MÜNCHEN Nach einer Meldung von Handicap International zeigt der Landminen-Monitor 2023 auch im achten Jahr in Folge eine hohe Zahl von Opfern durch Antipersonen-Minen einschließlich improvisierter Minen sowie durch andere explosive Kriegsreste. 4.710 Menschen wurden durch diese Waffen und Blindgänger im Jahr 2022 getötet oder schwer verletzt, 85 Prozent davon stammen aus der Zivilbevölkerung. Diese hohe Zahl ist vor allem auf die Zunahme der bewaffneten Konflikte und die Verseuchung durch improvisierte Minen seit 2015 zurückzuführen. Die Streitkräfte Russlands und Myanmars haben in großem Umfang Antipersonen-Minen eingesetzt – dies gilt auch für nichtstaatliche bewaffnete Gruppen in mindestens fünf Ländern.
Anlässlich der jährlichen Konferenz über das Minenverbot vom 20. bis 24. November in Genf, fordert die humanitäre Hilfsorganisation Handicap International (HI) die internationale Staatengemeinschaft auf, Konfliktparteien dazu zu drängen, den Einsatz dieser barbarischen Waffen einzustellen. Auch 26 Jahre nach Annahme des Vertrags über ein Verbot von Antipersonen-Minen töten und verstümmeln diese Waffen weiterhin.
Dieser Landminenmonitor listet für Syrien, die Ukraine, den Jemen und Myanmar die höchste Anzahl an Opfern auf. Im Jahr 2022 wurden mindestens 4.710 Personen durch Landminen oder explosive Kriegsreste getötet oder verletzt. Dieser Rückgang gegenüber den 5.544 Todesopfern im Jahr 2021 ist in erster Linie auf erhebliche Schwierigkeiten bei der Datenerfassung in Afghanistan zurückzuführen.
1.661 Menschen verloren ihr Leben und 3.015 wurden verwundet. 85 Prozent der Opfer stammen aus der Zivilbevölkerung und fast die Hälfte der zivilen Opfer waren Kinder (1.071 oder 49 Prozent).
Syrien verzeichnet mit 834 gemeldeten Opfern im Jahr 2022 das dritte Jahr in Folge die höchste Zahl an getöteten und verletzten Menschen, gefolgt unter anderem von der Ukraine (mindestens 608 Opfer), dem Jemen (582) und Myanmar (545).