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Helena Steinhaus erhält das Marburger Leuchtfeuer 2025

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Foto: Susanne Göbel

Marburg (kobinet) Mit dem "Marburger Leuchtfeuer für Soziale Bürgerrechte" würdigen die Universitätsstadt Marburg und die Humanistische Union (HU) das Eintreten von Helena Steinhaus für einen angstfreien Bezug von Sozialleistungen. Als Tochter einer alleinerziehenden Mutter hat die Geschäftsführerin des Vereins "Sanktionsfrei" in ihrer Jugend zeitweise selbst staatliche Leistungen - "Hartz IV" - bezogen. Unermüdlich weist sie auf die Folgen hin, die Sanktionen, die Stigmatsierung, sowie die finanzielle Not im Allgemeinen für die Betroffenen, ihre Angehörigen und ihr soziales Umfeld haben. Zudem unterstützt und berät der Verein "Sanktionsfrei" Leistungsbeziehende juristisch und finanziell. Marburgs Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies und der Jury-Vorsitzende Egon Vaupel werden ihr das "Marburger Leuchtfeuer" am Donnerstag, den 12. Juni, im Rahmen einer Feierstunde im Historischen Saal des Marburger Rathauses überreichen. Die Laudatio auf die Preisträgerin wird der Journalist und Aktivist Arne Semsrott halten. Semsrott ist Projektleiter von "Frag den Staat" und Gründer der Initiative "Freiheitsfonds".

„Helena Steinhaus fügt sich hervorragend ein in die lange Liste der bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger“, erklärte der Jury-Vorsitzende Egon Vaupel. „Sie macht da weiter, wo die Leuchtfeuer-Preisträgerin Inge Hannemann aus gesundheitlichen Gründen kürzer treten musste.“ Gemeinsam mit ihr hat Steinhaus 2016 den Verein „Sanktionsfrei“ gegründet. „Niemand sollte dafür herabgewürdigt werden, weil Unterstützung benötigt wird“, sagte Marburgs Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. „Daher ist die Arbeit von Helena Steinhaus und dem Verein ‚Sanktionsfrei‘ so wichtig. Sie zeigen, was Solidarität wirklich bedeutet: Zusammengehörigkeit. Diejenigen, die gerade Hilfe benötigen, gehören nicht ausgegrenzt, sondern dazu. Das ist ein Grundprinzip menschlichen Zusammenlebens.“

„Soziale Grundrechte sind ein Schwerpunkt der Arbeit der Humanistischen Union in Marburg“, berichtete der HU-Regionalvorsitzende Franz-Josef Hanke. „Eine menschenwürdige Existenzsicherung ist elementare Grundbedingung jeder Demokratie. Ausgrenzung und Abstiegsängste hingegen gefährden die Demokratie in ihren Grundfesten.“

„Das Marburger Leuchtfeuer für Soziale Bürgerrechte wird seit 2005 jährlich von der Universitätsstadt Marburg und der Humanistischen Union Marburg verliehen. Mit der undotierten Auszeichnung sollen Persönlichkeiten geehrt werden, die sich in vorbildlicher Weise für die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen Leben ohne Ansehen ihrer sozialen, gesundheitlichen oder wirtschaftlichen Stellung eingesetzt haben. Der Preis soll das grundsätzliche Eintreten für die Rechte benachteiligter Menschen würdigen. Die Jury legt dabei Wert auf einen herausragenden Einsatz der Vorgeschlagenen für die Ermutigung benachteiligter Menschen, ihre Rechte selbstbewusst wahrzunehmen[1],heißt es auf Wikipedia zum Marburger Leuchtfeuer. Dort sind auch die bisherigen Preisträger*innen aufgeführt.

Link zu weiteren Infos zum Marburger Leuchtfeuer und zu den bisherigen Preisträger*innen