik von Bedeutung. Wie kann Sachsen inklusiver gestaltet werden? Welche Positionen vertreten die Parteien im Hinblick auf Inklusion und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen? Welche Ansätze verfolgen sie, um Bildung, Gesundheit, Wohnen und Mobilität inklusiver zu machen? Diese und weitere Fragen werden den geladenen Politikerinnen und Politikern zur Öffentlichen Sitzung des Landesbeirats in Form eines moderierten Wahlforums am 1. August 2024 von 14:00 bis 16:00 Uhr in Dresden gestellt.

Wenn Inklusionsbemühungen gedankenlos beschädigt werden

Kleiner Junge mit blauem Fahrradhelm und gelbem Rucksack nebem einer erwachsenen Frau vor der beschädigten Tafel
Der siebenjährige Benjamin und Simona Müller vor der beschädigten Kommunikationstafel am Großspielplatz Lerchenstraße
Foto: Lebenshilfe Osnabrück / Marco Hörmeyer

OSNABRÜCK (kobinet) Im Osnabrücker Stadtteil Dodesheide gilt der Großspielplatz an der Lerchenstraße als inklusiver Vorzeige-„Spielplatz für alle“. Doch nun haben Unbekannte offenbar mutwillig und gedankenlos einen zentralen Inklusionsbaustein beschädigt. So wurde eine von der Lebenshilfe Osnabrück eigens für Kinder mit Behinderung aufgestellte Kommunikationstafel zerstört.

Klartext bei frontal zur Ausbeutung in Behindertenwerkstätten

Logo: frontal
Logo: frontal
Foto: ZDF frontal

Mainz (kobinet) Die Diskussion ist nicht neu, die Argumente liegen längst auf dem Tisch. Nun wurde im Fernsehmagazin frontal des ZDF Klartext über das miserable Entgelt von durchschnittlich 226 Euro im Monat in Werkstätten für behinderte Menschen und die geringe Vermittlungsquote von 0,35 Prozent pro Jahr auf den allgemeinen Arbeitsmarkt geredet. Und es wurden Alternativen aufgezeigt, wie es anders gehen könnte, wenn dies gewollt wäre. Die Rede ist von dem gut 8minütigen Fernsehbericht des Politikmagazin frontal vom 23. Juli 2024 mit dem Titel: „Ausbeutung in Behindertenwerkstätten? Vernachlässigte Inklusion“. Der ZDF-Beitrag kann im Internet angeschaut werden. Zu Wort kommen in dem Beitrag u.a. Jürgen Dusel, Dr. Leander Palleit und Katrin Langensiepen, sowie Betroffene, die Alternativen zur Werkstatt gefunden haben, bzw. mit der Beschäftigung in den Werkstätten nicht zufrieden sind.

Umfrage zum Thema Barrierefreiheit im ZDF

Symbol Fragezeichen

Mainz (kobinet) „In der Rubrik mitreden.zdf.de gibt es zur Zeit bis einschließlich 30. Juli 2024 eine Umfrage zum Thema Barrierefreiheit im ZDF. Man muss sich für eine Teilnahme registrieren und kann dann gleich mitmachen.“ Diese Information hat Birger Höhn den kobinet-nachrichten zur Veröffentlichung zugesandt. Denn die Barrierefreiheit von Medien ist enorm wichtig, um gute Informationen zu bekommen.

Erste Behindertenbeauftragte Bayerns Ina Stein ist verstorben

Ina Stein
Ina Stein
Foto: Special Olympics Bayern e.V.

München (kobinet) Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf trauert um die mit 83 Jahren verstorbene Ina Stein, die erste Behindertenbeauftragte Bayerns: „Der Tod von Ina Stein ist ein schmerzlicher Verlust für das inklusive Bayern. Mit ihr verliert der Freistaat eine Visionärin der Behindertenpolitik und eine große Fürsprecherin für die Belange von Menschen mit Behinderung“, betonte Ulrike Scharf.

Kein Geld für einwöchigen Urlaub: Jeder zweite einkommensarme Haushalt betroffen

Geldscheine
Geldscheine
Foto: Gerhard Bartz

Berlin (kobinet) Als bedrückend und ungerecht bezeichnet der Paritätische Wohlfahrtsverband aktuelle Zahlen des Statistischen Amtes der Europäischen Union, die zeigen, dass die Hälfte aller einkommensarmen Haushalte in Deutschland sich nicht einmal einen einwöchigen Urlaub leisten kann. Bei Alleinerziehenden seien es sogar mehr als 60 Prozent, denen es aus finanziellen Gründen nicht möglich ist, einmal im Jahr für eine Woche zu verreisen.