Berlin (kobinet) Nach Auskunft der Berliner Verkehrsgesellschaft (BVG) setzt sich ein BVG-Projekt "Fahrgastinformation akustisch" aus zwei Teilprojekten "sprechendes Fahrzeug" und "sprechende App" zusammen. Derzeit laufe die europaweite Ausschreibung. Ein Zuschlag soll bis Ende des 1. Quartals 2024 erfolgen. "Es folgen die Implementierung, Teststellungen und Modellumbauten inklusive Erprobung der Lösung durch die beteiligten blinden und schwer sehbehinderten Fahrgäste. Anschließend sollen alle Busse und Straßenbahnen mit der technischen Lösung ausgestattet werden (Rollout). Die App soll veröffentlicht werden, sobald eine hinreichende Quote der Fahrzeuge 'sprechen' kann", heißt es vonseiten der Berliner Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt auf eine Anfrage von Catrin Wahlen, Sprecherin für Inklusion und Senior*innen der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus. Die Grünen-Abgeordnete setzt sich für verständliche Ansagen im öffentlichen Nahverkehr ein.
„Barrierefreiheit im öffentlichen Nahverkehr ist für mich ein wesentlicher Bestandteil von Inklusion. Meine persönliche Erfahrung ist, dass bei geänderten Fahrtrouten der korrekte Fahrtverlauf oft nicht angezeigt wird bzw. über die automatische Ansage nicht erfolgt. Ortsunkundige Menschen haben so das Nachsehen. Ich freue mich aber, dass die BVG jetzt weitere Schritte in Richtung Barrierefreiheit unternimmt, und hoffe sehr, dass Ausschreibung und Umsetzung bald vonstatten gehen. Gerade bei Fahrzeugen älterer Baureihen gibt es jedoch noch alte Anzeigen, die nur lesen kann, wer in Fahrtrichtung sitzt, und die teilweise auch schlecht zu lesen sind. Diese sollten schnell ausgetauscht werden“, erklärte die Sprecherin für Inklusion und Senior*innen der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus.
„Die allermeisten Durchsagen (Regelbetrieb, Baustellen) erfolgen automatisch. In der Regel sind Ansagen durch den Fahrer nur im Störungsfall erforderlich. a. Den Fahrern steht für Ansagen ein Mikrofon zur Verfügung. b. Alle Fahrzeuge von Bus und Straßenbahn verfügen über Monitore, die den Namen der nächsten Haltestelle, der Folgehalte und der Zielstation anzeigen. Zudem informiert die BVG unter anderem über die App ‚Fahrinfo‘ über Abweichungen und Störungen“, heißt es weiter in der von der Senatsverwaltung verbreiteten Antwort der BVG.