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VdK: Coronatest-Strategie vergisst wieder die Pflegeheime

Grafik zeigt Corona-Virus auf der Webseite der WHO
Corona-Virus
Foto: WHO

Berlin (kobinet) Wie nach der Diskussion der letzten Tage zu erwartet war, haben die Ministerpräsident*innen beim Corona-Gipfel mit der Kanzlerin eine Abschaffung der kostenlosen Testung ab dem 11. Oktober beschlossen. Aus Sicht des Sozialverbands VdK sind kostenlose Tests etwa in Pflegeheimen aber auch über den Oktober hinaus dringend notwendig, um das Leben der Bewohner*innen zu schützen: „Allein im Juni dieses Jahres gab es laut dem Robert Koch-Institut noch 40 aktive Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen verbunden mit Krankenhausaufenthalten und Todesfällen. Das zeigt, wie wichtig es ist, dass es weiterhin kostenfreie Tests für alle Besucher und Mitarbeiter dieser Einrichtungen gibt", betonte die VdK-Präsidentin Verena Bentele.

Geimpfte oder genesene Besucher sowie interne und externe Mitarbeiter*innen müssten daher kostenlos vor Ort getestet werden können, so die Forderung des VdK. Nur so lasse sich die Gefahr für Ansteckungen von alten und kranken Menschen weiter reduzieren und Leben retten. Denn auch bereits Geimpfte können weiterhin Überträger des Coronavirus sein.

„Es darf nie wieder die Situation eintreten, dass über Monate Menschen in Pflegeheimen sterben“, sagte Verena Bentele weiter. In diesen Einrichtungen werde es niemals eine Impfquote von 100 Prozent geben. „Die ungeimpften Bewohner sind der Gefahr der Infektion besonders ausgesetzt, wenn wir jetzt nicht weiter testen.“

Da zum jetzigen Zeitpunkt noch keine gesicherten Erkenntnisse über die nachlassende Wirkung der Impfung bei älteren und immungeschwächten Personen vorlägen, sei es zudem zu früh, jetzt auf bewährte Schutzmaßnahmen zu verzichten. „Deshalb plädieren wir für eine Null-Risiko-Strategie“, sagte Verena Bentele.