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Trauer um Dr. Richard Auernheimer

Dr. Richard Auernheimer
Dr. Richard Auernheimer
Foto: RLP

Badenheim / Mainz (kobinet) Die rheinland-pfälzische Landesregierung und viele behinderte und nichtbehinderte Menschen, die ihn kennenlernen durften, trauern um den früheren Staatssekretär im rheinland-pfälzischen Sozialministerium und Landesbehindertenbeauftragten Dr. Richard Auernheimer, der am 5. April 2024 im Alter von 81 Jahren verstorben ist. Richard Auernheimer war von 1999 bis 2007 Staatssekretär im damaligen Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen sowie Landesbeauftragter für die Belange von Menschen mit Behinderungen des Landes Rheinland-Pfalz, heißt es in einer Presseinformation des rheinland-pfälzischen Sozialministeriums. Erst vor kurzem ist auch der ehemalige Landesbehindertenbeauftragte von Berlin Martin Marquard verstorben.



Der rheinland-pfälzische Arbeits- und Sozialminister Alexander Schweitzer erklärte: „Ich habe Dr. Richard Auernheimer als äußerst gewissenhaften und fachlich versierten Politiker kennengelernt, der sein Leben in den Dienst der Gesellschaft gestellt hat. Durch sein vielfältiges Wirken hat er sich um Rheinland-Pfalz und die Belange benachteiligter Menschen verdient gemacht. In unterschiedlichsten Funktionen war er im wahrsten Sinne Brückenbauer: Als sozialpolitischer Vordenker trat er für eine inklusive Gesellschaft ein und war maßgeblich an der Schaffung des Landesgesetzes zur Herstellung gleichwertiger Lebensbedingungen für behinderte Menschen beteiligt. Als Präsident des Partnerschaftsvereins Rheinland-Pfalz-Ruanda prägte er über viele Jahre die bis heute lebendige Freundschaft zwischen Rheinland-Pfalz und dem Partnerland Ruanda. Als Kunstförderer schaffte er mit der ‚Galerie unterm Maulbeerbaum‘ im rheinhessischen Badenheim eine Heimat für Künstlerinnen und Künstler und neue Zugänge zu Kunst und Kultur. Mit Richard Auernheimer verliert Rheinland-Pfalz eine außergewöhnliche Persönlichkeit. Seiner Familie, seinen Freunden und Angehörigen gilt in diesen schweren Stunden unser aller Mitgefühl.“

Dr. Richard Auernheimer wurde 1942 in Trostberg in Bayern geboren. Nach einem Studium der Philosophie, Pädagogik und Soziologie in Wien und München führte sein Lebensweg nach Rheinland-Pfalz, wo er 1978 beim Landesamt für Jugend und Soziales in den Landesdienst eintrat. 1990 wechselte er als Referent in das damalige Ministerium für Soziales und Familie. Von 1999 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2007 war Dr. Auernheimer Staatssekretär im Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen sowie Landesbeauftragter für die Belange von Menschen mit Behinderungen, heißt es vonseiten des rheinland-pfälzischen Sozialministeriums. Er war damals einer der zentralen Treiber des Budget für Arbeit, das zuerst in Rheinland-Pfalz erprobt und eingeführt wurde. Heute gilt dieses bundesweit. Richard Auernheimer engagierte sich zudem in vielfältiger Weise für eine gute Unterstützung und Partizipation von Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen.

Neben seinem politischen Wirken engagierte er sich von 2009 bis 2021 als Präsident des Partnerschaftsvereins Rheinland-Pfalz-Ruanda. Für sein außergewöhnliches kulturelles Engagement wurde Richard Auernheimer 1993 mit dem Verdienstorden des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet.