Berlin (kobinet)
André Nowak hat 32 Jahre im Deutschen Bundestag gearbeitet.
Das ist selten.
In wenigen Tagen hört er auf zu arbeiten.
Er hat in 8 Wahl-Perioden für die Linke gearbeitet.
Er hat auch für 3 Abgeordnete gearbeitet.
Das waren: Dr. Ilja Seifert, Klaus-Jürgen Warnick und Dr. André Hahn.
André Nowak geht jetzt in Rente.
Aber er will weiter aktiv bleiben.
Das hat er im Gespräch mit kobinet-Redakteur Ottmar Miles-Paul erzählt.
Sie haben lange im Bundestag gearbeitet.
Das ist bald vorbei.
Was kommt dann für Sie?
Ich habe 32 Jahre im Bundestag gearbeitet.
Das ist sehr selten.
In wenigen Tagen endet meine Arbeit dort.
Diese Arbeit war die Hälfte von meinem Leben.
Ich bin jetzt 64 Jahre alt.
Ich habe für die Partei Die Linke gearbeitet.
Und für 3 Abgeordnete: Dr. Ilja Seifert, Klaus-Jürgen Warnick und Dr. André Hahn.
Ich habe schon 45 Jahre gearbeitet.
Deshalb gehe ich bald in Rente.
Sie haben am 1. Januar 1991 im Deutschen Bundestag angefangen zu arbeiten.
Wie ist das passiert?
1990 habe ich für die PDS in Berlin-Friedrichshain gearbeitet.
Ich war dort Wahl-Kampf-Chef.
Unser Kandidat für die Bundestags-Wahl war Ilja Seifert.
Er war der Vorsitzende vom Behinderten-Verband der DDR.
Dieser Verband heißt heute ABiD.
Ilja Seifert war auch Abgeordneter in der Volks-Kammer der DDR.
Wir haben uns kennengelernt und wurden Freunde.
Als Ilja in den Bundestag gewählt wurde, bat er mich, sein Mitarbeiter zu werden.
Erst wollte ich nicht.
Aber nach 3 Gesprächen hat er mich überzeugt.
Anfang Januar 1991 bin ich das erste Mal nach Bonn gefahren.
Dort habe ich meinen Arbeits-Vertrag unterschrieben.
Mit Ilja Seifert bin ich tief befreundet.
Er ist daran schuld, dass ich mich mit der Behinderten-Bewegung verbunden fühle.
In Deutschland und weltweit.
Sie haben lange im Bundestag gearbeitet.
Wenn Sie zurückblicken: Was waren die Höhe-Punkte?
Es waren 32 Jahre Schwimmen gegen den Strom.
Ich war immer Teil der Opposition.
Das bedeutet: Wir waren nicht in der Regierung.
Trotzdem habe ich viel erreicht.
Ich habe in diesen Bereichen gearbeitet:
- Behinderten-Politik
- Bau- und Wohnungs-Politik
- Tourismus
- Sport
Ich habe die Politik der Linken mitgestaltet.
Ich habe auch in der Gesellschaft etwas verändert.
Zum Beispiel diese Dinge:
- Verbesserungen für Contergan-Opfer
- Bessere Bedingungen für Menschen mit Behinderungen im Tourismus
- Bessere Bedingungen für Menschen mit Behinderungen im Sport
Ein wichtiges Thema ist für mich auch die Zusammen-Arbeit mit Ost-Europa und Zentral-Asien.
Damit beschäftige ich mich seit fast 20 Jahren.
Ich konnte viel erreichen.
Vor allem in der Zusammen-Arbeit mit den Behinderten-Organisationen in 12 Staaten.
Und was war schlimm in dieser Zeit?
Ich fand schlimm, wie kalt Regierungen ihre Interessen durchgesetzt haben.
Und auch die Verlogenheit.
Und das schlechte Demokratie-Verständnis.
Und die fehlende Solidarität.
Mich beschäftigt auch die Arroganz gegenüber bestimmten Menschen-Gruppen.
Zum Beispiel:
- Menschen in Armut, besonders Kinder
- Menschen mit Behinderungen
- Ost-Deutsche
Schlimm finde ich auch den wachsenden Rechts-Ruck.
Und mehr Kriege und Gewalt.
Und dass zu wenig gegen den Klima-Wandel getan wird.
Welche Möglichkeiten hat ein Mitarbeiter im Bundestag?
Was kann man bewirken?
Das hängt von den handelnden Personen ab.
Und von der inneren Einstellung.
Für mich war das immer mehr als nur ein Job.
Deshalb waren es auch sehr harte Jahre.
Ich habe viele Aufgaben für die Abgeordneten gemacht:
- Ich habe sie beraten
- Ich habe inhaltlich zugearbeitet
- Ich habe Presse-Mitteilungen geschrieben
- Ich habe Reden vorbereitet
- Ich habe Anfragen und Anträge gemacht
- Ich habe Bürger-Anfragen beantwortet
Ich habe Verbindungen zu vielen Vereinen und Verbänden gehalten.
Ich habe Termine und Veranstaltungen organisiert.
Ich habe den Abgeordneten auf Reisen begleitet.
Ich habe das Büro geleitet.
Das war manchmal sehr anstrengend.
Aber es hat auch viel Spaß gemacht.
Und ich habe viele unvergessliche Erlebnisse gehabt.
Blicken Sie in die Zukunft.
Was wünschen Sie sich für sich selbst?
Und was wünschen Sie sich für den Bundestag?
Die Herausforderungen für den Bundestag werden größer.
Ich befürchte, dass auf unsere Gesellschaft keine leichten Zeiten zukommen.
Auch auf die Behinderten-Bewegung nicht.
Ich freue mich, dass die Linke am 23. Februar ein gutes Ergebnis hatte.
Die Linke hat 8,8 Prozent bekommen.
Die Linke hat jetzt 64 Abgeordnete im Bundestag.
Darunter sind viele junge Menschen.
Das macht mir den Abschied leichter.
Ich selbst werde weiter ehrenamtlich tätig sein.
Zum Beispiel in diesen Bereichen:
- Ich bin stellvertretender Vorsitzender vom ABiD-Institut
- Ich bin Sprecher der AG Tourismus vom Deutschen Behindertenrat
- Ich bin in der Partei Die Linke aktiv
Mein Kalender ist jetzt schon gut gefüllt.
Und ich habe noch einiges vor.
Ich hoffe, mehr Zeit für meine Familie zu haben.
Meine Familie hat mir in all den Jahren den Rücken freigehalten.
Ich hoffe auch auf mehr Zeit für meine Freunde und Hobbys.
Vielen Dank für das Gespräch.
Und vielen Dank für Ihre jahrzehntelange Arbeit.

Foto: Tarja Nowak
Berlin (kobinet) 32 Jahre hat André Nowak im Deutschen Bundestag gearbeitet, das hat Seltenheitswert. In wenigen Tagen endet seine Tätigkeit, während der er in 8 Wahlperioden für die Linke sowie für drei ihrer Abgeordneten (Dr. Ilja Seifert, Klaus-Jürgen Warnick und Dr. André Hahn) tätig war. Der Eintritt ins Rentnerdasein bedeutet für André Nowak aber kein "Ruhestand", wie kobinet-Redakteur Ottmar Miles-Paul im Interview mit ihm erfuhr.
kobinet-nachrichten: Für Sie geht demnächst eine lange Ära als Mitarbeiter im Bundestag zu Ende. Was steht bei Ihnen genau an?
André Nowak: 32 Jahre habe ich im Bundestag gearbeitet, das hat Seltenheitswert. In wenigen Tagen endet diese Tätigkeit, die die Hälfte meiner bisherigen 64 Lebensjahre geprägt hat. In den 8 Wahlperioden war ich für die Linke sowie drei ihrer Abgeordneten (Dr. Ilja Seifert, Klaus-Jürgen Warnick und Dr. André Hahn) tätig. Da ich bereits 45 Arbeitsjahre auf meinem Konto habe, gehe ich demnächst in Rente.
kobinet-nachrichten: Am 1. Januar 1991 haben Sie zum ersten Mal begonnen, im Deutschen Bundestag zu arbeiten. Wo genau und wie kam es dazu?
André Nowak: 1990 war ich für die PDS in Berlin-Friedrichshain u.a. der Wahlkampfchef und unser Kandidat für die Bundestagswahl am 2. Dezember war Ilja Seifert, der Vorsitzende des gerade erst gegründeten Behindertenverbandes der DDR (heute ABiD e.V.) und Abgeordneter der am 18. März 1990 gewählten Volkskammer der DDR. Wir lernten uns kennen und wurden schnell Freunde. Und als Ilja in den Bundestag gewählt war, bat er mich, sein Mitarbeiter zu werden. Ich sagte erst nein, aber nach drei Gesprächen hatte er mich überredet. Und so fuhr ich Anfang Januar 1991 erstmalig nach Bonn und unterschrieb meinen Arbeitsvertrag. Daraus entwickelte sich eine tiefe und ewige Freundschaft mit Ilja Seifert – er ist „Schuld“ an allem, was mich bis heute und auch künftig mit der Behindertenbewegung in Deutschland und weltweit verbindet.
kobinet-nachrichten: Wenn Sie heute auf diese lange Zeit als Mitarbeiter im Bundestag zurückblicken, welche Highlights gab es dort für Sie?
André Nowak: Es waren 32 Jahre Schwimmen gegen den Strom. Ich war also immer Teil der Opposition und trotzdem meine ich, in den Politikfeldern, in denen ich im Verlaufe dieser Zeit tätig war (die Behindertenpolitik, die Bau- und Wohnungspolitik sowie Tourismus und Sport), nicht nur die Politik der Linken maßgeblich mitgestaltet zu haben, sondern auch etwas in der Gesellschaft sowie für und mit vielen Menschen verändert zu haben. Dazu gehören für mich zum Beispiel die Verbesserungen für die Conterganopfer, ebenso die besseren Rahmenbedingungen für Menschen mit Behinderungen im Tourismus und im Sport. Ein wichtiges Thema ist für mich im Bundestag wie auch außerparlamentarisch seit fast 20 Jahren die Zusammenarbeit Deutschlands mit den Ländern in Osteuropa und Zentralasien. Hier konnte ich viel erreichen, vor allem in der Zusammenarbeit mit den Behindertenorganisationen dieser 12 Staaten.
kobinet-nachrichten: Und was war für Sie schlimm in dieser Zeit?
André Nowak: Die Kaltschnäuzigkeit, mit der Regierungen und parlamentarische Mehrheiten ihre Interessen durchsetzten, aber auch die Verlogenheit, das zweifelhafte Demokratieverständnis und mangelnde Solidarität. Immer wieder beschäftigt mich auch die Arroganz gegenüber ganzen Bevölkerungsgruppen, zum Beispiel gegenüber von Armut betroffenen Menschen und vor allem Kindern, von Menschen mit Behinderungen sowie von Ostdeutschen. Schlimm finde ich auch den wachsenden Rechtsruck, die Zunahme von Kriegen und Gewalt sowie die fehlende Bereitschaft, mehr gegen den Klimawandel zu tun.
kobinet-nachrichten: Welche Möglichkeiten hat denn jemand, der bei einer Bundestagsfraktion oder bei einem Abgeordneten des Bundestages beschäftigt ist?
André Nowak: Das hängt von den handelnden Personen ab und von der inneren Einstellung. Für mich war das immer mehr als nur ein Job und deshalb wurden es auch sehr harte Jahre, in denen man oft an seine Grenzen stieß. Ich unterstützte und half meinen Abgeordneten in (fast) jeder Hinsicht. Ich beriet, arbeitete inhaltlich zu, entwarf Pressemitteilungen, Reden, Anfragen und Anträge, beantwortete Bürgeranfragen, schuf und hielt Verbindungen zu zahlreichen Vereinen und Verbänden sowie Institutionen und weiteren Arbeitspartnern, koordinierte und organisierte Termine und Veranstaltungen, begleitete den Abgeordneten auf Reisen, managte das Büro und vertrat wenn nötig auch den Abgeordneten auf unterschiedlichsten Terminen. Das war zum Teil sehr anstrengend und herausfordernd, aber machte auch viel Spaß und ermöglichte mir zahlreiche unvergessliche Erlebnisse und Erfahrungen.
kobinet-nachrichten: Wenn Sie vorausblicken, was erhoffen Sie sich für sich selbst für die Zukunft, aber auch für das Wirken derjenigen, die im Bundestag vertreten sind bzw. dort als Mitarbeitende tätig sind?
André Nowak: Die Herausforderungen für den künftigen Bundestag und auch die Mitarbeitenden werden größer und ich befürchte, dass auf unsere Gesellschaft und auch auf die Behindertenbewegung keine leichten Zeiten zukommen. Ich freue mich, dass die Linke am 23. Februar mit 8,8 Prozent ein hervorragendes Ergebnis erzielte und künftig mit 64 Abgeordneten, darunter vielen jungen Menschen, im Bundestag vertreten ist. Das macht mir den Abschied leichter. Ich selbst werde weiterhin ehrenamtlich tätig sein, so als stellvertretender Vorsitzender des ABiD-Instituts Behinderung & Partizipation, als Sprecher der AG Tourismus des Deutschen Behindertenrates und auch in der Linken. Mein Kalender ist schon jetzt gut gefüllt und ich habe noch einiges vor. Und ich hoffe, künftig mehr Zeit für meine Familie – die mir in all den Jahren den Rücken freigehalten hat – sowie für meine Freunde und Hobbys zu haben.
kobinet-nachrichten: Vielen Dank für das Interview und für das jahrzehntelange Wirken.

Foto: Tarja Nowak
Berlin (kobinet) 32 Jahre hat André Nowak im Deutschen Bundestag gearbeitet, das hat Seltenheitswert. In wenigen Tagen endet seine Tätigkeit, während der er in 8 Wahlperioden für die Linke sowie für drei ihrer Abgeordneten (Dr. Ilja Seifert, Klaus-Jürgen Warnick und Dr. André Hahn) tätig war. Der Eintritt ins Rentnerdasein bedeutet für André Nowak aber kein "Ruhestand", wie kobinet-Redakteur Ottmar Miles-Paul im Interview mit ihm erfuhr.
kobinet-nachrichten: Für Sie geht demnächst eine lange Ära als Mitarbeiter im Bundestag zu Ende. Was steht bei Ihnen genau an?
André Nowak: 32 Jahre habe ich im Bundestag gearbeitet, das hat Seltenheitswert. In wenigen Tagen endet diese Tätigkeit, die die Hälfte meiner bisherigen 64 Lebensjahre geprägt hat. In den 8 Wahlperioden war ich für die Linke sowie drei ihrer Abgeordneten (Dr. Ilja Seifert, Klaus-Jürgen Warnick und Dr. André Hahn) tätig. Da ich bereits 45 Arbeitsjahre auf meinem Konto habe, gehe ich demnächst in Rente.
kobinet-nachrichten: Am 1. Januar 1991 haben Sie zum ersten Mal begonnen, im Deutschen Bundestag zu arbeiten. Wo genau und wie kam es dazu?
André Nowak: 1990 war ich für die PDS in Berlin-Friedrichshain u.a. der Wahlkampfchef und unser Kandidat für die Bundestagswahl am 2. Dezember war Ilja Seifert, der Vorsitzende des gerade erst gegründeten Behindertenverbandes der DDR (heute ABiD e.V.) und Abgeordneter der am 18. März 1990 gewählten Volkskammer der DDR. Wir lernten uns kennen und wurden schnell Freunde. Und als Ilja in den Bundestag gewählt war, bat er mich, sein Mitarbeiter zu werden. Ich sagte erst nein, aber nach drei Gesprächen hatte er mich überredet. Und so fuhr ich Anfang Januar 1991 erstmalig nach Bonn und unterschrieb meinen Arbeitsvertrag. Daraus entwickelte sich eine tiefe und ewige Freundschaft mit Ilja Seifert – er ist „Schuld“ an allem, was mich bis heute und auch künftig mit der Behindertenbewegung in Deutschland und weltweit verbindet.
kobinet-nachrichten: Wenn Sie heute auf diese lange Zeit als Mitarbeiter im Bundestag zurückblicken, welche Highlights gab es dort für Sie?
André Nowak: Es waren 32 Jahre Schwimmen gegen den Strom. Ich war also immer Teil der Opposition und trotzdem meine ich, in den Politikfeldern, in denen ich im Verlaufe dieser Zeit tätig war (die Behindertenpolitik, die Bau- und Wohnungspolitik sowie Tourismus und Sport), nicht nur die Politik der Linken maßgeblich mitgestaltet zu haben, sondern auch etwas in der Gesellschaft sowie für und mit vielen Menschen verändert zu haben. Dazu gehören für mich zum Beispiel die Verbesserungen für die Conterganopfer, ebenso die besseren Rahmenbedingungen für Menschen mit Behinderungen im Tourismus und im Sport. Ein wichtiges Thema ist für mich im Bundestag wie auch außerparlamentarisch seit fast 20 Jahren die Zusammenarbeit Deutschlands mit den Ländern in Osteuropa und Zentralasien. Hier konnte ich viel erreichen, vor allem in der Zusammenarbeit mit den Behindertenorganisationen dieser 12 Staaten.
kobinet-nachrichten: Und was war für Sie schlimm in dieser Zeit?
André Nowak: Die Kaltschnäuzigkeit, mit der Regierungen und parlamentarische Mehrheiten ihre Interessen durchsetzten, aber auch die Verlogenheit, das zweifelhafte Demokratieverständnis und mangelnde Solidarität. Immer wieder beschäftigt mich auch die Arroganz gegenüber ganzen Bevölkerungsgruppen, zum Beispiel gegenüber von Armut betroffenen Menschen und vor allem Kindern, von Menschen mit Behinderungen sowie von Ostdeutschen. Schlimm finde ich auch den wachsenden Rechtsruck, die Zunahme von Kriegen und Gewalt sowie die fehlende Bereitschaft, mehr gegen den Klimawandel zu tun.
kobinet-nachrichten: Welche Möglichkeiten hat denn jemand, der bei einer Bundestagsfraktion oder bei einem Abgeordneten des Bundestages beschäftigt ist?
André Nowak: Das hängt von den handelnden Personen ab und von der inneren Einstellung. Für mich war das immer mehr als nur ein Job und deshalb wurden es auch sehr harte Jahre, in denen man oft an seine Grenzen stieß. Ich unterstützte und half meinen Abgeordneten in (fast) jeder Hinsicht. Ich beriet, arbeitete inhaltlich zu, entwarf Pressemitteilungen, Reden, Anfragen und Anträge, beantwortete Bürgeranfragen, schuf und hielt Verbindungen zu zahlreichen Vereinen und Verbänden sowie Institutionen und weiteren Arbeitspartnern, koordinierte und organisierte Termine und Veranstaltungen, begleitete den Abgeordneten auf Reisen, managte das Büro und vertrat wenn nötig auch den Abgeordneten auf unterschiedlichsten Terminen. Das war zum Teil sehr anstrengend und herausfordernd, aber machte auch viel Spaß und ermöglichte mir zahlreiche unvergessliche Erlebnisse und Erfahrungen.
kobinet-nachrichten: Wenn Sie vorausblicken, was erhoffen Sie sich für sich selbst für die Zukunft, aber auch für das Wirken derjenigen, die im Bundestag vertreten sind bzw. dort als Mitarbeitende tätig sind?
André Nowak: Die Herausforderungen für den künftigen Bundestag und auch die Mitarbeitenden werden größer und ich befürchte, dass auf unsere Gesellschaft und auch auf die Behindertenbewegung keine leichten Zeiten zukommen. Ich freue mich, dass die Linke am 23. Februar mit 8,8 Prozent ein hervorragendes Ergebnis erzielte und künftig mit 64 Abgeordneten, darunter vielen jungen Menschen, im Bundestag vertreten ist. Das macht mir den Abschied leichter. Ich selbst werde weiterhin ehrenamtlich tätig sein, so als stellvertretender Vorsitzender des ABiD-Instituts Behinderung & Partizipation, als Sprecher der AG Tourismus des Deutschen Behindertenrates und auch in der Linken. Mein Kalender ist schon jetzt gut gefüllt und ich habe noch einiges vor. Und ich hoffe, künftig mehr Zeit für meine Familie – die mir in all den Jahren den Rücken freigehalten hat – sowie für meine Freunde und Hobbys zu haben.
kobinet-nachrichten: Vielen Dank für das Interview und für das jahrzehntelange Wirken.