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Selbstbestimmt: Marburg – die Hauptstadt blinder Menschen

Startbild des MDR-Magazin Selbstbestimmt
Startbild der mdr-Sendung "Selbstbestimmt"
Foto: MDR

Leipzig (kobinet) "Marburg - die Hauptstadt blinder Menschen", unter diesem Motto wird die nächste Ausgabe des Fernsehmagazin Selbstbestimmt des MDR am Sonntag, den 10. April um 8:00 Uhr, im MDR-Fernsehen ausgestrahlt. "In keiner anderen deutschen Stadt gibt es im Verhältnis so viele blinde und sehbehinderte Menschen wie in Marburg. Akustische Ampeln, Bodenleitsysteme und sprechende Aufzüge sind hier schon seit langem weit verbreitet", heißt es dazu in der Ankündigung der nächsten Folge des Fernsehmagazins.

„Moderator Martin Fromme lässt sich von dem Marburger Kai Kortus die Stadt zeigen. Kai ist blind und daher oft mit seiner Blindenführhündin unterwegs. Außerdem besucht Martin Fromme eine inklusive Schulklasse der blista, das ist das bundesweite Kompetenzzentrum für Menschen mit Blindheit und Sehbehinderung. Dieses wurde bereits vor über 100 Jahren gegründet. Der blista und vielen anderen Akteuren der Stadt ist es zu verdanken, dass Marburg heute als ‚Blindenhauptstadt Deutschlands‘ gilt. Und auch die Philipps-Universität mit ihren vielfältigen Angeboten zur Teilhabe sind einen Besuch wert.“ So heißt es weiter in der Ankündigung der Sendung. Weitere Themen sind:

Unter Sehenden

Kathrin Gießner ist seit ihrer Geburt blind. “Ich glaube, früher Lichtimpulse gesehen zu haben. Jetzt sehe ich nichts mehr“, sagt die 43jährige. Kathrin Gießner lebt in Chemnitz und arbeitet in Leipzig, im „Deutschen Zentrum für barrierefreies Lesen“. Dort übersetzt sie gedruckte Bücher für blinde Menschen in Brailleschrift. Dass Wohn- und Arbeitsort so weit auseinanderliegen, ist zwar anstrengend, den Weg nimmt sie aber trotzdem auf sich. Mit all seinen Hürden. In Sachen barrierefreier Nahverkehr haben die Städte in den letzten Jahren ganz unterschiedliche Fortschritte gemacht, aber „In Leipzig an der großen Straßenbahnhaltestelle am Bahnhof fühle ich mich absolut verloren.“, sagt Kathrin Gießner. Sie kämpft im Projekt „ÖPNV für alle“ und im „Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen“ dafür, dass die Barrieren abgebaut werden.

Inklusives Studenten-Wohnheim in Marburg

„Ohne das Wohnheim hätte ich nicht studieren können“, sagt Anna Sieber. Die 33-jährige lebt in Europas einzigem inklusiven Studentenwohnheim in Marburg. Sie hat Erziehungs- und Bildungswissenschaften studiert und promoviert nun in ihrem Fach. Anna nutzt einen Rollstuhl und braucht Pflege- und Fahrdienst im Alltag. All das bekommt sie hier. Anna zeigt ein Stück ihres Alltags und erklärt, was so besonders und wichtig an dem Konzept des Wohnheims ist.

Mit anderen Augen – Jennifer Sonntag über den “Stock mit Stil”

Dieses Mal spricht Inklusionsbotschafterin Jennifer Sonntag über das Thema stilvolle Hilfsmittel. Die Sozialpädagogin und Autorin ist mit Anfang 20 erblindet. Seitdem ist sie meistens mit ihrem Blindenführhund oder ihrem Blindenlangstock unterwegs. Ihr ist es wichtig, dass der Blindenlangstock nicht nur gut funktioniert, sondern auch im Design gut zu ihr passt. Ein Accessoire, in dem sich Jennifer Sonntag wiederfinden kann. Und das so dabei hilft, die Behinderung besser annehmen zu können.

Mehr Informationen gibt’s unter www.mdr.de/selbstbestimmt