MÜNCHEN (kobinet) Menschen mit Behinderung sind von humanitären Krisen besonders betroffen. Für sie ist es oft schwieriger, sich zu schützen, zu fliehen oder Hilfe zu erhalten. Zu häufig werden sie bei Hilfsmaßnahmen übersehen. Die Hilfsorganisation Handicap International (HI) fordert anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung am dritten Dezember., dass diese bei Konflikten, Flucht und Vertreibung oder Naturkatastrophen gezielt unterstützt werden.
- Durch eine Höhere Sterblichkeitsrate: Die Sterblichkeitsrate unter Menschen mit Behinderung bei Katastrophen ist zwei- bis viermal höher.
- Durch Schwierigkeiten bei Evakuierungen: Nur 25 Prozent von ihnen können laut UNDRR (Büro der Vereinten Nationen für Katastrophenvorsorge) problemlos an Evakuierungsmaßnahmen teilnehmen.
- Durch ein Erhöhtes Risiko bei Evakuierungen wo sie stärker von Gewalt, Ausbeutung und Missbrauch, einschließlich geschlechtsspezifischer Gewalt bedroht sind.
„Seit über einem Jahr wird Gaza bombardiert, der Krieg im Sudan führt zu massiven Vertreibungen und tödliche Klimakatastrophen treffen immer mehr Länder in Afrika und Asien. Wenn wir Katastrophenhilfe leisten, beziehen wir auch Menschen mit Behinderung ein, die oft übersehen werden“, erklärt Dr. Inez Kipfer-Didavi, Geschäftsführerin von Handicap International Deutschland.
Auch Menschen mit unsichtbaren Behinderungen, wie psychischen oder kognitiven Beeinträchtigungen, sind gefährdet. Sie leiden nach Krisen oft an Depressionen, Angstzuständen oder posttraumatischem Stress und benötigen besondere Unterstützung.
Handicap International setzt sich weltweit für eine inklusive Katastrophenhilfe ein. Die Organisation schult andere Hilfsorganisationen, damit sie Menschen mit Behinderung einbeziehen, und führt Projekte in 16 Ländern zur Katastrophenvorsorge durch. Ziel ist es, dass Menschen mit Behinderung im Ernstfall nicht vergessen werden.