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Russischer UN-Diplomat tritt zurück

Foto zeigt gestoppten russischen Panzer
Russischer Panzer im Ukraine-Krieg
Foto: tagesschau

Berlin (kobinet) Mit massiver Kritik am Kreml und am Krieg gegen die Ukraine hat ein erfahrener russischer Diplomat seinen Posten gekündigt und den diplomatischen Dienst verlassen, berichtete die Tagesschau. Er habe sich noch nie so für sein Land geschämt.

Der Diplomat war von 2019 an bis jetzt Berater der russischen Mission bei den Vereinten Nationen in Genf, so die Süddeutsche Zeitung. In den 20 Jahren seiner diplomatischen Karriere habe er verschiedene Wendungen der russischen Außenpolitik erlebt, erklärte Boris Bondarew, der sich zuletzt mit der Rolle Russlands bei der Abrüstungskonferenz in Genf beschäftigt hatte. „Aber ich habe mich noch nie so für mein Land geschämt, wie am 24. Februar dieses Jahres“, schrieb er. An diesem Tag begann die russische Invasion.

Der von Putin angezettelte Angriffskrieg sei nicht nur ein Verbrechen gegen das ukrainische Volk, sondern vielleicht auch das schwerste Verbrechen gegen das russische Volk, „dem ein fettes Z alle Hoffnungen und Aussichten auf eine blühende und freie Gesellschaft in unserem Land durchkreuzt“, meint der Diplomat.

Hillel Neuer von der Nichtregierungsorganisation UN Watch appellierte an alle anderen russischen Diplomaten, „dem moralischen Vorbild“ Bondarews zu folgen und ebenfalls zurückzutreten.