Fladungen (kobinet)
Aktion Mensch hat eine neue Studie gemacht.
Die Studie ist über die Paralympischen Spiele.
Bei den Paralympischen Spielen machen Sport-lerinnen und Sport-ler mit Behinderung mit.
Die Studie sagt: Die Paralympischen Spiele sind nicht inklusiv.
Inklusiv bedeutet: Alle Menschen können überall mitmachen.
Die Studie sagt: Die Paralympischen Spiele sind ein trennendes Ereignis.
Die Spiele machen Menschen mit Behinderung sichtbar.
Aber sie sorgen nicht für Gleich-stellung.
Diese ehrliche Meinung von Aktion Mensch ist gut.
So eine Studie war schon lange nötig.
Aber wir müssen auch weiter-denken.
Die Paralympics – sichtbar, aber nicht gleich-gestellt
Die Studie hat deutliche Ergebnisse:
Weniger als ein Drittel der befragten Sport-lerinnen und Sport-ler mit Behinderung sagen: Wir haben gleiche Teilhabe-Chancen im Breiten-sport.
Der Breiten-sport ist für alle Menschen.
Nur 11 Prozent sagen: Wir haben einen fairen Zugang zu Sponsoren.
Sponsoren sind Firmen, die Geld geben.
Niemand sagt: Wir sind gleich-wertig wie olympische Sport-lerinnen und Sport-ler.
Die Zahlen zeigen: Die Paralympics machen aufmerksam auf Menschen mit Behinderung.
Aber sie sorgen nicht für echte Inklusion.
Die Studie sagt jetzt klar: Es gibt einen Unterschied.
Einen Unterschied zwischen dem, was die Medien zeigen.
Und dem, was im Alltag passiert.
Das ist wichtig.
Sonder-projekte sind keine Inklusion
Aktion Mensch muss aus der Studie lernen.
Was für die Paralympics gilt, gilt auch für viele sogenannte Inklusions-projekte.
Diese Projekte machen Menschen mit Behinderung sichtbar.
Aber sie sorgen nicht für Gleich-stellung.
Sie zeigen Engagement.
Aber Menschen mit Behinderung bekommen nicht mehr Macht.
Die Gesellschaft denkt: Inklusion ist auf einem guten Weg.
Aber die betroffenen Menschen dürfen oft nicht mit-gestalten.
Sonder-projekte zeigen ein Bild von Inklusion.
Aber sie schaffen keine wirkliche Inklusion.
Sie sind meist nur für Menschen mit Behinderung.
Aber nicht für die ganze Gesellschaft.
Sie organisieren getrennte Räume.
Auch wenn sie gut gemeint sind.
Aber Trennung bleibt Trennung.
Inklusion heißt: Weg mit den Sonder-wegen
Aktion Mensch sollte jetzt auf die eigene Arbeit schauen:
- Wie viele der geförderten Projekte schaffen dauerhafte, gleich-berechtigte Teilhabe? Nicht nur eine symbolische Teilnahme?
- In wie vielen Projekten sind Menschen mit Behinderung nicht nur Ziel-gruppe, sondern sie sind auch Macher, Gestalter und Entscheider?
- Wie oft wird Inklusion noch mit Barriere-freiheit verwechselt? Inklusion ist eine strukturelle Veränderung der Gesellschaft.
Symbol-politik oder System-kritik?
Sport-lerinnen und Sport-ler mit Behinderung sagen: Wir sind Leistungs-sportlerinnen und Leistungs-sportler zweiter Klasse.
Das ist ein Problem im System.
Die Studie zeigt: Nach den Spielen berichten die Medien wieder weniger.
Es reicht nicht, mehr Bericht-erstattung zu fordern.
Was fehlt, ist die Integration von Menschen mit Beeinträchtigung.
In den gesamten Sport-betrieb.
Im Breiten-sport, in den Medien, in der Infrastruktur-politik.
Inklusion beginnt nicht mit dem Scheinwerfer-licht.
Sondern mit gleich-berechtigtem Zugang.
Sichtbarkeit ist nicht gleich Teilhabe.
Fazit: Studie als Chance – wenn sie ernst genommen wird
Aktion Mensch hat mit dieser Studie ein starkes Fundament geschaffen.
Aber sie muss sich fragen: Ist sie bereit für mehr?
Mehr als nur einzelne Förder-maßnahmen?
Aktion Mensch kann ein aktiver Mit-gestalter werden.
Für ein inklusives Gesellschafts-system.
Jenseits von Sonder-projekten und Image-pflege.
Inklusion heißt nicht, Exklusion zu inszenieren.
Inklusion heißt, Exklusion zu beenden.

Foto: Ralph Milewski
Fladungen (kobinet)
Es ist eine Premiere – und sie ist bemerkenswert: Die neue Studie von Aktion Mensch zur gesellschaftlichen Wirkung der Paralympischen Spiele benennt erstmals offen, dass diese Spiele nicht per se inklusiv sind. Stattdessen spricht sie von einem "separierenden Ereignis", das zwar Sichtbarkeit schafft, aber keine strukturelle Gleichstellung. Eine solche differenzierte Einschätzung war überfällig – und verdient Anerkennung.
Doch wer nur lobt, bleibt an der Oberfläche. Wer ernst meint, was die Studie offenlegt, muss weiterdenken.
Die Paralympics – sichtbar, aber nicht gleichgestellt
Die Ergebnisse sind eindeutig: Weniger als ein Drittel der befragten Para-Athletinnen sehen gleichberechtigte Teilhabechancen im Breitensport. Nur 11 Prozent erleben einen fairen Zugang zu Sponsoren, und niemand sieht Gleichwertigkeit im Vergleich zu olympischen Athletinnen. Die Zahlen belegen, was längst bekannt ist: Die Paralympics schaffen mediale Aufmerksamkeit – aber keine strukturelle Inklusion.
Diese Diskrepanz zwischen Außen- und Innensicht, zwischen medialem Glanz und Alltagsrealität, benennt die Studie erstmals klar. Das ist nicht wenig. Es zeigt: Aktion Mensch ist bereit, eigene Narrative zu hinterfragen. Doch dabei darf es nicht bleiben.
Sonderprojekte sind keine Inklusion
Wenn Aktion Mensch aus dieser Studie die richtigen Schlüsse zieht, dann kann und muss das auch Auswirkungen auf andere Arbeitsbereiche haben. Denn was für die Paralympics gilt, gilt ebenso für viele sogenannte „Inklusionsprojekte“: Sie schaffen Sichtbarkeit, nicht Gleichstellung. Sie vermitteln Engagement, ohne Macht zu verschieben. Und sie geben der Gesellschaft das wohlige Gefühl, Inklusion sei auf einem guten Weg – während die Betroffenen selbst häufig nicht mitgestalten dürfen, sondern präsentiert werden.
Sonderprojekte erzeugen das Bild von Inklusion, nicht ihre Realität. Sie richten sich meist an Menschen mit Behinderung – aber selten an die Gesellschaft als Ganzes. Statt Teilhabe zu verwirklichen, organisieren sie getrennte Räume, oft mit wohlgemeintem Etikett. Doch auch gut gemeinte Trennung ist Trennung.
Inklusion heißt: Weg mit den Sonderwegen
Der nächste logische Schritt für Aktion Mensch wäre deshalb ein ehrlicher Blick auf die eigene Förderpraxis:
-
Wie viele der geförderten Projekte schaffen dauerhafte, gleichberechtigte Teilhabe – nicht nur symbolische Teilnahme?
-
In wie vielen Projekten sind Menschen mit Behinderung nicht nur Zielgruppe, sondern Initiatorinnen, Gestalterinnen und Entscheider*innen?
-
Und wie oft wird Inklusion noch mit Barrierefreiheit verwechselt – anstatt als strukturelle Veränderung der Gesellschaft gedacht?
Symbolpolitik oder Systemkritik?
Wenn Parasportlerinnen sich selbst als „Leistungssportlerinnen zweiter Klasse“ empfinden, dann ist das kein Wahrnehmungsproblem – es ist ein Systemfehler. Wenn die mediale Aufmerksamkeit nach dem Event wieder verschwindet, wie es die Studie belegt, dann reicht es nicht, einfach „mehr Berichterstattung“ zu fordern. Was fehlt, ist eine systematische Integration von Menschen mit Beeinträchtigung in den gesamtgesellschaftlichen Sportbetrieb – im Breitensport, in der Medienlandschaft, in der Infrastrukturpolitik.
Inklusion beginnt nicht mit dem Scheinwerferlicht, sondern mit gleichberechtigtem Zugang – und mit der Anerkennung, dass Sichtbarkeit nicht mit Teilhabe gleichzusetzen ist.
Fazit: Studie als Chance – wenn sie ernst genommen wird
Aktion Mensch hat mit dieser Studie ein starkes Fundament geschaffen. Doch sie muss sich nun selbst fragen, ob sie bereit ist, über punktuelle Fördermaßnahmen hinauszugehen und sich als aktiver Mitgestalter eines inklusiven Gesellschaftssystems zu positionieren – jenseits von Sonderprojekten, jenseits von Imagepflege.
Inklusion heißt nicht, Exklusion zu inszenieren. Inklusion heißt, sie zu beenden.

Foto: Ralph Milewski
Fladungen (kobinet)
Es ist eine Premiere – und sie ist bemerkenswert: Die neue Studie von Aktion Mensch zur gesellschaftlichen Wirkung der Paralympischen Spiele benennt erstmals offen, dass diese Spiele nicht per se inklusiv sind. Stattdessen spricht sie von einem "separierenden Ereignis", das zwar Sichtbarkeit schafft, aber keine strukturelle Gleichstellung. Eine solche differenzierte Einschätzung war überfällig – und verdient Anerkennung.
Doch wer nur lobt, bleibt an der Oberfläche. Wer ernst meint, was die Studie offenlegt, muss weiterdenken.
Die Paralympics – sichtbar, aber nicht gleichgestellt
Die Ergebnisse sind eindeutig: Weniger als ein Drittel der befragten Para-Athletinnen sehen gleichberechtigte Teilhabechancen im Breitensport. Nur 11 Prozent erleben einen fairen Zugang zu Sponsoren, und niemand sieht Gleichwertigkeit im Vergleich zu olympischen Athletinnen. Die Zahlen belegen, was längst bekannt ist: Die Paralympics schaffen mediale Aufmerksamkeit – aber keine strukturelle Inklusion.
Diese Diskrepanz zwischen Außen- und Innensicht, zwischen medialem Glanz und Alltagsrealität, benennt die Studie erstmals klar. Das ist nicht wenig. Es zeigt: Aktion Mensch ist bereit, eigene Narrative zu hinterfragen. Doch dabei darf es nicht bleiben.
Sonderprojekte sind keine Inklusion
Wenn Aktion Mensch aus dieser Studie die richtigen Schlüsse zieht, dann kann und muss das auch Auswirkungen auf andere Arbeitsbereiche haben. Denn was für die Paralympics gilt, gilt ebenso für viele sogenannte „Inklusionsprojekte“: Sie schaffen Sichtbarkeit, nicht Gleichstellung. Sie vermitteln Engagement, ohne Macht zu verschieben. Und sie geben der Gesellschaft das wohlige Gefühl, Inklusion sei auf einem guten Weg – während die Betroffenen selbst häufig nicht mitgestalten dürfen, sondern präsentiert werden.
Sonderprojekte erzeugen das Bild von Inklusion, nicht ihre Realität. Sie richten sich meist an Menschen mit Behinderung – aber selten an die Gesellschaft als Ganzes. Statt Teilhabe zu verwirklichen, organisieren sie getrennte Räume, oft mit wohlgemeintem Etikett. Doch auch gut gemeinte Trennung ist Trennung.
Inklusion heißt: Weg mit den Sonderwegen
Der nächste logische Schritt für Aktion Mensch wäre deshalb ein ehrlicher Blick auf die eigene Förderpraxis:
-
Wie viele der geförderten Projekte schaffen dauerhafte, gleichberechtigte Teilhabe – nicht nur symbolische Teilnahme?
-
In wie vielen Projekten sind Menschen mit Behinderung nicht nur Zielgruppe, sondern Initiatorinnen, Gestalterinnen und Entscheider*innen?
-
Und wie oft wird Inklusion noch mit Barrierefreiheit verwechselt – anstatt als strukturelle Veränderung der Gesellschaft gedacht?
Symbolpolitik oder Systemkritik?
Wenn Parasportlerinnen sich selbst als „Leistungssportlerinnen zweiter Klasse“ empfinden, dann ist das kein Wahrnehmungsproblem – es ist ein Systemfehler. Wenn die mediale Aufmerksamkeit nach dem Event wieder verschwindet, wie es die Studie belegt, dann reicht es nicht, einfach „mehr Berichterstattung“ zu fordern. Was fehlt, ist eine systematische Integration von Menschen mit Beeinträchtigung in den gesamtgesellschaftlichen Sportbetrieb – im Breitensport, in der Medienlandschaft, in der Infrastrukturpolitik.
Inklusion beginnt nicht mit dem Scheinwerferlicht, sondern mit gleichberechtigtem Zugang – und mit der Anerkennung, dass Sichtbarkeit nicht mit Teilhabe gleichzusetzen ist.
Fazit: Studie als Chance – wenn sie ernst genommen wird
Aktion Mensch hat mit dieser Studie ein starkes Fundament geschaffen. Doch sie muss sich nun selbst fragen, ob sie bereit ist, über punktuelle Fördermaßnahmen hinauszugehen und sich als aktiver Mitgestalter eines inklusiven Gesellschaftssystems zu positionieren – jenseits von Sonderprojekten, jenseits von Imagepflege.
Inklusion heißt nicht, Exklusion zu inszenieren. Inklusion heißt, sie zu beenden.
Nun ist AKTION MENSCH selbst gefragt: wohin gehst du?