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Noch deutlich Luft nach oben bei Ansagen in Berliner Verkehrsmitteln

Catrin Wahlen
Catrin Wahlen
Foto: Catrin Wahlen

Berlin (kobinet) Verständliche und verlässliche Ansagen sind für alle Menschen, die öffentliche Verkehrsmittel nutzen, von großer Bedeutung. In besonderem Maß gilt dies für blinde Menschen und Menschen mit Sehbeeinträchtigungen. Bei der Schlichtungsstelle nach § 16 BGG ist derzeit dazu ein von Ottmar Miles-Paul angestrengtes Schlichtungsverfahren anhängig. In Berlin leben nach Angaben des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbands (DBSV) etwa 6.000 blinde und 20.000 sehbeeinträchtige Menschen, hinzu kommen Menschen, die aus Alters- oder anderen Gründen Schwierigkeiten beim Sehen haben, außerdem viel Gäste in Berlin. Catrin Wahlen, Sprecherin für Inklusion und Senior*innen der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Abgeordnetenhaus von Berlin hat daher das Thema aufgegriffen und beim Senat nachgefragt. Die Antwort liegt nun vor.



„Die Formulierung der Antwort lässt darauf schließen, dass den Verantwortlichen die Kriterien für Barrierefreiheit bekannt sind (zum Beispiel das Zwei-Sinne-Prinzip). Die Antworten decken sich aber nicht mit unserer Erfahrung: Wir erhalten immer wieder Anfragen von Bürger*innen wegen schlecht verständlicher Ansagen/Informationen im ÖPNV“, so das Resümee von Catrin Wahlen zur Antwort der Senatsverwaltung. Sie fragt sich daher: „Woher kommt also die (vergleichsweise geringe) Anzahl von Beschwerden?“

„Als Berliner Grüne setzen wir uns für einen Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs für alle Menschen ein. Barrierefreiheit ist an dieser Stelle ein ganz zentraler Baustein. Dazu gehört für mich ganz wesentlich, dass Durchsagen an den Haltestellen und in den Verkehrsmitteln wirklich von allen Menschen verstanden werden können. Meiner Erfahrung nach ist da in Berlin noch deutlich Luft nach oben. Ich bin überzeugt davon, dass letztlich alle Nutzer*innen der öffentlichen Verkehrsmittel davon profitieren, wenn sie die Informationen klar verstehen“, erklärte Catrin Wahlen zur Antwort des Senats auf ihre Anfrage.

Der Tagesspiegel hat das Thema auch kurz aufgegriffen und berichtet, dass es von Januar bis Mai 2023 67 Beschwerden im Hinblick auf die BVG-Durchsagen gegeben habe.

Link zur Antwort der Berliner Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt auf die Fragen von Catrin Wahlen

Link zum Bericht des Tagesspiegel

Link zum kobinet-Bericht vom 30.3.2023 über das von Ottmar Miles-Paul angestrengte Schichtungsverfahren für verlässliche Durchsagen in öffentlichen Verkehrsmitteln