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Berlin (kobinet) Mit dem Projekt für die Vermittlung behinderter Geflüchteter mittels der Datenbank www.hilfsabfrage.de hat sich die Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) in Kooperation mit einer Reihe von Akteur*innen, wie dem Büro des Landesbehindertenbeauftragten von Bremen und Handicap International (HI), sehr früh nach dem Angriff Russlands in der Ukraine für die Unterstützung behinderter Geflüchteter eingesetzt und auch die Selbstvertretung der Betroffenen gefördert. Ein Jahr nach Kriegsbeginn macht Emine Kalali von der ISL, dass die Unterstützung auch weiterhin nötig ist, um behinderten Geflüchteten ein weitgehend selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen und sicherzustellen, dass der Slogan "Nichts über uns ohne uns" für alle gilt.
„Vor einem Jahr haben wir nach den schrecklichen Nachrichten zum Angriff auf die Ukraine das Projekt ‚Welcome All! Engagement und Unterstützung für geflüchtete behinderte Menschen und ihre Familien fördern und vernetzen‘ ins Leben gerufen. Wie alle hatten wir die große Hoffnung, dass der Krieg nicht lange andauern wird. Wir sind unglaublich traurig für die Menschen, die ihre Familien und Freund*innen und ihr Zuhause verlassen mussten und möchten unser Mitgefühl und unsere Wut darüber ausdrücken, dass sie so etwas schreckliches erleben müssen“, betonte Emine Kalali von der ISL.
Weiter erklärte sie: „Und wir müssen trotz aller Herausforderungen auch sagen, dass wir wunderbare, starke und mutige Menschen kennenlernen durften, mit denen wir uns austauschen und von ihnen lernen konnten, mit denen wir gemeinsam unser System in Deutschland für Menschen mit Behinderungen wieder durch neue Augen sehen. Wir werden weiterhin daran arbeiten, dass sich alle geflüchtete Menschen mit Behinderungen in Deutschland willkommen fühlen können und mit ihnen gemeinsam Wege gehen, dass auch sie sagen können ‚Nichts über uns ohne uns!'“