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Pflegeverband beklagt unzumutbare Zahlungsmoral der örtlichen Träger der Sozialhilfe

Die Hand einer älteren Person wird von der Hand einer jüngeren Person gehalten
Gute Pflege braucht ausreichend gute Pflegende
Foto: Pixabay/PublicDomainPictures

BERLIN (kobinet) Der Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe (VDAB) hatte bereits auf das Problem der teilweise immensen Zahlungsrückstände der Sozialhilfe hingewiesen. Nun liegen dazu auch konkrete Zahlen vor. Demnach belaufen sich die Außenstände in Pflegeeinrichtungen auf mehr als zehn Millionen, und bei Eirichtungen der Eingliederungshilfe auf 650.000 Euro



Der Bundesgeschäftsführer des VDAB, Thomas Knieling führt dazu aus: „Die Berichte unserer Mitgliedsunternehmen haben sich nun auch in den konkreten Umfrageergebnissen bestätigt. Danach summieren sich alle gemeldeten Außenstände in Pflegeeinrichtungen auf 10,2 Millionen Euro. In den Einrichtungen der Eingliederungshilfe sind es insgesamt 650.000 Euro. Der durchschnittliche Zahlungsrückstand pro betroffenem Pflegeunternehmen liegt bei 50.600 Euro und in Eingliederungshilfeeinrichtungen bei 32.000 Euro“.

Die Bandbreite der Außenstände ist nach Knielings Worten sehr groß, denn in Einzelfällen summieren sich die rückständigen Zahlungen auf sechsstellige Beträge. Das Problem hat natürlich, wie der Bundesgeschäftsführer feststellt, auch eine zeitliche Komponente. Sowohl die Einrichtungen der Eingliederungshilfe als auch Pflegeeinrichtungen warten nach dieser Umfrage im Durchschnitt zwölf Monate auf die Zahlungen des örtlichen Trägers der Sozialhilfe.

„Diese Zahlen machen deutlich“ so Thomas Knieling, „wie dringend sich etwas an der Verwaltungspraxis einzelner Sozialhilfeträger ändern muss. Es ist nicht hinnehmbar, dass viele Sozialämter einen wesentlichen Beitrag zur prekären Liquiditätssituation der betroffenen Einrichtungen beitragen. Hier gilt es, schnell zu reagieren und diesen Zustand umgehend zu beenden und die Verantwortung zu erkennen und wahrzunehmen. Die Unternehmen müssen sich auf verlässliche Versorgungs- und Finanzierungsstrukturen verlassen können.“