Berlin (kobinet)
Fast jede 2. schwangere Frau in Deutschland macht einen Test.
Der Test prüft das ungeborene Kind.
Der Test schaut: Hat das Kind eine Behinderung?
Zum Beispiel: Trisomie 21.
Trisomie 21 ist auch bekannt als Down-Syndrom.
2023 haben 32 von 100 schwangeren Frauen den Test gemacht.
Jetzt sind es 48 von 100 schwangeren Frauen.
Das sind viel mehr Frauen als früher.
Das sagt die BARMER Kranken-Kasse.
Der Test heißt: Nicht-invasive Pränatal-Diagnostik.
Das ist ein schweres Wort.
Die Abkürzung ist: NIPT.
Der Test wird immer öfter gemacht.
Das ist ein Problem für die Gesellschaft.
Gesellschaft bedeutet: Alle Menschen, die zusammen leben.
Eine Gemeinschaft.
Am 26. Juni 2025 haben sich Politiker getroffen.
Die Politiker sind aus verschiedenen Parteien.
Sie wollen über diese Tests sprechen.
Sie wollen über die schweren Fragen sprechen.
Die Fragen gehören in den Deutschen Bundes-Tag.
Der Bundestag ist das große Haus, wo Politiker für Deutschland Gesetze machen.
Die Menschen in Deutschland wählen die Politiker für den Bundestag.
Das sagt Corinna Rüffer.
Sie ist Politikerin bei den Grünen.
Sie kümmert sich um Menschen mit Behinderung.
Die Politiker-Gruppe gibt es schon länger.
Sie wollen: Die Tests sollen nicht normal werden.
Sie haben schon Erfolg gehabt.
Viele Menschen reden jetzt über das Thema.
122 Politiker haben einen Antrag unterschrieben.
Der Antrag war im April 2024.
In dem Antrag stand:
Die Tests müssen besser kontrolliert werden.
Es soll eine Gruppe geben.
Die Gruppe soll aufpassen.
Der Antrag konnte nicht fertig besprochen werden.
Das liegt daran: Die Ampel-Regierung ist zu Ende gegangen.
Aber das Problem wird immer größer.
Bald gibt es noch mehr Tests.
Die Tests sagen: Ein Leben mit Behinderung ist schlecht.
Das ist falsch.
Das macht Druck auf die Eltern.
Corinna Rüffer sagt:
Wir wollen neue Gesetze machen.
Die Gesetze sollen ethisch richtig sein.
Ethisch bedeutet: Was ist gut und richtig?
Es soll klare Regeln für die Tests geben.
Wichtig ist:
Die Tests sollen nicht zur Auswahl werden.
Die Tests sollen Menschen nicht aussortieren.
Die Tests sollen die Ausnahme bleiben.
Mehr Informationen zu den Zahlen der BARMER gibt es hier:

Foto: Irina Tischer
Berlin (kobinet) "Fast jede zweite Schwangere (48 %) in Deutschland lässt ihr ungeborenes Kind inzwischen auf genetische Auffälligkeiten wie Trisomie 21 testen – 2023 waren es noch 32 %, so die jüngsten Angaben der BARMER Krankenkasse. Diese Entwicklung macht deutlich: Die nicht-invasive Pränataldiagnostik (NIPT) wird zunehmend zur Routine mit schwerwiegenden gesellschaftlichen Folgen. Auch vor diesem Hintergrund hat sich am 26. Juni 2025 die interfraktionelle Gruppe Pränataldiagnostik neu konstituiert. Unser Ziel weiterhin: Die ethisch brisanten Fragen rund um die genetische Selektion endlich dorthin zu holen, wo sie hingehören – in den Deutschen Bundestag." Dies teilte die behindertenpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Corinna Rüffer, mit.
Bereits in der vergangenen Wahlperiode hatte sich die Gruppe nach Informationen von Corinna Rüffer parteiübergreifend dafür eingesetzt, dass Pränataltests nicht zu Standarduntersuchungen werden. Mit einem ersten Erfolg: Die Debatte wurde auf die politische Bühne gehoben. „Mit 122 Unterzeichner*innen für unseren Antrag ‚Kassenzulassung des nichtinvasiven Pränataltests – Monitoring der Konsequenzen und Einrichtung eines Gremiums‘ (Drucksache 20/10515) vom April 2024 wissen wir eine breite Unterstützerschaft aus der Mitte des Parlaments hinter uns. Leider konnte der Antrag aufgrund des Ampel-Aus nicht abschließend beraten werden. Doch der Handlungsbedarf ist dringender denn je: Weitere Tests stehen kurz vor der Zulassung und die aktuelle Praxis signalisiert, dass ein Leben mit Behinderung vermeidbar und damit weniger lebenswert sei. Diese Botschaft widerspricht nicht nur den Grundwerten unserer Gesellschaft, sondern erzeugt auch einen immer stärkeren Druck auf werdende Eltern“, erklärte Corinna Rüffer und fügte hinzu: „Wir wollen als interfraktionelle Gruppe deshalb auch in dieser Legislatur gesetzgeberisch aktiv werden. Ziel ist eine ethisch fundierte Regulierung der Zulassungsverfahren sowie klare Leitplanken für den Einsatz pränataler Tests. Besonders wichtig ist uns: Pränataldiagnostik darf nicht zur Selektionsdiagnostik werden. Sie muss die Ausnahme bleiben.“
Anbei die Konstituierungs-Erklärung der interfraktionellen Gruppe Pränataldiagnostik.
Ausführliche Infos zu den Erhebungen der BARMER:
https://www.barmer.de/service/search/barmer-de/1072438?query=NIPT

Foto: Irina Tischer
Berlin (kobinet) "Fast jede zweite Schwangere (48 %) in Deutschland lässt ihr ungeborenes Kind inzwischen auf genetische Auffälligkeiten wie Trisomie 21 testen – 2023 waren es noch 32 %, so die jüngsten Angaben der BARMER Krankenkasse. Diese Entwicklung macht deutlich: Die nicht-invasive Pränataldiagnostik (NIPT) wird zunehmend zur Routine mit schwerwiegenden gesellschaftlichen Folgen. Auch vor diesem Hintergrund hat sich am 26. Juni 2025 die interfraktionelle Gruppe Pränataldiagnostik neu konstituiert. Unser Ziel weiterhin: Die ethisch brisanten Fragen rund um die genetische Selektion endlich dorthin zu holen, wo sie hingehören – in den Deutschen Bundestag." Dies teilte die behindertenpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Corinna Rüffer, mit.
Bereits in der vergangenen Wahlperiode hatte sich die Gruppe nach Informationen von Corinna Rüffer parteiübergreifend dafür eingesetzt, dass Pränataltests nicht zu Standarduntersuchungen werden. Mit einem ersten Erfolg: Die Debatte wurde auf die politische Bühne gehoben. „Mit 122 Unterzeichner*innen für unseren Antrag ‚Kassenzulassung des nichtinvasiven Pränataltests – Monitoring der Konsequenzen und Einrichtung eines Gremiums‘ (Drucksache 20/10515) vom April 2024 wissen wir eine breite Unterstützerschaft aus der Mitte des Parlaments hinter uns. Leider konnte der Antrag aufgrund des Ampel-Aus nicht abschließend beraten werden. Doch der Handlungsbedarf ist dringender denn je: Weitere Tests stehen kurz vor der Zulassung und die aktuelle Praxis signalisiert, dass ein Leben mit Behinderung vermeidbar und damit weniger lebenswert sei. Diese Botschaft widerspricht nicht nur den Grundwerten unserer Gesellschaft, sondern erzeugt auch einen immer stärkeren Druck auf werdende Eltern“, erklärte Corinna Rüffer und fügte hinzu: „Wir wollen als interfraktionelle Gruppe deshalb auch in dieser Legislatur gesetzgeberisch aktiv werden. Ziel ist eine ethisch fundierte Regulierung der Zulassungsverfahren sowie klare Leitplanken für den Einsatz pränataler Tests. Besonders wichtig ist uns: Pränataldiagnostik darf nicht zur Selektionsdiagnostik werden. Sie muss die Ausnahme bleiben.“
Anbei die Konstituierungs-Erklärung der interfraktionellen Gruppe Pränataldiagnostik.
Ausführliche Infos zu den Erhebungen der BARMER:
https://www.barmer.de/service/search/barmer-de/1072438?query=NIPT
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