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Hilfsgelder brechen ein

Zerstörungen im Gaza-Streifen
Gaza-Ruinen
Foto: UNICEF/Hassan Islyeh

BERLIN (kobinet) Am Freitag dieser Woche ist Weltflüchtlingstag. Die Hilfsorganisation Handicap International (HI) warnt aus diesem Anlass eindringlich vor einer sich zuspitzenden humanitären Krise. Weltweit wurden im Jahr 2024 rund 120 Millionen Menschen gewaltsam vertrieben, während 120 Konflikte verzeichnet wurden – so viele wie nie zuvor. Gleichzeitig geht die weltweite humanitäre Hilfe jedoch drastisch zurück. HI fordert die Geberländer auf, dringend umzusteuern und Verantwortung zu übernehmen.

In dieser Entwicklung stehen jahrzehntelange Fortschritte im Bereich Flüchtlingsschutz auf dem Spiel, betont die Hilfsorganisation. Die Vereinten Nationen und führende NGOs, darunter Handicap International, schlagen Alarm: Die Kluft zwischen dem tatsächlichen Bedarf und den zur Verfügung stehenden Mitteln wächst dramatisch. Jahrzehntelange Fortschritte im Bereich Flüchtlingsschutz, Gesundheitsversorgung und Stabilität stehen auf dem Spiel. Der Zusammenbruch lebenswichtiger Versorgungsstrukturen wird zu einem Anstieg vermeidbarer Todesfälle führen – etwa durch Infektionskrankheiten, Komplikationen bei Geburten, unbehandelte chronische Erkrankungen oder psychische Krisen.

HI fordert deshalb die Geberländer eindringlich auf, geplante Kürzungen zu überdenken und ihrer Verantwortung gegenüber geflüchteten und vertriebenen Menschen gerecht zu werden. Wird nicht sofort gehandelt, werden weitere Menschenleben verloren, zahllose Kinder Hunger und Krankheiten ausgesetzt und Gemeinschaften weiter destabilisiert.

„Kriege zwingen Familien zur Flucht, um ihr Leben zu retten. Doch während der Bedarf an Hilfe immer größer wird, schwindet die Unterstützung“, warnt Dr. Inez Kipfer-Didavi, Geschäftsführerin von Handicap International Deutschland. „Der Rückgang der finanziellen Mittel wird Millionen Menschen den Zugang zu Nahrung, Unterkunft, medizinischer Versorgung und Schutz verwehren. Es ist ein verheerender Schlag gegen die Schwächsten dieser Welt. Die Geberländer müssen umsteuern, bevor sich diese Krise weiter verschärft.“