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Diskussion über Generationen-Bündnis

Foto zeigt Personen, deren Schatten in eine Richtung weisen
Gemeinsam in eine Richtung
Foto: imago imagens/Winfried Rothermel

Berlin (kobinet) Klimakrise, Rassismus, soziale Ungleichheit – die Jüngeren fordern von ihren Eltern und Großeltern, endlich etwas zu unternehmen. Die Diskussion über ein neues solidarisches Generationen-Bündnis interessiert auch behinderte Menschen.

Der Jugendrat der Generationen-Stiftung hat mit den Versäumnissen der älteren (Politiker-)Generation beim Klimaschutz, beim Abbau sozialer Ungleichheiten, in der Friedenspolitik abgerechnet. Symbolisch wurde der Generationenvertrag gekündigt. In der Gruppe Neubeginn haben sich nun Vertreter der linken älteren Generation um Ingo Schulze, Ludger Volmer, Gabi Zimmer, Antje Vollmer zusammengefunden und einen Brief an die Jugend geschrieben (kobinet 18. Juni 2020).

Antwort auf den Brief an die Jugend

In ihrer Antwort auf diesen Brief an die Verbündeten der Gruppe Neubeginn heben die acht Autor*innen aus dem Jugendrat die bestärkende Reaktion auf ihr Buch „Ihr habt keinen Plan, darum machen wir einen“ hervor. Sie setzen sich „mit aller Kraft für einen Systemwandel hin zu einer generationengerechten Welt ein“. Junge Menschen sehen in der gegenwärtigen Situation ihre Zukunft gefährdet. Die immer gleichen „Märchenerzählungen von Wachstum als Allheilmittel, die Ausbeutung der Vielen und unsere imperiale Lebensweise“ wollen sie so nicht mehr hinnehmen.

Sie klagen alle an, die ihren Forderungen nach Veränderung nur milde lächelnd entgegenhalten: „Das ist ja schön und gut – aber so funktioniert die Welt nicht.“ Sie richten sich an diejenigen, die zwar sehen, mit welchen multiplen Krisen ihre Generation konfrontiert ist und die nach eigener Aussage „früher auch einmal so radikal und aktiv waren“ wie sie, aber mit der Zeit still geworden und jetzt „froh sind, dass die Jugend wieder aktiv wird“.

Behinderte Menschen kämpfen an vielen Baustellen um ihre Rechte

Bei Demos gegen den umstrittenen Intensivpflege-Gesetzentwurf wie bei Aktionen der unteilbar-Bewegung oder von Fridays for Future gehen behinderte Menschen auf die Straße. Wenn es um eine solidarische Zukunft geht, sind junge wie ältere von ihnen dabei.

„Was nützen all die guten Analysen, Artikel, Bücher und Ideen für eine gerechtere Welt und für mehr Inklusion, für Artenschutz, Klimaschutz, ein gesundes und intaktes Ökosystem und einen glücklichen Planeten“, fragt Andreas Reigbert, „wenn die Mehrheit der Menschen sie nicht wahrnehmen kann oder will und wenn die Reichen und Mächtigen, die Milliardäre, wenn die Politiker*innen der etablierten Parteien und die Mainstream-Medien sich krampfhaft am bestehenden kapitalistischen System festklammern“ (kobinet 19. Juni 2020).

Der Mann aus Bargteheide bei Hamburg engagiert sich im Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter für mehr Mobiltät. Als diplomierter Politologe verfolgt er aufmerksam die Diskussion über einen neuen solidarischen Generationenvertrag.