MÜNCHEN (kobinet) Aus dem aktuellen Anlass des Krieges in der Ukraine weist die gemeinnützige Hilfsorganisation Handicap International (HI) darauf hin, dass, auch wenn ein militärisches Objekt das Ziel ist, die Explosion meist zu schrecklichen Folgen für Zivilistinnen und Zivilisten führt. Explosivwaffen töten Menschen, führen zu schlimmen Verletzungen, psychologischen Traumata und einer langfristigen Verseuchung der Wohngebiete mit Blindgängern. Handicap International fordert, dass der Einsatz von Explosivwaffen in bewohnten Gebieten sofort aufhören muss.
Die jüngsten Konflikte wie in Syrien, Jemen und Irak, aber auch bereits in den vergangenen Jahren in der Ostukraine und in Berg-Karabach 2020, die durch den massiven Einsatz von Explosivwaffen in bewohnten Gebieten gekennzeichnet waren – zeigen ein wiederkehrendes Muster von verheerenden Folgen für die Zivilbevölkerung. Wenn Explosivwaffen in bewohnten Gebieten eingesetzt werden, kommen 90 Prozent der verletzten und getöteten Menschen aus der Zivilbevölkerung.
Während der kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ostukraine zwischen den Jahren 2014 und 2021 mehr als 14.000 Menschen getötet wurden, darunter fast 3.400 Zivilistinnen und Zivilisten. Laut eines UN-Berichts stammten 89 Prozent der durch Explosivwaffen verursachten Opfer dabei aus der Zivilbevölkerung.
Dr. Eva Maria Fischer, Leiterin der politischen Abteilung bei HI-Deutschland erklärt: „Die Folgen des Einsatzes von Explosivwaffen in bewohnten Gebieten sind tragischerweise vorhersehbar. Die meisten der getöteten oder verletzten Menschen stammen aus der Zivilbevölkerung. Die Folge von Bombardierungen sind Tod, komplexe Verletzungen, dauerhafte Behinderungen und psychologische Traumata. Die Bevölkerung wird vertrieben und lebenswichtige Infrastruktur wie Schulen, Krankenhäuser, Brücken, die Stromversorgung und die Versorgung mit sauberem Wasser werden zerstört. Explosive Überreste bleiben und bedrohen die Bevölkerung über Jahrzehnte hinweg.“