
Foto: Deutschen Alzheimer Gesellschaft
BERLIN (kobinet) In ihrer Jubiläumsausgabe hat die bekannte Zeitschrift "DER SPIEGEL" unter anderem einen Artikel mit der Überschrift „Ich wünschte, mein Mann wäre tot“ einer anonymen Autorin als Essay veröffentlicht. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft - Selbsthilfe Demenz hat in einem offenen Brief zu diesem Artikel Stellung genommen und ihn kritisiert.
Aus dem Text des Artikels spricht aus Sicht der Deutschen Alzheimer Gesellschaft – Selbsthilfe Demenz deutlich die hohe Belastung und Verzweiflung der Autorin. „Was sie empfindet, erleben auch viele andere Angehörige von Menschen mit Demenz. Nicht umsonst spricht man bei diesem Krankheitsbild von einem „Abschied auf Raten“.“ stellt die Alzheimer Gesellschaft fest. Dennoch, so die Gesellschaft, oder gerade deshalb, hält sie es bei einem solchen Artikel, der die Verzweiflung aufseiten betroffener Leserrinnen und Leser noch verstärken kann, grundsätzlich für erforderlich, dass er von redaktioneller Seite um Hinweise auf Anlaufstellen und Unterstützungsangebote ergänzt wird. So wie dies auch bei Artikeln über Depression und Suizid üblich ist.
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft – Selbsthilfe Demenz verweist darauf, dass der Artikel eine große Lücke im Unterstützungssystem in Deutschland deutlich macht, welche insbesondere Menschen mit einer beginnenden Demenz im jüngeren Lebensalter trifft: Für sie gibt es kaum adäquate Unterstützung.
Als Selbsthilfeorganisation engagiert sich die Deutsche Alzheimer Gesellschaft seit mehr als 30 Jahren für eine bessere Unterstützung für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen. Vieles hat sich zwar in dieser Zeit getan, doch an vielen Stellen gibt es auch noch dringenden Handlungsbedarf.