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Warum es wichtig ist, sich mit Ableismus zu beschäftigen

Nico Wunderle
Nico Wunderle
Foto: privat

München (kobinet) Die Veranstaltung am 22. Mai 2025 in der Pfennigparade München war ein kraftvoller Beitrag zur Debatte über Inklusion und gesellschaftliche Teilhabe. Unter dem Titel "Behinderung und Ableismus" diskutierten Andrea Schöne (Journalistin und Autorin), Daniela Maier (Behindertenbeauftragte der Stadt München) und Oswald Utz (ihr Vorgänger und langjähriger Behindertenbeauftragter) über die Wirkmechanismen und Folgen von Ableismus – also der strukturellen Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen.

Warum es wichtig ist, sich mit Ableismus zu beschäftigen – Eindrücke von der Veranstaltung mit Andrea Schöne am 22.05.2025 in der Pfennigparade München

Die Veranstaltung am 22. Mai 2025 in der Pfennigparade München war ein kraftvoller Beitrag zur Debatte über Inklusion und gesellschaftliche Teilhabe. Unter dem Titel „Behinderung und Ableismus“ diskutierten Andrea Schöne (Journalistin und Autorin), Daniela Maier (Behindertenbeauftragte der Stadt München) und Oswald Utz (ihr Vorgänger und langjähriger Behindertenbeauftragter) über die Wirkmechanismen und Folgen von Ableismus – also der strukturellen Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen.

*Andrea Schöne – Kurzbiografie*

Andrea Schöne, geboren 1993, ist freie Journalistin und Speakerin. Sie lebt mit Behinderung und bringt diese Perspektive bewusst in ihre publizistische Arbeit ein. Sie schreibt u.a. für „Die Neue Norm“ und das „zett-Magazin“. Ihr Buch „Behinderung und Ableismus“ (Unrast Verlag, 2023) gilt als kompaktes, fundiertes Werk zur Einführung in die Themen Ableismus, Inklusion und soziale Gerechtigkeit. Es ist eines der ersten Werke zu Ableismus in deutscher Sprache.

In München zeigte sie eindrücklich auf, dass Ableismus nicht nur einzelne verletzende Handlungen meint, sondern ein tief verankertes gesellschaftliches System, das behinderte Menschen systematisch ausschließt oder benachteiligt – sei es in der Schule, am Arbeitsplatz, in den Medien oder in der Politik.

Ein Gespräch auf Augenhöhe

Daniela Maier, seit ein paar Monaten neue Behindertenbeauftragte der Landeshauptstadt München, brachte die Perspektive aus der kommunalen Praxis ein. Sie betonte, wie wichtig es sei, dass Städte wie München nicht nur Barrieren abbauen, sondern echte Teilhabe fördern – also Räume schaffen, in denen behinderte Menschen selbstbestimmt leben und mitgestalten können. Ihre Arbeit zielt darauf, Inklusion als Querschnittsthema in allen städtischen Bereichen zu verankern.

Oswald Utz, der über zwei Jahrzehnte das Amt innehatte, moderierte die Diskussion engagiert und mit großer Erfahrung.

Warum die Auseinandersetzung mit Ableismus so wichtig ist

Die Diskussion zeigte deutlich: Ohne ein Bewusstsein für Ableismus bleibt Inklusion oft oberflächlich. Andrea Schöne rief dazu auf, die Perspektiven behinderter Menschen ernst zu nehmen – nicht nur als Betroffene, sondern als Expert*innen in eigener Sache. Inklusion bedeutet nicht, Anpassung an eine „normale“ Mehrheitsgesellschaft, sondern die Veränderung von Strukturen, damit alle dazugehören können.

Ableismus zu erkennen heißt auch, sich selbst zu hinterfragen: Welche Bilder und Begriffe prägen unser Denken über Behinderung? Wem hören wir zu? Wer wird sichtbar – und wer nicht?

Fazit

Die Veranstaltung war ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie wichtig es ist, Räume für Begegnung, Diskussion und Perspektivwechsel zu schaffen. Ableismus betrifft nicht nur eine Minderheit – er ist ein Spiegel für das, was unsere Gesellschaft über Normalität, Leistung und Teilhabe denkt. Wer Inklusion wirklich will, sollte sich mit Ableismus auseinandersetzen. Andrea Schöne, Daniela Maier und Oswald Utz haben das mit Klarheit, Fachlichkeit und Engagement gezeigt.