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Den „Masters of War“ widersprochen. Number Five

alte Schreibfeder liegt auf einem Brief
Worte statt Waffen
Foto: Momentmal In neuem Fenster öffnen via Pixabay In neuem Fenster öffnen

Staufen (kobinet) Ole Nymoen (vgl. Number Four) der niemals für sein Land kämpfen würde, bezieht Prügel: Feigling, Weichei, Egoist, Trittbrettfahrer! Von Freiheit und Demokratie hierzulande profitieren und die Verteidigung dieser Werte den anderen überlassen. – Der Trugschluss: Militärische Verteidigung heute ist keine Tugend. Kein moralisches Verdienst, sondern der ärgste Bärendienst! Weil Sich-militärisch-Verteidigen von Harakiri-Begehen kaum noch zu unterscheiden ist. Selbst ein konventioneller Verteidigungskrieg, mit heutiger Waffentechnik und deren Zerstörungspotential geführt, bedeutet in letzter Konsequenz Selbstauslöschung. In ihm werden nicht nur Kombattanten getötet, sondern ganze Bevölkerungsteile massakriert. Von dem, was verteidigt werden soll, Menschen und ihre Lebensweise, bleibt nichts übrig. Bei dieser Art der Verteidigung bleibt buchstäblich kein Stein auf dem andern.

Die „Mitte“ im verteidigungspolitischen Massenwahn

In Punkto „Verteidigung und Kriegsertüchtigung“ hat sich die politische Mitte (Christdemokraten, Sozialdemokraten und Grüne) in einen verteidigungspolitischen „Massenwahn“ hineingesteigert, wie es der Philosoph Richard David Precht auf den Punkt bringt. Im Originalton: “ … mir fällt dazu ein, Massenwahn! Ich glaube, da spinnen ganz viele und ganz beträchtlich. Und es ist ihnen gar nicht klar, wie sehr sie spinnen und was für ein Unheil sie damit anrichten. Mich erinnert das an den Historiker Christopher Clark und was er in seinem hervorragenden Buch „Die Schlafwandler“ geschrieben hat. Wir steigern uns von Tag zu Tag in immer größere Bedrohungsphantasien hinein und fangen an dieses Bedrohungsphantasien mit der Realität zu verwechseln. Glauben, dass die Russen unmittelbar davorstehen, Polen anzugreifen oder Deutschland anzugreifen … ich halte es sogar für völlig absurd, sich solche Vorstellungen zu machen. Dass die Russen, die sich so eine blutige Nase in der Ukraine geholt haben, davon träumen, jetzt weitere Territorien in Europa zu erobern. Ich finde das alles ist so absurd, die Grundlage dieser Angst und Befürchtungen. Aber man weiß ja, wie das ist, wenn bestimmte Behauptungen, bestimmte Thesen, bestimmte Befürchtungen, bestimmte Ängste wiederholt und wiederholt werden, fangen immer mehr Menschen an, das für die Realität zu halten und dann beginnt ein sich verselbstständigender Prozess …“

Hier der Link zum Podcast Lanz und Precht :
https://www.podcast.de/episode/678921054/ausgabe-185-milliarden-fuer-waffen-vernunft-oder-massenwahn