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Inklusionsquote für Kommunalparlamente gefordert

Jürgen Linnemann im Rollstuhl
Jürgen Linnemann im Rollstuhl
Foto: privat

Harsewinkel (kobinet) Am 14. September 2025 finden in Nordrhein-Westfalen Kommunalwahlen statt. Dabei wird entschieden, wer die Interessen der Büger*innen zukünftig vor Ort in den verschiedenen Gremien und Rathäusern vertritt. Dass es immer noch viel zu wenig behinderte Menschen gibt, die in den politischen Gremien aktiv sind und echte Chancen bekommen, hierfür gewählt zu werden, das macht Jürgen Linnemann in einem Beitrag für die kobinet-nachrichten deutlich. Anders als beispielsweise Bruno Janßen, der bereits im Klever Stadtrat aktiv ist und aufgrund eines guten Listenplatzes für die Wahl wieder gute Chancen hat, gewählt zu werden, hat Jürgen Linnemann andere Erfahrungen in seiner Partei gemacht.

Beitrag von Jürgen Linnemann

Mein Name ist Jürgen Lindemann. Ich bin Inklusionsbotschafter und seit 2017 aktives Mitglied im SPD-Ortsverein Harsewinkel. Seit vielen Jahren setze ich mich für mehr Teilhabe und Selbstvertretung von Menschen mit Behinderung ein. Jetzt ist es an der Zeit, alte Strukturen in Deutschland aufzubrechen.

Wir reden oft über Inklusion – doch in der politischen Realität ist sie noch lange nicht angekommen. Besonders in Stadträten und kommunalen Gremien fehlen Menschen mit Behinderung fast vollständig. Ihre Perspektive wird kaum mitgedacht, obwohl genau dort wichtige Entscheidungen getroffen werden, die auch ihr Leben direkt betreffen.

Deshalb fordere ich: Eine Quote für Inklusion in Stadträten und kommunalen Vertretungen!

Eine solche Quote wäre ein klares Signal dafür, dass Menschen mit Behinderung nicht länger außen vor bleiben dürfen. Sie brauchen eine echte Chance, gewählt zu werden – und nicht nur symbolisch, sondern mit echter Beteiligung und Entscheidungsmacht.

Von gelebter Inklusion sind wir noch weit entfernt. Deshalb ist jetzt der Moment gekommen, laut zu werden und konkrete Schritte zu fordern. Ich rufe Politik, Parteien und die Zivilgesellschaft dazu auf, diesen Weg gemeinsam zu gehen.

Es ist Zeit, die Türen zu öffnen – nicht irgendwann, sondern jetzt.