DÜSSELDORF (kobinet) Der Sozialverband VdK in Nordrhein-Westfalen appelliert an die demokratischen Parteien im Deutschen Bundestag zur Vernunft und fordert eine zügige Verabschiedung des Rentenpakets II - und das noch in dieser Legislaturperiode. Geschieht dies nicht, so dieser Sozialverband, droht für noch mehr Rentnerinnen und Rentner der Weg in die Altersarmut.
Nach einer Sonderauswertung des Statistischen Bundesamts ist die Zahl der Menschen ab 65 Jahren, die von Armut bedroht sind, seit 2013 erheblich gestiegen – von 2,4 Millionen auf nunmehr 3,2 Millionen. Rentnerinnen sind aufgrund von zu geringen Altersbezügen hiervon besonders häufig betroffen. Nicht zuletzt die weiterhin stark steigenden Pflegekosten verschärfen die finanzielle Not und führen direkt in die Altersarmut. Es verwundert deshalb nicht, dass laut dem aktuellen Alterssicherungsbericht der Bundesregierung, immer mehr Menschen im Rentenbezug Sozialleistungen wie Wohngeld oder Grundsicherung im Alter in Anspruch nehmen müssen.
„Diese alarmierende Entwicklung muss alle Verantwortlichen wachrütteln. Jetzt darf kein Aufschub geduldet werden. Altersarmut ist längst in der Mittelschicht angekommen“, sagt der VdK-Landespräsident Horst Vöge. Eine Verabschiedung des Pakets, welches vor allem eine Sicherung des Rentenniveaus auf 48 Prozent vorsieht, müsse noch in dieser Legislaturperiode geschehen. Zwar ist gesetzlich ausgeschlossen, dass das Absinken des Rentenniveaus dazu führt, dass die Renten im Bestand sinken. Bei einem sinkenden Rentenniveau können diese aber – auch bei hohen Lohnabschlüssen – nicht so stark steigen wie die Einkommen. Ein stabiles Rentenniveau hilft daher gerade auch Menschen mit geringen Einkommen und Renten.