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Skifahrer Jonathan Merget traut sich bei den Special Olympics Weltwinterspielen in Turin viel zu

Junger Mann mit langen Haaren im dunkelblauen Sportdress mit hellblauer Veste und roter Pudelmütze
Jonathan Merget mit seiner Goldmedaille bei den Special Olympics Nationalen Winterspielen Thüringen 2024
Foto: SOD / Sarah Rauch

BERLIN (kobinet) Noch ist Jonathan Merget 17 Jahre alt, aber er ist ein Naturtalent. Bei den Special Olympics Nationalen Winterspielen Thüringen 2024 im vergangenen Jahr in Oberhof hat er die Goldmedaille im Slalom gewonnen und die Bronzemedaille im Riesenslalom. Dabei war Oberhof erst sein zweiter Ski-Wettbewerb nach den Landesspielen in Hessen ein Jahr zuvor. Noch nie hatte er speziell für den Slalom trainiert. Lediglich bei einem einzigen Trainingstag vor den Landesspielen 2023 wurde ihm einmal ein bisschen was gezeigt, wie man so durch die Tore fährt. In Oberhof dann qualifizierte er sich auf Anhieb für die Gruppe der besten und fuhr – als einziger ohne professionellen Rennanzug - in Freizeitkleidung zum Sieg.

Kein Wunder, dass er sich auch für die Special Olympics Weltwinterspiele in Turin, die vom 8. bis 15. März 2025 in Turin stattfinden, eine Menge zutraut. Immerhin hat er jetzt zwei Vorbereitungslehrgänge mit dem Team von Special Olympics Deutschland hinter sich, bei denen richtig trainiert wurde; einen in der riesigen Skihalle in Landgraaf/Niederlande und einen in Todtnauberg im Schwarzwald. Dazu war er noch eine Woche im Januar mit seinen Eltern im Skiurlaub. Dort wurde zwar nicht speziell trainiert, aber doch viel Ski gefahren, so dass er für die Weltwinterspiele nun gut gerüstet ist. Beim Lehrgang in Landgraaf sollten die Athleten in einer Art Zielvereinbarung aufschreiben, was sie in Turin erreichen wollen. „Da hab ich reingeschrieben, ich will mein Bestes geben“, sagt Jonathan Merget vergnügt am Telefon, „aber in Wirklichkeit will ich Gold gewinnen. Es fühlt sich vielleicht ein bisschen abgehoben an, aber ich möchte das schon gerne.“

Skifahren ist ohnehin sein Lieblingssport, „wegen der Geschwindigkeit, das ist das beste“. Sein Vater war schon immer ein begeisterter Skifahrer, und so stand der Sohn schon mit vier Jahren das erste Mal auf Ski. Und ist genauso begeistert wie der Vater. Regelmäßig geht es mit der Familie in den Skiurlaub. Darüber hinaus spielt Jonathan Merget auch bei den Darmstädter Lilien im Inklusionsteam Fußball und geht regelmäßig in die Kletterhalle. Im Klettern hatte er sich im Übrigen auch für die Nationalen Spiele im Januar 2024 qualifiziert, aber da man sich bei den Spielen für eine Sportart entscheiden muss, war schnell klar, dass es das Skifahren ist, „weil das so besonders ist“.

Umso größer war seine Begeisterung, als er für die Weltspiele in Turin nominiert wurde. „Ich hab mich schon sehr darüber gefreut“, sagt er, „auch wenn ich nicht so richtig feiern konnte. Ich hatte ein Praktikum gemacht und war am Arbeiten, als ich es erfahren habe.“ Und nun wird die Vorfreude größer und größer. Ein Meilenstein war neben den Vorbereitungslehrgängen die Einkleidung im November, als sich die gesamte deutsche Mannschaft für die Weltspiele auf dem adidas Campus in Herzogenaurach getroffen hat.