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Sonntag traf IGEL: Blind Facing – wenn andere in die falsche Rolle schlüpfen

Cover des Podcast Sonntag trifft IGEL zum Blindfacing
Cover des Podcast Sonntag trifft IGEL zum Blindfacing
Foto: IGEL Media

Halle / Bad Segeberg (kobinet) „Blind Facing – wenn andere in die falsche Rolle schlüpfen“, so lautet der Titel der aktuellen Episode des Podcast Inklusion Ganz Einfach Leben (IGEL), der am 19. November 2023 in der Reihe Sonntag trifft IGEL veröffentlicht wurde. Bereits zum achten Mal nutzen die Journalistin Jennifer Sonntag und der Macher des IGEL-Podcast Sascha Lang einen Sonntagmorgen, um sich über aktuelle Fragen, die behinderte Menschen beschäftigen, auszutauschen. Dieses Mal ging es unter anderem ums „Blind Facing“.

Bericht über gesetzliche Regelungen für barrierefreie Mobilität

Symbol Information

Berlin (kobinet) Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) hat vor kurzem den Schlussbericht des Projektes „ex-post Evaluierung der gesetzlichen Regelungen und Instrumente im Bereich Mobilität“ veröffentlicht. Ziel des Forschungsvorhabens war es u.a. den Umsetzungsstand und die Wirkungen von Rechtsvorschriften, technischen Normen, Planungsinstrumenten sowie sonstiger Maßnahmen/Regelungen zur Herstellung der Barrierefreiheit im Verkehr im Hinblick auf die praktische Umsetzung zu evaluieren und daraus praxisorientierte Handlungsempfehlungen zu entwickeln, wie es im Abschlussbericht heißt.

Langjähriges empowerndes Engagement des bifos gewürdigt

Prof. Sigrid Arnade, Dr. Matthias Schmidt-Ohlemann,, Juliane Harms und Barbara Vieweg mit Medaille und Urkunde
Prof. Sigrid Arnade, Dr. Matthias Schmidt-Ohlemann,, Juliane Harms und Barbara Vieweg mit Medaille und Urkunde
Foto: DVfR

Berlin (kobinet) In ihrer Laudatio zur Verleihung der Kurt-Alphons-Jochheim-Medaille, mit der das Bildungs- und Forschungsinstitut zum selbstbestimmten Leben Behinderter (bifos) von der Deutschen Vereinigung für Rehabilitation (DVfR) vor kurzem ausgezeichnet wurde, würdigte die Vorsitzende des Sprecherinnenrats des Deutschen Behindertenrats Prof. Dr. Sigrid Arnade u.a. das langjährige und beispielgebende Engagement des bifos in der Förderung des Empowerments von Menschen mit Behinderungen und ihrer selbstbestimmten Teilhabe am Leben in der Gesellschaft. Besonders sei, dass beim bifos alle Aktivitäten und Tätigkeiten von behinderten Menschen für behinderte Menschen durchgeführt werden.

Umfrage zur Teilhabe bei der Europawahl

Logo: ENIL - European Network on Independent Living
Logo: ENIL – European Network on Independent Living
Foto: ENIL

Brüssel (kobinet) Die Europawahlen, die im Juni 2024 stattfinden, rücken langsam aber sicher näher. Die Beteiligung behinderter Menschen an diesem demokratischen Großereignis wirft aber beim Europäischen Netzwerk zum selbstbestimmten Leben behinderter Menschen (ENIL) noch immer Fragen auf. ENIL möchte deshalb genauer wissen, inwiefern eine gleichberechtigte Beteiligung behinderter Menschen bei den Europawahlen mittlerweile möglich ist und führt deshalb eine Umfrage unter behinderten Menschen durch.

MmB Community-Podcast: Sprache ist divers

Logo des Podcast MmB Community
Logo des Podcast MmB Community
Foto: MmB Community

Potsdam / Kassel (kobinet) „Sprache ist divers“, so lautet der Titel der neuesten Ausgabe des Podcast MmB Community von Paul O‘Dono und Mano Grande. „Der Mensch entwickelte Sprache und Schrift. Er erfand sogar so krasse Kommunikationstypen wie Brailleschrift, Gebärdensprache und Lormen. Und wenn das nicht genug wäre unterhält er sich auch noch mit Tieren. In unserer Folge stellen wir die Gorilladame Koko vor, der Gebärdensprache beigebracht wurde und einige beeindruckende Aussage traf. Zu guter Letzt haben wir ein Interview mit Ottmar Miles-Paul für euch, der Autor von ‚Zündeln an den Systemen‘ ist“, heißt es in der Ankündigung des neuesten Podcast MmB Community.

Nachgefragt im Berliner Abgeordnetenhaus zum Budget für Arbeit

Catrin Wahlen
Catrin Wahlen
Foto: Catrin Wahlen

Berlin (kobinet) Die Nutzung und Bewilligung von Budgets für Arbeit als sozialversicherungspflichtige Alternative zu einer Beschäftigung in Werkstätten für behinderte Menschen ist in den einzelnen Bundesländern sehr unterschiedlich ausgeprägt. Berlin nimmt dabei mit 48 Budgets für Arbeit und vier Budgets für Ausbildung, die über die Eingliederungshilfe finanziert werden, keine führende Rolle ein. Dies hat eine aktuelle Anfrage von Catrin Wahlen, Sprecherin für Inklusion und Senior*innen der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus, und die nun vorliegende Antwort der Berliner Senatsverwaltung zu Tage gebracht.

Neue Schulungsmaterialien zu Demenz

Zwei Gesicher schauen in entgegengesetzt Richtung. Eine Lupe zeigt nicht zusammenpassende Mosaikteilchen
Demenz – wenn sich die Bilder nicht mehr von selbst zusammensetzen
Foto: Pixabay/geralt

BERLIN (kobinet) Die Initiative Demenz Partner wendet sich mit neuen Schulungsmaterialien gezielt an jenes Personal in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern, das nicht in der direkten Pflege und Betreuung tätig ist. Die Erstellung der Materialien ist eine Maßnahme im Rahmen der Nationalen Demenzstrategie, Von dem Material profitieren sowohl Menschen mit Demenz als auch die Mitarbeitenden und Einrichtungen.

Lebenshilfe begrüßt Entscheidung des Bundestags

Blick in das Plenum des Deutschen Bundestages
Blick in das Plenum des Deutschen Bundestages
Foto: Deutscher Bundestag / Achim Melde

HÜRTH (kobinet) Die Lebenshilfe Nordrhein-Westfalen begrüßt die Entscheidung des Bundestages, die Mittel für die Freiwilligendienste für 2024 nicht um 80 Mio. Euro zu kürzen. Die richtige Entscheidung in schwierigen Zeiten, heißt es dazu von der Lebenshilfe dieses Bundeslandes.

Wenn Hirsche Flügel haben

Französisches Filmplakat
Luce und Thierry auf dem Filmplakat
Foto: ARTE

Straßburg (kobinet) Ein geistig beeinträchtigter Mann versucht, sein Kind allein großzuziehen – kann das gutgehen? „Wenn Hirsche Flügel haben“ wird heute um 20.15 Uhr auf dem deutsch-französischen Kultursender ARTE gezeigt. Der Fernsehfilm (2023) von Stanislas Carré de Malberg ist unbedingt zu empfehlen. Er stellt schwierige Fragen, ohne dass dabei der Holzhammer geschwungen wird. Ein leises Drama …

Behindertenbeauftragte: Mehr Inklusion durch Sport

Bild vom Treffen der Behindertenbeauftragten von Bund und Ländern am 17.11.23 in Podsdam
Bild vom Treffen der Behindertenbeauftragten von Bund und Ländern am 17.11.23 in Podsdam
Foto: LB Brandenburg

Potsdam (kobinet) Die Förderung von Inklusion durch Sport stand im Mittelpunkt des 66. Treffens der Konferenz der Beauftragten von Bund und Ländern für Menschen mit Behinderungen, das am 16. und 17. November in Potsdam stattfand. Die Treffen finden zweimal jährlich statt und dienen der Beratung aktueller behindertenpolitischer Themen. Die Beauftragten verabschiedeten auf der Konferenz die „Potsdamer Erklärung“, in der Bund, Länder und Kommunen aufgefordert werden, ihr Engagement für mehr Inklusion im Sport zu verstärken. Auf der Veranstaltung, zu der Brandenburgs Landesbehindertenbeauftragte Janny Armbruster eingeladen hatte, nahmen auch zahlreiche Expertinnen und Experten teil.

Bundeskompetenzzentrum laut Koalitionsvertrag – nach einem Jahr erneut hinterfragt

Text: Mehr Fortschritt wagen; Bündnis für Freiheit, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit
Titel des Koalitionsvertrages zwischen SPD, BÜNDNIS 90/Die GRÜNEN und FDP
Foto: Screenshot HT

Berlin (kobinet) Vor über einem Jahr erfragte ich bei den regierenden und oppositionellen Parteien der Bundesregierung den Stand zur Zusage im Koalitionsvertrag, ein Bundeskompetenzzentrum für Deutsche Leichte Sprache und Gebärdensprache einzurichten.

Es folgen die Links zu den bisherigen Artikeln, danach die gegenwärtigen Antworten. Und ein kleiner Kommentar dazu.

Rechtsratgeber aktualisiert

Symbol Information

DÜSSELDORF (kobinet) Der Rechtsratgeber „Mein Kind ist behindert – diese Hilfen gibt es“ des Bundesverbandes für körper- und mehrfachbehinderte Menschen (bvkm) wurde jetzt komplett überarbeitet und gibt in gut verständlicher Sprache einen umfassenden Überblick über alle für Menschen mit Behinderung wichtigen Leistungen und Nachteilsausgleiche. Im Vorgriff auf die künftige Rechtslage berücksichtigt die aktuelle Neuauflage bereits die Änderungen, die zum 1. Januar 2024 aufgrund des Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetzes (PUEG) im Recht der Pflegeversicherung in Kraft treten werden. Dazu gehören die Erhöhung des Pflegegeldes und der Anstieg der Pflegesachleistungen.

Kinderrechte in Landesverfassung und Grundgesetz aufnehmen

Bild vom Grundgesetz
Grundgesetz
Foto: omp

STUTTGART (kobinet Kinderrechte vollumfänglich in die Landesverfassung und das Grundgesetz aufzunehmen, das ist die gemeinsame Forderung des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes und des Kinderschutzbundes in Baden-Württemberg sowie die Bundesarbeitsgemeinschaft Kommunale Kinderinteressenvertretungen

DVfR-Reha-Auszeichnung für Bildungsinstitut zum selbstbestimmten Leben bifos

Prof. Sigrid Arnade, Dr. Matthias Schmidt-Ohlemann,, Juliane Harms und Barbara Vieweg mit Medaille und Urkunde
Prof. Sigrid Arnade, Dr. Matthias Schmidt-Ohlemann,, Juliane Harms und Barbara Vieweg mit Medaille und Urkunde
Foto: DVfR

Berlin (kobinet) Die Kurt-Alphons-Jochheim-Medaille für besondere Leistungen in der Rehabilitation und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen wurde in diesem Jahr an das Bildungs- und Forschungsinstitut zum selbstbestimmten Leben Behinderter (bifos) mit Sitz in Jena verliehen. Durch Informationen, Weiterbildungen und Forschungsprojekte stärkt das Institut die Kompetenzen für ein selbstbestimmtes Leben (Empowerment) und die Selbstvertretung von Menschen mit Beeinträchtigungen nach dem Grundsatz „Nichts über uns ohne uns!“ heißt es vonseiten der Deutschen Vereinigung für Rehabilitation (DVfR), die dem bifos die Auszeichnung Mitte November in Berlin verliehen hat.

Rollentausch bei der 150. Episode des IGEL-Podcast

Cover der 150. Episode des IGEL-Podcast
Cover der 150. Episode des IGEL-Podcast
Foto: IGEL Media

Bad Segeberg / Kassel (kobinet) Die nächste Schallmauer ist durchbrochen: Der Inklusator Sascha Lang hat in den letzten 30 Monaten nunmehr 150 Episoden des Podcast Inklusion Ganz Einfach Leben (IGEL) produziert und veröffentlicht. In der nun erschienenen 150. Episode des IGEL-Podcast gab es allerdings einen Rollentausch, so dass Sascha Lang zu Gast in seinem eigenen Podcast war. Dieses Mal wurde er von Ottmar Miles-Paul ausgefragt, so dass die Hörer*innen erfahren, wer Sascha Lang ist, was er alles macht und vor allem, was ihn bewegt.

Hoher Bedarf an Austausch zur Antidiskriminierungsberatung

Logo: Fachstelle Antidiskriminierung Behinderung der ISL
Logo: Fachstelle Antidiskriminierung Behinderung der ISL
Foto: ISL

Berlin (kobinet) Im Rahmen des Projektes „Fachstelle Antidiskriminierungsberatung behinderter Menschen“ lud die Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) gemeinsam mit dem Projektpartner aktiv und selbstbestimmt (akse) Mitarbeiter*innen aus der Antidiskriminierungsberatung aus ganz Deutschland zu einem digitalen Austausch ein. Es besteht ein hoher Bedarf an Austauschformaten zur Beratung behinderter Menschen, so das Resümee der ISL.

Politik muss mehr gegen Demokratiegefährdung tun

Symbol Ausrufezeichen

Hannover (kobinet) Aktuelle Studien zeigen: Demokratiegefährdende Einstellungen nehmen in Deutschland deutlich zu. Der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen betrachtet diese Entwicklung mit großer Sorge. Anlässlich des diesjährigen „Internationalen Tags für Toleranz“ am 16. November forderte der Verband deshalb einen größeren gemeinsamen Einsatz aller demokratischen Parteien im Landtag sowie mehr Engagement bei der Bekämpfung von Armut.

Annetraud Grote wird niedersächsische Landesbehindertenbeauftragte

Annetraud Grote
Annetraud Grote
Foto: Staatskanzlei Niedersachsen

Hannover (kobinet) Annetraud Grote wird neue Beauftragte für Menschen mit Behinderungen für das Land Niedersachsen. Das Kabinett hat am 14. November 2023 der Personalie zugestimmt. Annetraud Grote wird das Amt am 1. März 2024 antreten. Die aus der Nähe von Lüneburg stammende Juristin ist seit 1998 in verschiedenen Positionen im Paul-Ehrlich-Institut (PEI) tätig, seit 2009 in Leitungsfunktionen. Dabei befasste sie sich nicht nur mit verwaltungsrechtlichen und personalrechtlichen Aufgaben, sondern engagierte sich durchgängig für Inklusionsthemen, vor allem im Rahmen von wissenschaftlich begleiteten Projekten, heißt es in einer Presseinformation der niedersächsischen Staatskanzlei.

Arbeitgeber*innen-Modell in Berlin am Boden? Kampf für selbstbestimmtes Leben geht weiter

Bild von der Aktion vom 9. November 2023 vor dem Berliner Abgeordnetenhaus
Bild von der Aktion vom 9. November 2023 vor dem Berliner Abgeordnetenhaus
Foto: Jules Butzek

Berlin (kobinet) Jules Butzek von der Arbeitsgemeinschaft der Arbeitgeber*innen mit persönlicher Assistenz AAPA aus Berlin hat den kobinet-nachrichten einen Bericht über die Protestaktion für eine gleichberechtigte Bezahlung von Assistent*innen im Arbeitgeber*innenmodell vom 9. November 2023, die vor und während der Sozialausschusssitzung des Berliner Abgeordnetenhauses stattfand. „Während draußen Leute protestiert haben, haben wir drinnen ein Gutachten überreicht, welches die Rechtmäßigkeit der Eingruppierung von Assistent*innen im Arbeitgeber*innenmodell nach EG 5 untermauert“, heißt es u.a. im Bericht.

Buchtipp: Bei geschlossener Schranke bitte anhalten

Cover des Buches von Stephan Laux
Cover des Buches von Stephan Laux
Foto: Stephan Laux

Villmar-Weyer (kobinet) „Bei geschlossener Schranke bitte anhalten!“: Berufliche Biografie eines Heilerziehungspflegers so lautet der Titel eines Taschenbuchs, das von Stephan Laux veröffentlicht wurde. „Die Eingliederungs- und Behindertenhilfe haben sich in den letzten 40 Jahren verändert. Stephan Laux (Jhg. 1963) beschreibt in seiner beruflichen Biografie, wie sich diese Veränderungen seit der Psychiatriereform Ende der 80er Jahre auf das Berufsbild des Heilerziehungspflegers und die Lebensumstände der geistig beeinträchtigten Menschen, die er während seines Berufsleben kennen und schätzen gelernt hat ausgewirkt haben“, heißt es u.a. in der Ankündigung des Buches.

Anerkennung von Assistenzhunden in Nordrhein-Westfalen gestartet

Symbol Information

Düsseldorf (kobinet) Menschen, die ihren Hauptwohnsitz in Nordrhein-Westfalen haben und einen Assistenzhund besitzen, können ab sofort beim Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes die Anerkennung ihres Vierbeiners beantragen. Die Anerkennung wird befristet ausgestellt und bleibt grundsätzlich gültig, bis der Assistenzhund das zehnte Lebensjahr vollendet hat, heißt es in einer Presseinformation des Ministeriums.

Sozialverband befürchtet teure Vereinheitlichung

Blick über die Spree auf dern Berliner Hauptbahnhof
Berlin – Hauptbahnhof
Foto: H. Smikac

BERLIN (kobinet) „Das 29-Euro-Ticket in Berlin darf nicht unter die Räder des unsäglichen Bund-Länder-Streits um das 49-Euro-Deutschlandticket geraten“, verlangt die Vorsitzende des SoVD-Landesverbandes Ursula Engelen-Kefer. An Bundesverkehrsminister Volker Wissing richtet sie die Warnung, das Berliner 29-Euro-Ticket nicht als „Konkurrenz“ gegen das Deutschlandticket auszuspielen. Für viele Menschen, die sich das 49-Euro-Ticket nicht leisten können, müsse es das 29-Euro-Ticket weiterhin geben.

Patientenlotsen können wirksam helfen

Teilnehmer einer Tagung in einem Raum, vorn zwei Redner und ein Hinweis auf den 2. Patientenlotsentag handelt
Beim 2. Tag des Patientenlotsen
Foto: DGM

FREIBURG (kobinet) Am 9. November 2023 hat in Berlin der „Tag der Patientenlotsen“ stattgefunden. Auf ihm riefen die Veranstalter dazu auf, regionale Lösungen für die Versorgung von Menschen in gesundheitlichen und sozialen Notlagen zu stärken. Patientenlotsen kommt dabei nach allen bisherigen Erfahrungen aus Modellprojekten eine entscheidende Rolle zu. Wie schon im Vorjahr appellierten die Veranstalter: Die Bundesregierung muss die im Koalitionsvertrag formulierte Ankündigung, Patientenlotsen regelhaft zu etablieren, umsetzen. Ein an der Veranstaltung vorgestelltes Rechtsgutachten zu bereits existierenden sozialrechtlichen Möglichkeiten für einen regelhaften Anspruch aller Versicherten lieferte dazu die Vorlage.

Hohe Zahl an Opfern durch Minen und explosiven Kriegsresten

Blaue Hand, Finger bilden die Buchstaben HI, rechts daneben handicap international
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Foto: HI

MÜNCHEN Nach einer Meldung von Handicap International zeigt der Landminen-Monitor 2023 auch im achten Jahr in Folge eine hohe Zahl von Opfern durch Antipersonen-Minen einschließlich improvisierter Minen sowie durch andere explosive Kriegsreste. 4.710 Menschen wurden durch diese Waffen und Blindgänger im Jahr 2022 getötet oder schwer verletzt, 85 Prozent davon stammen aus der Zivilbevölkerung. Diese hohe Zahl ist vor allem auf die Zunahme der bewaffneten Konflikte und die Verseuchung durch improvisierte Minen seit 2015 zurückzuführen. Die Streitkräfte Russlands und Myanmars haben in großem Umfang Antipersonen-Minen eingesetzt – dies gilt auch für nichtstaatliche bewaffnete Gruppen in mindestens fünf Ländern.

Licht ins Dunkel: Nachgehakt zu Spendenaktionen und Menschenrechte

Bild: Licht ins Dunkel sammelt jedes Jahr richtig viel Geld
Bild: Licht ins Dunkel sammelt jedes Jahr richtig viel Geld
Foto: andererseits

Wien (kobinet) „Vorweihnachtszeit in Österreich. Die Spendenaktion Licht ins Dunkel erreicht wie jedes Jahr mit einer großen Gala im Öffentlich Rechtlichen Rundfunk (ORF) ihren Höhepunkt. Bekannte Musiker*innen und Schauspieler*innen, aber auch das Bundesheer und hochrangige Politiker*innen unterstützen die Aktion.“ So beschreibt der österreichische Online-Nachrichtendienst BIZEPS das was uns in den nächsten Wochen nicht nur in Österreich in Sachen Spendenwerbung bevorsteht. 2022 hat BIZEPS mit einer Dokumentation über die österreichische Spendenaktion „Licht ins Dunkel“ für Aufsehen gesorgt (zur Doku). Darin kritisieren Expert*innen, dass die Sendung nicht den Menschenrechten entspricht. Und so wirft BIZEPS dieses Jahr die Fragen auf, ob sich was etwas geändert hat und geht der generellen Frage nach, inwieweit Spendenaktionen die Menschenrechte behinderter Menschen fördern oder behindern.

Kriegstüchtig werden! Was können wir Behinderte dazu beitragen?

Hans-Willi mit geballter Faus und linke Hand Viktoriazeichen im Kapuzenpullover
Kriegstüchtiger Friedenskolumnist
Foto: Hans-Willi Weis

Staufen (kobinet) Wer Frieden will, bereitet den Krieg vor. Das wussten schon die alten Römer. Wir Schluris haben es vergessen und müssen uns nun in puncto Bewaffnung und Kriegstüchtigkeit am Riemen reißen. Und wir Behinderte, die wir ständig nach Inklusion rufen, können da nicht sagen, ohne mich. Weil wir Blinde und Lahme jedoch fürs Schlachtfeld untauglich sind – unsere Rollifahrer würden dem Leopard II dort lediglich die Vorfahrt nehmen –, muss unser Kriegstüchtigkeitsbeitrag anders aussehen. Fragt sich nur wie.

Online-Lesung des Romans Zündeln an den Strukturen über Situation in Werkstätten

Cover des Romans Zündeln an den Strukturen von Ottmar Miles-Paul und Katrin Grund
Cover des Romans Zündeln an den Strukturen von Ottmar Miles-Paul und Katrin Grund
Foto: Olivia Vieweg

Berlin (kobinet) „Zündeln an den Strukturen“, so lautet der Titel des im August 2023 erschienenen Romans von Ottmar Miles-Paul, der sich mit der Situation in Werkstätten für behinderte Menschen befasst. Damit befeuert er im wahrsten Sinne des Wortes die aktuelle Diskussion um die längst überfällige Reform des Systems der Werkstätten für behinderte Menschen. Denn anhand einer Brandstiftung in einer Werkstatt geht der Roman der Frage nach: was wäre, wenn es keine Werkstatt für behinderte Menschen mehr gäbe? Welche anderen Beschäftigungsmöglichkeiten auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt wären möglich? Am 8. Dezember 2023 lädt die Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) von 17:00 bis 18:30 Uhr zu einer Online Lesung mit anschließender Diskussion mit Ottmar Miles-Paul und weiteren Aktiven ein.

bifos entlässt 11 neue Peer Counselor*Innen

Absolvent*innen der 24. bifos Peer Counseling Weiterbildung
Absolvent*innen der 24. bifos Peer Counseling Weiterbildung
Foto: bifos

Uder (kobinet) Das Bildungs- und Forschungsinstitut zum selbstbestimmten Leben Behinderter (bifos) entließ am Ende der 24. Peer Counseling Weiterbildung 11 Teilnehmer*Innen mit dem Titel Peer Counselor*In (ISL) in die Beratung. Die Weiterbildung wurde in sechs Basismodulen in Präsenz mit je vier Tagen ganztägig durchgeführt und umfasste insgesamt 144 Stunden, wie Markus Ertl als Teilnehmer der Weiterbildung mitteilt.

Neue gute Nachrichten zur Inklusion

Logo: Gute Nachrichten zur Inklusion
Logo: Gute Nachrichten zur Inklusion
Foto: Marleen Soetandi

Kassel (kobinet) Kürzer werdende Tage, eine eher bedrückte politische Stimmung im Land, eine schneckenhafte Entwicklung in der Behindertenpolitik, Sturm und Regen – all das hält das NETZWERK ARTIKEL 3 nicht davon ab, auch auf gute Entwicklungen, auf gute Nachrichten, zur Inklusion zu blicken. Auf der Seite des von der Aktion Mensch geförderten Projektes „Gute Nachrichten zur Inklusion“ wurden in den letzten Tagen wieder einige gute Nachrichten veröffentlicht. Darauf hat das NETZWERK ARTIKEL 3 die kobinet-nachrichten aufmerksam gemacht.

Bündnis inklusives Gesundheitswesen: Vorschläge für Aktionsplan gesucht

Symbol Ausrufezeichen

Berlin (kobinet) „Im Koalitionsvertrag aus dem Jahr 2021 hat die Ampelregierung die Schaffung eines „Aktionsplanes für ein diverses, inklusives und barrierefreies Gesundheitswesen“ versprochen, der mit allen Beteiligten erarbeitet werden soll. Am 18. Oktober 2023 fand die Auftaktveranstaltung des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) zur Erstellung eines solchen Aktionsplanes statt. Das vorgestellte Verfahren und die Ziele des BMG entsprechen jedoch nicht den Vorgaben der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK). So ist im Ergebnis im Sommer 2024 ein schwacher Aktionsplan zu erwarten, der den Bedarfen behinderter Menschen nicht gerecht wird. Deshalb werden wir mit unserem Bündnis inklusives Gesundheitswesen einen eigenen Aktionsplan erstellen. Dazu brauchen wir eure Vorschläge“, heißt es in einem Aufruf den das Bündnis inklusives Gesundheitswesen heute am 14. November 2023 verbreitet hat.

Fernassistenz-Projekt für Deutschen Mobilitätspreis nominiert

Per Busch mit Blindenstock und Fernassistenz-App
Per Busch mit Blindenstock und Fernassistenz-App
Foto: Per Busch

Kassel (kobinet) „Das Fernassistenz-Projekt ‚Barrierefreie Mobilität weiter denken: Das Recht auf Mobilität‘ wurde für den Deutschen Mobilitätspreis des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr in der Kategorie New Mobility nominiert„, freut sich Per Busch aus Kassel. Er setzt sich schon seit geraumer Zeit für die Etablierung von Fernasistenz-Angeboten in verschiedenen Lebensbereichen ein, um behinderten Menschen eine bessere Teilhabe zu ermöglichen. Die Nominierung für den Deutschen Mobilitätspreis ist seiner Ansicht nach ein weiterer Durchbruch für die Idee, die in Deutschland leider immer noch in den Kinderschuhen stecke und gute Möglichkeiten für angemessene Vorkehrungen zur Verbesserung der Teilhabe behinderter Menschen in verschiedenen Lebensbereichen biete.

Gesetzliche Regelungen zur Verbesserung der Barrierefreiheit nötig

Symbol Bundestag Adler
Bundestag Symbol
Foto: Bundestag, gemeinfrei

Berlin (kobinet) „Aus Sicht von Sachverständigen braucht es zur Herstellung von Barrierefreiheit gesetzliche Regelungen. Selbstverpflichtungen und weitere Aktionspläne reichten nicht aus, hieß es während einer öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Arbeit und Soziales zu dem Antrag der CDU/CSU-Fraktion ‚Mehr Tempo für Barrierefreiheit und einen inklusiven Sozialraum‘ (20/4676) am Montag, den 13. November 2023.“ So fasst der Deutsche Bundestag die Anhörung im Bundestagsausschuss für Arbeit und Soziales in Sachen Barrierefreiheit zusammen, die live übertragen und mittlerweile in der Mediathek des Deutschen Bundestages eingestellt wurde.

„Vertragstreue“, „Sicherheit“, „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“…

Arnd Hellinger vor Stufen
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Foto: privat

Berlin (kobinet) In Berlin müssen derzeit behinderte Menschen, die ihre Assistenzkräfte selbst anstellen und organisieren, um selbstbestimmter leben zu können, darum kämpfen, dass ihre Assistent*innen genau so viel Geld bekommen, wie deren Kolleg*innen, die bei ambulanten Diensten arbeiten. Ende des Jahres laufen die hart erkämpften Verträge für einen gleichen Lohn aus und der Kostenträger scheint sich trotz Protesten nicht zu bewegen. Dies hat zur Folge, dass Assistent*innen bei behinderten Arbeitgebenden bis zu 20 Prozent weniger verdienen. Arnd Hellinger, der selbst von dieser starren und unverständlichen Haltung der Behörde betroffen ist, hat nun einen Kommentar zum Thema für die Berliner Behindertenzeitung verfasst, den er auch den kobinet-nachrichten zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt hat.

Buchversand begonnen: Vom Heimscheißer zum Weltenbummler

Bild vom Versand des Buchs von Kevin Kleiber
Bild vom Versand des Buchs von Kevin Kleiber
Foto: Kevin Kleiber

Löhnberg (kobinet) „Meine große Leidenschaft ist das Reisen – was aufgrund meiner Beeinträchtigung für viele Menschen außergewöhnlich scheinen mag. Seit ich denken kann, sitze ich aufgrund einer spastischen Tetraparese im Rollstuhl und brauche 24/7-Assistenz. Das hat mich nicht davon abgehalten, fünf Kontinente zu bereisen und einen Freiwilligendienst in Mexiko zu absolvieren. Das Buch ‚Vom Heimscheißer zum Weltenbummler‘ basiert auf meinen ganz persönlichen Erfahrungen. Ich hatte das Bedürfnis, meine Geschichte zu erzählen, weil ich das Gefühl hatte, viele Erfahrungen gemacht zu haben, die man Menschen mit Beeinträchtigung nicht zutraut. Dementsprechend möchte ich andere Menschen mit meiner Geschichte motivieren, ihre eigenen Erfahrungen zu machen und ihre Ideen umzusetzen.“ Das schreibt Kevin Kleiber zu seinem Buch „Vom Heimscheißer zum Weltenbummler, für das vor kurzem mit dem Versand begonnen hat.

(Nicht) Unsere Revolution?

Symbol Fragezeichen

Berlin (kobinet) „(Nicht) Unsere Revolution? Protestgeschichte von Menschen mit Behinderungen in der DDR“, so lautet der Titel einer Podiumsdiskussion, die am 29. November 2023 von 18:00 bis 20:00 Uhr in der Bundesstiftung Aufarbeitung, Kronenstraße 5 in 10117 Berlin stattfindet und zu der die Bundesstiftung Aufarbeitung einlädt.

Fachtag zu kommunalen Wege zur Inklusion

Teilnehmerinnen un d Teilnehmer im Raum blicken zu  einer Personengruppe auf einer Bühne.
Podiumsrunde mit Politikvertretern
Foto: Foto IKPE

ERFURT (kobinet) Am 6. November hatte ein Fachtag unter dem Motto „Teilhabe vor Ort – kommunale Wege zur Inklusion“ in Erfurt stattgefunden. Der gemeinsamen Einladung des Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderungen in Thüringen (TLMB), Joachim Leibiger und des Institut für kommunale Planung und Entwicklung (IKPE) waren mehr als 100 Teilnehmende aus Kommunen, Fachgremien, Verbänden und Vereinen sowie aus der Politik gefolgt. Mit der Feststellung: „Barrierefreiheit schafft Teilhabe in allen Lebenssituationen“ hatte der Landesbehindertenbeauftragte den Rahmen der Diskussionen und Erfahrungsaustausche abgesteckt.

Expertenkommission macht Vorschläge nach Morden im Oberlinhaus

Symbol Ausrufezeichen

Potsdam (kobinet) Nachdem im Frühjahr 2021 eine Pflegekraft des Oberlinhaus in Potsdam vier Menschen umbrachte, setzte das Oberlinhaus eine Expertenkommission ein. Diese fordert nun bessere Hilfen für schwerstbehinderte Menschen, wie die Märkische Allgemeine berichtet.

Ausgezeichnete Essays zu Rechten Psychiatrieerfahrener veröffentlicht

Ausschnitt einer Computertastatur
Tastatur
Foto: H.T.

Berlin (kobinet) Der Bundesverband Psychiatrie-Erfahrener und die Bundesarbeitsgemeinschaft Psychiatrie-Erfahrener veranstalteten gemeinsam einen Essaywettbewerb für die beste Antwort – mit Begründung – auf die Frage: „Nach Artikel 1 Abs. 1 Grundgesetz ist die Würde des Menschen unantastbar. Verstoßen die §§ 20, 21, 63 und 64 des Strafgesetzbuches daher gegen das Grundgesetz?“ Nun hat die Jury entschieden und die Beiträge wurden veröffentlicht.

Für Reform des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes werben

Regenschirm mit Aufschirft: Bündnis AGG Reform Jetzt!
Regenschirm mit Aufschirft: Bündnis AGG Reform Jetzt!
Foto: Bündnis AGG Reform Jetzt

Berlin (kobinet) Ein breites Bündnis von Organisationen tritt für die längst überfällige Reform des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) zur Verbesserung des Diskriminierungsschutzes in Deutschland ein. Vom zuständigen Bundesjustizministerium, das für die Umsetzung des im Koalitionsvertrag verankerten Vorhabens verantwortlich ist, ist immer noch nichts zu hören, wie die Reform des AGG aussehen soll. Deshalb tut es nach Ansicht des NETZWERK ARTIKEL 3 Not, dass viele Akteur*innen weiterhin Flagge für die Reform des Allgemeinen Gleichbehandlungsgestzes zeigen. Dies ist unter anderem mit Produkten möglich, die für die Gesetzesreform werben. Das Bündnis AGG Reform Jetzt empfielt eine Reihe von Produkten von Regenschirmen, T-Shirt, Tassen oder Mützen, mit denen bei verschiedenen Gelegenheiten Flagge für die Reform des Allgemeinen Gleichbehandlugnsgesetzes gezeigt werden kann.

Anhörung zum barrierefreien Reisen im Tourismusausschuss des Bundestags

Bundestag im Herbst
Bundestag
Foto: Irina Tischer

Berlin (kobinet) Behindertenpolitisch ist diese Woche im Deutschen Bundestag einiges los. Heute, am 13. November 2023, führt der Bundestagsausschuss für Arbeit und Soziales von 14:00 bis 15:30 Uhr eine Anhörung zur Barrierefreiheit durch. Am 15. November geht es von 15:00 bis 16:15 Uhr im Tourismusausschuss des Bundestages um die „Herausforderung barrierefreies Reisen – neue Wege, schnellere Erfolge?“ Beide Anhörungen sind öffentlich und werden im Livestream des Parlamentsfernsehen auf www.bundestag.de übertragen.