Kassel (kobinet)
Am 16. und 17. Mai 2025 gibt es eine Mitmach-Tagung in Kassel.
Die Tagung ist vom Bildungs- und Forschungs-Institut zum selbstbestimmten Leben Behinderter.
Das Institut heißt kurz: bifos.
Das Bochumer Zentrum für Disability Studies hat eine Buch-Bewertung veröffentlicht.
Disability Studies ist ein Fach an der Uni.
Dort lernt man über die Situation von Menschen mit Behinderung.
Die Bewertung ist von Marc von Miquel.
Das Buch heißt: „Behindertenrechte in die Verfassung! Der Kampf um die Grundgesetz-Ergänzung 1990-1994."
Behindertenrechte sind die Rechte von Menschen mit Behinderung.
Zum Beispiel das Recht auf Barrierefreiheit.
Oder das Recht auf gleiche Chancen wie Menschen ohne Behinderung.
Eine Verfassung ist ein Plan für ein Land, in dem steht, was erlaubt ist und was nicht.
Sie schützt die Menschen und sagt, wie der Staat arbeiten soll.
Wenn das Grund-Gesetz geändert wird, heißt das Grund-Gesetz-Ergänzung.
Das Grund-Gesetz sind die wichtigsten Regeln für Deutschland.
Es ist von H.-Günter Heiden.
Am 16. Mai bei der Abend-Veranstaltung der Mitmach-Tagung wird H.-Günter Heiden aus seinem Buch vorlesen.
Er wird auch über die Geschichte des Buches berichten.
Und über die Kampagne für die Grundgesetz-Ergänzung.
Eine Kampagne ist eine Aktion, bei der Menschen für ein bestimmtes Ziel kämpfen.
Bei einer Kampagne machen oft viele Menschen mit.
Das Ergebnis der Kampagne war: Der Satz „Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden" kam in Artikel 3 vom Grundgesetz.
Das Grundgesetz ist das wichtigste Gesetz in Deutschland.
Es schützt die Rechte aller Menschen, die in Deutschland leben.
Artikel 3 im Grundgesetz geht um Gleichheit.
Es gibt auch eine Diskussion mit dem Titel: „Das war damals - und was ist heute?"
Menschen in dieser Diskussion sind: H.-Günter Heiden, Dr. Andreas Jürgens, Juliane Harms und Lilith Fendt.
Ottmar Miles-Paul leitet die Diskussion.
Zum Buch:
Das Buch „Behindertenrechte in die Verfassung! Der Kampf um die Grundgesetz-Ergänzung 1990-1994" kostet 38 Euro.
Es kommt am 19. Juni 2024 heraus.
In der Buch-Bewertung steht:
Es gibt viele Berichte über die Anfänge der deutschen Behinderten-Bewegung in den 1970er Jahren.
Die Behinderten-Bewegung war eine Gruppe von Menschen mit Behinderung.
Sie haben sich zusammen für ihre Rechte eingesetzt.
Aber die Zeit nach der deutschen Wieder-Vereinigung ist weniger bekannt.
Die Wieder-Vereinigung war, als Ost-Deutschland und West-Deutschland wieder ein Land wurden.
Das war im Jahr 1990.
Dabei war die Änderung vom Grundgesetz 1994 ein großer Erfolg für die Behinderten-Bewegung.
Am 30. Juni 1994 hat der Bundestag für die Grundgesetz-Änderung gestimmt.
Der Bundestag ist ein Ort, wo Menschen über neue Gesetze abstimmen.
Diese Menschen heißen Abgeordnete.
Der neue Satz in Artikel 3 war: „Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden."
Diese Änderung kam durch den langen Kampf von behinderten Aktivisten.
Aktivisten sind Menschen, die für eine wichtige Sache kämpfen.
Sie wollen etwas in der Gesellschaft verändern.
H.-Günter Heiden beschreibt diesen Kampf in seinem Buch.

Foto: omp
Kassel (kobinet) Passend zur Mitmach-Tagung des Bildungs- und Forschungsinstitut zum selbstbestimmten Leben Behinderter (bifos), die am 16. und 17. Mai 2025 im Kasseler Zentrum für selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen stattfindet, hat das Bochumer Zentrum für Disability Studies (BODYS) eine Rezension von Marc von Miquel zum Buch von H.-Günter Heiden veröffentlicht. "Behindertenrechte in die Verfassung! Der Kampf um die Grundgesetzergänzung 1990-1994" lautet der Titel des Buches, aus dem H.-Günter Heiden bei der Abendveranstaltung der Mitmach-Tagung am 16. Mai kurz vorlesen und über die Hintergründe zum Entstehen des Buches und zur damaligen Kampagne für die Grundgesetzergänzung berichten wird. Herausgekommen ist damals die Aufnahme des Satzes "Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden" in Artikel 3 des Grundgesetzes. "Das war damals - und was ist heute?" So lautet der Titel der Diskussion mit H.-Günter Heiden, Dr. Andreas Jürgens, Juliane Harms und Lilith Fendt, die auf der Mitmach-Tagung auf dem Programm steht und von Ottmar Miles-Paul moderiert wird.
Angaben zum Buch:
H.-Günter Heiden: „Behindertenrechte in die Verfassung! Der Kampf um die Grundgesetzergänzung 1990-1994″. Beltz Juventa (Weinheim Basel) 2024, 222 Seiten. Print: 38,- Euro, ePub und PDF 34,99 Euro. Erscheinungsdatum: 19. Juni 2024
„Wer sich mit der Geschichte der deutschen Behindertenbewegung befasst, stand bislang vor dem Dilemma, dass die letzten Jahrzehnte nur unzureichend untersucht waren. Während über die Anfänge ab den 1970er-Jahren mittlerweile zahlreiche Publikationen vorliegen,[1] blieb die Zeit nach der deutschen Wiedervereinigung eher unterbelichtet. Dabei erzielte die Behindertenbewegung gerade mit der Grundgesetzergänzung 1994 einen ihrer größten politischen Erfolge. Noch deutlicher wird das Versäumnis in der Verfassungsgeschichtsschreibung. In gängigen Überblickswerken wird die Verfassungsänderung 1994, mit der ein Benachteiligungsverbot für behinderte Personen eingefügt wurde, nur am Rande erwähnt oder ganz verschwiegen.[2] Diese Lücke zu schließen, hat sich H.-Günter Heiden vorgenommen, dessen Buch rechtzeitig zum 30-jährigen Jubiläum der Grundgesetzergänzung erschienen ist. So fasste der Bundestag am 30. Juni 1994 den Beschluss, dem Artikel 3 einen zweiten Satz hinzuzufügen: ‚Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.‘ Vom Himmel fällt diese weitreichende Änderung des grundrechtlichen Normenbestandes nicht. Vielmehr war ihr der langjährige Einsatz behinderter Aktivist:innen vorangegangen, dessen Verlauf und politische Rahmenbedingungen Heiden eindrucksvoll nachzeichnet“, heißt es u.a. in der BODYS-Rezension Marc von Miquel.
Link zur Rezension von Marc von Miquel auf der Internetseite von BODYS
[1] Zum Beispiel: Bösl, Elsbeth (2010): Die Geschichte der Behindertenpolitik in der Bundesrepublik aus Sicht der Disability History. In: APuZ 23/2010 www.bpb.de/apuz/32707/die-geschichte-derbehindertenpolitik-in-der-bundesrepublik-aus-sicht-der-disability-history; Degener, Theresia/Miquel, Marc von (Hg.), Aufbrüche und Barrieren. Behindertenpolitik und Behindertenrecht in Deutschland und Europa seit den 1970er Jahren. transcript (Bielefeld) 2019. Mürner, Christian/Sierck, Udo, Krüppelzeitung. Brisanz der Behindertenbewegung. AG SPAK (Neu Ulm) 2009; Köbsell, Swantje, Gegen Aussonderung – für Selbstvertretung. Zur Geschichte der (west-)deutschen Behindertenbewegung, in: Lars Bruhn u.a. (Hg.), Disability Studies und Soziale Arbeit, Beltz Juventa (Weinheim Basel) 2023, S. 25–53; Jan Stoll, Behinderte Anerkennung? Interessenorganisationen von Menschen mit Behinderung in Westdeutschland seit 1945, Campus (Frankfurt a.M./ New York) 2017. [2] Detjen, Stephan (Hg.), In bester Verfassung?! 50 Jahre Grundgesetz. Begleitband zur Wanderausstellung der Bundeszentrale für politische Bildung und der Bundesrechtsanwaltskammer. Verlag Dr. Otto Schmidt (Köln) 1999; Detjen, Stephan, Abschied vom Grundgesetz? Essay. In: Aus Politik und Zeitgeschichte 2009. www.bpb.de/apuz/32017/abschied-vom-grundgesetz-essay; Steinbeis, Maximilian/Detjen, Marion/Detjen, Stephan, Die Deutschen und das Grundgesetz. Geschichte und Grenzen unserer Verfassung, Pantheon Verlag (München) 2009.
Foto: omp
Kassel (kobinet) Passend zur Mitmach-Tagung des Bildungs- und Forschungsinstitut zum selbstbestimmten Leben Behinderter (bifos), die am 16. und 17. Mai 2025 im Kasseler Zentrum für selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen stattfindet, hat das Bochumer Zentrum für Disability Studies (BODYS) eine Rezension von Marc von Miquel zum Buch von H.-Günter Heiden veröffentlicht. "Behindertenrechte in die Verfassung! Der Kampf um die Grundgesetzergänzung 1990-1994" lautet der Titel des Buches, aus dem H.-Günter Heiden bei der Abendveranstaltung der Mitmach-Tagung am 16. Mai kurz vorlesen und über die Hintergründe zum Entstehen des Buches und zur damaligen Kampagne für die Grundgesetzergänzung berichten wird. Herausgekommen ist damals die Aufnahme des Satzes "Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden" in Artikel 3 des Grundgesetzes. "Das war damals - und was ist heute?" So lautet der Titel der Diskussion mit H.-Günter Heiden, Dr. Andreas Jürgens, Juliane Harms und Lilith Fendt, die auf der Mitmach-Tagung auf dem Programm steht und von Ottmar Miles-Paul moderiert wird.
Angaben zum Buch:
H.-Günter Heiden: „Behindertenrechte in die Verfassung! Der Kampf um die Grundgesetzergänzung 1990-1994″. Beltz Juventa (Weinheim Basel) 2024, 222 Seiten. Print: 38,- Euro, ePub und PDF 34,99 Euro. Erscheinungsdatum: 19. Juni 2024
„Wer sich mit der Geschichte der deutschen Behindertenbewegung befasst, stand bislang vor dem Dilemma, dass die letzten Jahrzehnte nur unzureichend untersucht waren. Während über die Anfänge ab den 1970er-Jahren mittlerweile zahlreiche Publikationen vorliegen,[1] blieb die Zeit nach der deutschen Wiedervereinigung eher unterbelichtet. Dabei erzielte die Behindertenbewegung gerade mit der Grundgesetzergänzung 1994 einen ihrer größten politischen Erfolge. Noch deutlicher wird das Versäumnis in der Verfassungsgeschichtsschreibung. In gängigen Überblickswerken wird die Verfassungsänderung 1994, mit der ein Benachteiligungsverbot für behinderte Personen eingefügt wurde, nur am Rande erwähnt oder ganz verschwiegen.[2] Diese Lücke zu schließen, hat sich H.-Günter Heiden vorgenommen, dessen Buch rechtzeitig zum 30-jährigen Jubiläum der Grundgesetzergänzung erschienen ist. So fasste der Bundestag am 30. Juni 1994 den Beschluss, dem Artikel 3 einen zweiten Satz hinzuzufügen: ‚Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.‘ Vom Himmel fällt diese weitreichende Änderung des grundrechtlichen Normenbestandes nicht. Vielmehr war ihr der langjährige Einsatz behinderter Aktivist:innen vorangegangen, dessen Verlauf und politische Rahmenbedingungen Heiden eindrucksvoll nachzeichnet“, heißt es u.a. in der BODYS-Rezension Marc von Miquel.
Link zur Rezension von Marc von Miquel auf der Internetseite von BODYS
[1] Zum Beispiel: Bösl, Elsbeth (2010): Die Geschichte der Behindertenpolitik in der Bundesrepublik aus Sicht der Disability History. In: APuZ 23/2010 www.bpb.de/apuz/32707/die-geschichte-derbehindertenpolitik-in-der-bundesrepublik-aus-sicht-der-disability-history; Degener, Theresia/Miquel, Marc von (Hg.), Aufbrüche und Barrieren. Behindertenpolitik und Behindertenrecht in Deutschland und Europa seit den 1970er Jahren. transcript (Bielefeld) 2019. Mürner, Christian/Sierck, Udo, Krüppelzeitung. Brisanz der Behindertenbewegung. AG SPAK (Neu Ulm) 2009; Köbsell, Swantje, Gegen Aussonderung – für Selbstvertretung. Zur Geschichte der (west-)deutschen Behindertenbewegung, in: Lars Bruhn u.a. (Hg.), Disability Studies und Soziale Arbeit, Beltz Juventa (Weinheim Basel) 2023, S. 25–53; Jan Stoll, Behinderte Anerkennung? Interessenorganisationen von Menschen mit Behinderung in Westdeutschland seit 1945, Campus (Frankfurt a.M./ New York) 2017. [2] Detjen, Stephan (Hg.), In bester Verfassung?! 50 Jahre Grundgesetz. Begleitband zur Wanderausstellung der Bundeszentrale für politische Bildung und der Bundesrechtsanwaltskammer. Verlag Dr. Otto Schmidt (Köln) 1999; Detjen, Stephan, Abschied vom Grundgesetz? Essay. In: Aus Politik und Zeitgeschichte 2009. www.bpb.de/apuz/32017/abschied-vom-grundgesetz-essay; Steinbeis, Maximilian/Detjen, Marion/Detjen, Stephan, Die Deutschen und das Grundgesetz. Geschichte und Grenzen unserer Verfassung, Pantheon Verlag (München) 2009.