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Eltern müssen selbst für Beschäftigung auf allgemeinem Arbeitsmarkt aktiv werden

Wappen Bundesland Bayern
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Foto: Gemeinfrei, public domain

Waischenfeld (kobinet) Im Sondierungspapier von CDU, SPD und CSU für die Koalitionsverhandlungen heißt es u.a., dass diese "die Aufnahme einer Arbeit für Menschen mit Behinderungen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt verstärkt fördern" will. Wie viel es dafür noch zu tun gibt, zeigt ein Bericht von BR24 über die Situation in Bayern, wo fast wöchentlich Millionen von Euro in den Ausbau und die Sanierung von Werkstätten für behinderte Menschen statt auf den allgemeinen Arbeitsmarkt fließen. "Rund 37.000 Menschen arbeiten in Bayern in Werkstätten für Menschen mit Behinderung. Ziel ist auch die Integration in den ersten Arbeitsmarkt. Doch die Erfolgszahlen bleiben gering. Eine Elterninitiative geht deshalb neue Wege", heißt es im Bericht von BR24.

„Vier Jahre hat die Elterninitiative gebraucht, um Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung direkt in der Gesellschaft zu schaffen. Sie übernahmen einen Naturkost- und Schreibwarenladen und beschäftigen seit November acht Menschen mit Handicap“, heißt es weiter im BR24-Bericht, in dem auch ein Beispiel eines 32jährigen ehemaligen Beschäftigten einer Werkstatt für behinderte Menschen geschildert wird, der nun auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt arbeitet.

BR24 nennt in dem Bericht neben den 37.000 behinderten Beschäftigten in den Werkstätten für behinderte Menschen auch einige interessante Zahlen zur alternativen Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. Demnach konnten 2022 gerade einmal bundesweit 29 betriebliche Erstausbildungen im Rahmen des Budget für Arbeit gefördert werden. „Bayern setzt unter anderem auf das Programm BÜWA, den begleiteten Übergang auf den allgemeinen Arbeitsmarkt. Seit elf Jahren läuft das Programm. Bilanz seit Programmstart: 154 Vermittlungen in Arbeitsverhältnisse. Das Bundesarbeitsministerium stellte 2023 fest: Übergänge aus Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) auf den allgemeinen Arbeitsmarkt bleiben selten. Nur 0,6 Prozent der Teilnehmenden im Eingangs- und Berufsbildungsbereich schafften den Wechsel, aus dem Arbeitsbereich waren es 2019 sogar nur 0,35 Prozent.“

Link zum BR24-Bericht über die Situation in Bayern und das Engagement der Elterninitiative für eine Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt