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München (kobinet) In München fand die Europa-Konferenz Train2Validate für Leichte Sprache statt. Experten aus allen Ländern nahmen zahlreich teil. Train2Validate ist von der Europäischen Union gefördert. Damit unterstützt Erasmus die erste wissenschaftlich und praktisch begleitete Ausbildung von Textschaffenden und Prüfexperten für Leichte Sprache. Ziel ist ein Zertifikat, mit dem Prüfexperten europaweit am ersten Arbeitsmarkt Beschäftigung finden sollen. Mit-Organisator Oscár Munoz von Plena Inclusion Madrid, verwies auf die Wichtigkeit dieses gemeinsamen europäischen Vorhabens, im Hinblick auf die Umsetzung der Ziele der UN- Behindertenrechtkonvention. Dazu gehört der Zugang zu Leichter Sprache im Internet.
Dr. Stefanie Koehler und Prof. Rocio Bernabé sind Spezialistinnen für barrierefreie Kommunikation und Leichte Sprache. Mit einem lebendigen Vortrag gaben sie Einblick in ihre Forschungsarbeit und verdeutlichten die Zusammenhänge zwischen Programmierkriterien, Gebrauchstauglichkeit und Regeln der Leichten Sprache. Sie zeigten mit praktischen Beispielen, dass Leichte Sprache im Web mehr ist als ein übersetzter Text und betonten, wie wichtig die Beratung durch ausgebildete Prüfexperten bei der Erstellung von Internet-Angeboten ist. Der Fokus von Koehler und Bernabés personenzentrierter Forschung ist gute Barrierefreiheit Leichter Sprache für unterschiedliche Bedarfe, geprüft durch Menschen mit Mehrfachbeeinträchtigungen.
Begleitend zum Vortrag, gab die Prüfexpertin Janina Spang ein beeindruckendes Interview zum Prüfen von Webseiten in Leichter Sprache. Sie verdeutlichte anhand ihrer Arbeit, dass Layout und verschiedene Wahrnehmungsmöglichkeiten wichtig sind, um Leichte Sprache im Internet für alle Menschen zugänglich zu machen. Sie forderte mehr und bessere Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten.
Beide Beiträge zeigten die Bedeutung des Erasmus- Förderprogramms, mit dem eine zertifizierte Ausbildung von Prüfexperten in Europa erstmals möglich wird.