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Hitze – das unsichtbare Leiden

Diana Hömmen
Diana Hömmen
Foto: privat

Löningen (kobinet) Zum heutigen kalendarischen Sommeranfang am 1. Juni hat sich Diana Hömmen aus Löningen zu einem weitgehend unsichtbaren Leiden zu Wort gemeldet: Hitze. Deutschland sei für den Katastrophenfall durch mögliche große Hitzewellen nicht gerüstet. Hitze ist vor allem für "verwundbare" oder "verletzliche" Gruppen lebensbedrohlich, wie Menschen mit Behinderung und chronischen Erkrankungen, schreibt Diana Hömmen in ihrem Kommentar vor allem auch über ihre Erfahrungen im niedersächsischen Löningen und weist auf den Hitzeaktionstag am 4. Juni 2025 hin.

Hitze – das unsichtbare Leiden

Kommentar von Diana Hömmen

„Deutschland ist für den Katastrophenfall durch mögliche große Hitzewellen nicht gerüstet“, so beschreibt es Lancet Countdown Policy Brief für Deutschland 2021 und geändert hat sich in der Kommune Löningen nicht viel. Hitze und Gesundheit ein wichtiges Thema und die Folge von Hitzewellen: überfüllte Notaufnahmen, überlastete Rettungsdienste, das stille Sterben von Menschen zu Hause. Die Häufigkeit und Intensität von Hitzewellen nimmt durch den Klimawandel zu. Hitze ist vor allem für „verwundbare“ oder „verletzliche“ Gruppen lebensbedrohlich, wie Menschen mit Behinderung und chronischen Erkrankungen.

Laut dem sechsten Sachstandbericht des Weltklimarats stellt Hitze in Europa und Deutschland das größte Risiko für unsere Gesundheit dar. Unser Gesundheitssystem, Kommunen und Land sind nicht ausreichend auf Hitze vorbereitet. Regional ist das Thema Hitze von unterschiedlich starker Bedeutung. Unterschiede ergeben sich aber auch aus dem Grad der Versiegelung. Städte bilden Wärmeinseln, in denen es mehrere Grad heißer sein kann als in der Umgebung der Stadt.

Das beste Beispiel in Löningen ist die Versiegelung an der Bushaltestelle Linderner Straße und Buswartehäuschen, wenn man sie so bezeichnen kann, werden zu Hitzekammern. Gesundheitliche Aspekte müssen bei der Planung und Genehmigung baulicher Maßnahmen eine größere Rolle als bisher einnehmen, um die Bevölkerung besser vor den Folgen der Klimakrise zu schützen. Gesundheit und Wohlergehen der Menschen hängen ganz wesentlich vom Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen ab. Klimaschutz ist deshalb immer auch Gesundheitsschutz. Hitzeschutz muss in einem klaren gesetzlichen Rahmen als Pflichtaufgabe verankert werden, ist es aber bis heute nicht. Zur Erfüllung dieser Aufgabe mit insbesondere verbindlichen institutionellen Hitzeaktionsplänen müssen die Kommunen, aber zum Beispiel auch Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen, Not- und Rettungsdienste sowie Betriebe, Kitas und Bildungseinrichtungen mit ausreichend finanziellen Mitteln ausgestattet werden. Kommualpolitiker verharmlosen in Löningen immer noch die Thematik, nach dem Motto der Vogelstraußpolitik.

Link zu Informationen zum Hitzeaktionstag am 4. Juni