Menu Close

Wann haben Sie das letzte Mal einen schwerstbehinderten Menschen …

Ein Paar sitzt nachts vor einem hell erleuchteten, bunten Karussell in einem Freizeitpark. Die Lichter haben eine starke Bewegungsunschärfe durch die Langzeitaufnahme.
Inklusion oder "Disney World"?
Foto: Ralph Milewski

Fladungen (kobinet) in einem Café, Kino oder Schwimmbad gesehen? So mit Ihnen, neben Ihnen – nicht als externer Betrachter, sondern als selbstverständlicher Teil Ihres eigenen Alltags? Diese Frage legt eine unbequeme Wahrheit offen: Menschen mit schweren Behinderungen sind aus dem alltäglichen Leben weitgehend verschwunden. Statt in selbstverständlichen sozialen und wirtschaftlichen Räumen sichtbar zu sein, werden sie in abgeschottete Strukturen wie Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM), spezielle Wohnanlagen oder "inklusive Projekte" verlagert. Diese Parallelwelten entbinden die Gesellschaft von der Verantwortung, Barrieren in der realen Welt abzubauen, und verhindern eine echte gesellschaftliche Teilhabe.

Die meisten Menschen sind froh, dass Behinderung nicht Teil ihres Alltags ist. Sie brauchen Inklusion nicht für sich selbst – also hat sie keine Priorität. Sie fühlen sich wohl in einer Gesellschaft, die sie nicht ständig damit konfrontiert. Die Frage ist also nicht, ob wir Inklusion technisch umsetzen könnten – sondern ob wir sie wirklich wollen.

Die Vermeidungshaltung der Gesellschaft

Exklusion funktioniert, weil sie sich für die Mehrheit angenehm anfühlt

Will die Gesellschaft wirklich, dass Menschen mit Behinderung im Alltag präsent sind? Oder ist es bequemer, wenn sie in „gut organisierten“ Sonderwelten bleiben? Wollen wir eine inklusive Gesellschaft – oder nur das Gefühl, eine zu sein?
Wenn wir ehrlich sind: Die meisten Menschen haben kein Problem damit, dass Menschen mit Behinderung irgendwo „gut aufgehoben“ sind – solange sie nicht ihr eigenes Leben beeinflussen. Das heißt: Inklusion wird gern propagiert, solange sie abstrakt bleibt. Aber wenn es um den eigenen Arbeitsplatz, das eigene Lieblingscafé oder das eigene Wohnumfeld geht, sieht es anders aus. Dann entstehen Fragen wie:

  • „Wie gehe ich damit um?“
  • „Ist das nicht anstrengend?“
  • „Wird das dann nicht unangenehm?“

Behinderung ist konfrontierend: Sie erinnert an Verletzlichkeit, an Abhängigkeit, an den eigenen Körper, der irgendwann vielleicht nicht mehr „funktioniert“. Die Gesellschaft hat sich perfekt darauf eingestellt, diese Konfrontation zu vermeiden. Werkstätten, Heime, betreutes Wohnen, inklusive Freizeitgruppen – all das hält Menschen mit Behinderung fern vom öffentlichen Raum. So bleibt der Alltag „sauber“, „geordnet“ und „unbeeinträchtigt“.

Die moralische Fassade: Die Gesellschaft kauft sich frei

Die Schaffung „geschützter Umgebungen“ dient nicht dem Schutz der Menschen mit Behinderung – sondern dem Schutz der Gesellschaft. Viele „inklusive“ Projekte sind nicht mehr als gut getarnte Alibi-Maßnahmen, die der Gesellschaft das Gefühl geben, Menschen mit Behinderung einzubeziehen. Doch wer bestimmt, wo und wie Inklusion stattfindet? In den meisten Fällen sind es nicht die Betroffenen selbst, sondern Akteure mit ökonomischen oder politischen Interessen.

  • Die Realität: Menschen mit Behinderung gehören angeblich „dazu“ – aber nur in speziell dafür vorgesehenen Räumen.
  • Die Selbsttäuschung: „Wir tun doch etwas für sie!“ – ohne zu hinterfragen, warum sie aus der normalen Gesellschaft herausgefiltert wurden.
  • Die Konsequenz: Die Gesellschaft fühlt sich inklusiv, ohne sich verändern zu müssen.

Die Schaffung „geschützter Umgebungen“ dient also nicht in erster Linie dem Schutz der Menschen mit Behinderungen, sondern vielmehr der Gesellschaft selbst. Diese Strukturen bewahren die Mehrheitsgesellschaft vor der unbequemen Konfrontation mit Behinderung und den notwendigen strukturellen Änderungen, die echte Inklusion erfordern würde.

Die Isolation in „Sonderwelten“ verstärkt die Ausgrenzung, indem sie Menschen mit Behinderung in ein System der Fremdbestimmung zwingt. Hier entscheidet nicht der Einzelne, wo und wie er lebt und arbeitet, sondern Institutionen, die aus dieser Verwaltung und Abschottung wirtschaftlichen Nutzen ziehen.

Die Konstruktion einer gesellschaftlichen „Disney World“ – Inklusion als strategische Beruhigung des Gewissens

Menschen mit Behinderungen werden in eine künstliche Welt verfrachtet, die von der Gesellschaft als „inklusiv“ vermarktet wird, in Wahrheit jedoch eine abgeschottete Sonderwelt darstellt. Dieses System gleicht einer Disney World: Auf den ersten Blick scheint es eine heile, perfekt angepasste Umgebung zu sein, die den Anschein von Teilhabe vermittelt. Doch genau wie in einem Freizeitpark handelt es sich um eine inszenierte Realität, in der nur ein begrenzter, kontrollierter Rahmen existiert, während die echte Gesellschaft unangetastet bleibt.

Diese „inklusive Disney World-Logik“ dient dazu, das Gewissen der Gesellschaft zu beruhigen: Statt die gesamte Gesellschaft für alle zugänglich zu machen, werden künstliche Räume geschaffen, in denen Menschen mit Behinderung leben, arbeiten und konsumieren dürfen – jedoch getrennt von der Normalität. Wer sich in diesen Strukturen bewegt, ist kein gleichberechtigtes Mitglied der Gesellschaft, sondern Teil eines inszenierten Spektakels, das nach außen hin als Fortschritt verkauft wird.

Politische Interessen und die Rolle der Inklusionsindustrie

Wer profitiert wirklich von diesem System?

Die Betreiber von „Special World“ – Politik und Wohlfahrtsverbände wie Lebenshilfe, Caritas oder Aktion Mensch profitieren von diesem System der Sonderwelten. Staatliche Förderung und institutionelle Abhängigkeiten führen dazu, dass es mehr Anreize gibt, diese Strukturen aufrechtzuerhalten als sie abzuschaffen.

Eine echte Öffnung der Gesellschaft würde bedeuten:

  • Bestehende Machtverhältnisse infrage zu stellen.
  • Arbeitsmärkte umzugestalten.
  • Öffentliche Räume konsequent barrierefrei zu machen.

Doch genau das geschieht nicht, weil es nicht im Interesse der etablierten Akteure liegt.

Stattdessen bleiben Menschen mit Behinderung abhängig von Institutionen, die mehr daran interessiert sind, ihre eigene Existenz zu sichern, als sich überflüssig zu machen.

Wollen wir echte Inklusion – oder nur das gute Gewissen?

Echte Inklusion würde bedeuten: Menschen mit Behinderung wären überall – auf dem Arbeitsmarkt, in Restaurants, im Kino, als Nachbarn, als Kollegen. Doch das würde bedeuten: Die Gesellschaft müsste sich anpassen – und das will sie nicht.

Stattdessen hält sie das Problem unsichtbar, verwaltet es – und verkauft es als Lösung. Die bestehenden Inklusionsmaßnahmen sind keine Lösungen, sondern Symptome eines tiefer liegenden Problems: Die Gesellschaft akzeptiert Menschen mit Behinderung nicht als gleichberechtigt, sondern behandelt sie als Sonderfall.
Solange diese Strukturen existieren, wird sich an der tatsächlichen Exklusion nichts ändern. Inklusion darf nicht in speziell geschaffenen Nischen stattfinden – sie muss in allen gesellschaftlichen Bereichen Realität werden. Dazu gehört die konsequente Abschaffung von Sonderwelten, die Gleichstellung in allen Bereichen des Lebens und die radikale Veränderung von politischen und wirtschaftlichen Strukturen, die von der derzeitigen Isolation profitieren. Die Gesellschaft darf sich nicht länger freikaufen, sondern muss sich ihrer Verantwortung für echte Inklusion stellen.

Disney World Attraktionen – Anhang „Sonderwelten für Menschen mit Behinderungen“

Diese Strukturen werden oft als inklusive Maßnahmen verkauft, sind aber in Wirklichkeit Parallelwelten, die Menschen mit Behinderungen vom gesellschaftlichen Leben abtrennen. Sie beruhigen das Gewissen der Gesellschaft, lösen aber nicht das grundlegende Problem der Exklusion:

Arbeit & Wirtschaft

  • Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM)
  • Gesonderte Jobprogramme für Menschen mit Behinderungen

Wohnen & Alltag

  • Spezielle Wohnanlagen und Heime
  • Gesonderte Inklusionswohnungen und Wohngemeinschaften

Bildung & Erziehung

  • Förderschulen und Förderkindergärten
  • „Inklusive“ Bildungsangebote in separaten Kursen
  • Einzelne „inklusive“ Workshops oder Fortbildungen

Sport & Freizeit

  • Paralympische Spiele und Special Olympics
  • Inklusive Sporttage und Wettbewerbe
  • Gesonderte „barrierefreie“ Sportangebote
  • Inklusive Jugendprojekte und Feriencamps
  • Inklusive Erlebnispädagogik und Outdoor-Aktivitäten

Kunst & Kultur

  • Inklusive Theatergruppen und Kulturprojekte
  • Spezielle inklusive Wettbewerbe in der Kunst und Kultur
  • Spezielle Inklusionsfestivals und Kunstprojekte

Gesellschaft & Soziale Teilhabe

  • Inklusive Freizeitparks und „barrierefreie“ Erlebniswelten
  • Inklusive Weihnachtsfeiern und Firmenevents
  • Spezielle inklusive digitale Medienangebote
  • Besondere inklusive Medienformate
  • Inklusive Begegnungsfeste und Nachbarschaftsprojekte

Digitale Teilhabe & Barrierefreiheit

  • Sonderöffnungszeiten für „inklusive“ Angebote
  • Barrierefreie Webseiten für Vereine und Unternehmen

Gesundheit & Soziales

  • Inklusive Gesundheitsprojekte und „spezielle“ Arztpraxen
  • Medizinische Behandlungszentren für Erwachsene mit geistiger Behinderung oder schweren Mehrfachbehinderungen (MZEB)
  • Speziell geförderte Inklusionsberatung oder Assistenzdienste
  • Inklusive Seniorentreffen und Freizeitangebote für ältere Menschen mit Behinderung

Das ist unfair Herr Milewski – wir tun unser „Bestes“!

„Die Gesellschaft ist noch nicht so weit“ war eine der letzten Ausreden für den Erhalt dieses Systems, die ich vor Kurzem mal wieder von einem „System-Manager“ der Lebenshilfe entgegnet bekommen habe.

Die Frage ist nicht, ob ich unfair bin – sondern ob ich Unbequemes ausspreche, das die meisten lieber verdrängen.

Ist das eine überzogene Provokation? Nein. Meine Argumentation ist hart, aber sie trifft einen Kern, den kaum jemand offen anspricht:

  • Menschen mit Behinderung sind aus dem Alltag weitgehend verschwunden.
  • Die Gesellschaft könnte Inklusion umsetzen, aber sie tut es nicht konsequent.
  • Die meisten Menschen merken es nicht einmal – oder es stört sie nicht genug, um etwas zu ändern.

Das ist keine Provokation, sondern eine Beobachtung der Realität.

Ist es unfair?

Vielleicht für diejenigen, die sich als „inklusiv“ verstehen und das Gefühl haben, zu Unrecht kritisiert zu werden. Aber:

  • Ist es unfair zu sagen, dass Exklusion nicht zufällig passiert, sondern bequem ist?
  • Ist es unfair zu sagen, dass viele Menschen froh sind, nicht mit Behinderung konfrontiert zu werden?
  • Ist es unfair zu sagen, dass Inklusion oft nur so weit geht, wie sie die gewohnte Ordnung nicht stört?

Das mag hart klingen – aber unfair wäre es, so zu tun, als wäre alles in Ordnung, obwohl es nicht so ist.

Ist es eine übertriebene Unterstellung?

Die größte Gefahr einer solchen Analyse wäre, dass man der Gesellschaft eine bewusste Ablehnung unterstellt. Aber genau das ist ja nicht mein Punkt:

  • Es gibt keinen offenen Beschluss, Menschen mit Behinderung aus dem Alltag zu verbannen.
  • Es gibt kein offizielles Verbot, dass sie nicht in Cafés oder auf dem Arbeitsmarkt auftauchen dürfen.
  • Es gibt „Bemühungen“ – aber genau das ist der Punkt: Es bleibt immer bei „Bemühungen“ – nie bei echter, durchgesetzter Veränderung.

Provokativ? Ja. – Unfair? Nein.

Ich spreche nicht von persönlicher Schuld einzelner Menschen, sondern von einem systemischen Problem. Ich zeige, dass Exklusion nicht aus bösem Willen passiert, sondern weil sie für die Mehrheit praktisch ist. Ich halte der Gesellschaft einen Spiegel vor, den sie nicht gerne sieht. Das macht es nicht unfair – sondern notwendig.

Lesermeinungen

Bitte beachten Sie unsere Regeln in der Netiquette, unsere Nutzungsbestimmungen und unsere Datenschutzhinweise.

Sie müssen angemeldet sein, um eine Lesermeinung verfassen zu können. Sie können sich mit einem bereits existierenden Disqus-, Facebook-, Google-, Twitter-, Microsoft- oder Youtube-Account schnell und einfach anmelden. Oder Sie registrieren sich bei uns, dazu können Sie folgende Anleitung lesen: Link
5 Lesermeinungen
Neueste
Älteste
Inline Feedbacks
Alle Lesermeinungen ansehen
M. Guenter
04.03.2025 19:02

Hallo Herr Milewski,

vieles, was Sie schreiben, erlebe ich auch jeden Tag. Manches davon kann und muss man kritisieren, manches sind aber leider auch Aussagen dahingehend, wie die ideale Welt wäre…
An manches Stellen habe ich das Gefühl Sie reden über diese Menschen statt mit ihnen, teilweise unterstellen Sie auch einfach Dinge, die realiter anders sind.
Von meiner Position aus, würde ich nicht sagen, dass sich die Gesellschaft „freikauft“ – klar tut sie dies auf der Ebene Schwerbehindertenabgabe und co. irgendwie schon, allerdings kann man diese „Frage“ nicht in ein System zwingen, welches binär ausgelegt ist. Frau Lutz hat dazu schon einige Anknüpfungspunkte gemacht. Manche „Angebote“ die sinnvoll und individuell notwendig sind, lassen sich nicht realisieren, weil diese Leistung dann auch erbracht werden muss – das ist in der EGH mittlerweile ein Thema, dessen Relevanz schon an die Situation im Bereich der Pflege grenzt.
Manche „inklusive“ Angebote sind einfach nicht „inklusiv“, sondern das stehen Interessengruppen dahinter, die mit den Interessen der betroffenen Personen nichts zu tun haben! Weil Sie die Lebenshilfen erwähnt haben: Ich bin da schon manchmal schockiert, wie ich Aussagen von Angehörigen bekomme ala: „Meinem Kind habe ich den Fernseher und das Tablet weggenommen, damit es mal nachts schläft“ einschätzen soll – so knappe 30 Jahren nach einem Bundeskongress zum Thema „Selbstbestimmung“!
Oder: „Es kommt gar nicht infrage den Entlastungsbetrag der Pflegeversicherung zu nutzen, mein Sohn soll seine Toilette, seine Fenster, etc., selbst reinigen lernen!“ – dass der Sohn lieber auf Instragram rumturnt, wird nicht akzeptiert und natürlich ist dieses „Beibiegen“ von richtigen „Verhalten“ dann wieder etwas, was die EGH leisten muss (also wenn mir einer sagt: „Hey, du bist schwerbehindert (was ich auch bin – nebenbei schwerstbehindert ist keine Kategorie des Sozialrechts), also lerne deine Toilette selbst zu reinigen!“ (und ich hätte gleichzeitig eine rechtlichen Anspruch darauf, dass dies jemand übernehmen kann), dann hätte ich schon gewisse Fragezeichen im Kopf inwieweit ich über mein Leben selbst bestimme…
Und ja, wir finanzieren „Angebote“, teilweise im Bereich von 8-10t€ monatlich, die rein gar nichts inklusives an sich haben – null!
Die Frage ist hier aber, auch dem sind Sie leider ausgewichen,ob mehr Geld im System mehr Qualität befördert! Im Bereich der körperliche Beinnträchtigten mag dies zutreffen (für die wurde ja das BTHG „entwickelt“, resp. sie haben die Inhalte über ihre gute Lobby-Arbeit weitgehend bestimmt), aber trifft dies auch für den Personenkreis zu, den Sie anvisieren?
Ein kleinteiliges „Besser immer ambulant“ ist eine Lüge in die eigene Tasche. Erstens wurden die, um die es geht, gar nicht gefragt – und ganz offen, wenn ich auf der Straße als „Spasti“, „Mongo“ oder „Autist“ beschimpft werden würde, hätte ich auch keinen Bock auf „Inklusion“. Zweitens: Durch das BTHG sind wir endlich mal an dem Punkt, wo wir die Leistungsberechtigten fragen könnten, was sie eigentlich wollen.Und an dem Punkt frage ich mich wirklich, ob ich in einem Gespräch einer 60jährigen Person, die seit 35 Jahren in einer „Besonderen Wohnform“ lebt, tatsächlich die Auskunft bekomme: „Ich möchte lernen, den Tisch beim Abendessen einzudecken“ oder ob diese Person nicht lieber doch mal am Tisch neben mir sitzen will (okay, ich bin langweilig, aber vielleicht neben Ihnen)?
Kurz: Ihr Beitrag „arbeitet“ sehr stark mit Unterstellungen und monokausalen Erklärungen – ob wir damit „Inklusion“ voran bringen, ist für mich eher zu bezweifeln (mein Prof. an der Uni, der nun wirklich sehr viel Expertise zum Thema „Integration“ hatte – ist schon länger her – meinte: „In tausend Generationen haben wir das geschafft“ – die Frage bleibt aber: Wer ist wir? – da stimme ich Ihnen zu)!

Ralph Milewski
Antwort auf  M. Guenter
05.03.2025 10:56

Hallo M. Günther,

gerne würde ich auf Ihre Ausführungen eingehen. Dazu wäre es mir jedoch wichtig, auf Augenhöhe mit Ihnen zu kommunizieren. Deshalb würde ich gerne wissen, wer Sie sind und aus welcher Position heraus Sie argumentieren.

Ebenso interessiert mich, wer der von Ihnen zitierte Professor ist, damit ich gezielt auf dessen Aussagen eingehen kann. Transparenz ist in einer sachlichen Diskussion essenziell, und eine offene Debatte funktioniert am besten, wenn alle Beteiligten ihre Position klar benennen.

Ich freue mich auf Ihre Rückmeldung.

Beste Grüße,
Ralph Milewski

M. Guenter
Antwort auf  Ralph Milewski
05.03.2025 19:45

Hallo Herr Milewsiki,

ich schreibe mich ohne H, wäre nett, wenn Sie dies berücksichtigen würden.
Zum Inhalt : Ich arbeite bei einem Leistungsträger, habe aber vorher 25 Jahre im „operativen Geschäft“ verbracht. Nebenher bin ich auch noch „schwerbehindert“.
Wenn es der Moderation möglich ist, teile ich Ihnen gerne meine private Mailadresse mit – ich freue mich auf einen Austausch.
VG M. Günter

Uwe Heineker
04.03.2025 19:01

Ralph, du hast den Nagel voll auf den Kopf getroffen und nicht nur das: vor allem gleichzeitig die Finger so richtig voll in die Wunden gelegt! Leider ist der Artikel nur eine kleine Nischenerscheinung in der Presselandschaft – müsste sehr viel viraler werden …

AnnaLutz
03.03.2025 19:01

Du hast natürlich recht und ich empfinde es auch so, dass man seltener Menschen mit schwerer Beeinträchtigung trifft. Ich habe einen Sohn mit Down-Syndrom. Außerhalb von Sonderwelten haben wir das letzte mal bei einem Urlaub in Holland einen Mann mit DS im Supermarkt getroffen. Sie haben sich gegenseitig „erkannt“ und begrüßt. Man sieht aber auch keine Gruppen von Menschen mit Beeinträchtigungen mehr im Urlaub oder bei Freizeitaktivitäten. Die Personalsituation ist in den Einrichtungen so schlecht geworden, dass die Leute oft garnicht mehr rauskommen.
Klar- dadurch sind sie noch mehr aus dem Auge und aus dem Sinn.