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BERLIN (kobinet) Anlässlich des Europäischen Tages für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung fordert auch die Caritas einen barrierefreien Zugang zur medizinischen Versorgung. Dabei geht es aus Sicht dieses Verbandes nicht nur um den barrierefreien Zugang zu Praxen sondern ebenso um die Barrierefreiheit der Informationen und um finanzielle Regelungen zu Hilfen für Begleitung und Assistenz bei der medizinischen Versorgung.
„Wir fordern, dass der Neubau von Arztpraxen zwingend barrierefrei erfolgen muss und dass der barrierefreie Umbau bestehender Praxen gesetzlich gefördert wird“, sagte Caritas-Vorstandsmitglied Eva Welskop-Deffaa. Zu oft sei der Zugang zu Praxen und Krankenhäusern, aber auch zu medizinischer Aufklärung und Informationen für Menschen mit Behinderung erschwert bis gar unmöglich, erklärte der katholische Wohlfahrtsverband.
Diese Forderung wird vom Vorsitzende des Fachverbands Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie (CBP), Johannes Magin unterstützt. Er stellt in dem Zusammenhang fest: „Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung brauchen häufig eine individuelle Begleitung durch eine Assistenzperson im Krankenhaus“,
Zusammen mit weiteren Fachverbänden dringt die CBP weiter auf eine Finanzierung der Begleitung und Assistenz für Menschen mit Behinderung im Krankenhaus. Nicht zuletzt die Corona-Pandemie und damit vermehrte Krankenhausaufenthalte hätten die Situation verschärft, erklärten fünf Verbände gemeinsam, darunter die Lebenshilfe und der Bundesverband evangelische Behindertenhilfe. Nach eigenen Angaben vertreten sie zusammen etwa 90 Prozent der Dienste und Einrichtungen für Menschen mit Behinderung. Die Kostenübernahme müsse noch vor der Bundestagswahl im September gesetzlich geregelt werden, finden sie.