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Pflegende Angehörige brauchen Entlastung

Zwei übereinander liegende Hände von denen eine deutlich einer älteren Person gehört
Pflegende Hände
Foto: Pixabay/sabinevanerp

BERLIN (kobinet) Im Zusammenhang mir dem bundesweiten Tag der pflegenden Angehörigen verweist die Deutsche Alzheimer Gesellschaft - Selbsthilfe Demenz darauf hin, dass Angehörige von Menschen mit Demenz Entlastung brauchen – auch Entlastung von Bürokratie. Die Begleitung, Betreuung und Pflege von Menschen mit Demenzerkrankungen wird in Deutschland zum allergrößten Teil durch ihre Familien und Freunde geleistet. Ohne sie würde die Versorgung zusammenbrechen. Doch wer pflegt, braucht auch Entlastung.

Wichtige Angebote wie Tagespflege oder Kurzzeitpflege sind, so die Erfahrung der Deutschen Alzheimer Gesellschaft, zunehmend schwieriger zu finden. Selbst Pflege- und Betreuungs­dienste erteilen aufgrund von Personalmangel immer häufiger Absagen.

„Die Suche nach Unterstützungsangeboten dauert immer länger. Wir hören von Angehörigen, dass sie 20, 30 oder mehr Einrichtungen abtelefonieren müssen und teilweise trotzdem erfolglos sind. Das ist natürlich nervenaufreibend“, berichtet Ellen Nickel, Beraterin am Alzheimer-Telefon der Deutschen Alzheimer Gesellschaft (DAlzG). „Zusätzlich erleben die Angehörigen die umfangreiche Bürokratie als belastend, mit der sie konfrontiert sind. Wer rund um die Uhr pflegt hat weder Energie noch Nerven, sich immer wieder mit aufwendigem Papierkram auseinander­zusetzen.“

Um Unterstützung zu erhalten, heißt es herauszufinden, wo Leistungen der Pflegeversicherung, ein Schwerbehinderten­ausweis oder eine Reha-Maßnahme zu beantragen sind, wie man die benötigten Hilfsmittel bekommen kann oder welche Unterlagen erforderlich sind, um Zuschüsse für einen behindertengerechten Umbau zu bekommen. Oft ist es mit einem einmaligen Antrag dann nicht getan, es müssen zusätzliche Unterlagen, ärztliche Atteste und Einkommensnachweise beigebracht oder Widerspruch bei einer Ablehnung eingelegt werden.

Wer privat versichert ist, hat außerdem die Korrespondenz mit der Pflege- und Krankenversicherung über die Erstattung von Pflege- und Behandlungskosten zu bewältigen.

All dies stellt eine zusätzliche Belastung für die Angehörigen dar, die sich damit alleine gelassen fühlen. Viele Leistungen werden nicht in Anspruch genommen, weil entweder die Information über bestimmte Unterstützungsmöglichkeiten fehlt oder die Beantragung eine zu große Hürde darstellt.