Menu Close

Sozialverbände fordern ein Europa ohne Armut

Flagge der EU
Flagge der EU
Foto: gemeinfrei

BERLIN (kobinet) In der zweiten Hälfte des Jahres 2020 hat Deutschland die EU-Ratspräsidentschaft inne. Der Stärkung der sozialen Dimension und insbesondere der Armutsbekämpfung müsse dabei, so fordern SoVD und AWO eine weitaus höhere Priorität eingeräumt werden. Bereits vor der Corona-Krise sind nach Einschätzung dieser Verbände in der EU mehr als 109 Millionen Menschen von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht gewesen. Die schwierige soziale Lage in Europa werde durch die Corona-Pandemie weiter verschärft.

Sozialverband Deutschland (SoVD) und Arbeiterwohlfahrt (AWO) fordern deshalb deshalb konkrete Ziele und Maßnahmen zur Armutsbekämpfung auf europäischer Ebene. Anlass für diese konkrete Forderung ist die Tatsache, dass heute auf der digitalen Veranstaltung „Europäische Strategien zur Armutsbekämpfung – Perspektiven für ein Europa von morgen“ im Beisein von EU-Kommissar Nicolas Schmit und Bundessozialminister Hubertus Heil ihre Erklärung „Gemeinsam für ein Europa ohne Armut“ mit neun Maßnahmen für ein soziales und solidarisches Europa vorgestellt wird.

Bundessozialminister Hubertus Heil betont anlässlich dieser Veranstaltung: „Wir wollen als Land in der Mitte Europas Brücken bauen und die unterschiedlichen Interessen zusammenführen. Europa muss aus der Corona-Krise wirtschaftlich und sozial gestärkt hervorgehen. Hierzu gehören für mich vor allem anständige Löhne. Die Zahl derer, die trotz Arbeit von Armut bedroht sind, ist in den letzten Jahren gestiegen. Anständige Löhne und soziale Sicherheit sind eine Frage sozialer und ökonomischer Vernunft. Wichtig dafür sind starke Sozialpartner und Tarifverträge. Deshalb sprechen wir nicht nur über gemeinsame Kriterien für einen EU-Rahmen für Mindestlöhne, sondern auch über die Stärkung der Sozialpartnerschaft, denn ein soziales Europa ist ein starkes Europa.“

SoVD-Präsident Adolf Bauer fügt aus dem Blickwinkel des Verbandes, den er vertritt hinzu: „Die Herausforderungen in der EU sind vielfältig und der Weg ist noch weit: Wir müssen die Gleichstellung der Geschlechter vorantreiben, bezahlbaren Wohnraum schaffen, Inklusion von Menschen mit Behinderungen umsetzen, flächendeckende Barrierefreiheit sicherstellen und dafür sorgen, dass Pflege und Krankheit nicht zur Armutsfalle werden. Denn wir wollen ein Europa ohne Armut. Wir wollen ein Europa des sozialen Zusammenhalts, wir wollen ein soziales Europa.“