Berlin (kobinet)
Die Behinderten-bewegung soll wieder zusammen-kommen.
Das ist ein wichtiges Ziel von der Mitmach-tagung.
Die Tagung heißt: Gestern - Heute - Morgen: Die Behinderten-bewegung im Dialog.
Das hat Juliane Harms im Gespräch mit kobinet-nachrichten gesagt.
Juliane Harms arbeitet beim bifos.
Das ist die Abkürzung für: Bildungs- und Forschungs-institut zum selbst-bestimmten Leben Behinderter.
Ottmar Miles-Paul hat mit Juliane Harms über die Tagung gesprochen.
Die Tagung ist am 16. und 17. Mai 2025 in Kassel.
Die Tagung ist im Zentrum für selbst-bestimmtes Leben behinderter Menschen.
Sie können sich noch bis zum 15. April anmelden.
Hier können Sie sich anmelden: https://www.bifos.de/mitmachtagung-des-bifos-e-v/
Juliane Harms freut sich.
Viele Teil-nehmer haben eigene Ideen für die Tagung vorgeschlagen.
Es wird zum Beispiel einen Beitrag zur Geschichte der Behinderten-bewegung geben.
Es gibt auch Beiträge über rechtliche Entwicklungen.
Und junge Menschen mit Behinderungen werden sich beteiligen.
Ein wichtiges Thema wird auch die politische Teil-habe sein.
Also: Wie können Menschen mit Behinderungen aktiv mitmachen und Veränderungen bewirken?
Die Tagung heißt: Gestern - Heute - Morgen: Die Behinderten-rechts-bewegung im Dialog - eine Mitmach-tagung.
Das bifos lädt am 16. und 17. Mai 2025 nach Kassel ein.
Wie ist es zu dieser Tagung gekommen?
Wir wollten die Bewegung wieder zusammen-bringen.
Wenn Menschen sich austauschen, entstehen neue Ideen und Projekte.
So können wir kreativ und produktiv sein.
Die älteren Menschen aus der Behinderten-bewegung können ihr Wissen und ihre Erfahrungen weitergeben.
Die jungen Aktivisten können neue Ideen vorstellen.
Alle können Netzwerke aufbauen oder stärken.
Wir sehen auch, dass es politisch für Menschen mit Behinderungen Rückschritte gibt.
Das wollen wir nicht einfach hinnehmen.
Aus einem Wir könnten mal wieder ist ein Jetzt müssen wir aber geworden.
Sie arbeiten noch nicht so lange in der Behinderten-bewegung.
Wie sind Sie zur Bewegung gekommen?
Und wie war für Sie der Einstieg zum Mitmachen?
Ich bin durch ein Mentoring auf die Behinderten-bewegung aufmerksam geworden.
Ein Mentoring ist, wenn eine erfahrene Person eine unerfahrene Person unterstützt.
Ich habe die Empfehlung bekommen, an einer Weiterbildung beim bifos teilzunehmen.
Die Weiterbildung heißt: Empowerment zur Selbst-vertretung von Menschen mit Behinderungen.
Dort habe ich viele engagierte Menschen kennen-gelernt.
Und daraus hat sich meine jetzige Stelle als Projekt-leiterin beim bifos ergeben.
Der Einstieg war eine spannende Herausforderung.
Vieles war neu für mich und ich musste viel lernen.
Aber ich hatte von Anfang an viele Freiheiten und Gestaltungs-möglichkeiten.
Ich arbeite gerne aktiv mit und habe hier die Chance bekommen, das zu tun.
Mein Arbeits-platz ist in Berlin in einem gemein-samen Büro.
Dort arbeiten verschiedene Organisationen zusammen.
Diese Organisationen sind: die ISL, die SLUG, das NETZWERK ARTIKEL 3 und das bifos.
ISL bedeutet: Interessen-vertretung Selbst-bestimmt Leben in Deutschland.
SLUG bedeutet: Selbst-bestimmt Leben Unabhängig Gemeinsam gGmbH.
Wir tauschen uns regelmäßig aus.
Daraus entstehen immer wieder Vorteile für alle.
Diese gegenseitige Unterstützung und das Netzwerk ist ein wichtiger Teil meiner Arbeit.
Die Anmelde-frist für die Tagung läuft noch bis zum 15. April.
Gibt es schon Tendenzen, welche Angebote im Mittelpunkt der Mitmach-tagung stehen werden?
Wir haben die Anmelde-frist bis zum 15. April verlängert.
Das Interesse an der Tagung ist sehr groß.
Wir haben bereits viele Anmeldungen.
Wir möchten noch mehr Menschen die Möglichkeit geben, dabei zu sein.
Wir freuen uns besonders, dass viele Teil-nehmer eigene Ideen für die Tagung eingebracht haben.
Es wird zum Beispiel einen Beitrag zur Geschichte der Behinderten-bewegung geben.
Und es gibt einen Vortrag über rechtliche Entwicklungen.
Sehr wichtig ist auch die junge Bewegung.
Ein weiteres wichtiges Thema wird die politische Teil-habe sein.
Also: Welche Möglichkeiten gibt es, sich aktiv einzubringen, um Veränderungen anzustoßen?
Gleichzeitig möchten wir genug Zeit lassen für den Austausch in kleinen Gruppen.
Die Teil-nehmer sollen sich unterhalten, diskutieren und gemeinsam neue Ideen entwickeln können.
Denn die Tagung lebt davon, dass wir sie gemeinsam gestalten.
In der Corona-Pandemie haben wir viele Online-Veranstaltungen gemacht.
Wie wichtig ist für Sie die direkte Begegnung, wie sie im Mai in Kassel stattfinden soll?
Digitale Veranstaltungen haben für uns beim bifos große Vorteile.
Sie ermöglichen vielen Menschen die Teilnahme, die nicht vor Ort sein können.
Zum Beispiel aus gesundheitlichen, finanziellen oder zeitlichen Gründen.
Deshalb findet der aktuelle Kurs Empowerment zur Selbst-vertretung nur online statt.
Es ist leider der vorerst letzte Kurs.
Aber eine Präsenz-veranstaltung hat einen sehr großen Vorteil:
Die direkte persönliche Begegnung und den daraus entstehenden Austausch.
Genau diesen wollen wir mit der Tagung in Kassel fördern.
Oft sind es die Gespräche in den Pausen, die neue Ideen entstehen lassen.
Und die wichtige Verbindungen schaffen.
Wir hoffen, dass die Konferenz diesen Raum bietet und viele Begegnungen ermöglicht.
Wenn Sie an den Mai denken, was wünschen Sie sich persönlich von der Tagung?
Auch wenn Sie tief in der Organisation stecken?
Es wäre schön, wenn ich am Ende nicht nur das Gefühl habe, dass wir eine gute Veranstaltung gemacht haben.
Sondern dass ich auch selbst mit neuen Gedanken und frischer Energie nach Hause gehe.
Bei der Tagung geht es nicht darum, die Welt sofort zu verändern.
Sondern vielleicht einen neuen Impuls mitzunehmen, der langfristig etwas bewegt.
Ob durch anregende Gespräche, einen aufschlussreichen Vortrag oder spontane Aktionen.
Hauptsache, die Tagung bringt Menschen zusammen und stärkt die Bewegung.
Auch über einzelne Netzwerke hinaus.
Haben Sie Wünsche an die Teil-nehmenden?
Ich wünsche mir, dass die Teil-nehmer offen für neue Ideen sind.
Dass sie sich aktiv einbringen und den Raum nutzen, um voneinander zu lernen und zu wachsen.
Es wäre großartig, wenn jede Person mit einer neuen Perspektive oder einem frischen Impuls nach Hause geht.
Wo und wie kann man sich noch anmelden?
Und bis wann?
Die Anmeldung zur Tagung ist noch bis zum 15. April möglich.
Interessierte können sich direkt hier informieren: https://www.bifos.de/mitmachtagung-des-bifos-e-v/
Dort gibt es weitere Infos und den Anmelde-Link.

Foto: bifos
Berlin (kobinet) Die Behindertenbewegung wieder einmal zusammenbringen, das ist ein zentrales Ziel der Mitmachtagung "Gestern - Heute - Morgen: Die Behindertenbewegung im Dialog". Darauf hat Juliane Harms vom Bildungs- und Forschungsinstitut zum selbstbestimmten Leben Behinderter (bifos) im Interview mit den kobinet-nachrichten hingewiesen. kobinet-Redakteur Ottmar Miles-Paul sprach mit Juliane Harms über die Tagung, die am 16. und 17. Mai 2025 im Kasseler Zentrum für selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen stattfindet und für die noch bis zum 15. April eine Anmeldung möglich ist. Besonders freut Juliane Harms sich, dass viele Teilnehmende eigene Ideen für die Inhalte der Tagung eingebracht haben. So wird es unter anderem einen Beitrag zur Geschichte der Behindertenbewegung geben, aber auch einen Input über rechtliche Entwicklungen und Aktive der Bewegung junger Menschen mit Beeinträchtigungen bringen sich ein. Ein weiteres wichtiges Thema wird die politische Partizipation sein mit der Frage, welche Möglichkeiten es gibt, sich aktiv einzubringen, um Veränderungen anzustoßen?
kobinet-nachrichten: „Gestern – Heute – Morgen: Die Behindertenrechtsbewegung im Dialog – eine Mitmachtagung“, so lautet der Titel einer Tagung, zu der das Bildungs- und Forschungsinstitut zum selbstbestimmten Leben Behinderter (bifos) am 16. und 17. Mai 2025 nach Kassel einlädt. Wie kam es dazu, dass diese Tagung durchgeführt wird?
Juliane Harms: Uns war es wichtig, die Bewegung wieder einmal zusammenzubringen, denn aus Austausch entstehen Ideen und Projekte. So werden wir nicht nur kreativ, sondern auch produktiv. Die Wegbereiter*innen der ersten Stunde können ihre Erfahrungen und ihr Wissen weitergeben – schließlich muss das Rad nicht jedes Mal neu erfunden werden. Gleichzeitig bietet die Tagung jungen Aktivist*innen zum Beispiel eine Plattform, um innovative Ansätze zu teilen und alle zusammen können Netzwerke knüpfen oder stärken.
Auf der anderen Seite beobachten wir natürlich schon länger, dass sich politisch für Menschen mit Behinderungen Rückschritte abzeichnen. Dem wollen wir nicht tatenlos zusehen. Aus einem „Wir könnten mal wieder“ ist ein „Jetzt müssen wir aber“ geworden.
kobinet-nachrichten: Sie selbst sind noch nicht so lange in der Behindertenbewegung aktiv. Wie sind Sie zur Bewegung gekommen und wie gestaltete sich für Sie der Einstieg in das praktische Mitmachen?
Juliane Harms: Ich bin durch ein Mentoring auf die Behindertenbewegung aufmerksam geworden und habe die Empfehlung bekommen, an der Weiterbildung „Empowerment zur Selbstvertretung von Menschen mit Behinderungen“ beim bifos teilzunehmen. Dort konnte ich viele engagierte Akteur*innen kennenlernen – und schließlich hat sich daraus sogar meine jetzige Stelle als Projektleiterin beim bifos ergeben.
Der Einstieg war natürlich eine spannende Herausforderung. Vieles war neu, ich durfte – und musste – einiges lernen. Besonders schätze ich aber, dass ich von Anfang an viele Freiräume und Gestaltungsmöglichkeiten hatte. Ich packe gerne aktiv mit an und habe hier die Chance bekommen, genau das zu tun.
Mein Arbeitsplatz befindet sich außerdem in einer Berliner Bürogemeinschaft von der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL), der Selbstbestimmt Leben Unabhängig Gemeinsam gGmbH (SLUG), dem NETZWERK ARTIKEL 3 und eben dem bifos, wo sich durch den regelmäßigen Austausch immer wieder Synergien ergeben. Sei es in der Mittagspause oder durch unsere offenen Türen. Diese gegenseitige Unterstützung und das Netzwerk ist ein wichtiger Teil meines Arbeitsalltags.
kobinet-nachrichten: Noch läuft ja die Bewerbungsfrist für die Tagung bis zum 1. April. Gibt es aber schon Tendenzen, welche Angebote im Mittelpunkt der Mitmachtagung stehen, bzw. diese prägen werden?
Juliane Harms: Tatsächlich haben wir die Anmeldefrist bis zum 15. April verlängert, weil das Interesse so groß ist. Wir haben bereits viele Anmeldungen erhalten und möchten noch mehr Menschen die Möglichkeit geben, dabei zu sein.
Besonders freut uns, dass viele Teilnehmende eigene Ideen für die Inhalte der Tagung eingebracht haben. So wird es unter anderem einen Beitrag zur Geschichte der Behindertenbewegung geben, aber auch einen Input über rechtliche Entwicklungen sowie – ganz wichtig – die junge Bewegung. Ein weiteres wichtiges Thema wird die politische Partizipation sein – welche Möglichkeiten gibt es, sich aktiv einzubringen, um Veränderungen anzustoßen?
Gleichzeitig möchten wir genügend Freiräume lassen, damit sich die Teilnehmenden in kleinen Gruppen spontan austauschen, Diskussionen führen und gemeinsam neue Ideen entwickeln können. Denn wie gesagt: Die Tagung lebt davon, dass wir sie gemeinsam gestalten.
kobinet-nachrichten: In der Zeit der Corona Pandemie hat uns die Durchführung von Online-Veranstaltungen so manche neuen Türen geöffnet. Wie wichtig ist für Sie die direkte Begegnung, wie diese nun im Mai in Kassel stattfinden soll?
Juliane Harms: Digitale Veranstaltungen haben für uns bei bifos einen großen Mehrwert, weil sie vielen Menschen die Teilnahme ermöglichen, die aus gesundheitlichen, finanziellen oder zeitlichen Gründen nicht vor Ort sein können. Deshalb findet zum Beispiel auch der aktuelle – und leider vorerst letzte – Durchgang von „Empowerment zur Selbstvertretung von Menschen mit Behinderungen“ ausschließlich online statt.
Dennoch hat eine Präsenzveranstaltung einen unschätzbaren Vorteil: die direkte persönliche Begegnung und der daraus entstehende Austausch. Genau diesen wollen wir mit der Tagung in Kassel fördern. Oft sind es eben gerade die informellen Gespräche in den Pausen, die neue Ideen entstehen lassen und wichtige Verbindungen schaffen. Wir hoffen, dass die Konferenz diesen Raum bietet und viele Begegnungen ermöglicht.
kobinet-nachrichten: Wenn Sie Ihren Blick in den Mai richten, was wünschen Sie für sich selbst von der Tagung, auch wenn Sie tief in der Organisation stecken?
Juliane Harms: Es wäre schön, wenn ich am Ende nicht nur das Gefühl habe, dass wir eine gute Veranstaltung auf die Beine gestellt haben, sondern auch selbst mit neuen Gedanken und frischer Energie nach Hause gehe.
Bei der Tagung geht es nicht darum, die Welt sofort zu verändern, sondern vielleicht einen neuen Impuls mitzunehmen, der langfristig etwas bewegt.
Ob durch anregende Gespräche, einen aufschlussreichen Vortrag oder spontane Aktionen – Hauptsache, die Tagung bringt Menschen zusammen und stärkt die Bewegung, auch über einzelne Netzwerke hinaus.
kobinet-nachrichten: Haben Sie Wünsche an die Teilnehmenden?
Juliane Harms Ich wünsche mir, dass die Teilnehmenden offen für neue Ideen sind, sich aktiv einbringen und den Raum nutzen, um voneinander zu lernen und zu wachsen. Es wäre großartig, wenn jede*r mit einer neuen Perspektive oder einem frischen Impuls nach Hause geht.
kobinet-nachrichten: Wo und wie kann man sich noch wie lange anmelden?
Juliane Harms: Die Anmeldung zur Tagung ist noch bis zum 15. April möglich. Interessierte können sich direkt hier auf der folgenden Internetseite über die Tagung informieren: https://www.bifos.de/mitmachtagung-des-bifos-e-v/
Dort gibt es weitere Infos und der Anmeldelink.

Foto: bifos
Berlin (kobinet) Die Behindertenbewegung wieder einmal zusammenbringen, das ist ein zentrales Ziel der Mitmachtagung "Gestern - Heute - Morgen: Die Behindertenbewegung im Dialog". Darauf hat Juliane Harms vom Bildungs- und Forschungsinstitut zum selbstbestimmten Leben Behinderter (bifos) im Interview mit den kobinet-nachrichten hingewiesen. kobinet-Redakteur Ottmar Miles-Paul sprach mit Juliane Harms über die Tagung, die am 16. und 17. Mai 2025 im Kasseler Zentrum für selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen stattfindet und für die noch bis zum 15. April eine Anmeldung möglich ist. Besonders freut Juliane Harms sich, dass viele Teilnehmende eigene Ideen für die Inhalte der Tagung eingebracht haben. So wird es unter anderem einen Beitrag zur Geschichte der Behindertenbewegung geben, aber auch einen Input über rechtliche Entwicklungen und Aktive der Bewegung junger Menschen mit Beeinträchtigungen bringen sich ein. Ein weiteres wichtiges Thema wird die politische Partizipation sein mit der Frage, welche Möglichkeiten es gibt, sich aktiv einzubringen, um Veränderungen anzustoßen?
kobinet-nachrichten: „Gestern – Heute – Morgen: Die Behindertenrechtsbewegung im Dialog – eine Mitmachtagung“, so lautet der Titel einer Tagung, zu der das Bildungs- und Forschungsinstitut zum selbstbestimmten Leben Behinderter (bifos) am 16. und 17. Mai 2025 nach Kassel einlädt. Wie kam es dazu, dass diese Tagung durchgeführt wird?
Juliane Harms: Uns war es wichtig, die Bewegung wieder einmal zusammenzubringen, denn aus Austausch entstehen Ideen und Projekte. So werden wir nicht nur kreativ, sondern auch produktiv. Die Wegbereiter*innen der ersten Stunde können ihre Erfahrungen und ihr Wissen weitergeben – schließlich muss das Rad nicht jedes Mal neu erfunden werden. Gleichzeitig bietet die Tagung jungen Aktivist*innen zum Beispiel eine Plattform, um innovative Ansätze zu teilen und alle zusammen können Netzwerke knüpfen oder stärken.
Auf der anderen Seite beobachten wir natürlich schon länger, dass sich politisch für Menschen mit Behinderungen Rückschritte abzeichnen. Dem wollen wir nicht tatenlos zusehen. Aus einem „Wir könnten mal wieder“ ist ein „Jetzt müssen wir aber“ geworden.
kobinet-nachrichten: Sie selbst sind noch nicht so lange in der Behindertenbewegung aktiv. Wie sind Sie zur Bewegung gekommen und wie gestaltete sich für Sie der Einstieg in das praktische Mitmachen?
Juliane Harms: Ich bin durch ein Mentoring auf die Behindertenbewegung aufmerksam geworden und habe die Empfehlung bekommen, an der Weiterbildung „Empowerment zur Selbstvertretung von Menschen mit Behinderungen“ beim bifos teilzunehmen. Dort konnte ich viele engagierte Akteur*innen kennenlernen – und schließlich hat sich daraus sogar meine jetzige Stelle als Projektleiterin beim bifos ergeben.
Der Einstieg war natürlich eine spannende Herausforderung. Vieles war neu, ich durfte – und musste – einiges lernen. Besonders schätze ich aber, dass ich von Anfang an viele Freiräume und Gestaltungsmöglichkeiten hatte. Ich packe gerne aktiv mit an und habe hier die Chance bekommen, genau das zu tun.
Mein Arbeitsplatz befindet sich außerdem in einer Berliner Bürogemeinschaft von der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL), der Selbstbestimmt Leben Unabhängig Gemeinsam gGmbH (SLUG), dem NETZWERK ARTIKEL 3 und eben dem bifos, wo sich durch den regelmäßigen Austausch immer wieder Synergien ergeben. Sei es in der Mittagspause oder durch unsere offenen Türen. Diese gegenseitige Unterstützung und das Netzwerk ist ein wichtiger Teil meines Arbeitsalltags.
kobinet-nachrichten: Noch läuft ja die Bewerbungsfrist für die Tagung bis zum 1. April. Gibt es aber schon Tendenzen, welche Angebote im Mittelpunkt der Mitmachtagung stehen, bzw. diese prägen werden?
Juliane Harms: Tatsächlich haben wir die Anmeldefrist bis zum 15. April verlängert, weil das Interesse so groß ist. Wir haben bereits viele Anmeldungen erhalten und möchten noch mehr Menschen die Möglichkeit geben, dabei zu sein.
Besonders freut uns, dass viele Teilnehmende eigene Ideen für die Inhalte der Tagung eingebracht haben. So wird es unter anderem einen Beitrag zur Geschichte der Behindertenbewegung geben, aber auch einen Input über rechtliche Entwicklungen sowie – ganz wichtig – die junge Bewegung. Ein weiteres wichtiges Thema wird die politische Partizipation sein – welche Möglichkeiten gibt es, sich aktiv einzubringen, um Veränderungen anzustoßen?
Gleichzeitig möchten wir genügend Freiräume lassen, damit sich die Teilnehmenden in kleinen Gruppen spontan austauschen, Diskussionen führen und gemeinsam neue Ideen entwickeln können. Denn wie gesagt: Die Tagung lebt davon, dass wir sie gemeinsam gestalten.
kobinet-nachrichten: In der Zeit der Corona Pandemie hat uns die Durchführung von Online-Veranstaltungen so manche neuen Türen geöffnet. Wie wichtig ist für Sie die direkte Begegnung, wie diese nun im Mai in Kassel stattfinden soll?
Juliane Harms: Digitale Veranstaltungen haben für uns bei bifos einen großen Mehrwert, weil sie vielen Menschen die Teilnahme ermöglichen, die aus gesundheitlichen, finanziellen oder zeitlichen Gründen nicht vor Ort sein können. Deshalb findet zum Beispiel auch der aktuelle – und leider vorerst letzte – Durchgang von „Empowerment zur Selbstvertretung von Menschen mit Behinderungen“ ausschließlich online statt.
Dennoch hat eine Präsenzveranstaltung einen unschätzbaren Vorteil: die direkte persönliche Begegnung und der daraus entstehende Austausch. Genau diesen wollen wir mit der Tagung in Kassel fördern. Oft sind es eben gerade die informellen Gespräche in den Pausen, die neue Ideen entstehen lassen und wichtige Verbindungen schaffen. Wir hoffen, dass die Konferenz diesen Raum bietet und viele Begegnungen ermöglicht.
kobinet-nachrichten: Wenn Sie Ihren Blick in den Mai richten, was wünschen Sie für sich selbst von der Tagung, auch wenn Sie tief in der Organisation stecken?
Juliane Harms: Es wäre schön, wenn ich am Ende nicht nur das Gefühl habe, dass wir eine gute Veranstaltung auf die Beine gestellt haben, sondern auch selbst mit neuen Gedanken und frischer Energie nach Hause gehe.
Bei der Tagung geht es nicht darum, die Welt sofort zu verändern, sondern vielleicht einen neuen Impuls mitzunehmen, der langfristig etwas bewegt.
Ob durch anregende Gespräche, einen aufschlussreichen Vortrag oder spontane Aktionen – Hauptsache, die Tagung bringt Menschen zusammen und stärkt die Bewegung, auch über einzelne Netzwerke hinaus.
kobinet-nachrichten: Haben Sie Wünsche an die Teilnehmenden?
Juliane Harms Ich wünsche mir, dass die Teilnehmenden offen für neue Ideen sind, sich aktiv einbringen und den Raum nutzen, um voneinander zu lernen und zu wachsen. Es wäre großartig, wenn jede*r mit einer neuen Perspektive oder einem frischen Impuls nach Hause geht.
kobinet-nachrichten: Wo und wie kann man sich noch wie lange anmelden?
Juliane Harms: Die Anmeldung zur Tagung ist noch bis zum 15. April möglich. Interessierte können sich direkt hier auf der folgenden Internetseite über die Tagung informieren: https://www.bifos.de/mitmachtagung-des-bifos-e-v/
Dort gibt es weitere Infos und der Anmeldelink.